Full text: St. Ingberter Anzeiger

en er dann ergriffen und ihr auf den Kopf schlug. Er wird ohne 
Zweifel nach beendigter untersuchung nach Alingenmünster verbracht 
werden. 
p PSpey er. Am 9. 1. Mts. wurde dem kal. Bezirtsamte 
Zaiserßlautern ein falsches Zwanzigpfennigstück übergeben, welches 
n Trippstadt vereinnahmt worden war. Dasselbe besteht aus Neu— 
ilber und ist mit nachgemachten eigens gravirten Stempeln gepraͤgt. 
Ddas Gepräge ist dem der Achten Müngen so ähnlich, daß das 
acliche Zwanzigpfennigstüct beinahe nur an der gelben Farbe als 
salsch erlannt werden kaunn. Da dererlige gefälschte Münzen in 
zroͤßerer Anzahl im Verkehre vorkommen, so wird das Publukum 
Ziermit vor deren Annahme gewarnt. 
Aus der Pfalz. Der König hat genehmigt, daß die 
Stadtgemeinden der Pfalz an Stelle der im 84 Abs. 3 der 
llerhochsten Verordnung Iber dee Dienstkleidung der Gemeindebe— 
amten und der zu polizeilichen Verrichtungen verwendeten Gemeinde⸗ 
dedienstelen der Gemeinden in der Pfalz vom 4. August 1869 be⸗ 
stimmien Kopfbededung für die Polizeimannschaft einen Hilm in 
der für die Sendarmerie vorgeschriebenen Form einführen, auf 
vachem jedoch statt des baherischen Wappens das Gemeindewappen 
ind siatt des gelben ein weißes Metallbeschläge anzubringen ist. 
7M etz, 26. Juli. Oberstlieuienant Alexonder Frhr. v. 
Pollnitz⸗ vatailionskommandeur im bayerischen 8. Infanterieregiment 
st heute früh 6 Uhr ganz psolich am Hirnschlag gestorben. 
f Eine Falschmuünzerbande —ooo—— 
sal ealdeckt und verhaftei. Einet der Verbrecher hatte fich ge⸗ 
nuchtet, wuͤrde aber in Mosbach ermitlelt und zur Hast gebracht. 
7. In der Nacht vom 18. auf 19. Juli wurde im Pfarrhaus 
— pringen, Amis Pforzheim, eingebrochen und Geld, Werth—⸗ 
opiere ꝛc. im Gesammtwerthe von ca. 25.000 Mark gestohlen. 
Der Dieb wurde n Sliuttgart durch e nen Pforzheinier Polizei⸗ 
tommissär festgenommen. Derselbe befand sich noch im Besitz des 
zroßtern Theils des Gestohlenen. J 
Suz. Kreis Cebweiler, 26. Juli. Heuie brannle hier 
bon 10*44 Uhr Morgens bis 8 Uhr Nachmittags das Etablissement 
der Firma David Bioch u. Söhne, Seidenspinnere: und Zwirnerei. 
Das eigentliche Fabrikgebäude mit Maschinen ⁊c. ist total einge⸗ 
aschert: 68 Fabrikarbeiter würden dadurch momentan brodlos. Die 
abscheinrichtungen und die Bereitheit der Zuschauer zum Löschen 
—ehen zu wünschen uüͤbrige Die zum Löschen kommandirten Militär⸗ 
annschaften dagegen arbeiteten vortrefflich. Das Eiablissement in 
—D — — — — ——— 
bersichert. Zwei Civilpersonen wurden durch herabfallende Gegen⸗ 
tände am Kopfe verletzt. 
Der Spielpachter L. Blance, berüchtigten Homburger Aa⸗ 
gedenkens, ist im Bade geut in der Schweiz gestorden. Er hinter⸗ 
läßt ein Vermögen von 75 - 80 Millionen Francs. 
— Nicht mehr an den Kopf schlagen. Bezirksarzt Dr. Hesse 
in Ziitau veröffentlicht in den „8. R.“ Folgendes: „Den Aerzten 
ist bekant, daß Professor Dr. Wenphal in Berlin durch Klopfen an 
die Köpfe von Meerschweinchen bei— diesen Epilisie künstlich erzeugt 
jat. Dr. Restel in New⸗Pork veroffentlicht jetzt einen früher gee 
unden 24jährigen Mann betreffend, bei dem sich ebenfalls durch 
Zhlage auf den Kopf, ohne daß diese sonst Spuren hinterlassen, 
Tpilepfie entwickelt hat. Dr. Nestel füzt die Bemerkung bei, daß 
solche Jusulte im Kindesalter wohl öfters die Entstehungsursache 
ür die Epilepsie abgeben möchten.“ Dr. Hesse nimmt, dies ver⸗ 
zffentlichend, Veranlassung, Eltern und Lehrrer wiederholt 
Ir den Schlagen der Kinder an den Kopf (azu diesem 
gehören auch die Wangenn) zu warnen. 
