ιιιrfætnr pputien pryr eClisatgenoen
„unge so schwach geworden war, daß ihm' seine“ Aerzte die
Sinstellung des Empfanges und selbst der Spaziergänge im Garten
des Vaticans derordneten, ist hergestellt, so daß er wieder einpfan⸗
gen, reden und spazieren gehen darf.k
74 England. —
Der Herzog von Edinburgh, der sogenannte, Mat⸗
rosenprinz“ hat sich mit der einzigen Tochter des Czaren verlobt
Musiland.
Petersburq, 28. Der „Russische Invaliderderöffem ˖
licht den Wortlant einer von dem Chan von Chiwa anläßlich der
Aufhebung der Staverei erlassenen Proklamation. Dieselbe sagt
Durchdrungen von den Gefühlen der Verehrung gegen den Kaiser
don Rußland erkläre ich saämmtliche Sclaven des chiwcfischen Reiches
jur frei und den Selabenhandel ˖ für ewige Zeien aufgehoben und
hefehle die sofortige Ausführung bei streugster Strafe im Weige⸗
rungk falle. Alle Befreiten sind gleichberechtigt mitden anderen
Untetthanen und können in Chanat verbleiben. Falls sie beimgehen
wollen, werden besondere Maßregeln getroffen. Die Befreiten
lommen in den nächst liegenden Marktstälten zusammen und stellen
sich der Ortsbehoörde vor, welche eine Liste über sie führt.“ Der
Chan verpflichtet sich, die heimlehrenden Befreiten auszustatten und
aieselhen durch chiwesische Escorie begleiten und beschützen zu lassen,
welch letztere überall die Aufhebung der Sclaverei derlündigen.
Bis in die deuischen Ostseeprobinzen Rußlands beginnt
uch die kirchliche Bewegung sortzupflanzen, wie aus den Beschlüsfen
der protestantischen Synode von Esthland ersichtlich ist. Tieselbe
jat den Antrag des Geistlichen Nerling angenommen, welcher die
AUbschaffung der obligatorischen Konfirmation und des obligatorischen
Abendmahls fordern
Prozeß gegen Adele Spitzeder und Genossen.
— — S chn ß. .
Maunch en, 14. Juli 1878.
Adelẽ Spitzeder hatte sich ziemlich rasch daran gewöhnt, sich
von dem glänzenden Comfort des Reichthums umgeben zu sehen;
hre Zimmer waren äuf das eleganteste eingerichtet; in denselben
varen Spieluhren aufgestellt, um mit ihren Melodien die geladenen
Gäste bei der Tafel zu ergötzen und die Gebicterin in einsamen
Stunden in süße Träumercien zu wiegen; die Wände waren be⸗
zectt mit Oelgemälden in prunkenden Rahmen. — Um gegenüber
ber täglich zunehmenden Schuldenlast eine beftändige Steigerung
der tauglichen Kapitalszuflüsse zu erzielen war das ganze Streben
der Sp. darauf gerichtet, ihrem Geschäfte die möglichste Ausdehnung
zu geben. Zur Erreichurg dieses Zweckes suchte sie sich zunächf
die Presse dienstbar zu machen, was ihr auch zum Theil gelang.
Blaätter, die ihre Stimme erhoben, um den gefährtichen Schwinde.
der Dachauer Bank bloßzulegen, wurden in der der Sp. er⸗
gebenen, deren Lob in allen moͤglichen Tonarten fingenden Presse
in der heftigsten Weise angegriffen und beschimpft; unterderhand
wurde aber auch der Versuch gemacht, jene Blätter auf andere
Weise, nämlich durch Bestechung zum Schweigen zu bringen oder
sie gar anzulaufen. A. Sp. gründete selrst eine Zeitung, das
„Münchener Tagblatt“, dessen Redaktion ein gewisser Dr. Fais
uͤdernahm, welches untet dem Deckmantel der politischen Tenden
eines gemäkigten Ultramontanismus ausschließlich die Interessen des
Spiyeder'jchen Geschaftes zu dertreten hatte.
