ig dazu: „Zu viel Geld und zu wenig Bildung in den niederen
-cichten der. Bevölteruing Tzeugen diese, Verbrechen in dem sonst
on Gott so reich geseoneten Bezirke. a
Berlin?830 MNait⸗Beisder heutigen Gewinnziehung der
reußischen⸗ Fhape fiel der Hauptgewinn von 160,000 Thlr.
uft· Rer 407ααιο—er. iweite sseruimu von I00. OM; Iblr. auf
t 3309. . . —
JIn 8 er hin'wurde auf der Königstraße ein mit 5 Siegeln
ohlverschlossener, auf 40 Thaler dechlarirfer, und jan F. A. Meyer
n Hameln adressirter Brief gefunden. Der xhrliche Finder gab
enfelben dei der Pollzei ab, welche die gewöhnlicht Bekanntmachung
ieß und ihn dann, da sich kein Verlierer meldete, an das Stadt-
zricht Behuf Aufgebofs abgab⸗ Der betreffende Richter hielt es
edoch für praktischer, vor dem Aufgebot den Brief zu eröffnen, um
araus den Absender kennen zu lernen und eveniuell demselben
sen Brief mit; Werthinhalt zuzustellen. Er that das auch. Wie
sroß aber war sein Erstaunen, als er in dem betreffenden Couveri
heder Geld noch Geldeswerth, sondern nur einen einfachen Zettel
nit den Worten fand Siebhst. Du, Du schlechter Hallunke! Wenn
du wieder einen Geldbrief, findest, so trage ihn hübsch auf
rie Polizei . 77
Wien“ 25. April. Gestern langten aus Aegypten via
rriest, don wo aus sie der Suüdbahn in vier Waggons ver—
cadet worden, 26 lebende Thiere für' den Wirthschastshof“des
Zicelͤnigs von Aegypten hier an. Die Sammlung besteht aus
) Lameelen, 2 Büffelstieren, 2 Ochsen, 2 Kühen mit ihren Kälbern,
Eseln, 3 Widdern, 6 Schafen und 8 Ziegen in Begleitung von
arabischen Wärtern. Die Thiere, meist aus dem Innern Afri⸗
a's stammend, gehören Racen an, die bisher in Europa noch auf
ciner Ausstellung zu sehen waren. Sie wurden vorläufig imnk.
Thiergarten zu Schönbrunn untergelbracht. Aus den Balearen
verder unter Anderem 8 echte kremogeser Geigen und 2 Violen
us der Katbedrale in Palma auf Mallorca zur additionellen Aus⸗
tellung nach Wien gesendet.
7. Die t. osserreichische Regierung hat Vorsorige getroffen,
aß weniger bemittelte Ftemde, insbesondere die von groͤßeren Etab⸗
ssements des . Auslandes nach Wien entsendeten Arbeiter während
eer Ausstellung eine dillige Unterkunft finden.“ Obwohl auf“ diese
Weise ohngefähr 4000 Personen unterzubringen sein werden, be⸗
deht doch die Besorgniß, daß die bestimmten Räumlichkeiten, größ-
entheils Holzbaracken, für den Fall nicht genügen könnten, als gleich⸗
aitig? von petschiedenen Seiten größere Zuzüge eintreffen sollten.
damit einer solchen Verlegenheit vorgebeugt werde, wünscht die k.
osterreichische Regierung, daß vor dem Abgange solchet Massen⸗
ige bei dem Polizeidirektor in Wien rechtzeitig schriftiich oder te—
egraphisch angefragt werde, ob bezüglich der“ Unterbringung kein
nstand obwalte. —8
fGiranz, 1. Mai. Großes Aufsehen mact eine Criminal
erhundliug. welche morgen vor dem hiesigen Landesgericht beginnt.
