Full text: St. Ingberter Anzeiger

welche ihr dereinst so viele Gelder zugetrieben, wieder in dieser 
Weise thätig arbeiten. Unslaublich, aher wahr.“ 
pSrra sib ur g. Wor einigen Tagen perffentlicht⸗ das 
uuabhängige Comite“ für die Wasserbeschädigten seiuen Rechen⸗ 
schaftsbericht, aus welchem hervorgeht, daß dasselbe im Reichsland 
und in Frankreich die sehr respectable Summe von 569,767 Fr. 
30 Cent. wobei Straßburg mit 412,779 Fr. 60 Cent. betheilig! 
ist, für die Wasserbeschädigten gesammelt hat. Die Vertheilung 
erfolgle meiner Ansicht aach in sehr practischer Weise. Es erhielten 
vamuch: die notorisch Reichen nichts, die Prittelleuie 28 PCt., Mie 
Tagnet und kleinen Handwerker 60 pCi. die unbemittelten Bauern 
757 pCi. und die notorisch Armen 100 pCt. des Eingebußten 
ersetzt. 
f Warnung fur Sdanhkwirthe. Ein vor dem Friedensrichter 
in Mülhausen (isaß) vorgekommener Fall ist auch anderwärts 
von Interesse. Vor diesem Richter erschien letzten Freitag ein 
Schan wirthe welcher gegen einen 17haͤhrigen Burschen eine For⸗ 
derung für Zeche im Betrage von ca. 8 Mark einklagte. Der 
Wirth war so vorsichtig cewesen, auch die Mutter seines Schuld⸗ 
ners ju laden, um fich eine bessere Aussicht guf Bezahlung zu ver⸗ 
schaffen. Er hat aber damit, wie man zu sagen pflegt, das gute 
Geld dem schlechten nachgeworfen; denn der Richter erkläcte ihm, 
daß Wirtheschulden gegen Minderjährige gar vicht eintlagbar seien, 
was der Klager als alier Wirth, ganz gut wissen tönnte. Wie 
der eigentliche Schuldner, so srien auch dessen Eltern oder Vor 
munder in solchen Fällen ohne Haftbarkeit. Schantwirthen, welche 
die Gewohnhein haben, jungen Leuten Credit zu schenken, mag 
dieser Rechtsfall zur Warnung dienen. 
Dorfmund, 23. Aug. Die ‚Wesiphälische Zeitung“ meldet: 
Die Rettuugsarbeiten auf der gestern Mittag plötzlich auf unbelannte 
Weise in Brand gerathenen Zeche „Borussia“ sind in der Naat 
beendet worden; im Ganzen sind bei dem Unfall 15 Personen 
ums Leben gekommen. Heute ist der Betrieb der Grube wieder 
aufgenommen .· 
Ein originelles Gesuch um Erlsheilung eines Jagdscheines 
ist von dem Küfter einer naheliegenden kleinen Dorfgemeindt bei 
der detreffenden Behdrde in Berlin eingegangen. Als Moliv, daß 
er im Juͤterefse seines Schulamtes eines Jagdscheines bedürfe, führt 
er aus Er habe Gelegenheit, von Jagdberechtigten eingeladen zu 
werden und sei ihm dies um so gugenehmer, da die Gemeinde zu 
arm sej, um für den Unterricht in her Naturgeschichte Abbildungen 
der Thziere anpuschaffen; es sei ihm so Gelegenheit geboten, die 
Thiere zu schießen und sodann an der erlegten Jagdbeute den Kindern 
in der Schule die noölhigen Explitationen machen zu können. Der 
Behorde sind die Motjde nicht recht glaubhaft erschienen und ist 
— — detzhalb auf sein Gesuch — beschieden worden. 
F Parid, 22, Aug. In Arcachon und Umgegend wüthete 
gestern ein furchtbarer Ortkan. Ueber 300 Schiffe verschiedener 
Größe wurden vernichtet und das ganze Ufer verwüstet; bis jet 
fand man zwei Leichen, die eincs Heren Wustemberg aus Bordeaux 
Ind die eines Seemannes. Orei andere Personen? darunter ein 
Helgier, werden vermißt. In Bordeanx wülhete der Orlan auch, 
itwurzelte Baume, riß Ducher herunter und richtete andere Ver⸗ 
heerungen an. Viele Personen wurden verwundet. 
—pAlexrandrien, 23. Auguft. Auf dem französischen 
Zriegeschiffe Corezer beach waͤhrend der Fahrt von —X 
Sue nochdem Abdeu passirt war, die Eholera aus; 50 Leute von 
der Hemannung starben und 130 sind noch krank an Bord. 
Die Noͤnigin von Madagekar hat durch öffentliche Bekannk⸗ 
wachuug alle Sklaven der Jusel in Freiheit gesetzt. Durch einen 
im Jahre 1865 mit England geschlossenen Vertrag verpflichtete sie 
sich, deur Kaufe und Verkauf von Sklaven aufhören zu dassen. Da 
aber die Madagassen den Vertrag größtentheils umgingen, indem sie 
borgaben, ihre Silaven seien noch vor der Ver:ragszeit gekauft 
worden, jo hat die Königin obigen thatkräftigen Schritt gethau. 
andels⸗ und Verkehrs-Nachrichten. 
