eingelöst worden, dagegen ist die Dedung der anderen nicht er—⸗
folgt. Ein gerichtliches Erkenntniß hat den Bankverein nicht für
oerpflichtet erachtet, für den Betrag dieser anderen Wechsel aufzu—
fommen, und haben somit die betreffenden Bankhäuser den be—
rächtlichen Verlust zu tragen.
Die am Donnerstag in Würzburg ausgegebene Pro—
—XV— judenfeindlichen Wochenblattes „Der Antisemit“
wurde sofort nach dem Erscheinen von der Polizei mit Beschlag belegt.
— Der bekannte bayerische Generalv. d. Tann ist am
Morgen des 26. April in Meran gestorben.
(Ludwig Freiherr von und zu der Tann⸗Rathsamhausen war
geboren am 18. Jani 1815. Er trat 1838 als Lieutenant in
Jie baherische Armee ein, zeichnete sich 1848 in Schleswig⸗Holstein
als Freischaarenführer gegen die Dänen aus, 1850 wurde er zum
Oberst und Stabschef der schleswig-holsteinischen Armee befördert.
Rach deren Auflösung trai er wieder in die bayerische Armee ein,
wurde 1860 Generauieutenant, 1866 Generalstabschef des bayer⸗
schen Heeres, befehligte, zum General der Infanterie befördert,
870 das 1. bayerische Armeecorps, eroberte am 11. October
Orleans, kümpfte am 9. Nodember bei Coulmiers und am 2.
Dezember bei Loigny. General v. d. Tann war einer der popu⸗
iürsten deutschen Heerführer.)
Die „Koln. Ztg.“ sagt in ihrem Nachruf, den sie dem
berstorbenen General d. d. Tann widmet: „Weißenburg, Wörth,
dann Beaumont und Sedan. die zweimalige Erstürmung von Or⸗
leans und die schwierigen Kämpfe an der Loire haben von der
Tann in die Reihe der ersten Heerführer aller Zeiten gestellt, ihn
und die bayerische Armee mit / unvergänglichem Ruhme geschmückt.“
In S Faßburg wurde in der Nacht von Sonntag
auf Montag ein Mann von dort, der von einer Patrouille ver⸗
haftet und dieser entsprungen war, von einem der escortirenden
Soldaten erschossen.
F Heirtathslußst. Nach einer Mittheilung der „B. B.
Z3.“ hat die „Direction“ eines Heirathsvermittelungsbureaus in
darmstadt ein Verzeichniß von Heirathskandidaten angelegt, welches
folgenden Lagerbestand aufweist; 3 Fürsten, 8 Grafen, 91 Ba—
rone, 240 Ritterguts⸗ und Großgrundbesitzer, 380 Offiziere, 800
Beamite und Lehrer, 120 Gelehrte, Aerzte und Künstler, 240
Großhändler und Fabrikanten, 1400 Kaufieute, 800 Landwirthe,
1700 Industrielle und Gewerbetreibende und 110 Private und
Rentiers. — Den Männern kann vielleicht geholfen werden.
FLeipzig, 26. April. Der Dichter Müller von der
Werra ist heute gestorben.
PGMarineung lück.) Auf dem deutschen Schulschiff
„Mars“ im Hafen von Wilhelmhaven krepierte gestern
zum Laden eine 21 Cm.-Granate im Rohr, wobei zwei Kadetten
ind vier Mann getödtet, neun Mann schwer und zwei Offiziere
ind sieben Mann leicht verwundet wurden.