das Interesse wird hauptsädtlich erwickt durch die Persönlichleit
es Angeklagten, des Reichsgrafen Franz Spaur, der einem der
ltesten und angesehensten Adelsgeschlechter angehört, sich aber durch
einen Haug“ zu Ausschweifungen hat hinreißen lassen, nicht nur
in ganzes einst bedeutendes Vermogen zu vergeuden, sondern auch
ztrügerische Handlungen zu begehen, um seinen ostspieligen Le—
enswandel fortführen zu können. Unter listigen Vorspiegelungen
odte er biesigen Gefchäftsleuten sowohl als solchen in Wien be⸗
eutende Beträge heraus, ging dann mit seiner Maitresse nach dem
zade Reichenhall in Bayern durch, wurde aber dort gezwungen,
ach Graz zurückzukehren. In Bayern leben ihm' noch zahlteiche
ichbegüterte Verwandte, doch haben sich diese von ihm wegen
ines beispiellosen Leihtsinnes längst losgesagt. Neichsgraf Spaur
tkein junger Mann mehr, wie man nach dem Gesagten erwarten
llte, sondern nähert sich schon dem Abschlusse des sechsten Lebens
htzehnts; er hat Frau und Kind — drei erwachssene Söhne, von
enen der eine bdlind und gänzlich von ihm abhängig, d. h. mit
mm ruinitt ist. Die Herzlosigkeit Spaurs gegenüber seiner Familie
cregte schon lange den Unwillen der Grazer Geselschaft; man
‚ußte, daß diese hungerte, während er mit seinen Maitressen pier⸗
„annig durch die Straßen fuhr, sich in Badeorten herumtrieb und
e lostbarsten Pferde zu Tode betzte. Die Verhandlüng dürfte
vraussichtlich rein an standalösem Detail sein. — Wie aus Graz
. Mai, telegraphirt wird, beantragte der Staatsanwalt gegen
n Spaur zwei Jahre schweren Kerkers und ‚Verlust
g els,⸗
Paris. Der „Figaro“ erzählt unter der haarsträubenden
leberschrift: „Ermordung eines Franzosen durch einen Deutschen“
olgende Tagesneuigkeit: Das Viertel der Rue Vioienre war gestern
lbends durch eine schlimme Kunde in Aufregung derseht worden.
d erzählte, daß ein Preuße einen Franzosen im Hotel d'Orient
„Kue Neuve Saint-Augüstin) umgebracht hätte. In dec That
ar folgendes geschehen 2. zwei Kellner dieses Holels lebten schon
anqe im schlechten Einvernehmen mit einander. Der Eine, Froi⸗
sardey, ein Franzose, konnte es dem Andern, Namens Boeseler,
nicht · verzeihen, daß er ein eerz und dieser, ein Würltem ⸗
berger von Geburt, lohote hun seihe Gesinnunges mit —
und Drohworten. Es bestand also zwischen Beiden ein ewiges
Bezanke. Gestern Abends waren Jie ir der Küche zusammen, und
der Sireit degann von Neuem zuet wurdeéfo Heftige daße ein jün⸗
zerer Kellner den Wirth herbeirufen“ zu sollen glaubte. Als Herr
Stuttel (so heißt der Wirth) in die, sKtüche txat, stürzie Froissardey
»lutend aus derselben herauß namd lief-auf die Sirgße Boe seler
hatte ihm ein Glas au den:xechten Schlaf geschleudert. Der Ver⸗
hundete wurde sogleich in die nächste Apotheke gebracht, während
die herbeigerufenen Stadtmächter Bpeseltri perhaftelen, welchen der
Wirth in der Küche bewacht hatte?Boeseler-leistete seigen Wider⸗
tand; sein Verhör vor? dem Polizeicommissäc dauert in diesem
Augenblicke noch fort. Froissardey wurde, nach der Charitè gebracht;
ein Zustand ist ein höͤchst bedenklicher z er hat ein großes Loch im
mechten Schlaf und trägt mehre Wunden im Gesicht. Das Glas,
velches wir im Hotel gesehen haben. war zertrümmert aind mit
Blut bedeckt. Joͤsef Froissardeh ist 25.Jahre alt und in Nora in
der HautesSaone geboren. Seine junge Frau begleitete ihn in
die Charite, wo er in der Abtheilung Zdes Dr. Trelat Auf⸗
nahme fand.
7 Der Papf hat den Herrten Mermillod und Lachate e 8000
Francs zur Unterstützung der gegen die schweizerische Regierung
renitenten Pfarrer geschict. 8 —
7 Der berunglückte Dampfer „Atlautic“ wurde durch Schieß⸗
»ulver zerstoͤrt; außer 349 Leichen sind große Quantitäten Güter
jeborgen. .
