Full text: St. Ingberter Anzeiger

internalionalen Tribunals, welches festzustellen habe, ob die Schiffs⸗ der Sendung befestigt werden, sondern müssen der ganzen Fläche 
offiziere ellen Vorschrifien der Wachsamkeit nachgekommeun seien. nach mittelst Klebestoffes auf der Sendung aufgeklebt sein ; 3. hei 
Italien. . Sendungen, deren Verpackung das Niederschreiben der Adresse auf 
Ron. 83. Dez.“ Der Papst ist von einem leichten Unwohl-der Embdallage oder das Auffleben derselben in ihrer ganzen Fläche 
jein befallen; derlelbe hat gestern seine Gemächer nicht verlossen · unmiöglich macht, sind zur Adressirung sog. Fahnen von Pappe, 
Spanien. — Pergamentpapier, Holz oder sonstigem festen Material zu verwen 
Madrid, 3. Dez. Das Bombardement von Cartagena den. — Wer diese Bestimmungen außer Acht läßt, hat am Post- 
dauert fort. Das Feuer von der Stadt her nimmt ab. Ein schalter Zurüchweifung zu gewärtigen. 
Telegramm des Generals Ceballos desagt, die Anwesenheit der Landau, 4. Dez, E. A.) Die des Kindesmordes beschul. 
fremden Geschwoder, ermuthige die Rebellen zu weiterem Widere digte ledige Barbara Oefler von Freimersheint wurde am 2. 
stande, indem fie darauf rechneten, im schlimmften Falle einen Dez. hier berhaftet. Dieselbe ist ihrer · Handlungsweife in allen 
gesicherten Zufluchtsort zu haben. Wenn die Regierung die Be⸗ Punkten geständig und hatte außer diesem getödteten Kinde schon 
iehlshaber der fremden Kriegsschiffe bewegen könnt, van Cartateng weitere drei uneheliche Kinder, wovon jedoch eins gestorben ist. 
weg zu segeln, so würde das die Uebergabe des Platzes erheblich Die am 2. Dez. vorgenommene Seltion der Leiche ergab, daß das 
heschleunigen. Kind gelebt hat und in Folge von Erstickung gestorben ist, was 
7 dDas Bombardement Cartagena ist sehr heftig. So mit der Angabe der Beschuldigten, daß sfie dem Kinde den Hals 
Jalten die Belagerer am 30. Nov. und 1. Dez. während —AXXIII—— 
Stunden 1061 Schüsse in die Stadt gesendei, denen die Be— f Frankfurt. Ein Meggermeister bemerkte, in den lehzten 
lagerten mit 1622 geanwwoitet. Besondere. Meldungen über die Monaten einen großen Fleisch und Wurstabgang, ohne den Dieb 
Wirtang bes Bombardements liegen nicht vor, obwohl es an ntdecken zu ldanen. Endlich wurde derselbe in der Person einer 
Gerüchlen natürlich nicht mangelt. . einer Burschen, der mit einem Milchmädchen ein zärtliches Ver⸗ 
Musiland. hältniß unterhielt und deren Kannen mit Wurst und Braten füllte, 
Wie moan der „Disch. Zig.“ aus Petersburg schretbt, find ermittelt. 
dort seit einigen Tahen aufregeade Gerüchte über eine reue Reischa- 7 Frankfurt, 3. Dez. Die Nangirer des Neckarbahnhofes 
seff'sche Verschwoͤrung verbreitet, die unter der studirenden Jugerd jaben gestern, um eine Lohnerhöhung zu erzielen, Strike gemacht. 
der russischen Universitäten entdeckt worden sein soll. Am meisten Dieselben verlangen einen Taglohn von fl. 1. 24 -830 kr. Eine 
gravirt erscheinen die Studenten der beiden Residenzen Petersburg Anzahl Eijenbahnarbeiter wurde sofort aus Darmstadt hierher ge⸗ 
nd Moekau und nebst diesen die Hauptpunkle des kleinrussischen tufen und diese versehen, bis das eingetretene Hinderniß beseitigt 
Flementes, Chartow und Kiew, wo neben sozialistischen Umtrieben st, den Dienst. 
