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Sitraßzburg, 8. Jan. Das Oberpräsidium mach he⸗
kannt, daß es Deuischen und Franzosen freistehe, ohne Paß die
Hrenze zu überschreiten, sow'e beide Länder zu bereisen, unter der
einzigen Bedingung des edentuellen Nachweises des Namens und
der Nationalität.
Bertin. Mit einiger Spannung hat man der Wieder⸗
eröffnung der Nationalversammlung zu Versailles entgegengesehen,
da man den sofortigen Eintritt der feindlichen Elemente in den
neuen Kampf erwartete. Die Assembléee hat sich indessen
derfammelt, — vhne daß erwähnenswerthe · Vorgänge- stattgefunden
hätten. Arch soll eine Interpellation über die Demission des
Votschafters bee m Vatican, Bourgoing. noch nicht eingebracht
werden. Vielleicht haben die Herren Klerikalen bei ihren Machi⸗
anonen nicht in dem Maße reuissirt, um eine solche Interpebatirn
porlaufig opportun zu finden, oder aber, man will die fernere
Haltung Thier s' abwarten, um darnach seine Maßnahmen
zu treffen.
Was die Haltung des Präsidenten betrifft, so spricht sich
jetzt ebenfalls der „Bien Public“ dahin aus, daß die Regierung
fesi entschlossen sei, rüchsichtlich Italiens die gegenwärtige (7), von
ihr bereits dargelegte Politik, welche selbst Dupanloup's Beifall
gejunden habe, aufrecht zu erhalten. Das „Univers“ will übrigens
erfahren haben, daß Corcelles sich nunmeht entschlossen habe, den
Botschafterposten beim Heiligen Stuhle anzunehmen.
Von anderer Seite wird zu dieser Angelegenheit heute wieder
herichtet. Hr. de Corcelles sei der Träger einer Art von Ultimatum
des Papstes, d. h. er solle Herrn Thiers die Bedingungen über—
bringen. unter welchen der Heilige Vater seinen Anhängerun in
Frankreich den Befehl zugehen lassen wolle, sich vor der Hand
uhig zu verhelten und nicht zu versuchen die Regierung Frank⸗
reichs zu stürzen. Diese Bedingungen sollen u. A. darin bestehen,
daß Flranireich gegen die Exbropriation. der Römischen Klöster
Einsprache erhebe; bei den Interpellationen über den Fals
Bourgoing werde diese Frage gleichkalls zur Sprache kommen.
Berlhin, 6. Jau.Wie wir hören, ist die Entlassung des
Ministers für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten, v. Selchow
nunmehr vom Kaiser d.finitiv genehmigt worden. An seiner Stelle
übernimmt die Leitung des landwirthschaftlichen Ressorts der
Oberpräsideni der Provinn Posen,“ Graf v. Königsmard-Ober⸗
Lesnitz, mit dem die Unterhandlungen wegen Uebernahme dieses
Amtes schon seit länger Zeit gepflogen merden.
Berlin, 7. Jan: Die „Nordd. Allg. Ztg.“ bringh eine
offigielle Berichtigung des Kriegsministeriums, betr.' die von den
Zeitungen gebrachten Angaben uber die Gehaltsdezüge des Grafen
Roon. Monach derselbe weder als Feldmarschall (Cnoch als Mi⸗
nisterpräsident ein groͤßeres Diensteinkommen, sondern nach wie
vor sein Gehalt als Minister' bezieht und zu beziehen berechtigt ist.
Berslin, 8. Jan. Die“, Provinziab-Korrespondenz“ be—⸗
zeichnet als lestenden Grundsatz der Gesetzesvorlage über die
SGrenzen des Rechts zum Gebrauch kirchlichet Straf- und Zucht-
—VV Kirchen⸗ und
Religionsgesellschaften Raum zur freien,“ selbststaͤndigen Entwickelung
gewährt, nur insoweit den Beruf hat,“ gegen den Mißbrauch der
geistlichen Amtsgewalt einzuschreilen, als staatliche Eintichtungen
Gesetze und Rechte Staatsangehöriger'“ oder die? Ersüllung der
Pflichten letzterer gegenübet dem Staalfe gefährdet werden. Der
Staat kann überhaupt nur Strafen für zulässig erklären, deren
Wirkung fich lediglich — auf das kirchliche Gebiet beschränkt.“ Das
Staatsgesetz hat das Recht und die Pflicht, jeden Uebergriff über
diese Grenze zu verbieten. Der Gesetzentwurf verbiet ferger die
Anwendung don Kirchenstralen, wenn-die Strafe deshalb verhängt
wird, weil die betreffende Perfon ihren amttichen oder staatsbür⸗
gerlichen Pflichten nachkam, oder von ihrem öffentlichen Wohlrechte
mꝛ· hrauch machte, oder dessen Ausübung unterließ. Der Gesetzent
reey onlih hdie Merhinderung einer Form der Sftraof—
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miitel, welche, abgesehen von der Petsonlichen Kränlung der Be⸗
heiligten, in weiteren Kreisen als Aergerniß empfunden wird.
rein Religionsdiener soll besugt sein, Kirchensttafen unter Be⸗
reichnung der Betroffenen bekannt zu machen. Die Kirchenzucht
in sich erleidet keine Einbuße. Ihre äußere Bethätigung wird in
Hrenzen gewiefen, welche die öffentliche Ordaung und den reli⸗
zidjsen Frieden gleichmäßig fördern.
