Full text: St. Ingberter Anzeiger

aus denen sich unwidersprechlich ergeben soll, daß die Frage des fügte dabei hinzu— es sei gerade in den letzten —Tagen eine di 
Nord⸗Ospsee⸗Kanals vom Fürsten Bismarck in sehr eigenthümliches B'schöfe interessirende Frage von einigen Bischöfen und eher sa. 
Weise als Vorwand benntzte worden sei, um Line entscheidende tholischen Regterung in Amerika angeregt worden. Die Frelnauret 
Wendung in der schleswig-bolftein'schen Frage herbeizuführen. Da drãngien sich unter die Rathgeber: der weltlichen Squveräne und 
darf man denn gespannt sein, was diese „Enthüllungen“ zu Tage sogar in die“ religlösen Vereine 4und glaubten, * daß sie micht vu. 
ördern, und ob durch dieselben“»vielleicht der eine oder andere dammt werden könnten, weil der Freimaurerorden die Nächstenliebe 
noch vorhandene dunkle Punkt inbetreff der Geschichte der Annex on jum Zwecke habe. Diese Annahme ses aber durchaus falfch, di— 
der Herzogthümer aufgeklärt werde. — Freimaurer seien und blieben exkommunizirt. (T. N.) 
— Die Frage über die künftige Verwendung des Generalz ee SEpauien. 
d. Mameuffel wird von dem „Preitz. Volksbl.“ in sehr bemer⸗ Madrad, 29. Izelt. Das Insurgentencomite in Valenth 
kenswerther Weise erörtert. Das dem PMeinislerpräsidenten Grafen hat mit General Salmeron Unterhandlungen angeknüpft. Dj 
Roon nahestehende Organ rühmt die militärischen Verdienste des Truppen haben die wichtigsten Punkte Sevilla's eiugenommen 
Benwals und bezeichnei es als selbstyrständlich, daß bemselben 5 Maderid, 30. Juli. Man versichert, daß der Kriegzmi 
nach seiner Rüdkehr aus Frankreich eine höchst distinguirte Stellung nister die von Don Carlos vorgeschlagene Auswechselung der Ge— 
ju Theil werden werde, da es zu den persönlichen Eigeuschaften fangenen angenommen habe. 
zes Kaisers gehöre, jedes Verdienst nicht nur in reichlicher, sondern Perpignan, 29. Jali. Der Militär Commandant vor 
zuch in taktvoller, daß Herz des Empfängers beglückenden Weise Mauresa telegraphirt, daß die Carlisten Berga angegriffen hahen 
ju belohnen vnd zu würdigen, daß diese Stellung aber eine auf aber mit Verlust zurücheschlagen worden seien und sich nun ju— 
der politischen Bühne maßgebende sein werde, hält. das Blatt für rückziehe. 
eine „eder thatsächlichen Grundlage ermangelnde“ Combination. Cartagena, 29. Juli. Zwei Jasurgentenschiffe find mi 
— In Folge des die Lage der Unteroffiziere verbessernden Nannschaften nach Alxieria und Malaga abgegangen. Contretat 
GBesetzes hat der Kaiser an den Kriegsminister einen, von diesem wird überwacht, da man befürchtet, daß er die Stadt deriasse. 
zegengezeichneten Erlaß gerichtet, wonuch den Offizieren aufgegeben Die Desertionen unter den Streitkrästen der Insurgenten dauen 
pird, auch ihrerseits den Unteroffizieren bei allem Ernste und aller fsort. General Pavia blockict Sevilla vollständig. Die geflüchteten 
Strenge, wo sie hingehöre, eine rücksichtsvollere Behandlung zu Familien kehren zurück. 
