Full text: St. Ingberter Anzeiger

f Das bei Vurrweiler gelegene Froͤhlich'sche Landgut 
—XEVV abgehaitenen Versteigerung durch 
derrn Abdolf Gerard, Naufmann, in Speyer wohahast, um 18,200 M 
rrworben. 
Forhheim. Baierische' Späße. Im Wirtshaus in 
Holdersbach saßen neulich Abends drei Bauern beim Bier und waren 
uter Laune.Einer sagte: „Jetzt machen wir einen Hauptspaß 
ver noch im die Wirthschafi kommt, erbält Lð Prugel auf den — —“. 
Hesagt; geihon.. Der Exste, der lam, war ein Bauer aus Wimmelbach: 
x wurde auf die Bank gelegt und ihm 15 „übergehauen“; der 
Zweite war ein Mann aus Hesdorf, dem Gleiches geschah, und 
Zeiden fagle man, um 10 Uhr gibt's Bier. —Nun kam der 
Drutt.xin Maurer aus Hemhofen, der wollte Bier aber keine Prügel, 
er schlug gewaltig um sich, half aber nichts, er kriegte statt 16 Prügel 
25 und follte sich auch noch vedanken. Das that er aber nicht und 
bekam noch 18 Prügel. Krieqchend entfernte er sich, lag 10 Tage 
krank zu Bette und Leß sich mit 130 Gulden abfinden. Der 
Himmel behüte Jedermann vor solchen Späßen 
FBerlfin.« Eifernes Pferd. Wie die Voss. Zig.“ mittheilt, 
wurbe am Sonnabend Vormittag- das „eiserne Pferd“, eine neue 
iinnreiche Reitmaschine, von seinem Etfinder, Herrn Fr. Nitzsch, im 
Barien von Hagen's Sommertheater auf dem Gesundbrunnen einem 
sereise von Technikern, Vertretern hiesiger Maschinenbauanstalten und 
—X seine Leistungsfätzigkeiten produzirt. 
Zwischen zwei B Meter hohen Rädern befindet sich das Pferd, auf 
velchemn der Reiter fitzt· und durch das Bewegen der Beine in Art 
des enhlischen Reiters die Bewegunge welche die Geschwindigkeit 
eines schnell rappenden Pferdes ereicht, mit Leichtigkeit hexvorbringt. 
Das eiserne Pferd bewegt sich ebenso leicht auf Landstraßen wie 
auf· dem Pflaster?-Besonderes Intetesse erregte auch die leichte 
dentbarkeit des Pferdes in kürzesten Krümmungen bis zur Orehung 
im einen Punkt.Der · Erfinder gedenkt, wie die genannte Zeitung 
zinzufügt, dieses Pferd ˖namentlich auch für Dienstmänner zur leichteren 
BZesorbetung von Gepäck und in⸗fernerer Perspektive auf Grund 
des erprobten Prinzips als Droschke. der Zukunft! einzuxichten. 
2In wie frivoler Weise zuneilen. Aerzte ans ihree Nachtruhe 
gestoͤrt' werden das zeiat wieder einmol der folgende dem B. T. 
on glaubwürdiger Seite mitgetheilte Fall:Kürzlich wurde ein 
Berliner dielbeschäftigler Arzt⸗ als er, müde nnd matt von dem 
auft eibenden Tage⸗ und Abendwerte sich zur Rube. gelegt hatte, 
nitten in der Nacht herausgellingelt und fand fünf Straßen weiter 
einen Patienten dem — garnichts fehlte, außer daß, wie seine 
Frau dem Doktor unter Schluchzen herichtete, er eben geträumt hätte, 
aubstumm geworden zu sein !“ — Bei solchen Gelegenheiten müßte 
es den Aerzten gestaltet sein, eine Zecht gepfefferte Straftare zur 
AUnwendung zu bringen. 
pRKarlsruhe, 27. Juni. Der Delegirtentag deß 
badisch-⸗pfalzisch⸗mittelrheinischen Schützenbundes hat als Festott des 
naͤchsten Verbandschießens Sepee ye r gewäblt. 
