für einen Polizeidiener. — In Bruchsal hat man eine Falsch⸗
münzerbande entdeckt und die dabei betheiligten Personen dingfest
gemacht. — Alt⸗Oberbürgermeister Thiele vbon Heidelberg hat
ju Gunsten der höheren Töchterschule dort unter dem Namen
Thiele⸗Stiftung“ 80,084 M. 50 Pf. vermacht.
F Mannheim, 183. Aug. Ein hiesiger Metzzer wurde am
Samsiag durch die ihm drohende Untersuchung seiner Wurst, welche
nachweislich stark cebindemittelt war, deratt in Schrecken verjetzt,
daß er seinen ganzen Wurstborrath (ca. 2 Centner) ia den Necar
it Aus Hefssen. TDie nächste Wanderbersammlung badischen,
pfaͤlzischer und hessischer Lehrer wird in Jugenheim a. d. B. am
25. August staltfinden.
7 Die „Frankf. Zig.“ bringt eine Mittheilung, die mit einem
merkwürdig schlauen Rath schließt: Eia Fall wunderbarer Rettung
wirb aus Großgerau gelegentlich des jungsten Eisenbahnunfalles
herichtet: „Ein Pofsagier legte, um zu schlummern, seine Beine
auf die Sitzbank. Durch eine heftige Erschütterung erwedt, nahim
er zu seinem übrigens freudigen Erschrecken war, daß ducch die
Zugentgleisung die beiden einander gegenüber befindlichen Sitzbänke
jo dart aneinander geschoben waren, daß nicht ein Kartenblatt da⸗
zwijchen Raum gehabt haätte. Hatte er die Beine nicht erhoben
gehabt, so wären sie unfehlsar abgequetscht worden. Es wird über⸗
haupt als Vorsichtsmabregel anempfohlen, bei beborstehenden Eisen⸗
zahnlatastrophen wenn noch möglich die Beine auf die Bank zu
jiehen. — Wenn schon, dann schon! Da lasse man doch li bet gleich
dorher halten und aussteigen.
7In Vailbingen a. d. Enz ereignete sich am 8. August
ein fuͤrchtbares Unglück. Ein mit Ablkochen von Dispich be·
caftigtet Schreiner wurde durch die übergelaufene Wichse, die in
Frand gerathen war, schwer verleßt. Zwei gleichfalls in der Küche
anwesende Frauen scheinen durch den Qualm fsofort erstickt worden
pu sein und verbrannien vollständig, so daß von ihrer Kleidung
nur die Schuhe übrig blieben.
In Hamburg herrscht die größte Entrüslung über die Ab—
sicht eines dortigen Theaterdirektors, der Adele Spitzeder ein Gast⸗
spiel zu gewähren. Am 15. August soll sie in Damm's Tivoli
ais „Deborah“ debutiten und außerdem noch als, Maria Stuart“
sam 19. dz.) und alb Marquise de Pompadour im „Nareciß“ (am
23. d.) aufireten. Armer Mosenthal, arner Brachvogel, äemster
Zchiller! Die Direction hält es übrigeas für angemessen, aus
diejer Veranlafsung eine beträchtliche Erhöhßung der Eintrittspreise
einireten zu lassen. (Wie wird das Publikum die Theater und
Fiuanz⸗Künstlerin empfangen ? Hoffentlich nach Gehühr)
Die Neigung, unsere neuen Reichsgoldmünzen den älteren
Goldsiucken (Friedrichsd'or Napoleonsdo't u. s. w) entsprechend zu be⸗
seichnen, hat, einen für Handelskreise nicht uninteressanten Proceß
derurfacht. Ein Gutsbesitzer kaufte von einem Pferdehändler seiner
Gegend ein gutes Pferd, den Preis des Thieres normirte der Ver⸗
laufer auf 200 Reichsd'or, eine Offerte, welche der Kaufer denn
auch acceptirte. Der Händler erhielt von ihm an festgesehten Zah
lungstermine baare 200 Zehnmarkstücke. Der Verkaufer refüsirte
jedoch diese Summe als nur die Hälfte des Kaufpreises darstellend.
Anter einem Reichsd'or sei ein Zwanzigmarkstück zu veestehen, der
däufer habe also nicht 2000 Mark, sondern 4000 Mark zu zahlen.
