Full text: St. Ingberter Anzeiger

es doch gelingen, den oder die Thäter zur wohlverdienten Strafe 
zur Anzeige zu bringen. . G. A.) 
pMalkammer, 26. Augul. Heute früh wurde mit der 
Zchelle offentlich belannt gemacht, daß sfämmtliche Einwohner Ma'⸗ 
sammers aufgefordert sind, um 8 Uhr auf dem Platze vor dem 
Semeindehaus sich zu versammeln, um eine Frau aufzusuchen, welche 
schon seit Freitag ohne etwas vorher zu fagen oder Lebensmittel 
nitzunehmen, verschwunden sei. Dieselbe wurde dann Mittags 
ganz entkräftet aber noch lebend in einem Erlenbusche in der Naͤhe 
zes Dorfes, auf der sogenannten Lohwiese, aufgefunden. Vieselbe 
vollle sich durch Verhungern den Tod geben. 
'Saarbrücken,; 21. August. Am 13. d. wurde auf 
der Straße von Lauterbach nach KNreuzwald an einem Schmied 
in entsetzlicher Mord begangen und heute ist es, wie die „Saarbr. 
Zig.“ miͤttheilt, schon gelungen, den Mörder, einen 35jährigen 
Zergmonn, Namens Joseph Batong von Lauterbach, festzunehmen. 
Derfelbe war nicht, wie man anfanglich annahm, nach Lothringen 
geflüchtel, sondern srich sich seit dem Tage der That in der Gegend 
„en Saariouis umher. Am Sonntag sehzrte der Mörder, wahr⸗ 
cheinlich um sich mit Geld und Nahrnng zu versehen, nächtlicher⸗ 
vrile wieder nach Lautecbach in seine Wohnung zurück. Es ent⸗ 
ging dies aber nicht der Wachlamteit des in Lauterbach stationirxten 
Vendarmen. Mit großer Raschheit und Umsicht und unter Bei⸗ 
Jülfe von braven Quisbewohnern, umstellte er das Haus, drang 
F dasfelbe und nahm die Verhattung und Fesselung des aufangs 
frech leugnenden und sich sträubenden, dann aber zitternd in sein 
Scidsal sich ergebenden Mörders ver. Heute Morgen wurde 
ZJaiong in das hiesige Justizarrestgaus eingeliefert. — Der Getödtete 
heißt Scherer, ist Schmied und Vater von 8 Kindern. Er soll 
in braver, fleißiger Mann gewesen sein. Am 12. o. wollte er 
in Kreuzwald ein Guthaben von 200 Mark eincassiren. Der 
Moͤrder, ein Abelbeleumundeter Mensch, welcher in der Nähe des 
Scherer wohnie, erhielt hiervon Kenntuiß. Er lauerte im Walde 
die Heimkehr des Scherer ab und überfiel ihn hinterrücks, mit 
cinem furchtbaren Stich in den Nacken sein Opfer niederstreckend. 
Als der Gefallene sich dann auf der Erde wälzte, durchbohrte ihm 
der Unmensch noch mit drei Messerstichen die Brust. Letzteres ge⸗ 
schah wahrshe nlich aus Wuth darüber, daß der Mörder in den 
Taschen des Ueberfallenen nicht, wie er gehofft, Geld fand. 
Scherer halie naͤmlich in Kreuzwald von seinem Glaubiger kein 
Zeid erhaͤlten, sondern war auf später vertröstet worden. Dem 
Morder hat also seine Unthat nicht den geringsten Vortheil gebracht! 
F Pa ssau, 28. Aug. Zu Ehren des Geburts⸗ und Namens. 
estes Sr. Majestät des Königs ist faft jedes Haus der Stadt durch 
eine Fahne geziert; außer der Menge von Privahäusern sind anch 
alle ftädtischen, königlichen und bischöflichen Gebaͤude geflaggt. 
Amschönstenund reichhaltigsten prangt wohl 
ie Kesidenz des Bischofs. Hoch oben auf der Mitte 
des Giebelfeldes weht die deutsche Fahne, links und rechts von ihr 
uf den beiden Seitenflügeln des Gebäudes ragt je eine bayerische 
Fahne in die Lüfte. Sehr reich ist die Facade ves Gebäudes mit 
lauweißen langherabwallenden Tücheran, in deren Mitte wieder die 
eutschen Farben prangen, geschmück. 
p. Die „N. Fr. Pr.“ schreibt über einen Orcan. der am 22. 