Gestern Abend gegen 10 Uhr wollten sich zwei Ulanen 
durch einen Spazierritt von der Kaserne aus nach Uekingen ver⸗ 
znügen. Da— sie es nicht jür rathsam hielten, die Stadtthore zu 
passiren, zogen sie vor, den naberen Weg über oder vielmeht durch 
die Mosei einzuschlagen, was ihnen auch ohne jeglichen I ge⸗ 
sang. Wie man hört, brachen sie lange nach Milterna t von 
lletingen wieder auf, um auf dem gleichen Wege nach ihrer Kasernt 
zurückzukehren, was aber nur dem Linen derseiben gelang, während 
der zweite in wahrscheinlich etwas angeheitertem Zuftande in der 
Mosel ertrank. Die Mütze des Ertrunkenen nebst dem todten Pferde 
wurde diesen Morgen am rechten Moselufer aufgefunden, nicht aber 
dessen Leche. (OD. 3.) 
7In Koönigsbera i. Pr. hat es in der Nacht zum 
vorigen Freitag — gefroren! Wie die Konigsb. Hartung'lhe 
Zeitung“ mittheilt, ist der Schmut an niedrigen Stellen am Freit ag 
früh sieif gefroren und das Gras auf den Wiesen dick mit Eis 
bezogen gewesen. Und das in der Nacht des Sommersolstitiums! 
F.Zu einem Geistlichen in Quiney, Ill., kam vor einigen 
Tagen ein junges Paar welches getraut zu werden wünschte. Nach⸗ 
dem die Trauungs-Ceremonie vorüber war, gab der glüdliche Bräu⸗ 
igam dem Geistlichen einen 20. Dollarschein und ersuchte ihn, seine 
Hebühren mit 8 Dollar in Abzug zu bringen. Ueber dieses reich 
siche (7) Honorar erfreut, beeilte sich der Geistliche, dem jungen 
cThemanue 17 Dollar zurüdzugeben, worauf das Pärchen sich ent⸗ 
erme. Noch mehr aber erstaunte der arme Diener Gottes als er 
on einem Kaufmanne ersuhr, daß der Zwanzige Dollarschein falsch 
sei, und als ihm zum Ueverfluß noch seine Köchin mittheilte, wie 
die junge Frau als sie aus dem Hause des Geistlichen gekommen 
war, in einen Winkel zwischen zwei Nachbarhäusern getreten sei, 
ihr Brautkleid ausgezogen und sich ais ein junger Manu entpuppt babe. 
Fur die FKedacuion verantworilich F. X. De in e v. J 
. Anzoœigo- 
Wahrend meiner Abwesenbeit 
von hier wird Herr Knappschafts—⸗ 
atzt Dr. Ruprecht meine 
Praxis versehei. IJ 
St. Ingbett, 80. Juni 1877. 
Dr. Erhardt. 
Mobilien · xc. 
Montag; den 2. Juli 
zaͤchsthin, Vormittͤgs 9 Uhr, 
hahier in der Wehnung des Erb⸗ 
lassers Gustav Zix, im Leben 
Hüttenbeamter hier, werden die 
u dessen Nachlasfe gehbrigen 
Mobiliargegenstände, worunter 
namentlich: 
2 Pferde, J Kuh, 1 Chaise 
Landauer), 1 Jagdwagen, 
2 Zwel⸗ und 1 Einspänner⸗ 
Wagen, 1Schlitten, Chai⸗ 
sengeschirre, 1 Futterschneid⸗ 
vö 20 Centner Heu, 
3 enlũer Skroh. 1Deckh 
nalwaage, 1 Cassenschrant, 
Waffenschrank und einige 
Bewehre, 1 Pianino, Bücher 
Tische, Stühle, Spiegel, 
Bilder, Herxen⸗ u. Frauen⸗ 
kleider, Bettung. Weißzeug, 
sowie sonstige Haus⸗ und 
Auüchengeräthschaften 
uffentlich aun den Meistbietenden 
verstägern . 
St. Ingbert, 28. Juni 1877. 
ν Sauer.t. Notar. 