Wie aus dem schon früher Mitgetheilten zur Genüge hervor⸗
geht, war das Geschaft der Sp. im Grunde nichts weiter als eir
Froßartig angelegter Betrug im vulgären Sinne des Wortes, ge⸗—
ächtet auf die schamloseste Ausbeutung des Publikums, eine orga-
aifirte Massenberaubung in moderner zivilisirter Gestalt. A. Sp.
zachte nie und konnte nie daran denken, ihre Gläubiger zu bee
sriedigen; das günftigste, was sie überhaupt noch erwarten konnte
häre eine Abfindung mit ihren Glaubigern im Wege eines Ar⸗
rangements gewesen obwohl sie auch in diesem Falle, in Folge
hes Zustandes ihrer Buchführung, vor dem NKouflikt mit dem
Strafgesetze kaum behütet geblieben ware und die Verluste gleich
morm gewesen wären. Es lkonnte nur einigermaßen auffallend ge⸗
junden werden, daß A. Sp., wean sie sich der ganzen Tragweite
ihres Handelns, der hieran sich hnüpfenden unvermeidlichen thatfäch
lichen und rechtlichen Folgen volllommen bewußt war, — und
Mangel an Einsicht und Ueberlegung war gewiß nicht die Ursache
denn A. Sp. war eine viel zu gericbene Person, um nicht all
Fventualitaten in's Auge zu fassen und zu überdenken — sich nich
noch zut rechten Zeit ihrer Verantwortung durch die Flucht ent-
zogen odir wenigstens Vorbereitungen dazu in entsbrechend et Weist
getroffen hat. Allein man darf nicht vergessen, daß Ä. Sp. durch
die üdbereinstimmenden Versicherungen ihrer juridischen Ratbgeber
daß man ihr nichts anhaben önne, offenbar sicher gemacht war
And dann bleibt es immerbin ein beachtenswerther Umstand, daj
mali α V—gnahne ihtes fSechogens in e —
Pretiosen, vorzugsweise aus Brillanten bestehend, dim Werih von
34,187 Gulden vorgefnuden hat.“ Es“ ist nicht un ahrscheialih
daß diese Pretiosen mit Rücksicht auf eine — —AX
zetauft wurden, da sie bei hohem Werthe doch mur einen ses
zeringen Raum einnehmen und leicht zu verpacken sindr Außerden
müßte man in dem Ankauf dieser Kostbarleiten nur einen Aci
hrer maßlofen Verschwendungesucht erblicken, welche allerdings gan
einzig in ihrer Art war, auf die wir aber, weil unz das zu wen
führen wülde, nicht meoͤr nlher'eingehen wollen. »3278
Der letzte Abschnitt der Antlageschreftenthalt näheresMde
die Mitangetlagten, welche an der Verschleppung der Vermögenz.
yestandtheile theilgenommen haben, und ist» in dieser Beziehung
ntereffan was über das Verhältniß der Rosa Edinger zur Adeln
Sp heder· gesogt. in Nosa Ebnger 21.Johre aih. ledige San
piezletin von München, ttat im Mai 1872 vei der A. Sp., alz
Gesellschafterir ein, und wurde nach eioner Angabe, bald durch
das Band einer innigen Freundschaft an ihre Herrin grfesel
Allin verschiedene Vorgängewelche durch Zeugen erwiesen sind,
egen die Vermuthung naht daß beide auch noch durch Interessn
nit einander ve bunden waren, weiche mit bioßer Freundjqhaßt
nichts gemein haben.Es mag jedoch der Schleier, welchen di
Mysterien eines eigenthümlichen Sinnlichkeitscultus über die Vea
jältniffe Peider gedreittt haben, vorlufig hier noch ungelüftet bleiden
und diese bloße Audeutung genügen. Thatsache ist, daß A. Sp
zie Frrundin in der überschwänglichsten; Weise, durch werthdvols
Beschenle belohnt hat. ⏑
Der Urtheil gegen. die Aageklagten lenren unsere Leser berein
nus der vorletzten Nummer./
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kerwui ee....
