Fhef des Generalraths dieses Departiements habe Profkriptionslist n
saisirt, auf denen mehrere der angesehensten Einwohner des De⸗
hartements, namentlich die Marquise Mabon (nicht die Gemahlin
Marschals) als festzunehmende Geiseln figurirsen. Dio Be⸗
zatigung bleibt abiuwarten. —8*
Paris, 80. Ott. Die Stimmung für die Monarchie wird
unter den Deputirten iaumer günstiger; ein Brief Chambord's
nird sofort erwartete.
GVrozeß Bazaine.) Regnier, welcher als Unterhändler
vahrend der Belagerung von Meß eine so sonderbare, bdis heute
noch nicht aufgeklärte Rolle spielte, dat sich auf und davon ge⸗
macht. Er war bekanntlich schon einmal als Zeuge vernoinmen;
ez fiaud ihm aber ein zweites Verhör bevor, und diesem hielt er
gerathen, durch die Flucht — nach Deutschland, sagt man —
zuszuweichen, da er wohl befürchtete, eb moöͤchte gegen ihn die An ·
age erhosen werden, er habe den Deutschen verrathen, daß Metz
nur noch wenig Lebensmittel habe. Er seinerseits behauptet zwar,
den Deutschen nur das mitgetheilt zu haben, wozu ihn Bazaine
tmachligt hatte. — Aufsehen machte die Aussage des Genetals
Hondrecouri, daß bei einem Cavaleri.Angriss am 16. August die
ranzösischen Neiter selbst aufeinander einbieben, weil die Garde⸗
Lanciers füt preußische Ulanen gehalten wurden.
— Worschall Conrobert,dessen Verhalten bei Meß tühmlich
gewesen, soll demnächst einen hohen militarischen Posten erhalten
—AV aufgegeben.
Spanien. I
Wie die offizidse „Diskussion“ mittheill, macht die Ein⸗
siehung der Reserven rasche Fortschritte. Die Rezgierung hat schon
30,000 Manu zur Verfügung, welche vollständig ausgecüstet und
disziplinirt find und die gleich in den nachsten Tagen in's Feld
rücken lönnen.
Italien.
RNom, 28. Olibr. Das „Giornale Militares veroͤffentl ch
die neuen AÄrmee-Reorganifativnsgese ze, wonach die permanente
Armee auf dem Friedensfuß 214, 000 Mann betragt.
Türkei.
onstantinobel, 27. Olt. Der Sultan hat dem
Marschall VMac Mahon den Osmanle Orden erster Klasse in Bril ⸗
anten und dem Herzoz von Broglie den Großorden desselben
Ordens verlichen.
— — —Bermirchrer
fF Si. Ingbert. Mit dem Heutigen (J. Nov.) triti
nuf den pfälz. Bahnen der Winter⸗Fahrplan ins Leben und ver⸗
weisen wir auf einen Auszug desselben beim Inseratentheile.
f Der Stadrath von Landftubl hat ein Gesuch der dortigen
dehret um Erhshung ihres Baargehailes von 480 aus 500 fl.
rinstimmig adgeschlagen d!
Speyer, 30. Olt. Von geffern früh bis heute früh 9 Uhr
And zwei Kinder neu erlrankt und 1 Kind und 1 Pfründner ge⸗
—A
x Sowobl die Foister, wie die Rentamtsgehülfen der Pfalz
jaben eine Eingabe an die Nammern um Gehaltserhobung be
schlossen. —
4 In Ungstein wog der neue Wein 85 — 105 Grad und
wurde umn 122514 Gulden per Logel verlauft. In Dürlkheim
dar das Ergebniß fast ebenso; in Friedelsheim wog der Mosi
752 105 und galt von 9—-12 fl. 30 kr. In Goͤnnheim fiel der
Herbft guk aus und wurde der Most, det 75 bis 98 Grad wog
hon 9 bis 12 fl. verlauft.
