u bezwingen. Nach Unterdrückung der republicanischen Aufstände 4In Darmstadi ist ein 15jahriges Mädchen des Kindsmord
ird die Regierung große Thätigkeit gegen die Carlisten entfalten. angeklagt. 7* *
Der berüchtigie Pfarrer und excarlistische Bandenführer Santa/f Herr Reichssrath und Stiftsprobst Dr. v. Döllinger und dessen
Fruz hat sich nach der „A. Z.“ nicht nach Rom, sondern mit innigsier Freund Lord Acton haben sich dieser Tage nach Reichen⸗
oglischem Passe nach Malia begeben, von wo er wahrscheinlich nach hall begeben. wo Dr. v. Döllinger ein größeres Werk, an welchem
meriia gehen dürfte. r schon seit Jahren arbeitet, zu vollenden gedentt.
Schweden und Norwegen. uIn Worms hat die Preissteigerung der Milch große
Christiania, 5. Aug. Der Kronprinz des Deutschen Dißstimmung hervorgerusen; man erinnerte sich, daß in den
zeiches traf heute Mittag mit Gefolge unter dem Geleite deß letzten Jahren die Preiserhöhung von 8 auf 10, dann auf 12
aisclichen Geschwaders nach guter Ueberfahrt an Bord des Griflen r. gerade mit Berufung auf den Futterniangel stattgefunden hatte,
ein und wurde am Landungsplecze vom Konig Oskar em- ind konnte es hiermit nicht in Einklang finden, daß jetzt nach einer
jangen. reichen Futterernte der Preis nochmals, uud gar sofort um ein
Drittel steigen sollte. Die Besitzerin einer der bedeutendsten
Dekonomieen daselbst soll die Aufforderung der Viehdesitzer, sich
der Preiterhöhung anzuschließen, mit demt Bemerken IXXX
haden, daß sie dieselbe geradezu für eine Prellerei halte. Vielleicht
zreift an anderen Orten, wo man dem Beispiel so rasch zu folgen
ereit war, diese Erwägung doch auch noch Platze—
.7 In der Böodler'schen Angelegenheit kann die V. F. 3.“
nitlheilen, daß es nach dem nunmehr der Staatsanwalischaft vor-
jegenden sehr umfangreichen Bericht des Kriminaltommissarius
ẽcue kaum noch eigem Zweifel unterliegt, daß das Kind vor der
Ermordung von seinem Peiniger gemißbraucht worden ist. Der
Anmensch,ein seht kräftig ausgebildeter Bursche von je 17 Jahren
— zur Zeit der Tha war er eist 16. Jahre alt war bis jetzt
nicht zu einem Geständniß zu bewegen.
Der Ortsname Berbhia kommt nach einer don der deut ⸗
schen Gesellschaft zu Maryland aufgestellten interessanten Statistil
in Amerika 831 Mal vor, dantben finden sich noch 10 New⸗Berlin.
Außerdem verfligen die Amerikaner über 23 Paris, 32 Petersburg,
11 London, 10 Glasgow, 14 Edinburg.28 Florenz, 27 Frank⸗
urt, 26 Hannoder, 7 Hamburg, 11 Dresden, 8 Bremen, 24
Rom und 8 Nersailles. Baltimore kommt als Orisname 11
Mal, Philadelphia ebenfalls 11 Mal, Newyort),7 Mal vor.
4 Die Unart, noch bremmende Zündhölzchen auf der Straße
'ortzuwerfen, ohne sich umznsehen, wohin sie fallen, hat vor einiger
Zeit in London ein Menschenl-ben gefordert. Eine Dame bemerlte
nämlich auf einet dortigen Bahnflation plötzlich, daß ihr Kleid
bdrenne, und sie wurde so ängstiich dadurch, daß sie in mehrere
däuser zu fliehen versuchte und dadurch die Flammen natürlich
zur noch mehr anfachte. Ein Arbeiter hatien zwat Geistesgegen⸗
vart genug, seinen Rock auszuziehen und die Brennende, die er
u Boden warf, fest darin einzuwickeln. Aber es war zu spät.
