Me Finanzbestimmungen- getroffen sind, um am b Seplember Stultgart, 2. Sept. Die Srdanfeier begann gesserr
den Rest der Kriegsentschädigung abtragen zu löunen. Abend mit Bekraͤnzung der Gräber der hier beerdigten Todun au
Echweiz. dem Feldzuge ron 1870 unter großem Volkszudrang.“ DerPrälan
Genf, 3. September. Gestern früh 8 Uhr hat in Gegen. Gerock hieu eine Gedächtnißrede. Im ganzen Lande wärden Abendt
wart des Friedendrichters, kines Notars, der Abgeoronten der 8 Uhr Bergfeuer entzündet. Die Biflaggung der Häuser ist heus—
Municipalität, der Testamentsvollstrecer u. s. w. die Enisiegelung allgemein, die Geschäfte feiern. Vormittags war in allen Kirchen
und Oeffnung zweier zur Hinterlassenschaft des verfftorberen Her- Bottesieust. Nach der Stiftsliriche wurde ein großer Festju⸗
zogs von Biaunschweig gehöriger durch ein Kunstschloß verschlossener ver anstaltet. Hierauf folgten Schulfestlichteiten. Nachmitiags fanden
doffer statigesunden, nachdem ein Vertrauter des Herzogs das Ge⸗ Turrspiele der Schulj igend auf dem Exerzierplaß statt, Abend
hdeimniß der Oeffnung mitgetheilt hatte. Die in den Noffern gee war im Gaten des Liederkranzes eine zahlreiche, auch non vielen
fundenen Werthe, deren Asschätzung den ganzen Tag in Auspruct Offizieren besuchte Festversammliung.
nahin, belaufen sich auf 16 Millionen in Pupieren und 100000. 7 In Darmstadt haben sich die Hausfrauen dir Zwei⸗
Frco. in bdaarem Geld. Codicille oder sonstige Bestimmunger keeuzerwcke durch einen Strike vom Leib gehalten: sie haben heiß
enthielten die Koffer nicht, ebensowenig wurde die in den Zeitun- genommen und die Bäckerjungen mußten die vollen Kocbe wiede
gen desprochene Dnyxvase vorgefunden. Am Donnerstag wird nach Hause tragen. Die Bäcker haben sich hierauf enijchlossen, nah
die Abschätzung der Diamanten bewirkt und hernach zut Abnahugc wie vor Kreuzerwecke zu baden.
der Siegel in Beaurivages geschritten werden. Ein Proiest iß f Die Frantfurter Blättern aus Berlin zugegangene Nadh-
disher nicht eingelegt worden. (Pf. K). richt, daß den Oberpostkassen die Annahme österreichischer Vierten
Englaud. oegte re peze ist, re an
u bder Times“ ig.“* gerichtesen Zuschrist des Generalpostamtes hervorgeht, dol
giere o n do u, 2. Seyt. Emer Meldung der „Times? aut — id
z. aufolge wird der König Bistor Emanuel in der Begleitunz 24* d amig Frantsener
der Ministet Visconti-Venosta und Minghetti am 20. Sepiember s —A en wahischeintich Frantfurter Van—
seine Reise nach Wien und Berlin () axtreten. eeereee. Am Sonnabend, Nachts hotbeh
— Türkei. Uhr, trug sich aui der Mamzer Landstraße ein höchst beklagens
Konftantinopel, 8. Sept. Auf Befehl dezs Sultant verthes ünglück zu. Der Marketender Karl aus Wiesbaden, wib
ist der Großcordon des Osmonie· Ordens mit dem Stern in Dia⸗ her während der Manöver dem 80. Infanterieregiment folgt und
manten an den Fürsien Bismarck übersandt worden. . Z. in Griesheim jeinen Sitz aufgeschlagen, fuhr mit seinen
— — — Waogen. der von noch ver Personen, daruuter seine Frau um
Looisgeber besetzt war, nach Hause. In der Nade der Eisendahn
uberraͤuge wurde sein Pferd schei, ging durch und brach in di
