Full text: St. Ingberter Anzeiger

vermauert würden, zerstören lassen. 60 Alkalden sollen in Folge 
dessen betibsichtigen, ihr Amt niederzulegen; man befürchtet einen 
allgemeinen Aufstand, im Falle die Maßregel zur Ausfügrung ge 
langen sollte. 
46chwabenstreich.) Zn Leipheim (Schwaben) ist vor eintgen 
Wochen ein Aurioser Streich passirt. An einem Bergabhange kam 
ämlich ine Quelle zum Vorschein, welcher eine trübe übelriechend 
Flüssigkeit entströmte. Da sich nun sofort das Gerücht von Ent⸗ 
edunz einer Erdölquelle verbreitete, strömte jubelnd eine Menge 
Neugieriger auf den Platz, man schickte sofort eine Flasche der 
Flüffigk it behufs chemischer Untersuchung na h München, bis sich 
die Sache endlich daßin aufklärte, daß die Senkgrube eines oben 
im Berge wohnenden Gerbers, welche Lohbrühe enthielt, schadhaft 
var, so daß der Inhalt derselben weiler unten am Berge aus dem 
Boden sickerte. 
7 Fürst Bissmard ist von dem Vereine der Barbiere und 
Thirurgen in Berlin kürzlich zum Ehrenmitgliede ernanut worden 
id zwar weil er 1. so gut operirt, 3. weil er schon Manchem 
den Star gestochen hat, sogar den schwarzen, 3. weil er Deutsch 
Tud verbunden und weil 4. Niemand Rapoleon so über'n Loͤffen 
darbirt hat, wie er. 0 J 
Die Gemaldegalletie des Dr. Strousberg, nahezu 206 
Rummern umfassend. die reichhaltigste aller Pridatgallerien Berlint 
si duech Kauf um den Preis von nahezu 700,000 Thlr. in den 
hesitz der Lepke'schen Kunsthandlung übergegangen. 
7 x* Aus allen Theilen Frankreiges wird jetzt beftaͤtigt. 
daß der lehte Frosn an den Weinbergen furchtbare Verwü sungn 
mgerichtet hat. In der Gironde allein wird der Schaden auf 50 
Pillionen Frcs. geschätzt; trostlos lauten die Meldungen aus der 
Tharente, der Cote d'sr, aus den Departements Gard, Indre⸗e⸗ 
doire, Rhone, Saone⸗ei⸗Loire und Doubs. 
Aus der Schweiz erfahrt man von einem Strile be 
sonderer Art. Die Kasehandler haben zur Stunde, wo letztes Jahr 
Fer Käse schor bis auf das letzte Stüch verkauft war. fich noch in 
leiner Sennerei gezeigt und machen Miene, sich jeder Operalion 
u enthalten. Tie Milchpreise waren bis auf 25 FIr. per 150 
diter gestiegen, so daß der Stoff zu einem Pfund Käse auf 1zr. 
zu stehen lommt. Die Verkaufspreisen stellen sich daher ans eine 
Fisler für unmöglich gehaltene Höhe. Die Zurückhaltung der 
dändler hat deßhalb die enner sehr beunruhizt, da ein großen 
heil derjelben de Waare nicht für längere Zeit aufzuspeicheti 
dermag. i 
7 Rom., 2. Mai. Dir Frosi hat auch in einigen Gegen 
den Italiens Schaden gethan. 
RMRußland. 
Si. Peterburg, 2. Mai. Heute Mittags hat großt 
Parade zu Ehren des Deutschen Kaisers statigefunden. Die 
Truppen waren in 5 Reihen aufgestellt: 12 Infanterie-Regi- 
ener à 3 Baitaillone, 15 Schützenbataillone, die Kadetten des 
Hatine ⸗Lehrbataillons, 9 Kavallerieregimenter und mehrere Bat— 
serien reitender und Fußartillerie. Der Deutsche Kaiser war mit 
dem Großorden des Georgsordens, der Kaiser Alexander, sowie 
die Großfürsten mit dem Großorden des schwarzen Adlerordens ge⸗ 
schmückt, sämmtliche Generale trugen preußische Order. An der 
Spitze der Suite ritt das Kaiserpaar, darauf der Großfürst Nilo⸗ 
aus, der Obersikommandirende Feldmarschall Berg und Feldmar⸗ 
schal Moltke. Bei dem Vorbeirin laͤngs der Fronte siellte der 
Deutsche Kaiser sich beim Grenadier⸗Regiment Friedrich Wilhelm 
auf, den Russischen Aaiser salutirend, welcher sofort hinzuritt und 
die Hände des Deutschen Keisers lange schüttelte. Fürst Bismard 
in weißer Kürassierunisorm mit dem Kordon des Andreasordens 
erregte allgemeines Aussehen. 
— — 
BVermischtes. 
7St. Jugbert. Die hiesige Güterexpedition gibt durd 
Anschlag bekannt, daß die Beförterung der 
edEilgüter während des Sommerdienstes 
in der Richtung nach Reunkirchen mit Zug Nr. 118 am 7 Uhr 26 Min. frut 
— Aaiserslauternlmit Zug Nr. 117 am 5 Uhr 25 Min. Rachm 
von caisertlautern miß gug Rr. 114 am 11 Uhr Mittag⸗ 
4*757 7 von Neunkirchen mit Zug Rr. 118 am 11 Uhr Abeuds 
siatifinden, daß frische Fische, Wildpret und sonstig frisches Fleisch 
Als Eilgut mit jedem Zuge befördert wird. 
