artigen Arbeiten. Den zu diesen Aufnahmen von den Besatzungs⸗ an, daß kane der beiden Parteien hierzu ihre Zuflucht nehmen
iruppen lommandirten Offizieren lag es ob, die Arbeiten dem verde. —
jeutigen Stande der Kriegswisseuschaft anzupassen und hauptsäch-· — Parite, 15. Ott. „Paris Journal“ erwähnt eines Ge—
lich die topographischen Veränderungen dabei festzustellen. Die rüchtes, wonach eine Depesche angekommen wäre, in we lcher sich
Rekognoszirungen haben ergeben, daß das heutige ösiliche Frank- Braf Chambord endgültig ausgesprochen habe für die mhm
reich zu den wegsamsten belannten Landern gehört und daß selbst der entsprechend motificirlen IConstitution vom Jahre 1814, del
zie so äußerst gahlreich vorhandenen Landwege (routes vicinales) dreifarbicen Bauners mit den Lilien, des allgemeinen Stinm
fich in einem so vortrefflich chaussirten Zustande befinden, daß fie rechtes und der Wahlberechtigung für Alle, welche das 25. Lebem.
überall die Bewegung der Truppen und der Artillerie gestatten. sahr zurückgelegt haben und 8 Jahre in ihrem Wahlort de—
Ebenso hat sich herausgestellt, daß die meisten Dörfer masfiv gebaut micilien.
und von geschlossenen Steinmauern umgeben sind, so daß sie leicht — Aus Constantine wird von einer eigenthümlichen Emeunle
ertheidigungsfähig gemacht werden können. Die Waldkultur hat erichtet, welche dort am 5. Olt. zwischen Juden und Arabern
zegen die früheren Zeiten kedeutend abgenommen; diele-noch auf dattgefunden hat. Um 11 Uhr Morgens fand am Ausgang der
den alten Karten verzeichneten Waldparzellen sind verschwunden Rue Nationale in der Nähe der Brücke El-Kantara ein judischet
und haben Getreidefeldern Plaßz gemacht. Im Gangen haben sich Begräbniß statt. Ein Unteroffizier von den eingebornen Tirailleuci
die franzosischen Generalftabslarten als genau und gut anwend; jeschimpfte den Zug, indem er ihn, wie es hieß, anspie. Er wa
bar ageen. J allein, oder fast allein. Die Juden stürzten sich auf ihn, XX
ertin, 15. Oklt. Die officiöse, Provinz. Corresp.“ fagt, hn nat Fausistößen zu Boden und warfen ihn einen nahen —W
zer Besuch des Kaisers in Wien dürfe, nachdem der bei der vore von mehr als hundert Metern hinab, zu dessen Füßen der Roum—
zährigen Dreilaiferzusammenkunft geschlossene Friedengbund durch ließt. Der dienstihuende Offizier des nächsten Poftens, ein Haup.
zie Befuche des Königs von Itolien eine weitere Ausdehnung er⸗ nann don den Spadis, ließ einige Jäger, die er gerade vei de
'ahren habe, als bedeutungsvoller Schlußstein der großen politischen Zand hatte, da sie vor dem Divisionspalais Wache hielten, nr
Thatigkeit gelten, durch welche Europa vor neuen Erschütterungen pferde steigen. Inzwischen waren schon Araber herbeigelaufen, a
des Friedens bewahrt werde. J hren Glaubensgenossen zu rächen und es hatte fich eine große und
— Der „Wagdeb. Ztg.“ wird von hier geschrieben: „Ein blutige Schlägerei entsponnen, an welcher mehrere tausend Ind
atter erfahrener Diplomot sagte dieser Tage zu einem unserer diduen, Araber und Juden, thrilnahmen. Die Reiter stelltem die
Freunde: , Bismard ist den Orleanisten und ihren Königsfabri · Ordnung wieder her und rafften die Verwundeten auf: an 20
anten die unbequemsie Person auf dein europäischen Continent, Araber waten auf dem Platze geblieben, drei don ihnen todiliqh
veil er der einzige Repräsentant jener modernen Staatslunst ist verwundet. Gleichzeitig war es zu einem ähnlichn Konflilne au
rie legitime Threne stürzt, aber nicht aufrichtet.“ Die geistreicht zinem auderen Punkte der Stadt, in der lleinen Straße unterhat
Demerfung macht hier die Runde und trifft allerdings den Car der Place Régrier, gekommen; hier hatten: die Juden die Polize
dinalpuntt der Situation. Die Offic dsen mühen fich zwar ab- herbeigeholt und ehe diese noch drei der arab schen Ruheftörer ah⸗
jas Bangen Deutschlands vor einer Jesuitenregierung an der Seine führen konnten, waren dieselben von den Juden dalb rodigeschlagt
ins klarfte Licht zu stellen; aber Bismard geht nach unserer In- vorden. Bei Abgang der Post war die ganze Garnison euf dea
ormation von einem anderen Standpunlte in der Beurtheilung Beinen und Patrouillen zogen durch die Stadt. (Fraͤnk. Kur)
ʒer Lage aus. Auf seine Beranstaltung hin wurde die National- Epanien.
