Ht. Ingberler Anzei
Ingberker Anzeiger.
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—öA mi dem Hanptblatte verdandene Unterhaltungüblatt, mit der Dienttagt- Donnerktagz⸗ und Sonniag⸗
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Zamsta-
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Dentsches Reich drauzzesenpattei geschlagen. Zuversichtlicher koͤnne man der Zeit
Mu'n hen, 28. Juni. Rach den bis jeht getroffeten Be- ntgegensehen, wo daraus eine wirkliche drutsche Reichsbartei
gum ngen wird, dem K. d. u. J. D, dufvige. der Kontg die erdorgebe.
HVienet Weltausftellung nicht besuchtn. Se. Majestäͤt wird dus Die Prov.Corr.“ bestätigt die morgen erfolgende Abreife
Sdloh Berg übermorgen in Hohenf hwangau kintreffen and einige des Kaisers, dessen Gesunddeitszustaud sich stetig fortschreitend
Zeu daselbft verweilen, das königliche Sekretariat jedoch in, Berg väftige, nach Ems, wo der Kaiser bis Anfang August bleibt, um
eiben. — zann nach Gaftein zu zeben. Der vorbehaltene Besuch am kaiser⸗
Mmünchen, 1. Juli. Wie uns mitgetheilt wird, hat dat ichen Hofe bon Wien eifolgt Ende Augnft. Fürst Bismarcdwirbd
ge Kitutminifterium bei der k. Nreisregierung dahier Erhekungen emselben Blatte zufolge bis sund-Spätherbsit in Varzin und auf
er die Jesuitenberwandtschaft der Schutschwestern abverlangt. — inen lauehkburgischen Besitzuagen derweilen.
Muünchen. V8. Juli. Der Redackeur des Valerland“ Die Zerwurfnisse im dreußischen Ministerium und der eben
de. Sigl, wurde heute durch das Schwurgericht ver Beleidigung welle Austritt des Fürsten Bisen ua erck ans demselben diiden
sch Fürften Bismarck (durch ein in der Bremse“ werdffentlichtet orahrend den Hauptgegenstand der Erorternng in der deutschen
Ilrofi chon) schuldig erklannt und zu einmonatlichem Gefangmiß Tagespresse, doch gehen die Meinungen uber diese bellagenswerthe
Zragung der. Kossen und Veröffentlicheng des Urtheils ver krscheinung weit ausrinander. Wahrend der Nürnb. Corr.“
iein. J den Reichspreßgesetzentwurf als den mächstliegenden Zankapfel de⸗
Nannhe im 2. Juli. Man ekjahlt sich hier, Hecker richnet, will die Rhein. Ztg.“ wissen, weder das Preßgeseß, noch
zabe im vertrduten Kreise den Fuührern der hiefigen demokratischen die Pabiergeltfroge habe den Enischluß des Reichslanjlers herbei⸗
hartei den dringenden Nath gegeben, Ah in dem Kampfe gegen jeführt, abermats eine Entlassung von den Geschäften nachzusuchen,
Allramonianismus und Sozialdemokralje Schuller an Schalter ondern eine ti jgehende Disharmonie, welche jetzt nur zufällig bei
zit den Nationalliberalen zu ftellen und mit ihnen auf dem Boden Belegenheit der Verschiebung des Militärgesetzes zum Austrag ge⸗*
er gegebenen Verhälmisse den freiheitlichent Ausbau der Verfassung lommen sei. Ebenso wie der Fürst es nicht verstanden habe, sich
es Reichs anzustreben. m Reichstage eine feste, organisch gegliederte Pariei zu gründen.
Metz, 1. Juli. Gestern Nachmitteg 6 Uhr rüdten die von habe er auch im Ministerium keine dauernde Unterstütung gefun⸗
dresden kommenden beiden Compagnien 5 und 6 des 12. (lönigl. den. Man habe sich ihm gefügt, so lange man die Durchführung
achsischen Fußartillerie: Regiments hier ein. — Am vergangenen sether Plane für nothwendig erachtet, sich aber stets durch sein Aus⸗
Zountage Nachmittags ftürzte sich eine junge Franzossin aus Eifer- kreten verletzt gefühlt. So stehe jetzt, obgleich im Minifterium
ucht über ihren Liebhaber kopfüber in den Brunnen einer Garten⸗ selber große Meinungsverschiedenheiten herrschten, dasselbe einmüthig
virthschaft vor der Porte St. Thiébault. Während der Geliebte gegen ihn, und am Heftigsten soll man bei der Angelegenbeit Wa⸗
Hieser derzweifelten Handlung kaltblütig zusah, eilte ein Sergeant, gener aneinander gerathen sein.
