Full text: St. Ingberter Anzeiger

einkommen. Schließlich wurde Gießen zum Voroꝛl fut daß nachste 
Jahr gewäͤht 63* 
9J * Aushtgung von Nickelmuͤngen — hal, an den deutschen 
Nanjftatten ganzlich aufgehott, dagegen warden in def Uetzlen Jeu 
in allen 9 Vtünzstätten Zweimatkstüce geprägte gußerdem wurden 
nir in hrei Münzltätten Funfzigpfennifüüce üud in einer Zwei⸗ 
afentigftaͤke ausgeprägt. In naͤchster Zeit beginat die Autpraͤgun 
don — — das Golb zu denselben 
ꝛen Münsstaͤtlen bereits überwiesen. 
7 Vom Wiener Central⸗ Untersuchungsbureaul wurde der Graf 
oon Wagensperg, zu Budweis in Böhmen geboren, nach Graf in 
Steiermark zustaͤndig, wegen Bettelns mit gebundener Marsch⸗ 
outt heimoew eshe. J 
Durch Pariser Berichie war die Nachricht verbreltet worden, 
»aß am 31. v. M. der Mont⸗Cenis⸗Tur nel eingestürzt sei und daß 
ogat Eisenbahnzüge in deimselben blokirt seien. Wie nun die Pa— 
eis: Lyoner Bahngefellschaft imittheilt, vestütigt eine Depesche des 
—A daß nirgends ein Einsturz erfolgte nd dei 
ẽ senbahndienst durch den Tunnel nicht die geringste Störung eriitten habe. 
ISt. Peterburg, 5. April. Der Prozeß der Soc a— 
isten ist entschieden worden und die meisten Augetlagten haben 
Strafe erhalten. Unbegreiflich ist es, wie Leute aus der Gesellschaft 
aind von guter Erjziehung in ihrem socialistischen Fanalismus 
veit gehen dieae sich als gewöhnliche Arbeiter in Fabriken auf 
zehmen zu lassen, um das Volk zu bearbeiten. Unter den Verur 
heilten befindet sich unter Anderen ein Fräulein Wawara Nilolu- 
ewna Batiuschkow. Als Exnkelin eines Senators, Tochter eines 
vitklichen Siaalsralhes, Nichte eines General Adjulanten, erhieit 
Fräulein Vatinschlow eine auszezeichnete Erz'ehung; sie soll ein 
hermizen von 20,000 Rubeln Rente besitzen. Dennoch, fand man 
ie baarfuß und in schmußigen Kleidern in einer Fabrik, wo sie den 
Weibern socialistischt Schriften vorlas und sie zur Uczuftiedenheit 
jegen die Regierung aufhetzte. Wie verlautet, sind in verschiedenen 
Stuͤdten neue Verhaftungen vorgenommen worden und siht ein fer⸗ 
erer Socialisten⸗Prozeß in Anssicht. —75 
(Dampfheizung in Amerika.) In den Vereiniglen Staaten 
Rordamerikas ist Gasbeleuchtung und Wasserleitung in allen Häu— 
ern sämmtlicher Städte längst eingeführt. In der letzten Zest ist 
nuch die Dampfheizung ganzer Gebäude vom Keller bis zum Boden 
ort immer allzemeiner geworden. In den meisten Städten der 
sepublit besitzt die Hälfte der Häuser diese vortheilhafte Eiurichtung 
dereits. Eine Gesellschaft, walche —7 sz einem Stadichen des 
Staateg Rew⸗Yotk zebildei hat, will die Dampsheigung in noch 
e Enbilrgerre und⸗ zunuchst damlt beginnen, 
zanze Haäusergruppen mittelst Dampfes zu 333 Zuerst wird die 
emeinsame Veheizung einen: bestimnten Rauͤm von eiker halben 
Zuadratmeilb umfassen. Von dem Centralheerde lorrden nach pier 
haupirichtungen Roöͤhren von vier Zoll im Durchmesser fuhren, von 
velchen kleinere, nur einen Zoll im Durchmesser, sich abzweigen 
ollen.“*Die gußeifernen Roͤhren werden uner dir Etde anhebracht. 