Das folgende Erkeunimiß des Reichsgerichts, welches kürz⸗
lich publiziert wurde, erregt einiges Innteresse. Die Vorgeschichte
desselben ist kurz die: Der Fürst Ludwig zu Sayn⸗Wittgenstein⸗
Sayn hatte sich 1867 im Auslande mil einer Tochter des Ban—
quiers Lilienthal in Berlin vermählt. Der Fürst starb im Jahre
1876, und die hinterlassene Witiwe wurde dann vom Fürsten
Friedrich zu Sayn verklagt, weil sie den Titel einer Fürstin zu
Sayn⸗Wittgenstein⸗ Sayn führe und sich des fürstlichen Wappens
hediene. Das Reichsgericht vberurtheilte die Verklagte dem Antrage
gemäß und sprach vabei folgende Rechtsgrundsätze aus 4. die Ehe
nes Monnes von hohem Ädel mit einer dem Bürgerstande ange⸗
hörigen Frau ist als eine Mißheirath anzusehen, bei welcher also,
rotzdem sie eine vollkommene und wahre Ehe ist, die Frau nicht
in den Stand des Mannes eintritt, vielmehr ihren bisherigen
Stand beibehält; b. das Verlangen auf Aberkennung des Rechtes
Ie französisches Billardtuch,
vorzügliche Qualität, halten stets auf Lager
St. Johann ad. Saar.
Gebrüder Brach.
4 N—
Großer Ausverkauf von Hüten.
Nachdem der Gläubiger-Ausschuß den äétail- und en gros-
Verkauf des zur Concursmasse der Firma G. A. Couturier hier,
dertrelen durch deren Theilhaber A, Jansohn und Chr. Stierle
hier, gehörigen Lagers von 5500 Stück Seiden⸗, Stroh⸗, Filz⸗,
Woill⸗ und Stoff Hüten ec. ꝛc. beschlossen hat. werden dieselben
don heute an zu bedeutend herabgesetzten Vreisen gegen
Baarzahlung ausverkauft.
Fweibrücken, den 24. April 1881.
garl Ambos, Concursverwalter.
ö— —— — —
Druck und Verlag von F.
um Gebrauch des Titels und Wappens eines adeligen Hauses
ann im Wege der Civilklage geltend gemacht werden; c. zur An⸗
ve dieser Klage ist jedes Mitalied der Familie für befugt zu
rachten.
Das Werfen mit Steinen oder anderen harten
dörpern oder Unrath in der Richtung auf, einen Menschen, ohne
iesen zu treffen, ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, J.
Strafsenats, vom 31. Januar d. J. als Uebertretung aus 8 866
iir.7 des Strafgesetzbuches zu bestrafen. (Ist den Burschen,
velchen das Steinewerfen zur Gewohnheit geworden ist, besonders
inzuprägen.
FGraz, 27. April. Feldzeugmeister Benedek (der
Iberkommandaͤnt der österreichischen Armee i. J— 1866) ist heute
Morgen gesiorben.
F Ein Berichterstatter des „Standard“, welcher die Insel
Ih ids nach dem jüngsten Erdbeben besuchte, übermittelt jenem
Ilat den neuesten Ueberschlag über den dadurch verursachten Ver⸗
ust an Menschenleben und Schaden an Eigenthum. Danach
vurden 4189 Personen getödtet, 1015 ernstlich verletzt, 1400
Zäuser zerstört; der gesammte Eigenthumsschaden beläuft sich auf
vbis 4 Mill. Pfund Sterling (60 bis 80 Mill. Mark).