5, GEine Erbschaft von 385 Millionen.) In England ist so⸗
eben ein Prozeß zu Gunsten mehrerer in Amerika und ganz be⸗
'onders in Chicago ansäbiger Erben der lolossalen Hinterlassenschaft
ꝛines Sir Townley of Townley Hall, Lancaster, Englund, entschie—
den worden. Der Urenkel dieses Sir Townlehy hinterließ leine
männlichen Erben, da er nie berheirathet war, und sein ganzes
Vermögen fiel der Schwester zu, die einen Hrn. Chase heirathele,
dem sie vier Söhne gebar. Drei von ihnen kamen im Jahr 1629
aach Amerika und ließen sich ursprünglich im Osten nieder. Ihre
Rachkommen Zabir verbreiteten sich über das ganze Land, und eine
Tochter dieser großen Familie heirathete Hrn.“J. H. B. Henderson,
ded Nr. 1322, Wabash Av., Chicago, wohnt. Noch andere Glieder
zerselben Familie sind in“ Chicags etablirt. Die rurspringtiche Mach-
assenschaft betrug 385,000,000 Dollar,: wovon die Erben des al⸗
esten Sohnes Richard, der in. England geblieden war, den vierten
Theil erhielten. Die andern drei Viertel wurden nach der end⸗
zültigen Entscheidung den Erben der nach Amerika ausgewanderten
rei Brüder zugesprochen. Einer der amerikanischen Erben ist seit
20 Jahren damit beschaftigt, alle Familier papjore ·zu sammeln und
ieht endlich seine Mühe belohnt. Der den ainerikanischen Erben
ugesprochene Autheil beträgt 260,000, 000 Doslar“*
7 Badeschriften und Empfehlungen werden jetzt nicht nur den
Aerzten und Sachverständigen, soudern auch dem im Geruche“ der
Reise⸗ und Vadelust stehenden Theile des Publikums massenhaft ins
daus geschickt. Wenn sich dies nur quf klimatische Curvrte und
Darstelung des äußeren Comforts, der Preise, Verbindungen und
vergleichen beschräntte, so würde man nicht diel dagegen sagen
önuen'ß daß aber medizinische Wirkungen anempfohlen und manche
daien dadurch zu einer selbstständigen Wahl des Curortes verlockt
verden, ist gewiß nicht zu billigen. Uebrigens kann man sich von
der Phanlafie der Direltoren und Eigenthümer, namentlich kleiner,
ppscurer Oertchen im Auffinden besonderer Eigenthümlichkeiten und
Zorzüge ihres Bades kaum einen Begriff machen. Der Eine preist
hessen hohe, der andere dessen tiefe Lage, der eine seine französische
der Underkt seine zituel loschere Küche. Dieser rühmt, daß schon die
Römer „bei ihm' gebadet haben, Jeyer, daß die Ankunft einer
ürstlichen Hoheit in Aussicht stehe; Viele geben auch 'das Capital
in, welches sie angewendet haben, um das Bad heilkräftig zu
nachen, und beschreiben höchst genau die Kursäle, Inhalations⸗
Apparate Moorbader, welche sie künftig einzurichten gedenken. Das
Beste hat aber, wie das „Tgbl.“ meint, his jetzt ein Besitzer ge⸗
eistet, welcher von seinem in einem Städtchen belegenen Bodegarten
ühmt, daß das Ganze „wie ine edle Jungfrau züchtig von einem
lberhellen Bach um die Taille berieselt wird.“ Auch das soll
ycken. 7
audwirthschaftliheßss
Von Dr. Schneider in Wormé.
„Mai kuhl und naß, füllet Scheene und Fuß.“ Das Wetter wäre ganz
m Sinne dieses Spruches; aber das Fullen der Scheunen und Fäffer wird
heilweise unterbleiben, wenn gleich der sofort nach dem Frofie vom 26. und
27. April eingetretene Regen den Schaden bedeutend mindert. Viele Reben
alieben verschont und treiben üppig weiter; Obstblüthe hat nur vereinzelt ge—
itten und junge Luzerne gar nicht nur Altere Kleefelder kränkeln. Und so
aren denn viele Landwirthe in der zhicklichen Lage, mit eiwas größerer
hoffnung die Ernte »i erwaxiea, als dies am 27. April der Fall war
— J. X Demeß, veramwonibeee