7 Zweibrüdern, 20. Juti. Die Schwurgerichtsjejfin
jür das dritte Quartat l. J. beginn am 15. Septhr.
14 Die Stadträthe von Wolfstein und Laulerechen haben an
die Regierung ein Gesuch gerichtet, worin um rasche Projektiruug
und Ausführung der Lanterthalz und Glanthalbahn mit Abzwi⸗
gung nach Otterberg, sowie um Gewährung einer staatlichen Zinz
jarantie gebeten wird, welchem Gesuch sich Auch der Stadirath
aiserslautern anschließt.
7 Neustadt, 19. Juli. In Weidenthal hatte vor einige
Jeit ein junger Bursche mit einer ebenfalls jungen Fabrikarbeiteria
ein Liebesbverhältmß angçeknüpft, dessen Folgen nicht ausblieben. Als
iber der Liebhaber den Zustand seiner Geliebten erfuhr, verließ et
dieselbe und kaüpfte mit einem andern Mädchen ein Verhälimij
an. Dieß wurte der Verlassenen mitgetheilt, welcher es gelang,
die Liebenden am 16. Juni bei einem zärtlichen Rendezoous zu
berraschen. Anftatt jedoch durch die Vorwürfe se necr früherm
Beliebten in sih zu gehen, ergrimmte, der Bursche und traktittt
dieselbe mit Schlägen und lachte sie dabei höhnisch aus. Die Miß
jandelte erbob hierauf Klage und gab die jetzige Lrebhaberin als
heeidigte Zeugin bei heutiger Verhandlung vor dem tgl. Landge⸗
lichte an, es sei nicht wahr, daß der Bursche s.ine frühere Gelichn
nißhandelt habe. Nach längerem Verhöte, nachdem aus den Aus
agen der 2 andern Personen hervorging, daß Miißhandlung er⸗
oigt sei und die Zeugin dabet zugesehen habe, beaniragte der lgl
Jolizeianwalt Aufnahme eines Separatprotololles wegen faljchen
Zeugnisse, Anordnung einer Untersuchung und Verhaftung der
Zeugin, worauf dieselbe sichtlich nach längerem inneren Kampfe
ich herbeiließ, die Wahrheit zu gestehen. Die nach Apdlegung eints
rides vor Gericht angegebene Unwahrheit, ihrem Schaz zu licbe.
vird ihr jetzt wohl theuer ꝛu stehen kommen. (Bigetg.)
7 (Das dvierie pfälzische Sängerfest.) Fefilich schaute der
Himmel darein als sich am verflossenen Sonntag, den 20. Juh
die Sänger aus den verschiedenen Gauen der Pfalz in dem ti
end gelegenen Duͤrkheim zur Abhaltung des vierten pfälzischen
Zängerfeftes versammelten. Das Conzert Des pfälzischen Sanger
undes, unter der erprobten Leitung des Festdirigenten Vincer
dachner von Mamheim verlief nach allen Berichten ia der be—
riedigensten Weise, namentlich constatiren alle gegen die Leistungel
der frühern Saängerfesse von 1859 zur Kaiserlautern, 1861 3
Zpeyer und 1865 zu Naiserslautern, einen unverkennbaren Forb
chritt. Eine recht glüciche Steuerung gegen früher war insofern
eingetreten, daß in Dürkheim von den geübteren Bereinen. Halbe
höre mit Instromental begleitung zum Vortrage gelangten. X
desetzt waren die Raume der Festhalle, aus weiter Ferne hatties
sich Zuhörer eingefunden. Unler ihnen befanden sich auch zut
Vertreter des badischen Sängerbundes und als CEdhrengäste Hen
Regierungspräsident v. Braun, Herr Eifenbahndireltor v. Jaget
und aus Berlia die Musikdircktoren Vierling und Urbin. Mit
inem Hoch auf den Festdirigenten endete das Conzert, dem *
Montag Sängercommers, Aueflug nach der Limdurg und veitbo
olzien. r 8