Theil werden zu lassen. Die an die Ausbildung der Armet — Aus der tapferen Vertheidigung des Forts von Estetle 
Jegenwärtig gestellten erhöhten Anforderungen dulden nicht. daß zegen die Carlisten wird folgender Zug von dem Militätkomman⸗ 
die den Unleroffizieren zufallende schwierige und ehrenvolle Aufgabe santen Obersilieutenant D. Francisco Sanz etzählt: Det Eifer 
in ungenügender Weise gelöst werde. den die Banden an den Tag legten. um den Platz zu erobem 
Burg, 25. Juni. Evpochemachend in der Geschichte der der während des sieberjährigen Krieges die Hdupistadt des Pra 
Zonsum⸗Vereine nach Schultze-Delitzsch dürfte der von dem hiesigen endenten war, ist laum zu befchreiben: petroleumgefüllte Bomben 
Zonfum⸗Verein gethane neueste Schritt sein. Er hat nämlich ein vurden geschleudert, aus den nächsten Häusern und Barxiladen eir 
igenes Schiff erworben, um damit seinen erheblichen Bedarf an nörderisches Knnonen- und Gewehrfeuer eröffnet. Auch an Ver⸗ 
Zohlen anfahren zu lassen. Es ist das das erste deutsche Genofsen- ockungen und Drohungen ließen Dortegatay und Perula es nich 
schaftsfahrzeug, welchen, wie man hört, der Name,„Schulze⸗ seblen, um die Hand voll Tapferer zur Uebergabe zu bewegen; 
Delitzsch“? beigelegt werden soll. (Volksz.) Rese abet, und zumal der Oberstlieutenant Sanz, wiesen Alle 
Frankreich. urück. Vier Mal kamen Parlamentäre zu ihm, und zulctzt stelllen 
Paris, 29. Juli. Montmedhy, Lunchille, Raon L'Espe ich als solche Dorregaray und Perula selber ein mit der Galtby 
und Commercy sind heute von den deutschea Trüppen geräumt des Oberstlieutenants. „Franz, ergieb dich“, sagte diese, ,d 
worden. — Der General v. Manteuffel hat den Armen von iist verloren.“ Der Mann antwortete: „Autonia, entferne dit 
Nanch die Summe von 20,000 Fres. gescheukt, was der Prä; uugenblicklich, sonst muß ich dich erschießen lassen, und wenn meine 
ident der Gesellschaft zur Unterstützung, der Elsaß Lothringer, Soldaten nicht den Muth dazu haben, so werde ich es selbsi thun. 
Haussonville, dadurch erwiedetie, daß er dem Muntzipalrathe von Darauf sagte ihm Totregaray: „Denken Sie an Ihre Lage 
Heetz für die dortigen Armen eine gleiche Summe zur Verfügung stellte. Verstärkungen kommen nigt und bkönnen nicht hierher kommin' 
Paris, 29. Juli. Der Kriegsminister verfügt, daß keir mo die Antwort des Commandanten lautete: „Entfernen Si 
Tapitän ohne neues Examen Major oder Rittmeister werden kann. sich unverzüglich, Parlaaeitäre werden nicht mehr angenommen 
VParris, 29. Juli. Die Minister des Handels und der auf Jeden, der sich dem Fort nähert, wird geshossen, und wenn 
Finanzen bereiten während der Bertagung der Nationalversammlung ber Widerstaud urmöglich werden sollte, so zünde ich selbst di⸗ 
zeue Handelskondvenonen mit Ilalien, Oesterteich, Schweden und Julverlammer an.“ Es ist bekanut, daß die Carlisten woh 
Norweger und der Schweiz vor. 4,4 rer großen Uebermacht das Fort nicht zu nehmen vermo vlen und 
— Tie änßerste Linke hat beschlessen, für die Dauer der dald darauf auch in der Stadt selbst, ivelche sie besttzt hatten 
Vertagung der Nationaldetsammlung ein Ueberwachungsloumte zu aicht mehb zu bleiben warten. 
bilden. T. N).. England. 