F Zur Gefsundheitslehre— Dr. Niemeyer erklärt 
daz Wesen des sogenannten Sonnenstichs, richtiger „Hitzschlages“, 
als Folge des unterlassenen fleißigen Trinkens und ge ßelt die Thor⸗ 
heit, daß mn glaube, auf Fußwanderungen die Erhitzung nicht 
dit Wasser belämpfen zu dürfen. Beim Mililär ist mam bekunntlich 
uch schon dahin gelangt, daß das — früher „offiziös“ verbotene — 
Trinken auf Märschen jetzt ausdrücklich befohlen wird. Von aaderen 
hHewohnheiten, welche Dr. Niemeyer betämpft, sei hier nur die, die 
Linderwelt betreffende, hervorgehoben, welch in der „Verpackung“ 
n Federbetlen besteht und durch Unterdrückung der Hautausdünstung 
Tankmachend wirkt. Unzählige Beispiele dieser Unsitte begegnet man 
uf Promenaden an den Kinderwägen, in welchen die unschuldigen 
Würmer bei einec Sonnengluth von 2009 und einigen darüber unter 
Federbetien schmoren müssen. Ferner bezeichnet Niemeher dieses 
Rechtwarmhalten“ auch im Sommer als eine Ursache der gerade 
n dieser Jahreszeit oft massenhaft aufiretenden und leicht tödtlichen 
zinderdurchfälle. Unzweifelhaft fest stehe es, daß ein großer Theil 
der Kinderkrankheiten durch uͤbeririebent und unverständige mütter— 
liche Vorsichtsmaßtegeln erzeugt werde. 
— — — — — 
Fur die Redaction verantwortlich J. XR. Demetz. 
— 
[ 
Versteigerung einer 
Bierbrauerei. 
Montag, den 13. August 
nächsthin, Rachmittags 2 Uhr 
in der Wirthschaft von Ludwig 
Weirich zu St. Ingbert läßt 
Jatob Bo oß Geschäftsagent 
allda, als Bevollmächtigter des 
in St. Ingbert wohnenden Bier⸗ 
hrauers Georg Peters vffent⸗ 
lich an den Meisibietenden zu 
Eigenthum versteigern, was folgt: 
Fine unter Plan 5082 
ind 509 zu St. Ingbert 
n der Gasse gelegene Bier⸗ 
brauerei mit Wohnungs⸗ 
umen, Hofgering, Felsen⸗ 
jeller nebst Fässer darin, 
Barten und sonstigen Zu⸗ 
hbehörden, zusammen eine 
Fläche von 18 Dec. ein⸗ 
aehmend. 
Da oͤbiges Geschaft sehr prak⸗ 
isch und gut angerichtet ist 
und sich auch einer enisprechenden 
Kundschaft erfreut, so muß es 
inem süchtigen Bierbrauer ge⸗ 
ingen, mit bestem Erfolae zu 
operiren. 
Bis zum Versleigerungstage 
kann obiges Elablissement 
uch aus sreier Hand verlauft 
werden. 
Ueber alles Weitere und Nähere 
zetreffs der Condit'onen ⁊c. gibt 
Aufschluß 
J. Boos, Geschäflsagent 
zu St. Ingbert. 
Vorschuß⸗Verein St. Ingbert 
leingetragene Geunossenschaft.) 
E B 
Rranmnsehvu. Lamdes 
LOterie. 
Haupt Gewinne event 
150000, 300000, 130000 
75000, 50000, 40000 260 
Ziehung am 
13. u. 14. August d. J. 
Hierzu versende 
Original⸗Loose 
anze Halhbe Viertel Achta 
32 M. 16 M. 8M. 4M 
gegen Postvorschuß oder gege⸗ 
Einsendung des Betrages. 
Jeder Spieler erhält Gewinnliß 
gratis! 
iIh. Basitius, Braunschw 
Obereinnehmer der Braunschw 
Landes-Lotterie. 
Umsatz im Monat Juli 1877. 
Soll. Haben. 
zonto Correut M. 156180. 45. M. 109767. 51. 
Wechsel Conto 3807. 63. 50546. 76. 
Janken und Vereine, 162985. 07. 181310. 04. 
rafsa Conto 100437. 46. 120383 00. 
zinsen und Prov. Conto 696. 72. 242. 96. 
Fratten Conto 1812. —. 807. 77. 
rzffecten Conto F 1040. 15. 
ztammantheil-Conto, 1353. 88. 
deservefond⸗Conto 
zewinne u. Verlust: Conto 302. —. 
zparkassen⸗Conto 69896. 63. 
dividenden-Coruto F 48. 
HDarlehen Conto 3245. — 
Keferbefond⸗Conto II, 2361. 68. 
M. 473904. 99. 
3073. 65. 
F 56. 25. 
M. 473904. 99. 
Umsatz im Juli 1876 M. 437.531. 40. 
* 
Heilbar 
ist Trunkwahnsinn und zu 
eitigen Trunkenheit mit und ohne 
Wissen; glaubhafte Atteste stehen 
mir zur Seite und leiste für den 
ẽrfoig Garantie. Ma' 
vende sich an Th. Ko- 
netz ay, Droguen⸗ u. Kräuter 
handlung in Grünberaur 
Schlefien. 
Bekanntmachung. 
Bei heißer Witterung müssen 
ie Straßen dreimal täglich — 
Morgens zwischen 8 und 9, 
Nittags zwischen 12 und 1 und 
dachmittags zwischen 5 und 6 
Uhr — mit frischem Wasser be⸗ 
zossen werdeu. 
Gegen Säumige wird unnach⸗ 
ig lich protocollirt. 
zi. Ingbert, den 81. Juli 1877. 
das Polizeikommissariat 
se RaAxlein. 
Zu vermiethen 
st nach Belieben der obere Steck 
neines Hauses und im 2. Siod 
2 Zimmer und 1 Küne 
Deßgleichen vermiethe ich auch 
in meinem alten Hause 2 Zim— 
mer im unern und 2 im obern 
Stock, welche sich zu jedem Ge— 
schäflsbettieb eignen. — Alles 
kann sofort bzogen werden. 
Ein braver Bursche 
wit den vöthigen Schulkenntnisse 
wird als Lehrling angenomm'— 
G. Klein. in der Druckerei dz Bl. 
TIAr n le oe . x. Demetz in St Ingbert.