nen werden. Dem Pferdezuchtverein Zweibtücken wurde für die
zer Gelegenheiti der Preiseberiheilung des pfälzischen Landgestüts
heabsichtigte Verloosung von Pferden und landwirthschaftlichen
hegenstanden die nachgesuchte Stempelbefreiung der Loose be—
villigt. J
f.suiserslautern, 33. Juli. In der gestrigen Sißung de—
hiesigen Polizeigenichts wurde ein Metzger, der seinen Hund auf
ein Kalb gehetzt hatte und deßwegen protokollirt worden war,
vegen Thierquälerei zu 3 Tagen Gefängniß verarthett.
Vonder Lauter, 29. Juli. Es heißt, daß in der
ungsten Zeit dienk. Regierung sich sehr füt die Linie Kaisers-
dulern· Lauteredken · Staudernheim interessire. Das Cemite der
nuterbahn ist aus diese Kunde hin in großer Thätigkeit. Vor—
zuzsichtlich wird in den nächsten Tagen vom Comite zu Wolfstein
ant Eingabe an' das k. Staatsmintisterium um Erhaltung ver
Finsengarantie durch die Kammer angefertigt und unterzeichnet
derden, gelezenllich einer dortjelbst zu halte nden Versammung
—8
pNeustadt, 30. Juli. Sämmtliche hiesigen Spezerei⸗
waarenhändler haben fich, um dem Umfug mit den östereeichischen
huldenftücken zu steuern, dahin geeinigt, solche nur zu 1fl. 9 tr
zunehmen und wieder auszugeben. (N. Z.)
f Am 28. Juli fand in Landanu die Jahresversammlung
zes Sterbekassenvereins der protestantischen Geistlichkeit der Pfal,
zau⸗Derselbe zählt unter 250 prot. Geistlichen 1808 Mitglieder
und hatte im verflossenen Jahre eine Einnabme von 730 fl. 45
in. Die Ausgaben detrugen 577 I. 51 ir. und zwar 1)4 Un-
rüßungen à 70 fi. — 280 fI., 2) Kapitalanlage 292 fl. 41 tr.
3) Verwaltungskosten 5 fl. 10 kr. Der Ueberschuß belief sich dem
nach auf 152 fl. 54 kr. an welcher Summe aber 28 fl. 15 kr.
Rückstände abzuziehen sind. Der Vermögensbestand weist ein⸗
Zummr von 1300 fl. auf, also eine Mehrung von 95 fl. 11 kr
gegen 1871. Max beschloß, auch Pfarrvikare unter dersclben
dedingung, wie die Pfarrer, zu dem Vereine zuzulassen.
f Von der Haardit, 31. Juli. Gestern Abend um 9 Uhr
zeobachteten wir ein prachtvolles Meteor. Am nordöstlichen Himmel
midem eben die Sterne sichtbar geworden waren, südlich vom
Sternbilde der Cassiopea, zeigte sih wie ein Stern erster Größe
in blauröthlichem Lichte eine Feuerkugel, die von Südost nach
Rotdwest in einem sanft aufsteigenden Bogen sich bewegte, rasch
un Größe zunahm und fast vollmondgleich am westlichen Horizonte
einen feurigen Streifen hinderlassend, verschwand, so etwa wie eine
Rakete verschwindet. Die ganze Erscheinung dauerte 2—3 Se
cunden. Bei dunklem Himmel müßte das Meieor höchst auffallend
gewesen setin, während solches im Mondschein von v'elen Leuter
jür eint elettrische Erscheinung gehalten wurde.
F In Ginsweiler schlug am verganzenen Sonntag, Morgens
7 Uhr der Blitz in ein Haus ohne zu zünden, aber so eigenthüm—
ich wie man es selten hört. Er kam zum Schornstein herein,
ief an einem Fenster hin und zersplitterie den Rahmen ohne die
Scheiben, während er an einem andern Fenster die Scheiben zer—
zrach, ohne den Rahmen zu verletzen und streifte einen Mann
iber die Brust und den Leidb. Gluͤcklicherweise ist der Mann auf
der Besserung.
F Nach' uns zuchenden Mittheilungen ist die Kornernte in
»er Pfalz sowohl nach Quantität als Qualität sehr unbefriedigend
ausgefullen.
f Das Hagelwetter in der Nacht vom 29. auf den 30. ds.
sat den Tabafpflanzungen in den Gemarkungen von Ludwigzhafen,
Nundenheim, Rheingönnheim, Nceuhofen, Murterstadt, Schifferstadt
Roßen Schaden gethan.
