Full text: St. Ingberter Anzeiger

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ir St. Jugberter Anzeiger und das (2 mal wöchentlichj mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungsblatt. (Sonntags mit illustrirter Bei— 
ige), erscheint wöchentlich viermal: Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonutag. Der Abonnement oͤpreis betraͤgt vierieljahrlich 
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mit 30 Pfg. pro Zeile berechnet. 
R 106. Dienstag, den 10. Juli 7 U 1877. 
— 
Deuisches Reich. 
Muünchemn, 7. Juli. Wie wir veruehmen, hat Se. Maj. 
er König aus den Staatsmifteln zur Förderung und Pflege der 
unst 10,000 Mark für Herstellung eines Tenkmales aus Marmor 
ur Erinnerung an die Vereinigung der Lutheraner und Refor—- 
nirten der Pfalz in der St. Marlinskirche zu Kaiserslautern ge⸗ 
zehmigt. 
NAusland. 
Wien, 6. Juli. (Steuer-Exekutionen). Als Illustration 
nserer wirthschaftlichen Zustände mag die traurige,, amtlicherseits 
onstatirte Thatsache dienen, daß in der Residenzstadt allein rund 
0O0,000 Pfändungsaufträge wegen rückständiger St uern erlassen 
jorden sind. Von dieser Summe kamen im vorigen Quartal 
36 Prozent zur Ausführung, d. h. es fanden 68,000 Zwangsver⸗ 
aufe statt. 
Wien, 7. Juli, Abends. Meidungen des „Neuen Tag⸗ 
tatt“: Kladowa, 7. Juli. Flüchtlinge aus Widdin berichten, daß 
ie Stadt beinahe zerstört sei, das Handelsviertel, das österreichische 
sonfulat und ein Hotel seien abgebrannt. Euglische Officiere unter 
)sman Pascha sollen die Operation leiten, auch in Florentin und 
jregowa befänden sich englische Officiere. — Aus Iztzkany bei 
zimnitza wird gemeldet: Gegenwärtig wird von russischer Seite 
„auptsächlich Artillerje über die Donau befördert. Man schätzt die 
zürkische Armee auf der Linie Rustschuk-Widdin auf 168,000 Mann. 
London, 7. Juli. Nach einer Depesche der Dailh News 
zefinden sich die Russen auf dem halben Wege nach Tirnowa, 
velches die Türken erst verließen, dann aber wieder besetzten. 
daiser Altxander wiederholte in einer Unterredung mit Oberst 
Wellesley die Zusicherung, welche er im vorigen Herbst in Livadia 
dord Loftus gegeben. Die Russen, sagt er, würden Konstantinopel 
nuur besetzen, um die Türken zu zwingen, die russischen Friedens⸗ 
edingungen anzunechmen, welche in der Befreiung Bulgariens und 
einer bedrückten Bewohner gipfeln. Wolle England die Besctzung 
donstantinopels verhindern, so müsse es die Pforte zwingen, Frieden 
uu schließen, sobald die Russen in Adrianopel eingezogen sein werden. 
London, 7. Juli. Nach einer Meldung des Reuterschen 
Buredus aus Erzerum vom 6. dieses Abends über die gegenwärtige 
Stellung der beiderseitigen Heere, befände sich der rechte Flügel der 
äürkischen Truppen dem linken russischen Flügel ber Ufschekilissa 
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12,000 Mann starken russischen Korps bei Ardahan gegenüber. 
Die Avantgarde Mukhtar Paschas sei 14 Meilen von Kars entfernt. 
London, 7. Juli. Nach einer Privatmittheilung der 
Dailh News habe Abdul Kerim Pascha an den Sultan telegraphirt, 
r gedenke einen Plan auszuführen, nach welchem kein Russe leben⸗ 
»ig über die Dongu, zurückkehren werde. Der Zustand in den 
Provinzen ist ein schecklicher. Mord und Todtschlag zwischen Bal⸗ 
aren, Tartaten und Tscherkessen ist an der Tagesordnung. — 
Die deutsche Flotte segelte von Port Said nach der syrischen Küste. 
Bukarest, 7. Juli. Der angeblich von den Russen er⸗ 
chossene ungarische Kriegskorrespondent Bela Herzfelder lebt muntet 
uind gesund hier im Hotel Boulevard. — Der hiesige Metropolit 
veihle heute im Beisein des Prinzen von Hessen, des Generals Ig 
alieff, des rumänischen Fürstenpaares und einer großen Menschen⸗ 
aenge feierlichst den von dem moldauischen Adel gestiftelen Ambu⸗ 
anztrain vor dem Senatsgeböude ein. 
Bukarest, 8. Juli. Die Russen sollen nunmehr Tirnowa 
esetzt haben. Offizielle Berichte melden: 400 Tscherkessen er⸗ 
nordeten bei Küstendie 60 Christen. Der russische Kaiser besuchte 
n Begleitung des Obersten Wellesley Simnitza. 
Konstantinopel, 7. Juli. Ein Telegramm Mulhtar 
Pascha's vom 6. d. M. meldet: Die kürkische Armee ist fünf Weg⸗ 
tunden vor Kars eingetroffen. Der Weg nach Karg ist frei. Die 
duffen zogen sich hinter Karz zurüch, Großfürst Michael ist nach 
Tiflig abgereist. — Einem Telegramm des Gouberneurs von Erze⸗ 
um vom 5. d. zufolge, sind die Russen aus Uischekilissa und Ipek 
dertrieben worden. — Tin Telegramm des Kriegsminister Redif 
Pascha meldet: Die Russen versuchten am Dienstaz bei Silistra 
auf Barken über die Do⸗au zu setzen, wurden jedoch zurüctgedrängt. 