8. in und um Kufstein wüthete, folgendes: „Der Orcan brach 
wischen 5 und 6 Uhr Nachmittags mit dem Anzuge eines Ge— 
vitiers los. Er kam vom Westen her und hat namhafie Beschä⸗ 
gung verursacht. Von dem erst vollendeten Bahnhofsgebäude 
burde ein Blechdach abgehoben und auf ein etwa 50 Schritt ent⸗ 
erntes, im Baͤue befindliches Wohnheus geschleudert, auf welchem 
je auf dem Gerüst befindlichen Arbeiter ereilt worden sind, von 
enen drei Monn sofort getödtet, ein Mann mit den fliegenden 
Zalten über die Fahrstraße in den Innfluß geworfen und andere 
rbeiter mehr oder weniger beschädigt wurden. Im Siädichen 
hurden viele Dächer abgedeckt und über Häuser bingetragen, schuh· 
aicke Bäume gekn dt und entwurzelt, wodurch Wege und Straßen 
infahrbar wurden. In dem nahen Dorfe Zell wurde der viele 
dlafter hohe Thurm sammt dem gemauerten Giebel gänzlich demclirt. 
zn den Waldungen und Objtaärten richtete der Orcan arge Ver— 
seerungen an. 
p'Wien, 27. August. Die ungarischen Bahnen sind über⸗ 
säuft mit Gütersendungen. Die ösßserr. Staatsbahn allein läßl 
äglich von Buda-Pest allein 600 Waggons ab, Sachverständig— 
axiren den Werth der fäglichen Getreideaussuhr auf 19s Millionen 
Huͤlden. Der Pesier Getreideumsatz während der verflossenen Woche 
etrug 104,000 Metercentner und 35.000 Centner Terminwaare 
Jaupisächlich Weizen. (Fr. 3.) 
Fur die Redaccion veraniworilich F. X Demeng. 
Mitbürger! 
Der 2. September steht wieder vor der Thüre. 
Allerorts, wo deutsch⸗gesinnte Herzen schlagen, regt man 
sich, diesen Tag festlich zu begehen. Auch in unserer Stadt 
gibt es wahre und echte Patrioten. Alljährlich am Sedan⸗ 
sag baf sich ibr Patriotismus gezeigt. 
Sonntag, den 2. Sevptember 1877 
Streich-Quartett 
reich·Quartoett, 
ausgeführt von der berühmten Kapelle ‚Wie— 
singer“ von St. Johann-Saarbrücken 
zur Eĩnmnweihung meines neu errichtelen Saales 
Mittaes don 8 Uht ab: CTTCOELERIV. 
Eutré 25 Fbe ige. 
Abends von 8 Uhrt ab: ILI.. 
Entré 1M. 28 Pf. 
— Für gule Speisen und Genänke ist bestens gesoragt. 
Schaidt, den 29. August 1877. 
bObhristian Rausch. 
Programme THCOMXIOCVM. Beginn des 
gratis durch MIFVXVEIDA - . Wintereurre 
die Direction. Moerhinenhauschule. 15. Oetober 
Mitbürger von St. Ingbert u. Schnappbach! 
Bethätigt auch in diesem Jahre Eure nationale Ge— 
sinnung! Zeigt, — für 
die großen Errungenschaften, welche die Jahre 187071 
gebracht haben! Beweis't, daß Ihr ehrliche Freunde seid 
unseres lieben, großen, deutschen Vaterlandes! —X 
dies dadurch, daß Ihr Euch zahlreich an der Sedanfeier 
hetheiliat! 
Programm. 
Am Vorabend: 
— Vorun⸗ ↄrru:ii uen 
Sedanfeier. 
Böller schießen. 
bors gühr Fackelzug durch die Straßen der Stadt 
nach dem Kirchhofe an die Graber der Gefullenen und zurück nach 
Grewenig's Bierkeller, wo Concert stattfindet. 
Am Jesttage: 
Tagreveille. Böllerschießen. 
Ibdeda 8 ur. Reunion im Oberhauser schen Saale. 
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⸗ 2 8 
Erfolge allein entscheiden! 
5 Wenn je durch eine Heilmethode c 
Aenere — erzielt wurdan, 
o ifi dies: Dr. Airy's Heilmethode. 
hunderttausende verdanken dersel⸗ 
Fen inre Gesandreit, durch sie wurde 
bielen aranken, wie die Atteste be⸗ 
weifen, auch da noch gedolsen, v⸗ tzuft 
algi mehr moglich schien. Es ; 
der Jeder sich dieser dewa hrues 
Methode vertrautnevol zuwenden 
Raheres daruber in dem v⸗ 
nrairirien, 201 Seiten starlen Bucht 
Dr. Rirxyss Naturheilmethode. 
Aaslage. Preis 1 Nark, eg 
Kichters Veriagt-Anstalt, weich 
bas Buch auf Wunsch geg Eis sen· 
dunag von 10 Driefmarken ð 10 Vsj 
vwercenhbef 
Die Mitglieder des Krieger⸗ 
vereins, sowie der freiwil- 
ligen Feuerwehr stellen sich 
zum Fadelzuge am Samstag 
Abend um 8 Uhe vor dem 
Vereinslocale des Krieger-Vereins 
(F. Oberhauser) auf. 
Anzug der Kameraden: Mütze, 
Berensabzeichen, sowie sämmt⸗ 
liche Orden. 
Zugleich bitten wir Euch, Mitbürger! auch durch 
—AXXX Hauser Eure Theilnabnie an der vater— 
saͤndischen Feier kundzugeben. 
HVas Comité6. 
Der Vorstand. 
—— — — —— — —555ccr 777 777 —— 
ITA I olag von F. X. Temet in St Inabert 
X 
5 w) 
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