bilien zu retien. Hieran bethekligte sich Rausch in keiner Weise. Als spater
Schaaf bei seiner Thäligkeit einen Blick in den Schuppen warf, sah er den
Angeklagten an einem am Durchzugbalken angebrachten Stricke mit einer
Schünge um den Hals hängen. Vie Arme hingen schlaff herab, und die
Fuße waren eiwa 30 em vom Boden entfernt. Schaaf schnitt sofort den
Strick ab, und so gelang es, den Angeklagten, der sich offenbar das Leben
nehmen wollte, zu retten. Er wurde dann von der Gendarmerie verhaftet
und abgeführt. (Schluß folgt
Jermischtes.
* St. Ingbert, 1. Sept. In heutiger Schöffensitz-
ung kamen folgende Fälle zur Aburtheilung: 1. Ein Schöffe erhielt
wegen Nichterscheinens 20 M. Geldstrafe. 2. Wegen Körperver⸗
letzung erhielt eine Frau von Oberwürzbach 6 M. Geldstrafe. 8.
Wegen gleichen Reates erhielt ein Arbeiter von hier 1 Monat Ge—
fängniß. 4. Wegen gleichen Reates ein Mann von Alschbach 21
Tag Gefängniß. 5. Wegen Berufsbeleidigung wurde ein Arbeiter
von hier mit 14 Tagen Gefängniß bestraft. 6. Ein Arbeiter von
Rohrbach erhielt wegen Körperverletzung 1 Monat Gefängniß. 7.
Ein Landwehrmann von hier wurde wegen unerlaubter Auswanderung
zu 3 Tagen Haft verurtheilt. 8. Wegen Beitelns erhielt ein in
Untersuchungshaft befindlicher Handwerksbursche 10 Tage Haft.
* St. Ingbert. Am verflossenen Wochenmarkte (Sams—
jag) wurde beim Frühschoppen ein höchst origineller Kauf abge⸗
schlossen, indem der Kaͤufer die Kartoffeln von einem Liesdorfer
Händler nicht per Pfund, sondern per Hundert, und zwar das
Hundert zu 30 Pf. — „wie die Quetschen,“ sagte der Volksswitz
— erstand. Der Verkäufer hatte die Kartoffeln eigenhändig unter
strenger Kontrole abzuzählen, während der Käufer dabei die Säcke
offenhielt. Unter dem Gaudium einer namhaften Zuschauermenge ging
das Zählen, das in der drückenden Mittagssonne manchen Schweiß-
tropfen verursachte, vor sich. 3 volle Stunden nahm das Geschäft
in Anspruch, bis die 6300 Stück Kartoffeln richtig abgezählt waren.
F Nach der „Pf. Ztg.“ sollen vom 1. Oktober d. J. in der
Pfalz alle selbstständigen Telegraphenstationen — bis auf Lud
wigshafen — aufgehoben und mit dem Postdienste vereinigt werden.
7 Der kgl. bayer. Bergrath Laubmann hat in dienstlichem
Auftrage eine Uebersichtskarte der Erzeugungs-Verfrachtungs-⸗ und
Verbrauchs⸗Mengen der Mineralkohlen in Bayern und zwar zunächst
für das Jahr 1878 bearbeitet. Daraus ersehen wir, daß im Jahr
1878 in der Pfalz 137,970,000 xg und zwar Steinkohle
137,229,700 kg und Braunkohle 750,000 kg gewonnen wurden
ausgeführt wurden von Piälzischer Steinkohle 12,782,000 kg. In
die Pfalz wurden eingeführt 392,688,000 kg, nämlich Saarbrücker
Steinkohle 365,863,250 kKg und Ruhrkohle 26,820,000 xg. Alles
zusammen gibt also einen Verbrauch von 517,880,450 kg. Außer⸗
dem wurden noch durch die Pfalz durchgeführt Saarbrücker Stein⸗
kohle 524,044,000 kg. und Ruhrkohle 74,30,350 Kg.