— Der Kaäufer erkennt die Deduction des Verkäufers nicht an
ind hat es bereits zu einer Klage kommen lassen. Vorausfichtlich
vird eine Beweisaufnahme darüber erfolgen, was man in den be«
reffenden Handelskreisen unter Reichd'or versteht.
Dienstesnachrichten.
Die Verwesung der prot. 1. Pfarrstelle zu Otterberg wurde
bis zum 16. Oktober nächsthin dem auf diese Pfarrstelle ernannten
Pfarrer, derzeitigen Dekan in Glanmünchweiler, Eugen Ernst Vogt,
zie Verwesung der Piarrei Dannstadt dem Pfarrer Münch in Ruch⸗
heim und die Versehung der Pfarrei Karlsberg dem Pfarrer Feder⸗
ichmidt zu Tiefenthal, in Semeinschaft mit dem derzeitigen ständigen
Vilar Weber in Wattenheim, übertragen.
Der kaiserl. Friedensrichtet Kefsel zu Busendorf ist in gleicher
Figenschaft an daz Friedensgericht Saargemünd verseßt worden.
Emil Wolffhügel wurde zum Ersenbahndirecior in Straßburg
nit dem Range eines Regierungsrothes ernanrt.
Au uucned
vanderls⸗ und ZSerkehrs⸗RAachrichten.
Munchen, 13. August. Ueber die Ernleausficht en ouhert
das neue Heft der Zeitschrift des landwirthschaftlichen Vereins in Badern
Die regnerische Witterung des Monats Juli hat die günstigen Errteaussichten
iwas herabgestimmt, namentlich was die Wintergetreide anbelangt, deren
Wialitdu jedenfass etwas vermindert wurde. Wir haben große Stregen
detreide in verschiedenen Theilen Bayerns gesehen, die von Rogen niede
jebeugt waten uͤnd aussahen, wie wenn man mit einer schweren Walze
zaruber gefahren wäre. Sommergetreide, Hafer und Gerste, dehen an vielen
Orlen u leichten Boden, wo ihnen der Regen nicht mehr zu gut kam, wo
ie schon zur Reife neigten, als die ersehnte Feuchtigkeit ankam, recht gering
und unbefriedigend. Trozdem glauben wir bei unstrer Ansicht beharren zu
durfen, . die Ernte eine gute, aber mittelmäßig ift. Die Kartoffeln fleben
zur Zeit allenthalben in seltener Fulle. Leider bemerk. man auch fast Aberal
inen Anfang ver Kartoffelkrankheit. Bleibt die Witterung fortwährend —X
ind warm, so ist eine Ausdehnung der Krankheit zu fürchten. Triit jedoch
rokene Witterung ein, so wird der Weiterverbteilung der Kraulbeit Ein⸗
jalt gethan.
— — —— — — — — — AMXe&æÆsA
Rir vie Redaction veranlwortlich nee k.
Seit Anfang April erscheint wöchentlich in Dresden. herausge-
geben von De. victor Böhmert und Arthur von Studnitz, die
ESEveial⸗Correspondenz“, Organ des Centralvereint für das
Wohl der arbeitenden Klassen. Der Certraiverein, welcher Maͤnner
er verschiedensten politischen und kirchlichen Richtungen umfaßt,
bill mit diesem Unternehmen keine Geschafte machen, noch irgend
velche Sonderinteressen veriolgen, sondern einem großen humanen
Zwecke dienen und zur Verbreitung gefunder Anschauungen über
zie Arbeiterfrage und nachahmensswerther Einrichtungen für Her⸗
tellung des socialen Friedens beitragen. Die Social⸗Corcespondenz
srebt ehrlich und ernsthaft, auf Seilen der Arbeitnehmer wie der
Arbeitgeber, den Sinn für Gerechtigkeit und Billigkeit zu pflegen.
Zie kann bei jämmtlichen Postanstalten zum vierteljährlichen Abon⸗
semenispreis von 1,60 Mark bezogen werden. Die seit dem 1.
Fuli erschienenen Nummern werden nachgeliefert. Wir legen unsern
JIsern dieses gemeinnützige Unternehmen an das Hetz!
Wormsler Atademie
fũr
Landwirthe, Bierbrauer und Muller
drei im Wesentlichen getrennte, stets stark besuchte Fachlehr-
anstalten (im Jahr 1860 begrũndet), beginnt das Winterse-
mester am 1. November. — Ausföhrliche Programme und
Bericuto cind unentgeltlich zu bezieben durch die Direction
Dr. SCHHRæIidAV.
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