Dipulafionen der Nachbarstädie 2c., Aufstellung der laͤnns des Ge⸗
eises Spalier bildenden Kriegervereine und auf dem Perron der
onstigen Corporationen.e. SexMajestat werden eine. beson ders. hiezu
zu errichtende; den Blick n die Siadie emogishende Estrade be⸗
sreten und die Aufstellung-der iin Rondell vor dem Statisnsgebäude
anw esenden Vereine2: Corporationen, unter letzteren namentlich dz
Depulationen sammtlicher Grubenbelegschaften mit ihren Musikchören
in Augenschein uchmen. Auch die städtischen Schulen sollen, soweit
möglich, im Rondell Aufstellung finden. Im aAihrigen sollen aber
in üezierem, sowte auf dem Bahnhof nur die durch besondere Karten
legitinirten Personen in beschränlter Zahl-Zutritt erhalten. Zur
VFrlangung derartigen Karten, het man sich an das. Landrathsamt
und die beiden Bürcermeisteceiämter zu wenden. Auf dem Bahm
hofe wird außer der oben erwähnten Estrade auch noch für Damen
eine ciren 800 Personen. fussende, Tribüne, errichtet. Die übrigen
berets begonnenen Arbeiten auf dent hiefigen Bahnhog,n um den
uberdeckiten Perron jarseinen große, geschmuͤckte Empfangshalle zu
herwandeln, sowie um die Wartefäle und andere Räumlichtelen
ur das kaiserlͤche Dejeuner, würdig, herzurichten, nehmen ruͤstigen
Fortgang.. Rach gesche hener Begrüßung werden Se. Majestät und
—R— dazu hergerichteten · Raumlichteiten
auf dem Bahndof ein Dejtuner“ einnehmen „urdum 12 Uhr *
Minulen dier Weilerrelse über Neunkiczhen ußd Bingerbrück ch⸗
ktretenn.... I 4 .
Unsere Leser wird es bei dicet Gelegenheit gewißz auch inle⸗
ressiren, daß während der Auwesenheit des Kaisers in unseren
Stüdten von den Sitat onen, der Saarbrücker⸗ Und RheinsNahe-Bahn,
owie den; Genachbarten, Slotiaiten der, Pfalzer⸗ und Reichs: Bate
Billele mi HO o Fohrhreiser mäzigung, ausgegebenn gwerden.
eschieht dies in der Form daß ein einfahes Villet auͤch zur fresen
Rückreise von hier nach den betteffenden Stationen oben genanwer
Bahnen berechigggg. 34
Der Krieger- Verein unserer Skadt feiert ain D
Mai, dem Tage der Anwesenhett Sr. Majestät des Kaisers, das
Fest seiner Fahnenwelteunde attherdemfin detr hier“ an. demse iken
Tagt Versammlung der Vereine des XXII. Bezirls statt, an welcher
ich sammiliche Nachbar⸗Kriegervereine bethetligen werden, Um 8
Morgens findelauf dem Schloßplatze hier der feierliche Alt der
Fahnenweihe statt. Um 10 Uhr' Abmarsch des hiesigen und der
eingeladenen Kriegervereine, um auf dem Bahnhof, behuss Begrüßung
Sr. Majestät des Kaisere Spalieraufstellung zu nehmen. Nach
Abfahrt des Kaiserlichen Zuges findet Festzug durch die Straßen
heider Städke und dauit das Bez'rksfest'im Garten des alien Kasinos
hier statt., Im Falle urgünstiger Witterung finden Felilichkeiten
u wetschiedenen Vokalen-statt A
Defshau.“ Der Werth der Brillanten und Edelsteine,
welche die jüngst mit dem Erbprinzen von Mecklenburg-Strelitz
oermahlte Prinzessin Elifabeth von Anhalt-Dessau unter den Hoc⸗
zeiisgeschenken erhielt, wird von Kennern auf weit über 450,000
Mark geschätzt.“ Hervorzuheben dist zunächst das Geschent des
Schwiegerpaters, Großherzogs von Mecklenburg ⸗Sirelitz, welches in
cinem⸗ meisterhaft gefaßten Brillante Diadem bestand, ferner ein
halsbaud von Smaragden und Brillanten, Geschent der Schwieger⸗
mutter, und ein Strauß von Brillanten zum Vorstecken, Gischenl
des Braͤuligams. Grdbl.)
