Sine vergischr Hungrfraufj hur n
gescheut, in ihrem Testamente ihrer Vorliebe
oas Militär offenen Ausdruck zu geben. Sie
ihr ganzes Vermögen, im Betrage von einer
llion Fr., der belgischen Armee vermacht. Aus⸗
hlossen von der Erbschaft wurden nur zehn be;
Int bezeichnete Regimenter. Welches Verbrecheus
diese gegen die tugendsame Jungfrau bei deren
neiten schuldig gemacht haben, weiß man nicht.
.Eine Explosion zur rechten Zeit wird aus
Petersburg berichtet. Die Schostnasche
loerfabrik bei Tschernigow, bei welcher Millionen
audirt find, ist in Folge einer Pulber⸗Explofion
die Luft geflogen, gerade zur Zeit, als eine
ewisfionskommission in Sachen des Millionen⸗Dieb—
ls in Tichernigow eintraf
Ostrogoshsk, Gouv. Woronesh. Ueber
en grauenvollen Mord, der die russischen
staͤnde seltsam beleuchtet, berichtet die „Mostk.
usche Zeitung“: Am Sonntag den 17. Okt.
ude der deuts he Reichsangehörige Dr. med. Emil
hmidt durch den Fürsten Grigori Iljitsch
rufinski vermittelst dreier Revolverschüsse er⸗
ordet. Ueber die Beweggründe und die Einzel⸗
jsen der Unthat erfährt man Folgendes: Schmidt
bernahm im Beginn des Jahres die Verwaltung
FGüter, welche der Fürst Grufinski bei Bossosch
der Nähe der Waronesh-Rostower Eisenbahn,
tation Michailowka, besaß. Da aber bei der ver—
wenderischen Lebensweise des Fürsten auf dessen
ule sehr bald nichts mehr zu verwalten war, so
ib die Fürstin, welche inzwischen auch schon beim
hervormundschafts⸗Gerichte Schritte gethan hatte,
m wenigstens ihr Gut Ssokruschkowa dem Ein⸗
asse ihres Mannes zu entziehen uud ihren sieben
judern zu erhalten, dem Dr. Schmidt Vollmacht
nd alleinige Verfügung über dieses Gut, und Schmidt
edelte dorthin über, während der Fürst drei Kilo⸗
eter davon entfernt wohnte und die Fürstin in
doskau oder Petersburg lebte. Diese Beschränkung
ines Machtbereichs gefiel dem Fürsten aber durch⸗
nicht. Nachdem er vergebens seine Ehefrau
ucht hatte, die dem Verwalter ertheilte Vollmacht
rückzunehmen, wandte er sich direklt an Dr. Schmidi
ibst, bot ihm 5000 Rubel, im Falle er die Voll⸗
acht freiwillig zurückgeben und ihm auch die von
iner Ehefrau zum Aufbewahren anvertrauten vor—
undschaftlichen Papiere überantworten wolle.
chmidt weigerte sich jedoch entschieden, diesem An—
men nachznkommen; der Fürst Grufinski schied
m ihm unter schweten Drohungen. An dem für
r. Schmidt so verhängnißvollen Sonntage früh
) Uhr fuhr er vor die Wohnung desselben. Dieser
hickte ihm die Meldung, daß er nicht im Stande
a, ihn zu sprechen, und schloß sich in seine Zimmer
in. Darauf erschien der Fürst plötzlich vor dem
enster, an welchem Schmidt stand, schob eine in
er Nähe stehende Kiste unter es, sprang auf diese,
dlug eine Scheibe ein und schoß durch die Qeff⸗
uing mit einem Revolver auf Dr. Schmidt. Letz⸗
rer, am rechten Schultergelenk getroffen, flüchtete
ferufend aus dem Zimmer. Da er aber mehrere
mmer zw passiren hatte, ehe er auf den Korridor
langte, wo seine Leute sich aufhielten, so begeg-
te er hier auch schon dem Fürsten, der ihm so—
ert eine zweite Kugel aus dem Revolver in die
chte Brustseite zusandte, und als Schmidt in Folge
»ssen zusammenbrach, ihn noch mit einer dritten
ugel in den Hals dicht über dem Brustbein schoß.
bgleich dies in Gegenwart von etwa sieben Per—⸗
nen geschah, so flüchtete doch die Dienerschaft
s Schmidt vor dem mordenden Fürsten, so daß
zerer selbst im Verein mit zwei Bauern den
terbenden nach dem Zimmer trug und auf das
ett legte. Kaum hatte Schmidt den letzten Athem⸗
g ausgehaucht, so durchwühlte der Fürst seine
aschen, zog den Schlüssel zu dessen Commode her⸗
r, breitete ein Beitlaken vor dieselbe, schüttelte
en ganzen Inhalt der Commode darauf, band Alles
isammen und fuhr damit fort, nachdem er noch
en Befehl erlheilt, die Leiche bald zu verscharren.
die gerichtliche Untersuchung hat noch nicht ergeben,
b dem Fürsien bekannt war, daß Schmidt in seiner
sommode auch sein Prwatvermögrn aufbewahrt
jelt, jedenfalls muß es aber befremden, daß der
Närder sich noch auf freiem Fuße befindet.
Portsmouth, 16. Nov. Noch Aussage
er vermißt gewesenen Dampfermannschaft „West⸗
halia“, ging der Dampfer womit „Westphalia“
asammenstieß, mit ganzer Mannschaft unter. Der
tame des Dampfers ist noch unbekannt.