— Ueber die Physiognomie der geräumten Städle nach dem London, 29. Jutn. Heute wurde dem Oberhaus und 
Abrücken der deutfchen Besatzungen schreibt ein Pariser Korrespon⸗ dem Unterhaus eine Botschaft der Kön'gin vorgelegt, welche di 
dent der „A. Ztg.“: .„Das Widerfehen ist tragikomisch. An Verlobung des Prinzen Alfred mit det Grolfurstig Marie onzeizt 
allen Orten rüdt hinter der abziehenden deutschen Garnison fran- Die Minister bemerlten, daß prinzliche Heirathen für England kiin 
zösische Gendarmerie mit zahlreichen Polizisten ein, welche sofort politifche Bedentung haben, daß aber hoffeut ich dies neue Land 
Hand an die Bevölkerung legen und belagerungszuständlich jede dazu beilragen werde, das Mißtrauen zu beseitigen, mit welchen 
Möglichkeit einer Dankesäußerung für Hru. Thiers hintertreiben, das euglische Volk lange Zeit hindurch Rußland bekrachtet habe 
die Bevölkerung nicht zu Athem und Wort dommen lassen. Auf Die Minister beantragten die jährliche Apeuage des Prinzen bor 
die Marsellaise wird gefahndet, Konzert und Bälle weiden ver 15,000 auf 20,000 Pf. Sterling zu erhöhen. 
boten, Festbeleuchtungen werden gelöscht, die aus den Häusern Nußland. 
trömenden Bewohner werden als Zusammenrottung auseinander- In den Kreisen der orientalischen Tiplomatie hält man jei 
gestobert, kein Ruf für Heren Thiers oder die Republid wird iniger Zeit den Ausbruch eines Krieges zwischen Rußland un 
jestattet, die Schänken und Kaffeehäuset müssen in früher Abend- Thina für unvermeidlich. Der in Ostsibirien kommandictndt 
dunde geschlossen werden, Verhaftungen von widerspänstigen Enthu: Beneral Poltarucki soll eine Abtdeilung Topographen in die noid⸗ 
fiasten und Exzedenten finden üüberall noch am ersten Tage des öIstlichen Gegenden der Mandschurei und Mongolei entlandt haben 
Wiedersehens statt. im von diesen Gegenden genaue Karten auferuigen zu lassen. 
Diese Absendung hal kden Verdacht erregt, daß Rußland die jchtger 
hinesischen Wirren benutzen und die ihm benachborten chinefister 
Prodingen wegnehmen werde. Der Verdacht wird durch den Un 
and erhöht, daß die Erwerbung des Amurtlandes ihrer Zeit cher· 
falls durch topographische Expedition vorbereitet und gewissermaßer 
ingekündigt wurde. 
Echweiz. 
Bern, 30. Juli. Gleich dem Nationalrath beschloß auch 
der Staͤnderuih mit 26 gegen 14 Stimmen unter Namensaufruf 
die Abweisurg der drei Recurse gegen Mermillods Ausweisung. — 
Betzufs Abschluß eines Vertrages über die Errichtung einer deut- 
schen Zollstänte auf dem Ceistralbahnhof zu Basel findet demnächst 
eine Conferenz ssatt. 
Italien. 
Rom, 28. Juli. Der Papft hat nach der „Voce della 
rerita die geu ernannten Bischöfe in Audienz empfangen und 
eire Arsprache an dieselben gerichtet, in der er ihnen emp'ahl, 
ich selbst dutch Veispiel und frommen Lehenkwandel die Aner- 
jennung ihrer Didzesen zu erringen, gleichzeitig abder auch die 
Nechte der Kirche zu vertheidigen und zu bewahren. Der Papfh 
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Jermeschres. J 
173weibrüchen. Die Preisevertbeilung on die 
thümer der schönsten in der Pfalz gezogenen, sowie zur Pachn 
berwendeten Pferde wird für das laufende Jahr am 21. e 
tember im Gestütshofe dahier staltfinden. Tie Musterung wr 
Auswahl der zur Comcurrenz gebrachten Pferde wird am vor 
gehenden Tage durch die hietzuͤ ernannte Commission vorgeno