Der Etfinder hofft den Verlust zun Watmestoff auf das geringste 
Maß zu beschränken, indem er die Röhren mit einer Umkleidung 
von Asbest und Holz versieht. Der gelieferte Dampf kann für 
Apparate jeder Art, sowohl für die Beheizung als fur die Küche 
)der für andere Zwecke verwendet werden. Durch das Drehen einet 
Pahnes wird man allen Räumen des Hauses eine gleichmüßige und 
biständige Wärme verschaffen können. Die Kosten des neuen Be— 
zeijungsshstems werden nur den dritten Theil derjenigen für den 
bis jezt übliche betragen. Die, diesem Zwech dienenden Apparagke, 
velche auf den Ausstellungen in Wien und Philadelphia zu sehen 
waren, haben bekanutlich erwiesen, daß der Dampf durch sie X 
ine englische Meile weit geleitet werden kanng. 
GZur Beachtung fuͤr Plütter.) Bei den jetzt immer wärmer 
verdenden Tagen ziehen Nachmittags ganze Schaaren Kindermädchen 
nit den zierlichen Wägelchen und den Kiadern hinaus ins Freie, 
um die Kleinen die frische wohlthuende Lust einalhmen zu lassen. 
Vorn auf dem Wägelchen liegt gewöhnlich eine mehr oder weniger 
ein geftickte Decke von wesser Farbe, und das Auge des zarlen 
Zäuglings ist gezwungen, den, durch die weiße Farbe der Dece 
Jervorgebrachten blendenden, sharfen Reflex der Sonnenstrahlen 
zuszuhalten. Die meisten Eltern scheinen nicht zu w'issen, daß Dies 
ür die Sehlraft des Kindes von den schlimmsten Folgen sein lann 
ind bei längerer Dauer und dfterer Wiederholung einen uͤngeahnken 
Schaden am Auge hervorbringen muß. Wir machen daher d'ie 
kllern zanz besonder? darauf ausmerksam ‚daß gerade die weiße 
Farbe diejenige ist, welche sich am wenigsten fücr Decken auf Kinder⸗ 
vagen eignet. Die beste Farbe ist jedenfalls grün“ oder „blau.“ 
Diejenigen, denen das Obengesagte nicht einleuchtet, erinnern wir 
an die Wirkung des Schnees guft, das Auge eines erwachsenen 
Menschen beim Reflex det Sonnenstrahlen im Winler, welche dann 
iber offenbar nicht die Kraft entwickeln können, wie im April oder 
einem späteren Monate. 
— 
Bekanntmachung. 
Es kommt immer noch vor, 
aß die Anzeigen über den Ein⸗ 
ind Austritt von Dienstboten, 
Aufnahme‘' oder Entlassung von 
pandlungsdienern Gewerbsge⸗ 
silfen, Gesellen oder Lehrlinge 
zon Fabrikarbeitern oder Tag⸗ 
oͤhnern, welche hier keinen festen 
Wohnsiz haben, unterlassen 
oerden. 
Dies wird mit dem Bemerken — 
ꝛen hiesigen Diensthertschaften Zu vermiethen 
ind Arbeitgebern ꝛc. bekannt ge st eine schöne Wohnung, fogleich 
jeben, daß gegen jede Unterlaf- zeziehbar, bestehend in Jimmer und 
ung nunniehr prospkollirt wird. rüche, zu ebener Erde im Hinter⸗ 
St. Insbett, 12. April 1877. zebäude meines Hauses auf'm 
das Poltzeitkommissariat döfchen gelegen. 
Eckerlein. P. Weißgerber. 
