hestehend aus goldenen, silbernen und kupfernen Gefaͤßen und
Schiuucksachen aller Art und vom höchsten —* x
Man hat bemerkt, daß rusfisce Schiffe bisher noch au der
spanischen Küste gefehlt haben; ob das wahr ist, dann ich nicht
ontrodiren; wäre es aber wahr, sa würde es mich nicht in Ere—
staunen setzen. Als unsere Schiffe nach der spanischen Züste ab⸗
gingen, lief hier das Gerücht, die deutschen Schiffe würden even⸗
auter auch etwaige russische iInteressen schützen. Eine Bürgschaf
für das Gericht mag ich jedoch nicht übernehmen.
Dres den, 4. Aug. König Johann hat den Aronptinzen
Albert bis auf weiteres zu seinem Vertreter in allen Regierungs
zeschäften ernannt.
Dresden, 5. Aug. Das neueste Bulletin über das Be⸗
finden des Königs lautet: Die Nacht war gut, der Koͤnig ha⸗
den größten Theil derselben geschlafen. fühlt sich aber troßdem
wenig gestärkt.
Posen, 5. Aug. Am letzten Sonntage wurde in Filehnt
durch den Landrath den Mitgliedern der katholischen Gemeinde eine
amtliche Bekanntmachung vorgelesen, in welcher dem ohne staatliche
Zuftimmung durch Ledochowsky zum dorttgen Probst ernannten
deistlichen Arndt die Befuggiß, kirchliche Handlungen zu verrichten
abgesprochen, dieselben als ungültig und strafbar dezeichnet und die
Veneindemuglieder gewarnt werden, ihn zu kirchlichen Verrichtung,
Messen und Taufen zuzuziehen.
Solland. —
Haag, 6. Aug. Die Kommifsion zur Prüfung der Münz⸗
frage erstatteie dem Koͤnige einen neuen Berichi, worin in Ande
acht der Annahme der Goldwährung in Deutschland für Holland
benfalls die Einführung der deinen Goldwährung empfodlen wird
Frankreich.
Pacis, 3. Aug. Gestern sind von hier 106 franzoͤfisch⸗
Arbeiter zum Besuche der Weltausstellung nach Wien abgereist
103 von ihnen machen diese Reise auj Kosten der von dem „Cor⸗
saire“ veranftaltelen Substription, drei find von Angoulme abge
rdnet und in Nanchy werden sich ihnen noch drei X
d Delegalion der Arbeiter von Lyoun befindet sich shon ir
ien. —
Paras, 3. Aug.“ Grranzosische Albernheiten.) Die fran—⸗
vͤsischen Klerikalen wissen nicht mehr, was sie erfinden sollen, um
das dumme Volk zu bethören. Sie finden die. unzähligen Pil⸗
Jerfahrten, welche sie überall angeordnet haben, noch nicht hinrei⸗
HHend, um auf die Einbildungskraft der ungebildeten Menge zu
wirken; jetzt suchen sie den alten Chauvinismus unter den Sol⸗
daten, Bauern und Arbeitern wieder aufzuregen durch Publikationen
in denen die Rachegedanken gegen Deutschland mit frommen Phrasen
gemischt erscheinen. Das ist nun freilich puumpes Machwerk, aber
die Verfasset kennen ihre Leser. Eine religidse Zeitschiift: „Le
Rosier de Marie“, wel he zu Ehren der heiligen Jungfrau heraus
zegeben wird, verössentlicht die Weissagungen eines neuen ultra⸗
Rontanen Propheten, den Msgr. Villon unter seinen besonderen
Schutz genommen hat. In dieser famosen Prophezeihung heiß!