jerfammlung zum Zwecke des Friedensschluffes gewählt. Er hai — Der Speciallorrespondent der Times“ im carlistisqhen
in Recht, zu fragen, wie die Vollsvertretung dazu läme, ihre Zauptquartier schreibb aus Estella vom d. , Einige der Car-
Fompetenz selbst zu ändern und die Monarchie zu proclamiren. irstenoffiziere zeigen einen seltjsumen Mangel au Kenuntniß in Bezug
xg ist das nach der Auffafsung don Freunden des Fürsten ein »uf fremde Länder. Ein Freund von mir, der Baron b. Wedel
parlamentarischer eoup d'état, und die Maͤnner des Gottesgnaden⸗ ruher preußischer Ulanen⸗Lieutenant,“ dient nun im⸗ Heere du
hums in Frankreich sind somit unter die Revolutionäre gä Royalisten. Heute Morgen aß er einige Weintrauben, als au
zangen. Oberstlieutenont, der namenlos bleiben mag, bemerkie 38., Sie haben
Wien, 15. Olt.‘ Das Festprogramm für die Anwesenheit eine Trauben in ihren Lande?“ „Keine Trauben 7 erwiderte der
des Deutschen Kaisers ist folger dermaßen festgesezt: Bei der am deutsche, entrüstet üUbetr die Verläumdung seines Vaterlandes,,haben
17. Nochmittags 394 Uhr in Penzing erfolgenden Ankunft des Sie nie etwas vom Rhemwcin gehört 7? — „Rheinwein d* Was ig
Naisers Empfang durch die Erzherzoge, eine Ehrencompagnie, eine as J eine Stadt ?“ „Donnerweller, nein,“ und zu seinem Erftaunen
Deputation des Regiments Kaiser Wilhelm“ urnd den Landescom- ntdedte der Baton, daß sein Gefährte von der Existenz den well
mandirenden. Hierauf fährt Kaiser Wilhelm. welcher vom Kaiser serühmten Stromes leine Ahnung habe. Hierauf fragle der Oberso
von Oesterreich bereits in St. Pölten degrüßt wird, mit diesem lieutenant den Deutschen, ob es wahr sei, daß in jeinem Laude
nach Schönbrunn, woselbst die Vorstellung der obersten Hofchargen in Mann vier oder fünf Froauen heirathen dürfe und alle die
datifindet. Abends ist Familiendiner in Schönbrunn. Am 18 dinder legitim seien ) „Ja, erwiderte der erbit:erte Preuße, ‚und
Besuch der Weltausstellung, Nachmittags Galadiner in Schönbrunn, Deuischland ist ein solch fruchtbares Land, daß eine Frau häufig
Abends Theatre paré im Hofoernhause (.Margarether). Am 20 und sogar 80 Kinder hat. Das wird Ihnen erllären, war um
19. Diner bei dem deutschen Botschafter, Abends Vorstellung im vir so viele Leute in Schlachten verlieren können; ein haar Tan⸗
Schloßtheater in Schönbrunn, hierauf Souper in der großen ende hier und da machen für uns keinen Unterschied, da sie so
Balerie, wozu 400 Einladungen ergehen, und elektrische Beleuchtung leicht ersetzt werden lonnen.“ — ‚Caramba,“ sagte der Spanicer,
des Gartens. Am 20. Parade ausf der —chmelz und Theater und sein Erstaunen war noch größer, als er unlerrichtet wde
nach allerh. Wahl. Am Abend des 21. oder am Morgen det daß Deutsche, Polen und Russen alle eine besondere Sprache be⸗
22. erfolgt die Abreise. —8 üben und nicht ein und dieselbe Nation seen.
Frankreich. Amerika. UWW
Paris, 15. Ott. Gestern wurde vor dem Kriegegericht Newyot!, 14. Olt. In den Finanzkreisen herrscht große
zas Berhör Razaines über die Ereignisse nach dem 18. August Unschlüssigkeit. Die Unionbank in Chicago hat ihre Geschöfle
ortges tzt. Ter Marichall hat eine preußische Depesche gelcsen, wieder aufgenommen.
wprin sieht, daß die Deutschen keinesfalls nach Paris marschiren Nemwmhyork, 15. Okt. Bei den Staaiswahlen ia Ohio, Penn⸗
vpürden. Von mantdhen wichtigen Befehlen erhielt er leine Kunde; ylvanien, dem Jowa⸗Distrist und Columbien wurden die von der
die wichtige Depesche vom 20. August kam verspätei an. In der epublitanischen Partei aufgeftellten Kandidaten gewählt,, erhielten
heunigen Sitzung dauert das Verhör des Maischalls über seine iber geringere Majoritäten, wie bei den letzlen Wahlen. In Oregon
VDerbundungen mit Mae Mahon, dem Kaiser und der Regierung ielen die Wablen zu Gunsten der demokratischen Partei auss.
fort. — Es dreht sich immer noch um die Zeit vom 19. bis 25.
August. Bazaine erklärt, daß eine Verbündung mit Thionville
aicht hergestellt werden kounte.
— In Paris sind zwei Offiziere vom deutschen Generalstabe
eingetroffen, um den Verhandlungen des Prozesses Bazaine beizu
vohnen. Die Anwesenheit derselben ist der französischen Regierung
offiziell angezeigt und Stitens der dealschen dabei geltend gemacht
rorden, daß sie ein Interesse habe, genaue Kenutniß von den
Einzelheiten eincs Proz sed zu nehmen, in welchem wiederholt don
deutschen Truppen und ihren Füh ern die Rede sein werde. Es
wvird diefer Mittheilung hinzugefügt, daß, wenn eine der Porteien
im Laufe der Verhandlungen die Vernehmungen don deuischen Offi-
sieren beantragen sollte, der Kriegsminister einen solchen Antrag
zicht zurückweisen würde. In Trianon nimmt man jedoch allgemein
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