'Speier, 5. Mai. Gefteru Mittag entlud sich über nn 
serer Stadt ein Gewitter, welches von einem sehr heftigen und 
lang andauernden Platzregen begleitet war. Der Niederschlag von 
Schiossen war so stark, daß die Felder von einer Eiskruste völlig 
aberdeckt wurden. . Sp. A.) 
Der Bisch oef von Speier wird in der ersten Woch 
des Mai seine Visitations⸗ vnd Firmungsreise daurch die Pfal⸗ 
beginnen. F ... 
pMainz, 1. Mai. Der „Mainz. Anz.“ schreibt:: Wie 
wit hoͤren, haden Bäckermeister sich an das Gouvernement gewende 
mit der Bitie um militärischen Schutz im Fale eines nothwendig 
derdenden Brodaufschlags. 
Wiesbaden, 1. Mai. Die Gerichtsverhandlung in 
der Spihendiebstahls Geschicte wurde heutè zu Ende geführt. Frau 
d. Langsdorff wurde zu Iuj Jahren Zuchthaus, Frau v. Recum 
zu 11/2 Jahren Correctionshaus verurtheilt, Beiden aber auf dre 
Jahre die bürgerlichen Ehrenrechte entzogen. Die Verurtheilter 
werden das Rechtsmittel der Apellation nicht ergreifen. (Fr. 3. 
f Die N. fr. Pr. bringt eine Aufzählung der Titel und Or— 
den des verstorbenen Li ebisg. Das Verzeichniß nimmt 46 Zei 
le:n eiun. 
4 
J Landwirthschaftliches. 
J Von Dr. Schneider in Worms. a 
(Melken der Erstlingskühe.) Es ist von großer Wichtigkeit. d 
Irstlingstühe aach dem ersten Kalben so lange als möglich fort zu mellen 
da es durch Erfahrung feststeht, daß die Kühe stets um dieselbe Zeit aufhören 
Dilch zu geben, in der man fie das erste Mal trocken oder fur sich stehe 
saßt. Wenn man z. B. eine Kuh, die nach dem ersten Kalben truchtig win 
im funften Monat trocken stehen läßt, so wird bei allen folgenden älberr 
wenn nicht früher, doch zur selben Zeit bei ihr die Milch versiegen. Ma 
soll deßhalb eine Erstlingsiuh, selbst wenn fie nur wenig Milch geben sollt 
venigsiens bis zu 8i, Monat foꝛtmelken, sie aber dabei möglichst reichli⸗ 
und aut fuͤttern. 
FJ. X. Demet, verantwortlicher Nedacteur. 
Bekanntmachungen. 
Anzeige. 
d sind durch 
—EV— 
zeichneten gegen hypothekarische 
Versicherung sowohl im Ganzen als auch 
heilweise auszuleihen. 
3J. Boos, Geschaͤftsagent 
in St. Jngbert. 
Eine junge steht zu bi 
hochträchtige Kuh laufen bei 
Adiunct Keßle 
in Hasmel. 
Ich moche hiermit die 
tgebenste Anzeige, daß ich 
— 
Ganster Wittwe auf der Schmelze 
sait. Jughbert b sher betriebene 
cosonias· & Kurawaarengeschäft 
iĩbernommen habe. 
Da das Laget jetzt wieder in allen At ⸗ 
läkeln vollständig und es mein Bestreben 
sein wird, durch gute und billige Bedienung 
eine verehrlichen Abnehmer zu befriedigen, 
so halie mich bei eink hrendem Bedarfe 
besens empfoblen. 
Sqmelze St. Ingbert, J1. Mai 1873. 
Mit aller Hochachtung 
Ferd. Fberlicurd. 
Ein Gjähriçes kräftiges Pferd, 
einspänniger fast neuer Wagen, Heuleilen 
ind Ketten nebsi Ehaise ist zu verlauin— 
Die Exped. d. Bl. sagt wo? 
GeschäftsEmpfehlung. 
Hiermit die ergebenste Anzeige. daß ich 
mnich als Schuhmacher hier niedergelassen 
habe, und bitte um geneigte Kundschaft, 
qute, billige und rasche Bedienung zusichernd. 
Peter Schäffner, Schuhmacher, 
wohnbast in dem früber H. Eich'schen Hause 
Ein krästiger Junge 
kann in d'e Lehre treten be 
Joh. Fries, Baͤcer. 
LIIETIG AI ilaze, Allgemetner 
Inreiger fur das KoOnigreien 
Haveru Nr. 33. 
An oncen⸗Expedition 
I. . PAMOGAI 
Central-⸗Büreau: Frankfurt a.“ 
Reprüaentanten 
in allen großeren Städten Eurova 
Tägliche directe Expedition aller Ar 
von Anzeigen zu Originalpreifen 
alle Zeitungen des In⸗ und 
Auslandes. 
Prompte und billige Bedienung 
JZeitungs-Cataloge gratis 
—XXX 
Holzspähne. 
der Korb voll zu 6 er. hat zu verlaufen 
Wilh. Weiler. 
attion, Drucd vnd Verlag von F. x. Vemes in SAt. Ingdern