e87 Ein neuer Krieg wird bald zwischen Frankreich und Preußen
ausbrechen. Ein fürchterliches Kriegswerkzeug wird von einem
Franzosen erfunden werden. Dann folgl die Beschreiburg der
zisten Kriegsbegebenheiten und endlich die der entscheidenden Schlach—
und ihrer Folgen: „Am Vorabend der großen Schlacht sordern
die Jialiener Nizza zurück und dringen schon in der Richtung au'
dyon vor, aber sobalo sie die allgemeine Niederlage der Preußer
erfahren, gehen sie über die Grenze zurück. Entscheidende Schlacht
wischen den Franzosen und den Deusschen. Große Eile der Be⸗
waffnung; vollständ:ges Schweigen in dem französischen Heere:
cz isn aufgestellt auf eͤner unbewaldeten Höhe, hat zu seiner Rech⸗
jen eine Ebene und vor sich einen Kanal, einen Wald und die
Hreußen in furchtbarer Anzahl. Der franzoöͤsische General verzweifel⸗
an dem Erfolge, aber man beruhigt ihn. Das Gefecht beginnt
sie Riederlage der Preußen ist volsständig; der —RXWI
nit Leichen. Der Feind zählt 80,000 Kampfurfähige. Man
erfolgt die Preußen, welche ihre Bagage im Stiche lassen; ihrt
ieste Armee flieht über Chalons, Verdun, Thionvisle, Koblenz,
Mainz bis Königsberg. Die zweite Armee, an der Loire geschlagen,
flieht üder Ranch und Metz. Die dritte flieht dutch das Elsaß
Unsete dra siegreichen franzosischen Armeen rücken bis Berlin vor,
wo man Papiere auffindet, die Rußland, Italien und Spanien
lomptomitiiren und man rückt über Berlin hinaus. Unsere drei
Armeen vereinigen sich vor Königsberg und liefern den vereinigten
Preußen und Russen eine Schlacht. Rußland strect die Waffen, man
unterzeichnet einen Frieden mit ihm. Preußen hött auf zu existiren.
Polen wird hergestellt. Oesserreich gibt die polnijchen Provinzen
heraus, aber wird nach der Seite von Griechenland hin entschä—
digt. Die Grenzen Frankreichs erstreclen sich bis Frankfurt und
ainfassen einen Theil von Bayern. Der Papfl erlangt seiue Rechte
dieder. Jialien, geschlagen, wird in drei Konigreiche getheilt
De srante Vopft slirbt gegen das Ende des italienischen Feldzuges
Hersiellung der legitimen Fürsten in Spanien.“ Eine weiler⸗
Prophereiung betrifft die Schweiz. Dort wird die versolgte katho
uͤsche Kirche triumphirend aus dem Kampfe hervorgehen? Vit
Schweiz wird ihre republikanische Staatsform nicht verlieren, abe,
unter das Proteltorat des heiligen Vaters gestellt werden /
Paruns, 5. August. Tie Reise des Grafen von Paris nag
Wien macht außerordentliches Aufsehen; Alles begreift instialt
mäßig, daß sie der Anfang zur Wiedervereinigung der so lange
getrennten äͤlteren und jüngeren Linie des Hauses Bourbon in
und daß diese Wiedervereinigung ihre Spitze ebensowohl gegen die
Bonapartes wie gegen die Republik kehrt. Die Bonapartisten sind
in höchster Aufregung; zwischen Paris und Chislehurst reisen ihrt
Berirauten unablässig hin und her; aber es wird ihnen seqwet
werden, aus der Lage, wie sie sich jeßt gestaltet hatnoch einen
Vortheil fur Eugenie und Lulu herauszuschlagen. Mac Mahon
ist der Hüter der Herrschaft über Frankreich, und nach der Wieder⸗
bereiniguͤng der beiden bcurbonisch n Zweige. ist es die Famili—
Bonaparte sicher nicht, welcher er die Herrschaft ausliefern wird
Die Bonaparisten sind wüthend, daß sie am 24. Mai selbst mit
zeholfen haben, das Grab ihrer Hoffnungen zu graben; aber un
Jejchehen läßt sich's nicht machen. Und die AXx
find womdzlich noch rathloser.