Die vermochte nur weunige Stunden noch zu leben.
Auf ihrem Saͤmerzenslager sagte sie, sie habe sofort, als ein junger
Mensch seine Pfeife angezündet und das Zündhölzchen forlgeworfen
jatte, einen sengenden Geruch bemerkt. Sie war der Ansicht, daß
dies iht Unglück herbeigesührt habe.
7 VEine Deputation von Mennoniten, welche aus Rußland
ind Preußen auszuwandern beabsichtigen haben den Nordwesten
det Union, sowie einen Theil von Canada bereist, um sich Lände⸗
zeien zur Aunsiedelung auszuwählen. Da die Mennouiten über
10,000 Mann stark und groͤßlentheils intelligente, wohlhabende
Farmer sind, so darf sich derjenige Staat, welchen sie zu ihrer zu⸗
rünftigen Heimath auserwählen, Glüd wünschen.
— Auswanderer nahh Amerika werden in der „Auswanderer⸗
eitung“ wiederhole davor gewarnt, sich mit solchen Agenten ein-
ulassen, welche die Passagiere nicht direct auf deutschen Schiffen
qus einem deuischen Hafen nach Amerika befördern, sondern die
Paffagiere erst nach Eugland spediren, ihnen dort den sie gegen
»waige Unbilden schützenden, in Deutschland nach den bestehenden
Beseßen geschlossenen Reisecontrakt abnehmmn lassen und sie nun
der Willtür gewissenloser englischet Schiffsunternehmer und Ca⸗
pitäne Preis geben. Beschwerden irgend einer Art anzubringen ist
da keine Gelegenheit, denn in den meisten Fällen ist Niemand an
Bord, der den Dolmetscher zwischen Passagieren und dem Schiffs-
ührer machen könnte und der Letztere entgenet meistens: „Ich
asse Dich, Hund, in risen legen, wenn Du Dich picht ruhig ver⸗
Jältst.“ In Amerika abet bei den Behörden kann keine Beschwerde
angebracht werden, weil die Passagiere mit dem Schiffsführer direkt
einen Vettrag geschlossen haben und den mit dem deutschen Agenten
seschlossenen Contract nicht vorlegen koͤnnen, weil sie denselben in
ẽngland hatten adgeben müssen. Selten best det sich der miß⸗
Jandelte Poessagier in der Lage, nach Europa zurüdzukehren, den
ntracibruͤchigen Agenten zur Nede zu ssellen oder sein Treiben
den Behörden, welche ihm die Concessson zur Beforderung von
Auswanderern ertheilt hanen, mitzutheilen.
—4 Unn Eliza Welb Young, die 17. der Frauen des Mor—
nonen. Propheten Brigham Young, hat ihren Mann verlassen, ihre
rersonlichen Effekten mit sich genommen und drei Advokaten beauf
lragt, jür sie einen Prozetz auf Ehescheidung und Alimentirunc
Enunsgland.
London, 5. Aug. Heute hat die Schließung der Parlä-
rentssession statigefunden. « Die dabei verlesene Schlußrede spricht
je Hoffnung aus, daß die Heiraih des Herzogs von Edinburg
nit einer russischen Großfürstin ein neues Band der Freundschaft
wischen England und Rußland sein werde, erwähnt den Abschluß
eß Handelsvertrages mit Frankreich, sowie die Auslieferungsver⸗
rage mit Italien, Danemark, Schweden und Brasilien, konstatirt
hh die allgemeine Lage des Landes doch befriedigend sei, obgleich
e Handelsthätigkeit elwas nachgelassen. —1W6
Türkei.
stonstantinopel, 6. Aug. Eine Yacht des Sultans
h mit dem ehemaligen türkischen Botschafter in Teherau Echref
hascha nach Brindisi abgegangen, um den Scch ah von Persien
rfzunehmen. IJ
Amerika.