f Munchen. In der geheimen Magiftrathssitzung vom
25. Juli kam der in der Spitzzeder'schen Schwurgerichtsver-
dandlung behauptete Altendiebstahl zur Sptache. Bürgermeister
Tr. Erhardt erklärte auf Anfrage des Magiftratsssratbes Riedmaver,
zaß allerdingß Abgange aus den Magiftratsalten konstatirt seien,
iber alle, Bemülhungen, den Thäter zu ermitteln, seien erfolglos
geblieben; gleiche Entwendungen seien auffallender Weise auch m
den Akten verschiedener Anwälte und Behörden wahrgenommen
wordem ohne daß es auch nur jn einem einzigen Falle gelimgen
sej, den Schullägen auszumittels
7In Grauden;z finden bekanutlich Artillerieschießübungen
erbunden mit Sprengung derFestungswerke, statt. In. dem
Zeltlager, weiches daselbst aufgeschlagen ist, ist, wie man von dort
meldet, unter den Mannschafien des 5. Artillerie-Fuß ⸗Regiments
die Cholera ausgebrochen, und zwar, wie berichtet wird, in Folge
der schlechten Unterbringung der Truppenzelte, des Trinlwassers
und der Lager⸗Utensilien. 28
FImmenstadt wurde von einem enlsetzlichen Unglück
heimgesucht. Montag, den 28.“ Abends um' 7 UÜhr' vrach ein
henler Jos' mit einem Wolkenbruch im Gefolge, der die ganze
Statt uuter Wasser setzte; mehrere Häuser sind eingefallen, viele.
o unterwühl, daß sie sofort eingelegt werden milssen. Leider sind
auch Menschenleben zu betlagen, drei Erwachsene und ein Kind
ind, soviel bis jetzt belannt, umgelommen. Hätte die Eisenbahn«
orücke über die Ach nicht Wiederstand geleistet, so wäre das Un⸗
zlück noch groößer geworden; übrigens ist der Bahnkorper so unter⸗
wühlt, daß die Züge halten und die Reisenden umparkirt werden
müfsen“ Von Sonthofen wurden die Eisenbahnarbeiter herbeigehol!
velche die ganze Nacht bei Fackelschein arbeiteten, um der bedraͤng
len Stadt Hülfe zu bringen. Unter anderm hört man, daß min⸗
destens 100 Ziegen umgelommen stien. (A. Poftztg..
f Aus den dverschiedensten Gegenden von Deutschland kommen
Nachrivien über schwere Gewitter mit Hagelschlag und Wolkenbruch,
die in voriger und in dieser Woche dort niedergegangen sind.
7 Bertkin. Der Criminalcommiffarius Leue, welcher
dehuis Ermitteiung des Thatbestandes an dem Böcler'schen Kinde
zegangenen Verbrechens bisher in Loitz war, ist jetzt hierher zurück⸗
zelehrl, nachdem er in Bezug auf die Schuld des inhaftirten
Diensiknechtz S. einen so starken Indizienbeweis herbeigeschaff t,
daß das Strafverfahren gegen denselben eingeleitet werden lanm
FDover. Madame Jeanette Robin, eine hübsche Blom
dine von zwanzig bis fünfundzwanzig Jahren, fuhr kürzlich mit
dem Dampfschiff von Calais nach Dover. Ihr kränktiches Aus⸗
sehen erweckte die Theilnahme der übrigen Passagiere und man
rürchtete, daß die Seekrankheit eine Krisis beschleunigen würde,
die, nach der äußern Erscheinung der Dame zu urtheilen, ohnehin
richt mehr lange auf sich warten kassen könnie. Sie legte die
leberfahrt jedoch glüclich zurüuck und ward, als sie ans Land
tieg, ia einen Armstuhl gesetzt, während ihr Stöͤhnen allen ihren
Reisegefaährten tieß zu Herzen ging. Ein auf dem Hafendamm
tehender Zollbeamter sah der Ausschiffung zu und schien sich für
die schoͤne Französsin sofort ganz besonders zu intereffiren. Er
näherte sich ihr, bot seinen Beistand an, indem er bemerkte, daß
er einige medicinische Kenninssse besitze, und obschon die Dame ihm
dersicherte, sie fühle sich schon besser und bat, daß man sie sofort
nach einem Hotel trage, so erktärte er doch, dies könne nicht ohne
Befahr geschehen, weßhalb sie auf sein menschenfreundliches Drängen
din in ein Zimmer des Zollhauses getragen ward, während er
ugleich eine Hebeamme herbeirufen ließ. Ehe noch eine Viertel-
tunde verging, war die Dame von zwei Mantillen, fünkzehn
Zchleiern, siebzehn Stück Spitzen, zwöls paar seidenen Strümpfen,
iebzehn Stück Band und vier Dutzend seidenen Taschentüchern
zlücklich ertbunden. Mutter und cinder befinden sich wobl.
f Der Schah von Perfsien erhielt während seines Be⸗
uches in Varis nicht weniger als 8000 Bettelbriefe. Dieselben
wurden alle in eine Kiste verpackt uad nach Persien geschickt, wo
ie der Secretär des Schah eröffneu wird.
— — ——
F. X. Demeßz verantwortlicher Redacteur.
Bekanntmachungen.
Auf dem Rothenbau liegen einige
Fuder
X
Alle Kranken
and Leidenden
inden in der 14. Aufl. des Buches Na⸗
turheilmethode für all'e ver—
alteten Krankheiten des mensch⸗
sichen Körpers Häülfe, Linderung und
Rath, und wird an jeden Hülfesuchenden
unentgeldlich und frei versandi.
H. SZievers & Co.
in Braunschweig.
XB. Tausende verdanken diesem Buche ihre
Besundheit.
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der & Blittersdorfer zu verkaufen.
Fue reine Waare wird garantirt.) Auch
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werden abgegeben.
Zum Wein werden Fässer von circa
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ogleich eintreien. Wochenlohn 8 Thaler.
Joh. MeIISEMMAl.
zahnarzt Dr. IIexer
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