Parüss, 5. August. Die „Pawie“ meldet: Wegen der
Ipanischen Complication hat das französche Mittelmeergeschwader
den Befehl erhalten, der englischen Flotte au der spanischen üsi
fich anzuschlieben, um die französischen Landesangehörigen zu her
schützen und den maritimen Einfluß Frankreichs aufrecht zu er⸗
hantn. Das Miltelmeergeschwader ist bereits dor Gibraltat an
gelommen.
Paris, 6. August. Der Eixzug eines Bataillons Infan
kerie in Nanch erfolate gestern Abend. Der Bürgerweister hiel
am Bahnhofe eine kurze Ansprache an die Truppen; eine unge
heure PMenge brachte Hochrufe auf die Armee, Thiers und die
RKepublik qus. — Dem „Ptogréb“ in Nancy ist der Straß⸗m
Berkauf entzogen“
Paris, 6. Augusi. Gestern Abend, zozen sranzoͤsische Trup
den in Nancy ein und wunden enthufiastisch empfangen. — Die
Agence Havas“ meldet: Man versichert, daß die nestern Vormit⸗
lag in Frohsdorf stattgehabte Zusammenkunft zwischen dem Graßen
don Paris und dem: Grasen Chambord einen ˖ sehr herzlichen
Charakter getragen habe, politische Fragen jedoch sorgfältig dem
mieden worden seion. Der Graf von Paris habe dem Grafen
Chambord im' Namen der ganzen Familie Orleans den Ausdru
ihrer Ehrerbietung und Ergebenheit übermittelt. Am Monla
Abend empfing der Graf Chambord den Prinzen Joinville.
— Prinz Napoleon ist nach Paris zurückgekommen, um eim
wegen der „orleanistischen Umtriebe“ zusammenberufenen gtoße
bonapartiftischen Versammlung anzuwohnen.,
Der Maire won Nanch hat die 20,000 Franlen veb
General Manteuffel angenommen, aber die 20,000 Franlin vo
Brafen Haussonville für Metz verweigert.
Wie die „Patrie“ vernimmt, find die Präfecten aller d
nigen Departements in welchen ein Abgeordnetenmandat valant .
nach Versailles berufen worden, Lum die Regierung über die poh
tische Lage in ihrem Verwaltungskreise aufzullären.
Echweiz. ———
Bern. Nach bezüglichen Aufforderungen der Presse wir⸗
ein Studienfond zue Heranbildung alttatholifcher Geistlicher
gegründet.
OItalien.
Rom, 1. August. Die großen Mand ver in der Ebene ver
Marengo sind der großen Hitze wegen und aus Furcht vor der
Herannohen der Edolera abbestelli worden. In Floren, i de
Zihe so groß, daß die Maurerarbeiten don 11. dis 4 Utr unrer
zrochen werden mußten. Die Wallfahrten find übetall verboien
Die Cholera ist bis detzt im Venetianischen in der Provinz Bellunt
in Parma und Paduu aufgetreten, aber überall in nicht sehr he⸗
drohlichet Weise. (Ftf. 3).
5 Rom, 5. Aug. Der Marineminister beauftragte den Nom
nandanien des Pomergeschwaders, einige Krichaschiffe nach de
spanischen Gewässern zu entsenden. Wahtscheinlich gebt das Ge
sammt⸗Geschwader nach Charthagena.
Mit dem 1. August hat das Privileg der romischen Bettn
mönche und ihrer Generale, in unfrankirten Brie en mit einand
und Anderen korrespondiren zu dürfen, aufgehdrt. Auf ihre br
depborfelungen hat ihnen daß Ministerinm geantwortet, das ge
sehlich ar Kine religibsen Orden mehr in Jialien bestehen.
Spanien.
Madrid, 8. Augufi, Officidse Mittheilungen desane
Die Energie der Regierung macht Gindtuck. Nach der Eimoetn
Sevillas iämpfte die Armee mit Begeisterung. Der Angtiff
Valencia wird kräftig fortgesetzt: man hofft, die Stadt heute o