guch die als Ukrainophilismus belannten separatistischen Bestre- München, 30. Nob. Der Miteigenthümer der Firmo 
pungen der kleinrussischen Jntelligenz im Spiele zu stehen scheinen. dotiner und Zelier, eines der größten Coloniolwaarengeschäfte in 
Seltsam kontrastirt damit der soeben veroffentlichte Bericht des Heutschland, Herr Max Loitner, bat sich gestern Abends, man 
don ciner Visitotionsreise aus den Provinzen zurüdgekehrten Un- rmuthet in einem Anfoll von Geiftesstörung, durch einen Pisto- 
serichtsminister Grafen Telstoi, der die studicende Jugend in den enschuß entleibt — cin Fall, der hier allgemein und besonders in der 
jenn von ihm bereisten Unterrichtsbezirken als vom „besten Geiste“ Veschafiswen das größte Aufsehen erregt — Wie man anderwärts 
zefeelt fand, erfuͤllt von ernstem Streben und unter dem Drange Fernimmt, war der Anlaß zu dem Selbstmord das Fehlschlagen 
iach Wissen folgend, frei von allen phantastischen Ideen, denen heit aussehender Speculationen und die dadurch herbeigesührte Zer 
die russische Studentenschaft in früheren Jahren zu huldigen pflegte rütlung seiner Vermögensverhaltnisse. — 
Das den offiziellen Are sen nahestehende Journal „Grashdanin FMünchen, 4. Dez. Von vorgestern bis gestern Abends 7 
zemerkt folgendes zu diesen Gerüchten: „Einige don Denen, die (Ihr kamen an der Cholera 20 Erkrantungen und 9Toresfälle; 
amter der fiudirenden Jugend revolutionäre Proklamationen ver-Hn hestern dis heute Abend 4—4 Erlrantungen und 16 Todes- 
rcreileten, richteten ihr Augenmerk auch auf das flase Land und lle vorh. 
ne den A —5 r 8 Mühlacker, 290. Nov. Dem gestern Mittag von Bruchsal 
Kebblulion der Diebe und der Narren. Doch die biedern Land— lomnenden seht schwer beladenen, und deßwegen — Loto- 
notiven dedienten Güterzuge begegnete beim Einfahren in den 
seule wollen von dem „Reiche Bakunin's“ nichts hören; sie ant- 6 —* 
lelen auf die aufrührerischen Reden in der Regel damit, daß hiesigen Bahnhof ein beklagenswerthes Unglück. Er stieß nämlich 
worteten au Nh nit, aus bis jegt noch undekannter Ursache aus einem Nebengeleise 
sie derartige Apostel in sichern Gewahrsam bringen oder, wenn sie b 
ondere Hnade wallen lassen, dieselbe mit Euer und Rachdrud ins Haupigeleise gerathenen Güterwagen zusammen, und gwar mit 
ʒesondere — unen, solder Wucht, daß von den zwei Maschinen sich die ersie in den 
um Orte hinausschaffen.“ 5 Boden einwühlle, die andere sich uber den Tender der ersteren 
Amerika. mporschod, und 11 Wagen beinahe gänzlich zertrummert wurden. 
MNewy or, 4. Dez. Nachrichten aus der Havannab melden, shas das Personal betrifft, so erlint der Zuͤgme⸗ifter E. drei sehr 
daß die vornehmsten Freiwilligen ein Manifest veroͤffentlichten, in were Beinbruche, so daß an feidem Auftommen gezweifelt wird, 
veichem fie Gehorsam gegen die Behdrden und Vertrauen zu dem mnd der Führer der ersten Maschine eine zwar bedeutende aber 
Benerul Cabitun Jovellar empfeblen. nicht lebenzgefährliche Knieverletzung; die übrigen Versonen kamen 
nit dem Schrecken davon. Ergreisend ist der Eindruck, den das 
Bild der Zerstöcung auf den Beschauer macht, und det Zustand 
der Wagen und Maschinen läßt die Groͤße des Schadens ahnen. 