Von meiner Fignlaufsreise zurückgekehrt, ha de ich das Neuesse in 
xEIn 
uusgestellt und lade die geehrten Damen von hier und Umgegend 
um Besuche freundl hst ein D 
Frau Glise Jischer. 
Bekanntmachung.“ 
Auf die Bestimmungen des 
dokalpolizeibeschlusfes in Bezug 
nuf öffentliche Reinlichkeit werden 
zie hiesigen Bewohner aufmerk⸗ 
am gemacht und wirdgZzugleich 
zemerkr. daß gegen jede dergl. 
Uebertretung protokollirt wird. 
St. Ingbert, 12. April 1877. 
Das Polizeikommissariat: 
1 
— 22 
22* 
2 
NMotto: Ihr habt 
—F das Gute so nahe!“ 
dpitzwegerioh⸗ 
daft 
allererst seit 1871 geprüft, 
allerhoͤchst sanctionirt; rühm— 
lidst bekannt, ficheres, über 
allen Zweifel erhabenes, ge 
wiß aucb dankbares Mittel 
gegen Brust⸗Hals und 
nepedn Bron⸗ 
chial Verschleimung 
Husten Catarrh re. ꝛc. 
Die Resultate sind über⸗ 
caschend. 
Mit Gebrauchsanweisung 
à Flacon 50 Pfg. 1 M. 
und1 Mart 50 Pfaqa. in 
St. Ingbert bei Joh. 
Friedrich aud in der 
Fabrit von Paul Hahm, 
Dettelbacha. M. bei 
Würzburg. 
Es dürfte für Jeden, na⸗ 
mentlich aber für Kraͤnke, 
welche in Zweibe darüber find, 
was sie zur Beseitigung ihret 
deiden thun sollen, nicht uninte⸗ 
ressant sein zu erfahren, daß in 
dem Bülchelchen: F 
Offener Brief 
an Hr. Brninsma 
die in dem vielfach angezeigten 
Buche: „Dr. Airo's Naturheilme⸗ 
hode“ abgedruckten Att este naher 
desprochen werden. — Wer sich 
davon überzeugen will, was Wah⸗ 
res an den Attesten ist, der lasfe 
fich von Richter's Verlags⸗Anftali 
in Leipzig obigen Brief kommen, 
welche denselben auf Fraucover— 
landen aratis u. franco versendet 
Frucht⸗; Brod⸗ und 
Fleisch⸗Preife der Start 
Zweibrücken vom 12. April. 
Weizen 12 M. 18 Pf. Korn 
9 M. 72 Pf. Gerste Zreihige 
0 M. — Pf. Gerste «Areih. 
0M. — Pf. Spelz 9 M. 
30 Ppff. Spelzkern — M. — 
pfg. Dinte M. —Pfo. 
Mischfrucht O M. — Pf. Hafer 
8 M. 43 Pf. Heu 5 M80 
Pf. Stroh 4 M. 73 Pf. Kar⸗ 
soffeln 4 M. — Ppf. per Cir. 
Weißbrod 193 Ko. 68 Pf. Korn⸗ 
brod 8 Ko. 82 Ppf. ditio 2 Ko. 
55 Pf. ditto 1 Kilo. 28 Pf. 
— — — 99 dip 
34 0 on Paar Weck 190 Gramm oepf. 
Zwei Zimmer Rindft. Duat bo ph“. 
im obern Stod dat zu vermiethen Quai. 54 Pf. Kalbfl. 54 Pf. 
Theobald, aufer Pamfl. 52 pff. Schweinefl. 66 
im Ort. Pf. Butter 1M. 36 Pf. pet Pfd 
F —W 32 
Ein Logis 
sofott beziehbar, og Zimmer 
und Klüche bestehend, im Augufst 
Bernhard'jchen Hause in der 
Oberstadt, ist zu vermiethen. 
Näh. sagt die Exped. ds. BlI. 
—— JA