Bom i. Oli. d. J. an beginnt auf dem Staatsgute Schleißheim 
ein neu exrichleter unentgeldlicher Unterrichtskursus sür Branmitweinn⸗ 
herenner, der sich auf 2 Monate erstreckt. Der betreffende Theilnehmer 
muß das 18. Lebensjahr zurückgelegt haben und mindestens schon einen 
inter hindurch in einer Branniweinbrennerei beschäftigt gewesen sein; auch 
dunen mehr als 8 Schlller nicht aufgenommen werden. Bewerbungen find 
palestens bis 15. September L. J. bei der lgl. Staatsgutverwaltung Schleiß⸗ 
heim einzureichen. 
For die Redaction veraniwortlich F. X. Deme . 
Seit Anfang April erscheint wöchentlich in Dreaden, herausge⸗ 
geben von De. Victor Boöhmert und Arthurt von Studnitz, die 
Soeial⸗Correspondenz“, Organ des Centralvereins für das 
Wohl der arbeitenden Klassen. Der Certralverein, welcher Maͤnner 
ber verschiedensen politischen und kirchlichen Richtungen umfaßt, 
will mit diesem Unternehmen keine Geschafle machen, noch irgend 
welche Sonderinteressen veriolgen, sondern einem großen humanen 
Zweche dienen und zur Verbreitung gesunder Anschauungen über 
die Arbeiterfrage und nachahmenswerther Einrichtungen für Her 
Jellung des socialen Friedens beitragen. Die „Social⸗Correspondenz 
rebt ehrlich und ernsthaft, auf Seiten der Arbeitnehmer wie der 
Arbeitgeber, den Sinn für Gerechtigkeit und Billigkeit zu pflegen. 
Sie kann bei jaͤmmtlichen Postanstalten zum vierteljahrlichen Abon⸗ 
enemspreis von 1,60 Mark bezogen werden. Die feit dem 1. 
Juli erfchienenen Nummern werden nachgeliefert. Wir legen unfern 
defern dieses gemeinnützige Unternehinen an das Hertz! 
—— 
Bekanmmachung. 
Der Distrilisraih des Kantons 
St Ingbert hat pro 1877/78 
Stipendien zum Besuche der 
streisbaugewerlschule in Kaisers— 
lau tern, sowie der Frauenarbeits— 
schule in Speher bewilligt. 
Diejenigen, welche ein solches 
Stipendium benützen wollen, ha⸗ 
ben ihre Gesuche bis Montag, 
den 38. Septemberl. J. 
bei dem kgl. Bezirksamte Zwei⸗ 
brücken einzureichen. 
St. Ingbert, 24. Anaust 1877. 
Das Bürgexrmeistexamt 
¶uster 2* 
— — 
fr Leidende! a 
Damit jeder Kranke, devor er 
eine Kur unternimmt, oder di 
offnung auf Genesung schwinden 
raßt, sich ohne Kosten von den 
urch Dr. Aixyla Heilmethode erziel⸗ 
den uderra schenden hellungen uber⸗ 
Jeugen kann, sendet Richter'n Ver⸗ 
—E in Leipzig auf Franko⸗ 
—, gern Jeben einen „At⸗ 
reft⸗Auszug⸗ I60. Aufl.) graus 
und franko — Versaume Niemand, 
— diesen mit vieler Zranten⸗ 
erichten versehenen „Auszug 
— nn 40u LIaßßen. 
Wormser Academie 
füuüree— 
Landwirthe, Bierbrauer und Muller 
rei Im Wesentlichen getrennte, stets stark besuchte Fachlehr- 
netajten (im Jaur 1860 begrundet), beginnt das Winterse- 
mevter am 1. November. - Ausfuhnrliclio Programmo unô 
Berichte sind mnentgeltlich zu beziehen durch die Direction 
Dr. BCHhMASGOAowV. 
Sedan Sedan! Sedan! 
Fahnen waschächt! Ballons, Lampions, Fett 
töpfchen, Trausparente, Feuerwerkskörper. — Preis 
listen gratid. 
Honner Fahnenfabrik, Bonn a. Rhein. 
——A 70. 71 pf. Gerste Freih. 
Heilbar de 25 Speiot 07 vi. 
ist Truntwahnfinn und zu be⸗ 77 pf. Spelzkern — M. — 
feitigen Trunienheit mit und ohne Pfg. Dinkel — M. — Pfg. 
Wiffen; glaubhafte Attesie stehen Mischfrucht O M. — Pf. Hafer 
mir zur Seite und leiste für den 7 M. 36 Pf. Heu 2 M. 50 
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Gemischibrod 8 Kilo O M. 97Pf 
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eisch· Preise der Stadt Rirdst. 1R Qual. 70 Pf. 2 
weibrücken vom 23. Aug. Qual. 60 Pf. Kalbfl. 70 Pi— 
Zeizen 11. M. 77 Pf. Korn Hamfl. 70 Pf. Schweinefl. 70 
O8. M. 32 Pf. Gersie 2reihige Pf. Butter) M. —A 
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Specialitat: Ausschliessliche 
Regie aller gröseren Schweizer, 
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