7Am 24.Rpril siarb zu Basedow bei Malchin in Medlen⸗
—R
hor sechs Jahren dielgenannten „Kutschke⸗Liedes“. —
Krihard Wagner ist vor einigen Tagen nach England
aufgebrochen; er wird, in London 6große Concerie geben.
fParis, IL. Mal.“ Diesen Mittag um 2 Uhr fand eine
dundgebung von den Stude ien auf dem Platze der Sorbonne statt.
Professor Saint Rene Tallandier hielt auf höhere Weisung keine
Horlesung. Auf dem Platze vor der Kirche der Sarbonne waren
— mit
Pfeifen und Rufen:? „Weg mit den Jefuiten! Weg mit Dupan⸗
oup!“ empfangen wurden. Die Polizei schritt ein, aber Verhaf
sungen wurden nicht dorgenonwuen. ——
.7 Bggdad, 2. Mal. In' vergangener Woche sind hier
264 Personen an der Pest gestorben; ouch in Teheran ist dieselbe
aoch im Zunehmen. F
—Ueder die Fahne des Propheten schreibt man einem Wiener
Blait: Die Nachricht, daß der Sultan demnäaͤchst die Fahne des
Propheten zu entfalten gedenke, läßt es nicht uninterefsant eischeinen,
wieder einmal Naheres über digse Fahne zu erfahren. Dieselbe
ist von schwarzer Farbe, ungefäht zwei Ellen lang, bei anderthalb
Ellen breit und war ursprünglich ein Thürvorhang in dem Gemach
nischa's, der Lieblingsgattin des Propheten. Als Mohamed in
diesem Gemache auf dem Sterbehetle lag und seine Feldherren, die
ben in einen Kampf gegen einige heidnische arabische Stämme
iehen mußten, zu ihm kamen, um sich von ihm zu derabschicden,
Jab der Sterbende ihnen den Vothang seines Gemaches als Kriegs
ahne mit, damit die Gläubigen bei deren Anblick fich daran er⸗
nnera, daß: sie sür. Got und den Propheten lampfen. Seither
vardees zum Gebrauche, daß die Khalifen, wenn sie in's Feld
ogen, immer diese Fatne (Sandschak Scherih) vor sich her wehen
iegen. Später wurde jedoch bestimmt, daß dieselbe nurt daun n
ven Krieg mitgenommen werden soll, wenn er des Glaudens wegen
Jeführt, wird. Natürlich stand und steht es noch jedem Khalifen
rei jeden Krieg zu einem Glaubenskriege zu erklüren. So wehte
iese Keliquie 1683 auch vor den Mauern Wiens und einige Jahre
— V— sich in
Zesden Fallen nicht im Mindesten“ um den Islam haändeltt.“ Was
ziejer Fahne eigentlich ihre Zauberkraft verleiht, das ist der Glaube,
daß ein Jeder, der in äͤhrem Schatten kämpft und fällt, als Mär⸗
yrer (Scharhid). gestorben ist, dem die Himmelspforten offen stehen.
Hiesmal soll d'e Ealfaltung bieser Fahne besonders feierlich geschehen.
Es heißzt nämlich, daß Abdul Hamd sie entfalten und dierauf
dem Scheik⸗ ul⸗Islam übergeben, der mit derselben auf goldgezirtem
Pferde durch die Straßen Konstantinopels reiten, wäbrend der
Sultan mit gezüchtem cSchwerke und. cbenfulls zu Rosse neben ihm
anheisprengen vird.“ Beiden voraü werden Ulemas schreiten und
dem Bolke verllinden, daß der Glauͤbenstrieg Oschihas begonnen
zabe. Von Konstantmopel soll dann die Fahne nach der Donau
ebracht verden, um von Scheik:ul⸗ Is!am' iũ den bevorstehenden
Schlachten geschwungen zu werden.“.
* n — — —
J J Gemeinnütziges. J e
» Berichluß vonn Einmachgläsern, ach“ Äder—
mann'g Ill. Gewbztg.) Man verbindet die mit Eingesotlenem ge⸗
füllten? Gstt stau — oder Poergameupapiet vblos mit
angefeuchtetem we ßen Schreibpapier, welches kurz nach dem Vex⸗
va de mit einex, mäßig dicken Lösung von arabischem Gummi in
Wasser überpinfelt wird. Nach dem Eintrochnen der Gummilösung
sind alle Poren des Popieres vollkommen verschlossen und ein Ein—
dringen der Luft, in Das Glas somit unmöglich gemacht, was, wie
bekanntetweder? durch. dus thierische Membran noch durch vegetĩ⸗
barisches Pergament erreichbar ist. Für 5 Psg. Gummi genügt
zum, Uederpinselu von- 30 bis 40, Gläserverschlüsfen. . 872
—— — ———
Fur die Redaciion veraniwortlich? J. X. Deme t.