Morgen. E 
Soeben eing etroffen; 
Dattelii per Pfo M. 1.40 pf. 
Prinzess-andelm per Pfd. 
M. 1. 50 ppf. 
rTAfeI-Rosinenm p. Pfd. M. 1. 20 
eigen per Pfd. M. —50 pft. 
Iuselmusse M. — s0 pf. 
2araniuase pr. Pf. M. — 50 Pf 
Ditronat per Pfd,e M. 1.60 Pf 
Ditronen ver Stück 15 u. 20 Pf. 
Sardimes à LlHuile 
Marle B. Guillon & Cie. 7 Dose 
M. 1. 
Pelliers frères per Dose 
. M. 1.80 
Fummernm in Dosen best M. J. 
Mocoladen aus der Feht von 
vebrüder Stollwerck in Cöln. 
TyGCOBS. St. Ingbett. 
Bekanntmachung. 
Am Samstag,, den 75 Juli 
üchsthin, Nachmitiags um 8 
Ahr wird auf dem unterfertigten 
Amte die Herselluiig von ca. 800 
MNeter Kalkstein- Rinnen 
pflaster auf dem hiesigen Got⸗ 
sesacker oͤffenllich an den Wenigst⸗ 
nehmenden vergeben. 
Si. Ingbert, 28. Juni 1877. 
Das Bürgermeisteramt: 
J Custer. 
Sonutag, den 1. Juli 1877 
Harmonie-Musik 
ausgeführt von einer Abtheilung 
der Ulanen⸗Trompeter zu 
Saarbrücken, wozu ergebenst ein⸗ 
ladet Eberhard. 
De ntliche 
Anerkennung. 
Die Herren Gebr. Helsen⸗ 
thal, Vaurermeister hier, haben 
mir einen Backofen gebaut, der 
sich in allen Veziehungen als so 
ausgezeichnet bewaͤhrt und Vor⸗ 
züauches leistet, daß ich Veran⸗ 
iasseng nehme, mich oͤffentlich 
daruber auszusprechen, und die—⸗ 
selben meinen Herren Collegen 
bestens un empfehlen. — 
Michael Haas, Bäaͤder. 
Heilbar 
ist Trunkwahnfinn und zu bde— 
seitigen Trunkenheit mit und ohne 
Wiffen; glaubhafle Atteste stehen 
mir zur Seite und leiste filr den 
Erfsoig Garanthe. Nan 
wende sich an Th. Ko- 
netzky, Droguen⸗ u. Kraͤuter⸗ 
— 
Schlesien. * 
Herz. Braunsoh. Landes-Lotterie, 
vom Stante genehmigt und garantirt. 
Dieselbe besteht aus 83,800 Original-Loosen 
und 43,5009 Gewinnen. 
Haupttreffer: 450, 000, 300,000, 150,000, 75,000, 
50.000, 2 à 40,000, 1 2 36,000, 3 à 30.000 
Mark, u. .u. 
Die erste Ziehung findet siatt 
am 19. anuο S ο. Juli 1877, 
zu welcher ich Original-Loose 
Guanzeæ, HaIbe, Viertæl, Atæb-⸗ 
To art 8Mark. IMart 2 WMark 
gegen Einfendung des Betrages oder Postvorschuß. versende. 
Jeder Spieler ethalt Gewinnlisten gratis. 
Wilh. Bafisiusßs, 
Ober⸗-Einnedmer der Braunschw. Landes-Lotterie 
in Braunschweig. 
P 
— 
bei er Jung. 
Entree nach Belieben. 
— . VAsVsag — . 
Ein Logis 
mit 2 Zimmer und Kuͤche, nebsl 
Schweinstall und Dungplatz hat 
zu vermiethen..— 
F. 3. Koch. 
Bonner Fahnenfabrilk 
u Bonn. 
Ballons, Lampions, deuer⸗ 
werlakorber, Vechfackeln. — 
atnen Druck und Veriag von F. xX. Demeß in St Ingbert. 
Siemn ZAlluftrirtes Sonntaasblatt“ Nr. 27.