Fine Anzahl Arbeiter, unter der Leitung von Technilern aus 
Bruchfal, Cannstatt und Eßlingen sind beschäftigt, das Chaos zu 
ntwirren und werden noch einige Tage damit zu thun haben. 
(Schw. M.) 
4 Offenburg, 1. Dezember. Heute Vormittag ftürzte das 
aeu aufgerichtete Gerüste über dem ebenfalls neu erbauten Bier⸗ 
eller des Bierbraners A. zusammen. Auf dem Gerüste waren 
zegen 16 Zimmerleute, auf dem Keller wohl eben so viele Maurer 
heschaftigt. Die letzteren merllen noch recht zeilig die Gefahr und 
lonnten sich noch sämmtliche retten. Die Zimmerleute dagegen 
fürzten mit dem brechenden Gerüste, so daß auf dem Gewölbe 
ein schauerliches Gewirre von Menschen, Mauerwerk und Gebaike 
entstand. So viel bis jetzt festgestellt ist, sind drei schwer ver⸗ 
vundet, die übtigen aber mehr oder weniger leicht verletzt. Ob 
zin Unglücsfall oder Verschuldung vorliegt, ist noch nicht sicher 
ermitielt. 
4 Das gothaische Städtchen Waltershausen, Sitz großer 
WDurstfabriken, wurde am 27. Novb. von einem bedeutenden Brand⸗ 
unglüd betroffen. Gegen 160 Gebäude brannten abß. 
ꝓ Paris, 28. Nob. Der in dem Duell von Fontainebleau 
Jefallene Fücst Nikolau Ghika war, wie sich jetzt herauszestellt, ein 
reiundzwanzigjähriger junger Mann, der noch dor wenigen Jahren 
nit seinen drei VBrüdern das Lyzeum von Saint-Louis besuchte. 
ZSein Gezner, der Fürl Sontzo, zählt einige und dreißig Jahre 
Boarmischtes. 
4 Zweibrücken, 2. Dez. Echwurgericht.) Verhandlung gegen 
Baleniin Wüst, Tagner von Robrbach. Derselbe wurde wegea 
orperverlezung mit tödtlichem Erfolge zu einer Zuchthausstrafe 
yon 7 Jahren verurtheilt·. 
Verhandlung gegen Joseph Burcger von Godramstein. Deir⸗ 
selbe wurde wegen Diebstabls, Bedrohung und Widerstand zu einer 
Zuchthausstrafe von 42 Jahren verurtheilt. 
Speyer, 2. Dezember. Gestern tagte hier die pfälzische 
Aerzieiammer. Dieselbe beschloß, es sei eine Reform der Medi⸗ 
inaltaxe, entsprechend den Anträgen der Besirksvereine vorzuneh 
nen und das Institut der Gesundheitsräthe dringend zu empfehlen. 
Dieselben jollen aus dem Bezirktsarzt, sämmtlichen praltischen 
Aerzten, den Verwaltungsbehörden des Bezirk? und einer Anzahl 
on Bürgern zusammengesetzt werden uund in allen Gesundheits- 
4 eine berathende Stlimme besitzen. Medizinalrath Heine 
herias einen Aufsatz, worin er die ganze Angelegenheit geschichtlich 
beleuchtete. (Pf. P.. 
Im Hinblicke auf den bei herannahender Weihnachtszeit 
zu erwartenden großen Zusammenfluß von Postfendungen macht 
das Verordnungs und Anzeigeblatt der bayer. Verlehrsanstalten 
namentlich auf folgende Vocschriften aufmerlsam. 1. die Adrefsen 
der Signaturen sollen in der Regel auf der Emballage der 
—A 
saturen, welche nicht auf die Sendung selbst, sondern auf ein 
glatt Papier geschrieden sind, dürfen nicht mittelst Siegellacks auf