F Antwort Sr. Maj. des Königs auf die
Zweibrücker Huldigungsadresse: „Herr Büraer—⸗
meister Märder! Unter den zahlreichen Beweisen aufrichtiger Er⸗
gebenheit, welche zur Feier des 25. August an Mich gelangten,
habe Ich zu Meiner lebhaften Freude auch eine Adresse Meiner
getreuen Stadt Zweibrücken gefunden. Ich entnahm daraus mit
Wohlgefallen, daß die dortige Bürgerschaft, eingedenk der engen
geschichtlichen Verbindung, welche zwischen Ihrer Stadt und Meinem
Hause besieht, aus Anlaß des Jubelfestes der Wittelsbacher Mir
aͤufs Neue den Ausdruck ihrer Huldigung und treuen Anhänglich-
keii darbrachte. Ich sage den wackeren Bürgern für diesen werth-
vollen Beweis ihrer lohalen Gesinnung Meinen wärmsten Dank
und versichere Sie, Herr Bürgermeister, gerne des fortdauernden
Wohlwollens, mit welchem Ich bin Ihr gnädiger König Ludwig.
Schloß Berg, den 3. Sept. 1880.“
F In Sachen des Direktors und des Kassirers des früher in
Quirn bach bestandenen Vorschußvereins (siehe ‚Anz.“ Nr. 139)
hat das kgl. Landgericht Kaiserslautern das Urtheil verkündet
dieselben wurde des Verbrechens der Privaturkundenfälschung in
idealer Konkurrenz mit einem Vergehen des Betrugsversuchs für
überführt erklärt und unter Annahme mildernder Umstände der
Kassirer zu 8 Monaten, der Direklior zu 3 Monaten Gefängniß
und beide zu den Kosten verurtheilt.
FIn Kaisers lautern findet unter der Leitung der
königlichen Reallehrer Schenkenhofer und Katz auch heuer wieder
ein Unierrichtskurs Statt im Zeichnen, insbesondere Linearzeichnen
und der Buchhaltung für die Lehrer an gewerblichen Fortbildungs-
schulen. An dem Unterrichte, der am 25. September schließt, be—⸗
heiligen sich 24 Lehrer, darunter 6 Lauterer. Den auswärtigen
Herren gewaͤhrte die k. Regierung eine Unterstützung von 120 M.
, Der Dürkheimer Wurstmarkt wird am 26. do. Mis.
abgehalten.
F Wie dem „Dürkh. Anz.“ aus zuverlüssiger Quelle mitge—
theilt wird, hat sich in den Kleeäckern von Kleinkarlbach eine
Plage für den Landwirth eingestellt in Gestalt eines kleinen Rüssel-
kafers, der in großer Menge auftretend den Klee vollständig abweidet
4 Für den in Frankenthal am 19. September Statt fin⸗
denden Verbandstag der pfälz. Gewerbe-Vereine ist folgende Tages-
Ordnung festgesetzi: 1. Berichterstattung des Vororts über die
Ausführung der Verbandsbeschlüsse. 2. Frage der Beschränkung der
Wechselfähigkeit. 3. Antrag auf Gründung eines Gauverbandes
zum Verein zur Verbreitung der Volksbildung.
Der Hauptgewinn der Kissinger Kirchenbaulotterie
(45, 000 M.) ist, wenn es nicht widerrufen wird, dem Schneider⸗
meister Stöhling in Kissingen, einem sehr wohlhabenden Manne,
zugefallen. Das wird wohl der beste Schnitt sein, den der Mann
in seinem Leben gemacht hat. Einen armen Teufel würde übri—
gens der böchste Trefer entschieden besser gekleidet haben!
Fur die Nedaction verantwortlich: F. X. Demeß.
———
Todes⸗Anzeige.
Freunden, Bekannten und Verwandten bringen wir
hiermit die betrübende Nachricht, daß unser innigstgeliebtes
Söhnchen Eduard Joseph
in ein besseres Jenseits abberufen wurde.
St. Ingbert, 7. Sept. 1880.
die trauernden Eltern:
Michael Klug,
Babetta Klug, geb. Peters.
findet Donnerstaa Nachmittaa 3 Uhr statt.
d
Danksagung.
Für die vielen Beweise herz⸗
licher Theilnahme bei der Be—
erdigung unseres unvergeßlichen
Sohnes und Bruders Friedrich
sprechen wir unsern tief gefühltesten
Dank aus. Besonders danken
vir noch den Gebern der reichen
Blumenspenden.
Die trauernde Familie Brill.
Wegen —XR
Aufgabe und Wegzug bittel
man alle bei mir liegenden ge⸗
färbte und gewaschenen Gegen⸗
stände innerhalb 8 Tagen abzu⸗
holen, weil später nicht mehr
garantirt wird.
St. Ingbert, 5. Sept. 1880.
ARakob Dield, Färber.
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