Ort hographisches. Ein österreichischer Soldat
ersprach seinem Vetter, am Freitag Abend ihn zu besuchen. Weil
raber starke Subordinationsfehler begangen hatte, empfing er
zreitag Nachmittag 25 aufgezählt. Er schrieb seinem Vetter ein
zriefle, worinnen stand: „Kann nit komme. binn heute verhin⸗
ert worden.“
Zucker aus Lumpen. Französische Blätter tischen
hren Lesern allen Ernstes das Märchen auf, daß in deutschen
rabriken in großem Maßstabe Zucker aus alten Lumpen hergestellt
ind in den Handel gebracht werde, und sprechen ihre sittliche Ent⸗
üstung darüber aus, daß die deuische Regierung dieses Schandge⸗
verbe nicht mit strengen Strafen belegt. Dieser „Zucker aus
umpen“ ͤst jedenfalls ein würdiges Gegenstück zu dem vor einiger
Jeit von Amerika aus angekündigten „Ruhm aus alten Stiefeln.“
— Angesichts des Umstandes, daß die Maikäfer heuer
vieder ein Flug'ahr haben und wohl in großer Zahl erscheinen
verden, entnehmen wir dem belgischen Blatie „Les Mondes“ fol⸗
jendes einfache Mittel, die braunen Verwüster unserer Gärten zu
angen: Eine alte Tonne inwendig mil Theer bestrichen, wird
in den Platz gestellt, welchen man von den schwärmenden Insekten
u schützen wünscht und Nachts eine brennende Laterne darin an⸗
Jebracht. Angezogen durch den Schein der Laterne bedecken fich
ie Kaͤfer mit dem Theer und fallen auf den Boden des Fasses.
Jemand, der das Verfahren probiert, versicherte dem belgischen
zlalle, daß er jeden Morgen auf solche Weise 5—6 doppel“
HekaLiter Maikaͤfer gefangen habe. Für 50 Pf. Theer, meint
r reiche hin, um die Maikäfer einer ganzen Gegend zu vernichten.
Eude 1880 waren in den Vereinigten Staaten von Nord—
merita 170,103 Meilen Telegraphenhin ien, ausschließ—
ich der nur für den Eisenbahnverkehr benützten Linien im Betriebe
ind die Zahl der während des Jahres auf denselben beförderten
depeschen betrug 33,155,991, Die Telegraphendrähte hatten eine
äuge von 300,000 Meilen. Nächst den Vereinigten Staaten hat
cußland die größte Länge von Telegraphenlinien, nämlich 56, 170
Neilen, dann folgen Deutschland mit 41,4831 Meilen, Frankreich
nit 36,970, Oesterreich-Ungarn mit 30.,403, Australien mit
26,842, Großbritannien mit 23.155, Britisch-Indien mit 18,209
ie Türkei mit 17,085 und Italien mit 15,864 Meilen.
eEin amerikanisches Blatt setzte über seinen In—
erathentheil die Worte: „Warum verarmte Hiob? Weil er nicht
nserieren ließ.“ —
— Fur die Redaction deramiwortlich: F. X. Denmtes.
—M— ——
Ich zeige hiermit
ergebenst an, daß ich
etzt im frühern Scherff'schen
hause an der Großbach wohne.
Frau Holzner, Hebamme.
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ach Hilfe suchend,
durchfliegt mancher Kranke die
Zeitungen, sich fragend welchert
der vielen Heilmittel-Annoncen
ann man vertrauen? Diese oder
ene Anzeige imponirt durch ihre
droͤße; er wählt und wohl in den
meisten Fällen gerade das — Un⸗
ichtige Wer — Enttäuschun⸗
en vermeiden und sein Geld nicht
Annuh ausgeben will, dem rathen
wir, sich von Richter's Verlags⸗
ninsialt in Leipzig die Broschuͤre
Sratig nudzug kommen ze las⸗
jen, denn in diesem Schriftchen
werden die bewährteften Deilmittel
wusfuͤhrlich und sachgemäß be⸗
prochen, so daß jeder Kranke in
ier Kuhe průsen und das Beste
Ar sich auswählen kann. Die
vbige. bereits in a4b0. Auflage er
ichienene Broschüre wird gratis
ind frau?d versandie entstehen also
em Befleller weiter keine Kosten, als d vis.
Ar seine Vostkarte.
Auf dem Wege
von der Wirthschaft
goller bis zur Wirthschaft Phil.
ßernhard ging am Sonntag
Ibend eine silb. Eylinder
uihr und eine Bergranns
mütze verloren. Der redliche
Finder wolle diese Gegenstände
hei Hrn. Phil. Bernhard gegen
ine angemessene Belohnung ab⸗
geben.
J
Demetz in St. Inabert