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mit eigener Lebensgefaht über denselben, und glüdlich gelang es emtschieden werden, als Organe, die eingeweiht sein könnten, wie
hm, die Unglückliche am Fuße zu erfassen und dem Tode zu ent- die „N. A. Ztg“, sich damit begnügen, die eine oder andere
ñißen. Obgleich die junge Dame anscheinend leblos aus dem der kundgewordenen Lesarten spöttisch zu destdouiren, ohne in⸗
Wasser gezogen wurde, kam fie doch nach eini ger Zeit wieder zum dessen über die eigentliche Sachlage Weiteres zu verratyen. Die
hollsäändigen Bewußtsein und ging dann vergnügt mit ihrem Bräu⸗ „Spen, Zig.“ meint inbetreff des Streites in den Regierungsla⸗
iaam nach Hause. (MM. 3.. gern, derselbe werde so lauge dauern, wie der Dualismus in un-
Straßßburds. 3. Juli. Wie wir erfahcen, ist das serer obersten Verwaltung. Neichskanzleramt und preußisches
desetz beir. die Einführung der Reichsverfossumg in Elsaß Lothe Minlfter⸗Präsidium dürften nicht getrennt werden. Sobald man
ingen, bereits am 25. Juni vom Kaiser unterzeichnet worden und sich trenne, entstehe der Gegensatz, der sich seit Dreivierteljahren
ehi dessen Publikation im Geseßblatte flir Elsaß-Loihringen un offenbar immer schärfer zuspitz.“ Die Einrichtung, welche am 1.
nittelbar bebor. (Nied. Kut.) Januar 1878 getroffen worden, werde entweder als eine irrthüm⸗
Berlin. Zur Ausführung des Münzgesetzes sind bereits siche und schädliche wieder beseitigt werden müssen, oder aber die
»e Münzmeister von Berlen, München, LStuttgart und Dresden steigende Entfremdung zwischen dem Reichskanzleramte und dem
ier anwefend und im Begriffe, eine Instruction für die Durchfüh preußischen Ministerium werde zu Zuständen führen, in weichem die
rung des Münzgehalts festzustellen. Auch ein Nicelfabrikant ist Autorität der Reichsregierung und die der preußischen sich gegen—
u zutachtlichen Beri hien bezüglich, der Auspräqung voun Nickelmünzen seitig aufreiben.
zierher beschieden gworden. Die „Spen. Ztg.“ scheint damit denselben Gedanken zu ver⸗
Berlin, 2. Juli. Die officibse „Prob.-Cortesp.“ bespricht solgen, den die „Schles. Ztg.“ in einem „Bismarck und Roon“
en Ausfall der Wahlen in Elsaß⸗Lothringen und sagt: „Die überschriebenen Artikel des Weitern ausführt, und welcher darin
liederlage, welche die französische Agitationspartei im allergrößten zipfelt, daß die einzig denkbare rationelle Lösung di ser Frage in
theile der ländlichen Wahlbezirke erfahren hat, ist sehr überraschend. der Ernennung des Reichskanzlers zum gleichzeitigen preußischen
Je weiter von den großen Städien entfernt, desto sachlicher und Staatskanzler bestehe, wie das Blatt dies bereits früher empfohlen
zerstärdiger war die Autführung der Wahlen. Dieses Resultat ist hat. Die „Germania“ gebt sogar so weit, aus dieser Auslassung
in so hoöͤher anzuschlagen, als die ustramontane mit der franzoͤsischen des schlessischen „officissen? Organes zu deduciren, daß Fürst
darlei verbunden war und die Geiftlichkeit sür Wahlenthaltung Bismarck bei seiner Haltung in diesem ministeriellen Assaut kein
azgirirte. Der Ausfall der Wahlen ist unter solchen Umständen anderes Ziel, als das erwähnte, im Auge gehabt habe.
—XV Frankreich.
lsaß lothringischen Volkes. Die Regierung faßt die Wablen nicht Paris, 30. Juni. Die Republik Frankreich wird beim
us einen Sieg des Teutschthums und der deuitschefriedlichen Empfang des Schah von Persien nicht hinter den großen Monar—
ifimnungen qut, dazu ist es zu fruh, wohl aber als Befesticung chien Europa's zurückbleiben, ja dieselben in prunkvollen Aufzügen
iner selbstständig elsaß-kothringischen Gesinnung, welche auf dem und Feslilichkeiten zu überbieten suchen. Am Freitag zies! der
doden der Thatsachen die Interessen des Landes wahrnehme, somit Schah, von Marschall Nac Madon und einer großen Truppenmasse
ugleich als Abwendung von den franzdsischen Wühlereien, welche am Bahnhofe von Passy empfangen, durch den festlich dekorirten
klaß⸗Lo: hringen fortdauernd' in die poltischen Wirren und Gefahren großen Triumphbogen in die Stadt. Am Sonntag ist großes Diner
drankreichs hineinzuziehen bestrebt find.“ Für jetzt könne man sich in Versailles, an dem die Spitzen der Civil- und Mñitarbehörden
xeudia darau genügen lassen, daß die elsaß-lothringische Vartei die theilnehmen. Abends wird dann das große Bassin in wandervoller