Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Dankbarleit und mit: ver Bilie,“ bie Borse als ein Andenken an⸗ 
unehmen.“ Der Arzt nahm mit der Micne der unvertennbarsten 
leberraschung die ihm dargebrachte Börse, warf sie dann aber der 
Dame mit den Worten zurück: „Ach was, Andenken! ich belomme 
100 Thaler für meire Bemühungen!“ Die Dame erbl ichte, faßte 
ich aber alsbald, nahm das ihr in so rauher Weise zurücgewor⸗ 
ene Andenken“ vom Tisch, dffnete die Börfe, zog einen 500 
Thalerschein heraus und überreichte diesen dem Arzte mit den 
Vorten: „Herr Geheimrath sind so anspruchsloz, daß ich tief be⸗ 
chamt bitien muß. mir 400 Thaler herauszuzahlen.“ Die Be⸗ 
ämung war nunmehr auf Seitendes Heren Geheimrath, dem 
eßt nichts übrig blieb, als seinen Schreibtisch zu öffnen und der 
dame auf: den für ihn bestimmt gewesenen 800 Tholerschein 400 
urückzuzahlen. — a — 
FDer muthmaßliche Moͤrder der Anna Boͤdler, Diensiknecht 
Schuit, wird in Greifswald dor das Geschworneagericht gestellt; 
0 Zeugen sind geladen. )5 50 
F Aus Kafsel ergeht ein Aufruf der „Frauen Kassels“? an 
‚die Frauen“, in welchem nach dem Hinweis auf die nicht blos 
zurch Entwerthung des Geldes, sondern vielfach auch durch schwin 
nelhafie Ueberbortheilung der Verkäufer herbeigeführtee Uebertheue⸗ 
zung gerade der nothwendigslen Lebens und Wirthschaftebedürfnisse, 
vie? Fleisch, Milch, Eier, Butter ꝛc. berichtet wird, daß Frauen 
iller Stände dort einen Verein gegründet haben, um diesem 
lebelstande mit seinen schlimmen sozialen Folgen entgegenzuzutreten. 
der Verein setzt „mäßige, aber den Verdhältnissen angemessene 
Breise (d. h. solche. welche sich unter den von auswärtigen Produ 
enten geforderten Preise mit Hinzurechnung der Transportkosten 
ils die niedrigsten ergeben) fest, und die Mitglieder geloben, keinen 
zfennig über den bestimmten Satz zu zahlen.“ Bei hartnäckigem 
zeharren det Verkäufer auf ihre hohen Preile soll“ don den billr 
eren Offerten auswäͤrtiger Produzenten Gebrauch gemacht werden, 
ind ist dies auch, wo nöthig, schon mit 'Erfolg geschehen und sind 
zereits „erfreuliche Erfolge“ erzielt. „Die Frauen Kassels“ rufen 
jun diejenigen anderer, namentlich größerer Städte auf, ihrem 
geispiele methig zu solgen; der Dank des Volkes werde ihnen 
icht entgehen. — Die Frauen Kassels haben somit eine Angele⸗ 
jenheit, die recht eigentlich zu ihrem Ressorl gehoͤrt, in die Hand 
jenommen. 
. Im Mai dieses Jahres wurde der Restauraleur Weise aus 
daubau bei einem Zusammenstoß zweier Züge auf. dem Bahnhofe 
er schlessischen Gebirgsbahn in Hirschberg erheblich am Kapfe 
verletzi. Derselbe war längere! Zeit leidendund hal einen dau⸗ 
rnden Nachtheil an seiner Gesundheit davongetragen. Die von 
hm bei der Direltion der Bahn geltend gemachte Entschãädigungs- 
hlicht ist anertannt und die Entscädigungssumme auf 10,000 
Thlr. fesigesetzt worden. 