Barriere an der Weser⸗ und Taunusbahn, als plötzlich der lezt
Zug der Taunusbahn herangebrauft kam und den Wagen in Stuͤch
riß. Karl wurde von der Lotomotive erfaßt und im“ wahren
Zinne des Wortes in Stüchke zerrissen, die umherliegenden Koͤrper⸗
theile bildeten einen grausigen Anblick. Die Frau des Kark wurde
zleichfalls furchtbar zugerichtet, ihr wurde auf der linken Seite de
deib aufgerissen, io daß die Gedärme hervorquollen; ein Rad git
juer über den Leib, einen rothblauen Streijen zurückicssend uüd
erquetschte den rehten Oberschenkel; gleichzeitiig wurden die Puß
Un des linken Arms bis auf den Zeigefinger abgeschält, die keiden
Schlüsselbeine sammt Brustbein gebrochen und ein tiefes Loch mn
den Schadel gestoßen. Tie drei anderen Personen, kamen wi
Tontusionen und dem Schrecken dovon. Der Hauswirth woarde
ueben den Zug geschleudert, die beiden anderen geriethen zwischen die
Sienen, und ging der Zug, ohne sie zu verlhen, über sie hinweg
f Scdmalkalden, 29. August. Heute Rachmittag fand dat
feierliche Leichendegängniß Karl Wilhelm's flatt. Dem mit Lor⸗
heerkräuzen, Palmzweigen, Bändern und Inschrijten reich geschmüc
en Sarzge, welchem eine Abtherlung der erwachsenen Schuljugend
vorauszing und der von weiß gekleideten Mädchen mitt schwatz
veinen Schärpen und grünen Kränzen umngeben war, wurden dit
Jusignien des königlichen Kronenondens auf einem Kissen vorange
ragen, und s folgten irm außer den heesigen Angehdrigen und
Gerwar dten eine Teputation jfremdet Freunde und Berehrir, sowe
die Stauts- und städtischen Behörden, die musilalischen Vereine,
der striegerverein, Turnverein und ein zahlreiches Pudlikum alle
Stände. In der Friedhofskirche wurde die geiftliche Leichenredt
zehalten,. Darauf wurde unter den Klängen der Instrumentalmusil
er Sarg zum Grabe getragen und dort don dem Geißtlichen
Schlußwort und Segen gesprochen. Dann krat sein treuecsier
Freund aus Crefeld, Seidenfabrikant Seiffarth, an das Grab und
jprach einen lurzen Nachruf, der zagleich eine Einleitung für den
Vortrag des letzten don Wilhelm komnponicten Liedes war, welded
sodunr in vortrefflicher Wesse von dem Redner gesungen wurde,
des Liedes, in welchem die weinende Mutter den scheideuden Sohn
segnet und ziehen läßt.
p.Kon'stanz, 1. Sept. Zum Vorsißenden des 14. Ver
bandstages der deutschen Ecwerbs⸗ und Wirthschaftsgenossenschafler
vurde Hr. Nizze (Rostock) gewählt. In deir heutigen ersten Hauph
derhandiung hielt Schulze-Delitzsch einen ausgezeichneren Vortrah
uͤber den gegeuwärtigen Stand der Genossenschasisbewegung, welcher
ein Wagcsen uund ein Erstarken derselben darihat. Die Zahl der
Benessenschaften ist von 3300 auf 3600 gestiegen; dadei haber
ramentlich die Produltivgenossenschaften zugenommen, welche der
Bipfel des ganzen Systems bilden. Ihre Zahl deträgt jetzt 188.
onsumbereine sind 870 beigetreten, vorschußber eine 2069, welcht
für 356 Millionen Thaler Vorschüsse gewährten. Redner behan
helte die sociale und nationale Bedeutung des Genofsenschaftewesend
adelte Uebelstände, warnte vor Fehlern, wies ungerechte Angriffe
urlick und ermunterte zum Fortschreiten auf der soliden Bahr.