4 Reustadt, 28. Olt. Schon am Sonntage langten zu dem
hzeutigen Viehmarlte mehrere Wagen Vieh und am gestrigen Tage
itieist Exirazuges eine solche Masse Vieh an, daß es nur noth⸗
durftig in Scheueen und Hofen untergebracht werden konnte; im
Bhanzen langin per Bahn 63 Waggons Vieh au, so daß die ganze
Zufuht nach geringer Schätßung bed⸗ utend über 600 Stüd betrug;
jiebon sollen geslern über 100 Sitück verkauft worden sein. In
Folge dieser Uebersührung war einige Stockung im Handel om
seni gen Tage bemerkvar, wenigstens steht der Absaß nicht in
tichtigem Verhällniß mir dem Angebot; denn nech dem Marliproto⸗
die wurden nur 282 Stück (143 Aüuhe, worunter 18 mit den
aibern, 106 Rinder und Stiere und ä Odsen) um die Gesammt ⸗
umme bon 29,031 fI. 15 ke. vertauft. Auf dem Schweinemarkt
wurtden 60 große und 72 Triebichweine aufgestellt. von denen
ameniich die eistere Gatung sehr gesucht war. — Nachster Mailt
am 11. November.
x Frankinthal, 28. Olt. Die Gebrüder Karl und Heinrich
Hensel, Meßger in Neufladt, welche in ihre Würste Bohnen oder
Irbsenmehl in sehr bedeutendet Quantitäͤt gemischt hatten, wurden
amn 21. August abhin durch das Polizeigerscht Neustadt in eine
Beldstrafe von je 10 Thalern verurtheilt. Ggen dieseß Urtheil
aiten dieselden Berufung eingelegt; in heutiger Sitzung des hie⸗
RZucipolizeigerichts wurde ihre Berufung abaewiesen und daß
r Der zwelte Guß der Kaiset zlocke soll am 11.November
in Franlenthal stattfinden. *
NNirchheimbolanden. Die Schafheerde der Heren Krehbiel
und Schwab auf dem Neuhof wurde in der Nacht vom 24. auf
den 25. Oktober von einem Wolfe uberfallen, der ein 80 Pfund
Wweres Schaf raubte und dasselbe auf einen Berg (Alberistreuz)
rug, woselost er es verzehrte. In der darauf folgenden Nacht
wurde wieder ein Schaf geraubt, Man entdedte zwei Spuren,
aus dem Kirchheimer Stadtwald kommend, die eines fehr sarken
und die eines schwächeren Wolfes. Die Schutzen werden denselben
wohl dald das Lebenslicht ausblasen.
1 Das t. Bezirlsami Germertheim dat im Hinblick auf die
heuere Zeit und den unzuteichenden Gehalt der Lehrer an saͤmmt
iche Gemeinden feines Bezirkes die Aufforderung- ergehenlaffen,
dei der Aufstellung ihrer Budget pro 1874 der Lehrer doch ja zu
sedenken. Vis heute haben nachfiehende Gemeinden: Erlenbach,
Zieinweiler, Hahna, Rülzbeim, Reupfotz und Lingenfeld in Folge
ieser Auffordernng die Gehalte ihrer Lehter um 50 bis 100 fi.
rthöht. Die Stadf Germersheim ist schon früher mit gutem Bei⸗
piele vorausgegangen und hat die Lehrergehalie auf 800 fl.
ixirt. 6. A.)
x Edenkoben, 29. Olt. Vorgestern wurde in der Naͤhe de
Werderplatzes, am sogeaannten Eselspfade, von Herrn Heinrich
Zinß eine Wildkatze geschosfen, ein großes prachtiges Exemplar, dat
edenfalls schon manche Vogelbrut zerstört und manches Haͤdlein
rhascht hatte. GGegt.)