Nach amtlichen russischen Angaben hätten die Russen bei dem 
Donauübergang dei Simnitza folgende Verluste erlitten; 6 Offi⸗ 
riere und 289 Soldaten todt, 398 Soldaten verwundet, 88 ver⸗ 
nißt (d. h. wohl ertrunkten). — Ein rufssischer Bericht meldet, die 
Stadt Biela, am rechten Ufer der Jantra, sei am 5. Juli von 
ussischen Dragonetn besetzt worden und am 6. sei russische In⸗ 
anterie nag gerückt. Ob diese Truppen am linten Ufer hinauf⸗ 
narschirten und über die Brücke gingen, um welche neulich gekämpft 
vurde, oder ob sie am rechten Ufer hinaufmarschirten, ist nicht gesaat. 
Nach einem Telegramun des „Golos“ aus Bukarest vom 7. 
»38. ist Tirnowa am 6. von den Russen eingenommen worden. 
An dem Kampfe waren auf russischer Seite zwei Cavallerie⸗ und 
wei Infanterie-Divisionen, sowie eine Schützenbrigade betheiligt. 
Don drei Seiten eingeschlossen, räumten die türkischen Truppen 
Tirnowa, von der russischen Cavalerie verfolgt. Die Stadt wurde 
on den Russen besetzt. 
Petersburg, 7. Juli. Die von türlischer Seite seit den 
Sefechten bei Sewin verbreiteten Nachrichten neuerlicher Siege 
MNoulhtar Paschas, der Entsezung von Kars, der Wiedereroberung 
Urdahans und der Ausbreitung des Aufstandes im Kautasus sind 
erfunden. 
Petersburg, 7. Juli. Telegramm des Oberbesehls 
jabers der Kauklasusarmee vom 6. d. M.: Gestern ist die Eripau⸗ 
dolonne in der Umgegend von Jadyrs angekommen, um ihren Pro⸗ 
iant und ihren sonstigen Kriegsvorrath zu vervollständigen. Von 
hort rücht dieselbe zum Entsatz von Bajasid ab, wo unsere Garnison 
ich bis jetzt gegen zwanzig türkische Bataillone und 10,000 Mann 
seiterei, welche sie eingeschlossen haben, gehalten hat. 
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Vermischtes. 
F Kaiserslautetn. Der Stadtraih hat am 6. b.mit 
3 gegen 11 St. einen Straßendurchbruch an der Schloßmühle 
zwischen Café Carra und Wächter) behufs Erzielung einer näheren 
Jerbindung zwischen dem Schellerplatz und dem Fackelrondell be⸗ 
lossen. 
— F. Neustadit, 5. Juli. Die herrschende außerordentliche 
Jlaue im Weißhandel hat sich auch bei der heutigen Dürr'schen 
Beinversteigerung kundgegeben, da um solche niedrige Preise der 
Zuschlag ersolgte, daß man staunen mußte. Die 187 8er kosteten 
iur 210, 215, 260 und 290 Mark, erreichten also nicht einmal 
ie Hälfte, was sie früher gegolten hatten. Ein 1876er kam auf 
350, die besseren 1874er auf 315, 400 und 455 Mark.“ 
Speier, 7. Juli. Gesern Abend gegen 10 Uhr ging 
er badische Bahnwärter Senger, — ein Kind auf dem Arme — 
n etwas angeheitertem Zostaade über die Eisenbahnbrücke nach 
)ause. Auf dem bad'schen Ufer gerieih er in einen dort ausge— 
zrabenen Weiher und ertrank sammt seinem Kinde. 
Speier, 7. Juli. Die Summe der Beiträge zum Pfälzischen 
d'enstbotenstift ist nach Ausweis des neuesten Amtsblattes von 
16,561 M. 45 Pfg. auf 51,774 M. 30 Pfg. gestiegen. 
F Mentz, 7. Juli. Die „M. Z.“ meldet: In unsere Nach⸗ 
zarstadt Pont ˖ à-Mousson ist heute Nachmittag in einer Papier⸗ 
nschs Fabrik der Dampftessel geplatzt; zwei Personen wurden ge⸗ 
lödtet, drei schwer vervundet. Das Gebäude mit den Vorraͤthen 
—A 
Fur die Redaction verantwortlich F. X. Dem ek. 
Die in unserem heutigen Blatte befindliche Gewinn⸗Mittheilung des 
herrn Laz. Sams. Cohn in Hamburg ist ganz besonders zu beachten. 
Dieses weltbekannte Geschäft besteht weit über 80 Jahre und hät den bei 
Im Betheiligten schon die größten Hauptgewinne von Mark 860,000, 
70, O00 240000, 228, 000, 188 000 180 bod, id6 dode, ofimals 1880006 
0/ 000, 90,000, jehr häufig 78, 000 60 000, 418, dod, 40,000, 36, dod 4, 
ic. ꝛxc., am 16. Mai dieses Jahres schon wieder den glücklichen Gewinnern