Die ultramontane Bewegung, so schreibt die „D. Pr.“, ist
m Großherzogthum Hefssen, wie sich bei den letzten Landtags-
vahlen gezeigt hat, entschieden im Rückgange begriffen. Zum ersten
Male saͤt Niederwerfung der Bewegung von 1848 haben katho—
ische Landbezirte (Ober Olm und Ober Ingelheim)- freisinnig
zewählt; zum ersten Male seit jener Zeit hat sich in der Mehrzahl
Her kaͤtholischen Gemeinden eine Opposition gegen die priesterliche
Führung auf den Wohlplatz gewagt; zum exsten Male haben
iich die gebiideten gläubigen Katholiken von jener willenlosen,
anatischen Heerde losgesagt, die den Befehlen der von unsichtbaren
Füden geleiteten päpstlichen Oberhirten blindlings folgt. Der
jilhramontanismus war früher in Hessen eine ganz unbekanrte
Erscheinung; die akademisch gebildeten katholischen Priester waren
reue Anhaͤnger ihrer Kirche, aber gute Staatsbürger und Patrioten;
den Bischösen und ihren Räthen lagen weltliche Bestrebungen fern;
Männer wie Bischof Kaiser,“ Oberstudienrath Lufl, Professor
Schmid waren Zierden ihrer Kirche; vereinzelte j. suitische Versuche
wie sie mit v. Linden und Rifsel gemacht wurden, scheiterten
kläglich mit dem Sturze ihrer Urheber. Dem Ministerinm Dalwigk
zlieb es vorbehalten. den Ultramontanismus und Jejsuitismu—
fünstlich groß zu ziehen, und welche glänzenden Erfolge seine Be⸗
trebungen vermittels eines auegedehnten Vrotectionswefens erzielten,
ist männiglich bekannt.
Frankreich.
Paris8, 6. Jan. Die Okkupationstruppen von Bains in den
Bogesen sind verstärkt worden, weil vor mehrrren Tagen: einige
Flintenschüsse auf das dortige deutsche Lager abgefeuert worden
ind. Die deutschen Verstärkungen kommen aus Pemiremont
Paris, 6. Jan. Gestern öffneten sich zum ersten Male
eit den Kriegsereignissen die Salons der deutschen Botschaft in
)er Rue de Lille. Herr Thiers,Frau Thiers und Fräulein
Dosne speisten an der Tafel des Grafen und der Gräfin Arnin
inn Gesellschaft folgender Personen:“ Herr und Frau Léon Say,
Frau von Rémusat, Gegaeralt Ladmirault, Lord Lyons, Rittc
Nigra, Hanptmann Fayet, BVaron und Baronin Eclanger, Gre
und Gröfin Haßzfeld, Fürst und, Fürstin Trubetzkloi, Fürst un
Fürstin Lynar, Baron Holstein, Hauptmaun vou Bülow, Her
hon Dehn, Herr von Salignac Foͤncton, Graf Arnim⸗Boitzenburg.
Braf Henning von Arnimn An das Diner schloß sich eine bril
auteSoirér, in welcher namentlich auch die einheimische Aristo-
ratie durch viele ihrer herborragendsten Namen vertreten war;
so bemerkte man die Herzoge von AudiffretPabquier und Decazes,
den Graf imd die Gröfin-Castellane, den Herzog und dienHer⸗s
zogin von Galiera, den Herzog und die MHerzogin von Broglie,
die Herzogin Solvnna, den Baron und die Baronin Rothschild
u. s. w Das diplomatische Korps war mit Ausnahme des päpst⸗
ichen Nuntius und »des dänischen Gesandten vollzählig erichienen.
Der Präsident der Repudlik zog sich erst gegen 1192 Uhr zurück.
Pa sris, 7. Jan. Hr. Paul. de Cassagnar,welcher die
Weihnachtsfeiertage am Hose von Chislehurfst verbracht hat, legt
mePays“ die dort empfangenen'o Eindrücke nieder. Wir geben
zas Genießbarste aus dem »Berichte des Bomdpartisten: wieder.
der Kaiset 2 erzählt er — siht den politischen: Ereignissen mit
»nem regungungslosen Pflegmaezgu“ welches man an ihm lennt,
atschlossen, nichts auf's Gradewohl zu unternehmen,“ aber auch
Hereit, die erste vernünftige und ernstliche Gelegenheit, die fich ihm
hieten koͤnnte, zu benitzen, um zut Wiederherstellung der öffent⸗
ichen Ordnung und Sicherheit in Frankteich deizutragen. Dit
daiserin fand ich mit den Ereignissen ganz erstaunlich gewachsen.
VAañfñen im äB6ey Girade itrer Fofst Meisterin voss Ginßch