7Boppard, 18. Norb. Wie die Cobl. Z.“ meldet, wurde 
zestern hier aus einem Posipaketwagen ein Säcchen, enthaltend 
3300 Thaler entwendet. Ueber den Thäter ist bis jezt noch 
nichts bekannt. 
Mord jzur See. Die Journale von Acras (Frankreich) 
zerichien, daß die Fischer an den Pas de Calais in der Nacht 
som 6. auf den 7. November ein unbe regliches Licht mitten im 
MNeert sahen. Sie setzten sogleich die Küstenwache davon in Kennt⸗ 
uz. welche sich mit zwei Douaniers einschiffte, um' die Barke zn 
ecognosciren. Nachdem sie zwanzig Minnten gerudert hatten, 
'amen sie an das kleine Schiff, welches an seinem Vordertheile 
nen Rauen-Neptun“ trug. Sie begaben sich ungesäumt an Bord, 
nachdem sie die Bemannung umsonst angerusen hatten. Aber da 
bot fich hhren Augen ein entsetzliches Schauspiel. Drei Matrosen 
lagen ioh auf dem Verdeck. Einem derselben war der Kopf 
'aft vollständig vom Rumpfe getrennt, die beiden anderen hatten 
Messerstiche in die Brust und in den Unterleib erhalten. In der 
Barlke fand sich gar nichts mehr vor. kein Segelwerk, keine Netze. 
eine Boussolle nichts ais das noch immer brennende Licht. Die 
deichen wurden sammt der Schaluppe an's Ufer geschafft. Man 
tennt weder die Heimaih noch die Namen der Unglücklichen. 
— Triest. 12. Nov. Seit vorgestern Abend wüthet eine hef- 
ige Bora über Triest und den Karst. Im Triester Hafen ist ein 
talienisches Trabakel in die See hinausgetrieben worden, und man 
urchtet, daß es gänzlich zu Grunde gegangon p Ueber den 
darst streicht die Vora (Nordoftwind) so hestig, daß die Eisen⸗ 
abnzüge Verspatungen erleidn. — 
ꝓDer neueste „San Francikco Morning Call“ theilt mit, 
zaß gegenwärtig in den Vereinigten Staaten über hundert Personen 
weiblichen Geschlechts Jurisprudenz studiren. 
miseß. nachrichten. 
Durch allerhöchstes Dekret d. d. München 9. November 1873, 
vurde der geprüfte Rechtskandidat Heinrich Gießen von Kusel zum 
Advokaten am Bezirksqgerichte Zweibrücken ernanni. 
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Bekanntmachungen.“ Kölnische Feuer-Versicherungs-Gesellschaft 
7 74 —2 66 
43413 —.. —»O0Iomia?“«. 
2möblirte Zimmer 6Gruͤstapitalfl. 3250,000. 
ür einzelne Herrn find zu vermiethen bi Gesammtreserben fl. 4,239,6858. 
Schreiner Vogelsang. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß wir J 
— Herrn M. Eberhard zu St. Ingbert 
zum Agenten unserer Gesellschaft flr St. Ingbert und Umgegend ernannl haben. 
Ludwigshafen, den 17. November 1875. 
.Die Haupt⸗Agentur 
VFr. v. Moera. 
Bezugnehmend auf das Vorstehende halte ich mich zur Vermittelung von Feuer 
Verficherungen befiens empiohlen 
dpielwerko— 
don 4 bis 120 Stücke spielend; Pracht- 
verte mit Glodenspiel, Trommel und 
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line Erpression rc. Ferner · 
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aires, Cigarrenständer.Schweizer- 
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jolzdosen, Arbeitstische, Flaschen, Bier⸗ 
zlaͤser, Portemonnaice⸗ Stühle ec./ 
ailles mit Musik. Stets das Neueste 
wpfiehlt 
— — 
M. Eberhard. 
Wiener 
—— ν Welt⸗Ausslellung 
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ral zurter Biese 
— 7 20. November 18785. 
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druckerei von FJ. J. Demetz.