Wir wollen die ungesunde Ansammlung des Kapitals in einzelnes
danden verbüten daa demottalisitie Kuüpital son in allen Tbeilen
VBermisqates.
fHornbach, 3. Sept. In der Gemeinde Seyweilet is
die Ruhr verschwunden. Zu Medelsheim liegen 2, zu Neualtheim
3 Ruhrkranke darnieder. Gestorben sind in den 3 Gemeinden an
der genannten Krankheit 12 Personen. Die diesjährigen Ruhren
sind nicht bösartiger, als die alljöhrlich in unseter Gegend ein
lehrenden. (3w. Ztg.)
Speyer. Dem Bierbrauer Heinrich Welz dahier
wurde fur sein Erzeugniß auf der Wiener Weltausstellung die Ver⸗
dienstmedaille zuerkannt.
FMuünchena. Die Nachforschungen bhiusichtlich der Thä-
lerschaft an dem Raubmord, welcher unlängst an Frl. Hedberling
jerübt worden, haben bereits zu dem Resultate gefühct, daß ein
Verdächtiger in Unterfuchungshaft übernommen wurde.
fMuäünchen, 3. Sept. Von Montag bis Dienstag Abende
sind an Cholera und choleraverwandien Krankheiten 21 Ertruntungs
und 6 Todesfaͤlle vorgetommen.
t Traunstein, 31. Aug. Der aus dem Zuchthaust
eu tflohene verheirathete Schuhmacher Joseph Uebelacker von Regen
dorf stahl am 24. Aug. in Viehhausen bei Trostberg 70 Gulden
Der Gendarm Griesübel und der Z'mmeruiann Frichtner holten
den Dieb ein. Jedoch auf dem Transport nach Trostberg dreht«
sich Uebelacker plößlich um und feuerte 5 Revolveischüsse auf sein
zwei Begleiter, wovon der Gendarm lebensgefährlich und Feichtner
jchwer verwundet wurde. Uebelacker eutkam, während dessen Frar
und zwei Gehilfen feftgerommen wurden.
4 Aus dem Algäuu, 2. Sept. Die Nacht vom 31. vor
auf den 1. d. M. hat Immenstadt mit einer wiederholten Ueber
schwemmung durch den Steigbach bedroht. Anhaltender Regen
in den lezeen Tagen, der sich in der erwähnten Nacht zu starken
Güssen steigerte, machte das wilde Wasser wieder bedeutend an⸗
schwellen, und zwar in solchem Grade, daß fast alle bisher ausge⸗
führten Schutzarbeiten vernichtet wurden und dieselben wieder neu
hbegonnen wecden müssen. In mehreren Häusern wurden bereits
Vorkehrungen zum Auszithen getroffen, und in ein Haus ist auch
wirklich das Wasser wieder eingedrungen, wenn auch nicht bed utend.
Nach den b'sherigen Veröffentlichungen über die für Immenstadt
eingelaufenen Liebesgaben haben dieselben bis zum 20 v. M. die
Summe von 20,384 fl. 17 tr. erreicht (der Schaden aber Hun⸗
erttausende).
fAugsbhaurg, 30. August. Razzias gegen gewissenlost
Hieclünstler, denen entiprechende Quaufitäten Bier confiscirt
wurden, hade das, Gute gehabt, daß man hier gegenwärtig ziemlich
— — Vier zu trinken belommi. (Strenge Handhabung der
ensmittelpolizei ware ũberdaupt allenthalben sehr zu empfehlen.
Es in ein Jammer, wie schlecht heutzutage oft die Waarr isi, die
man mit theue rem Geld bezahlen muß.) (Pf. K.)
fWeilberg, 31. August. Gestern ist das reiche und schön⸗
Dorf Seelbach, Amts Runkel. zum groͤßten Theile abgebrannt
Ron dem ganzen Dorfe, schreidt man dem „Rh. K.“ sind nur die
außerhalb des eigentlichen Dorfes stehenden Häuser (31) im Westen
un. Süden, darunter das Haus des Bürgermeisters, gerettet worden.
Verfiche.t sollen nur 17 Familien gewesen sein und diese nur
wiedrig. DTas Elend in furchtbar