7 Fraukfurt. Die Betheiligung an der Wahlmanner⸗
vahl war h'er sehr gering. In einem Sachjenhauser Wahlbezitl
reschien ein Wähler mit den Worten: Meine Herren, ich lennt
Her Niemanden, ich bin mit der Regierung zufrieden, ich wahle
die Regi rung·“ —W
7München. Von Montag bis Dienstag isi dahies an der
Fholera eine Person erkrankt und sind zwei Personen (in Folgt
Aotzlicher Erkrankung) gestor ben. 7
FeFur Immenfiadt hat der deutjche Nronprim 1000 Marl
zefpendet. F
FRuürnberg, 28. Oll. Zwei Pfründner des Sebastiand;
pital hielien gestern fo gute Kameradjchaft, daß einer dem andem
it iner eisernen Kohlentrüde das Nasenbein und den Oberlieft
u Stücke schlug.
FVom mintelfränkischen Schwurgericht wurde die Tagloͤhners⸗
ran Baumonn pon Gichstatt. weiche ihr leibliches dreijhriges
dind durch Eingießen von Schwefelsaure in den Mund ge'oͤdlel
Jalte, zum Tode verurtheilt. Der Grund der That war, daß daß
Zind der Absicht der Baumann, sich von ihrem Ehemann zu
renven, im Wege stand. Die Ehe war durch beiderseitige Schuld
eine sehr unglücliche.
Straßburg. 25. Olt. Die Besucher Straßburgs kennen
die großen Wäscheranstalten (im Volkzsmunde, Waschpritschen“ ge⸗
nanni). die in der die Stadt durchfließenden Ill zahlreich postirt
ind und außert frequentirt werden. Die Besitzer einer dieset
Wasqhfloͤße, Ramens Heder, haden sich schon dur h eine ganze
Reihe von Rettumngen solcher Perfonen hervorgeihan, die dem
Wosserlode in der Ill nahe waren. Gestern flurzte sich in Folge
au arer Unglüdsverhättnisse, wie man sich erzählt, die hiefi⸗
daufmannsfrau S. oberhalb der Nifolousdrücke in die Ill und
durde an einen der er rähnten Waschflöße getrieben. Abermall
var es Hr. Hecer jun., der die Ungiucuuche lebend aus der
Flusse reinete und sie zur ärztlichen Behandlung dem nahen Spita
bergab. Hr. Heder fen. hat im Ganzen 26 Person vom Tode
des Ertrinkens getettelt.
f Weissenburg, 28. Ott. Gestern Morgens berührle de
derzog von Flandern, der —IIX Koͤnigreich
heigien, auf einer Fahrt von Basel über Straßburg unsere Siodi
und sehte sogleich seine Reise nach —AX
4 Der Konig von Württemterg reifie mit Exirazug am 26
.. von Friedrichshafen über Ulm nach Stuttgart; bei Goͤppingu
fand sich, als der Zug heranbrauste, duich eine undegreiflicht
sachiäsfigteit ein mit Schienen und Sqhwell⸗en beladenet Wage
nuf den Schienen. Ein Aufseher hatte gluckich rweise so viel Ve
onnenheit, das Signal zum Ruͤdwartsstoße des Wagens und den
Führer des Koͤnigtzuges ein Haltzeichen durch Schwenlen —
huis zu geben. So wurde es ermoͤglicht, daß der Zusammenp
n sode maßigier wurde, daß nur eine flatle Erschütterung *
Zonige migs, sonst aber kein Vnglüd ersolgte; nur die Puffer de
Lotkomdlide sind abgebrochen.
De Geschichte des lurglich bei Schierstein geschessenen e
zundes ist aufgeklärt. Derselbe gehörte einem Mainzer Menagetn
Besiher, der das Thier nach Aufgade seiner Menagerie nicht p
Jause behalten und es auch nicht todten wollte; er hat dohet
Samstag Abend den Seebund in Moaini bim Füchthot in
Quain arwarten