—— * — E——— —
Unter den Tausenden von Geschenken und festlichen Veranstaltungen zu
dem 80. Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers, verdient folgender Vorgang
besonders hervorzehoben zu werden, da durch denselben nicht dem Monarchen
direlt sondern seiner Armee zur Feier des Tages ein Geschenk gemacht wurde.
Kurz vor dem B0. Geburtstage Seiner Majestät trat in Berlinnein
Comile zusammen — bestehend aus dem General der Infanteris z. D. von
xtzel, Geheimen Rath Bitter, Riltmeister a. D. von Dedcker, Fr. von Dreose,
eaere Herz, G. von Glasenapp, Commerzienrath Gruson, Freiherr
on der Hehok, Thef⸗Redakteur Dr. Kletke Ober⸗Vitr germeister Krausnick
Frofessor Dr. von Langenbeck, Dr. V. Naumann, Chef⸗Redalteur- Pin dter
ganquier S. Sobernheim ,Feldprobst Dr. Thielen, Geheimen Gommerzien⸗
ath R. Warschauer — um zu Zeichnungen für ein Armee⸗Geschenkaus
geranlassung des 80. Geburtstages Seiner Majestät aufzufordern. Es han⸗
elle sich um die Berbreitung einer Denkschrift, welche von höheren Offi⸗
ieren bearbeitet wurde, alle denkwürdigen Daten aus dem so thatenreichen
Leben des Kaiserz in präcisester Form zusammenstellt und alle Orden, Ehren-
seichen und Denkmunzen, sowie die Regimenter Seiner Majestät verzeichnet.
Einen besonderen Werfherhielt. diese Denkschrift dadurch, daß Seine
Majestät sie Selbst früher einer wiederholten Revision unterworfen und mit
ielen Ergänzungen verjehen hatte, sowie durch die Ausschmückung mit einem
rusgezeichneten Vilde Seiner Majestät in VictorisFormat, dessen Original
zuf AÄllerhöchsten Befehl im Königl. Palais durch den Hofphotographen Hr.
Hanfstaegel aufgeno mmen wurde... 2
Alles dies läßt die Denhschrift fur die Armee besonders werthvoll er⸗
cheinen und es war gewiß eine gluückliche Idee, einen so hohen Festtag durch
Verbreitug dieser Schrift in der Armee zu feiern; Auf die ergangenen
Aufforde rnngen hin, wurden denn auch von der Denkschrift,'deren Preis bei
o großer Auflage auf nur 55 Pf. festgestellt werden konnte, Aüber 28,000
xrxeinplare gezeichnet, so daß vorläufig jeder Soldat von Seiner Majestät
—R ——
e ein bayerisches wuritembergisches, sächfisches und badisches) ein Exemplar
erhalten kann und noch 7000 Exemplare zur sonstigen Vertheilung bleiben.
Seine Majestät der Kaiser hat das Ihm am Morgen Seines Geburts⸗
zages durch Seinen Vorleser, den Geheimen Hofrath Schneider Üüberreichte
Fremplar gern entgegen genommen und sowohl die Ider zu dem Armee⸗
Beschenk, als auch die Ausführung derselben gebilligt.
Um nuumehr möglichst jeder Compagnie, Escadron und Baiterie des
zanzen deutschen Heeres noch eine größere Anzahl von Eremplaren über⸗
isen zu können und da die Subscriptionslifle bisher bei der nothwendigen,
termeidung der Oeffentlichkeit und bei der Kurze der Zeit niur in beschränk⸗
estem Maße circuliren konnten, es aber unzweifelhaft außer den bisherigen
Zeichnern noch viele Patrioten im Lande gibt, die fich gern an einem solchem
Ärmee⸗Geschenk aus privaten Kreisen betheiligt hätten, und sich auch jeßt
noch hetheiligen werden, ist bestimmt worden, daß bis zum 20. Mai'dg.
noch Zeichnuͤngen angenommen werden. Listen zum Eintragen der Zeich
nungen werden franco übersandt und sonstige nähere Auskunft ertheilt durch
das Mitglied des Comites, Herrn G. von Glasenapp in Berlin, Pots-
damer⸗Straße 54. Wir können nur wunschen,daß auch recht viele unserer
Leser sich an einem so patriotischen Unternehmen, welches ein beredtes Zeug ·
Noe die Sympathien unferes Volles für die Armee ablegt, betheiligen
möchten. —
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