RPzgwygpr, 6. August. Ju Hunterspoint aus Long Island
at ein in æiner Oelfabrik ausgebrochenes Feuer, bei welchem auch
denschenleben zu Grunde gingen, großen Schaden angerichtet.
ι 2 Vesgmissch te 6.
Kaiser sSlautern, 7. Augusi. In der heutigen Sitzung
es Zucht polizeigerichts kam die Ankiage det Strumpfwebers Martin
iä Kusel gegen den Bischof von Speher zur Verhaadluug. Die!
ncompetenzerlläͤrung des Gerichtes, wie sie der Vertheidiger des
ischofs beantragte, wurde abgewiesen und die Zuständigkeit der
mmtlichen· Gerichtshöfe anerkannt. Die weitere Verhandlung der
zache wurde auf 21. 1. M. anberaumt, sofern der Bischof gegen
jesen Spruch nicht Appellation erhebt.
F Pirmasens, 5. Aug. Vorgestern erhängte sich auf der
üchelsbachermühle der in hiesiger Stadt in Arbeit stebende Gerber⸗
agner P. Biehl von Winzeln. Derselbe hinterläßt eine Frau und
Kinder und sollen Nahrungssorgen und Schulden der Grund
iner der zweiflungsvollen That gewesen sein. — Heute Nachmittag
nngen zwei hiesige Schuster, Namens Kremp und Grebast, in der
astarienallee am Ererzierplatz Arm in Arm spasieren. Wegen
ines unbedeutenden Gegenstandes in Streit gerathen, verseßte
iisterer dem Letzteren 4 Messerstiche in den Kopf, worauf eine
ussöhnung stattfand und deide wieder in Freundschaft weitergingen.
Re Verletzungen sind nicht gefährlich. — Zu Hornbrunnerhof er⸗
ignete sich gestern ein bedauerliches Unglück. Zwei Kinder von 3
ind G Jahren geriethen an die Hächselschneidmaschine. Das groößere
rehte das Rad, während das kleineze helfen wollte, wobei es die
ine Hand in die Maschine brachte, und ihm dieselbe abgequetscht
purde. Eins Warnung für Eltern, derartige Maschinen füͤr Kinder
icht zugänglich zu machen.
f Ein Schwindler Namens Gräf aus Gossersweiler, der
n südlichen Winkel der Rheinpfalz an der lothringischen Grenze,
Medelsheim, Muttergotteserscheinungen arrangirte und solche in
zulzbach, Schnappbach und Bliekkastel zu arrangiren suchte, wurde
eehenn verhaftet und harrt in Zweibrücken der Un—
tsuchung. .
fAm 4. August ertrank in Grelhen beim Baden der Njährige
sohn des Tagner's Daniel Müller von Hausen. Jugendlicher
Nuthwisle soll ürsache des Unglüds sein.
f Im Jahre 1871 befanden sich in din acht Irrenhäusern
haherns 2846 Pfleglinge, wobon 204 gestorben sind. Es treffen
emnach auf 1 Irrenanstalt 606,300 Einwohner und 356 Pileg—
nae. auf 100 Pfleglinge 7,17 Sterbfälle.
fStraßbut g, 3. August. Gestern wurde hier der erste
holerafad mit ködtli hdem Ausgang amilich konstatirt. An der
volerine und Vrechruhr liegt eine groͤßere Anzahl don Personen
zrnieder. — Durch die kürziich ins Leben gerufene Rheindampf-⸗
diffahrt von Mannheim hierher ist das für diese Strecke aufge-
elte Kanalprojelt derdrängt worden. Dagegen bat die Bedörde
n Projelt zur Erbauung eines Kanals für die Strede Straßburg-
ningen ausarbeiten lassen, welches dem Bezirkstage zur Be⸗
ndiassung vorgelegt werden wird. — Im Heibste d. IJs. wird
aier ein Gesancket der eisgaffischen Lehret ssaufinden. (Pf. K.)