Wie hoch? Obgleich in οι αι ιν)—
neinen die Häuser mit zwei und drei Stockwerken
mehr als in anderen Großstädten vorherrschen, so
Hesitzt dasselbe doch ein Gebäude, gegen das selbst
das bekannte elfstöckige Haus in Genua, was Höhe
ind Etagenzahl betrifft, zurücktreten muß. Dieser
zäuserriese hat nämlich, wenn man das Erdge—
choß und die Mansarde mitrechnet, nicht weniger
ils vierzehn Stockwerke und dementsprechend eine
döhe von ungefähr 1830 Fuß. Da wahrscheinlich
diemand Lusi verspüren dürfte, täglich seine drei
—0
icher Elebator vorhanden, der das Aufsteigen in
en obersten Stock binnen zwei Minuten ermög—
icht. Das Haus besitzt uachder Straße und dem
hofraum zu mehr als 500 Fenster.
Die Zahl der Soldaten Europas
»cträgt vier Millionen fünfhunderttausend. Die
ährliche Ausgabe für diese Heeresmassen ist vier
Nilliorden vierundzwanzig Millionen. Am wenig⸗
ten Ausgaben in dieser Hinsicht hat die Schweiz,
rämlich dreizehn Millionen siebenhunderttausend,
im meisten Rußland, neunhundertzwöls Millionen
ünfhunderttausend.
4 Unter demselben Dache eines Hauses in
Bosston leben fuünf Generatio nen in einer Linie.
Frau Handley, 95 Jahre alt, ihre Tochter, ihre
knkelin, ihre Urenkelin und ihre Ururenkelin. Letz⸗
ere ein erst einige Wochen altes Kind.
— Die längste Furche der Welt wird auf der
nordamerikanischen Dalrymple Farm gezogen, wo
»er Pflug nicht eher herausgenommen wird, als
his er eine Entfernung von 8 Meilen in einer
Richtung genommen hat. Man braucht beinahe den
zanzen Tag, um die Strecke hin und her zurück—
ulegen.
7 uUm die Erzeugnisse des Feld—
»aues zu rechter Zeit in Geld umsetzen zu kön—
ien, empfiehlt ein Korrespondent des „Ld. Anz.“
die Errichtung von Getreidespeichern nach
imerikanischem Muster. Dahin verbringen nicht
allein große, sondern auch kleine Farmer ihr Pro—
zukt, wo es abgeschüttet wird und wo es bis zum
Herkauf auf Lager bleibt. Ueber das eingelieferte
Zuantum empfängt der Farmer einen Gewähr—
hein, auf den hin er sich gegen einen mäßigen
zinssuß bei jeder Bank Vorschüsse machen lassen
ann. Diese Getreidemagazine erfreuen sich einer
olchen Beliebtheit, daß es nur wenige Landwirte
ibt, die sich ihrer zur Aufbewahrung ihres Ge—
reidequantums nicht bedienten. Sie gewähren dem
randeigenthümer den doppelten Vortheil, daß sie
hmezu rechter Zeit das nöthige Kapital an die
Zand geben, um seine Wirthschaftsbedürfnisse an—
chaffen zu können, sie bewahren ihn aber auch vor
er Ausbeutung durch den Wucherer. Außerdem
ieten sie ihm die Möglichkeit, mit seiner Waare
u spekulieren und den rechten Zeitpunkt abwarten
u können, wo sie mit Gewinn abgesetzt werden
ann. Konjunkturen, wie sie der Getreidemarkt zur
Jeit bei uns aufweist, sind ganz dazu angethan,
olche Getreidespeicher auch für uns herbeizuwünschen.
reider müssen aber die frömsten Wünsche bei uns
ruf die bessere Zukunft vertagt werden, weil es bei
ins an dem ersten Erfordernis der Selbsthilfe,
em Unternehmungsgeidst fehlt.
— —
Dienstes⸗Nachrichten.
Versetzt wurde: auf Ansuchen der Aufschlag
innehmer G. Prell von Landstuhl nach Herzoge⸗
aurach. Berufen wurde: der Hafenaufseher Joh.
Dick in Ludwigshafen a Rh. als Kranenmeister da⸗
elbst; als Ausschlageinnehmer die Steueraufseher
zoh Peither von St. Ingbert nach Land—
uhl, die geprüften Aufschlagpraktikanten W. Ru ff
n Ingolstadt an die Aufschlageinnehmerei Germers⸗
eim, und Balth. Müller in Pielenhofen an die
Aufschlageinnehmerei St. Inabert.
Marktberichte.
Zweibrücken, 16. Nov. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗
ualsenmarti.) Weizen 9 M. 33 Pf., Korn 7 M. 25 vVif.
Spelz 6 M. 57 pjf., Spelzkern — M. — Pf., Dinkel
pf, Müchfruhte7 Me12 pf., Hafer 6 M—
41 Pf. Erbsen — M. — Pf., Wichen — M. — Pf.
verste zweireihige 6 M. 50 Pf. dierreihige O M. — Pi.,
kartoffeln 3 M. — Pf., Heu 8 M. 50 Pf., Stroh 2M.
30 Pi, Weißbrod 11/3 Kilogr. 54 Pf., Korn brod 3 Kilo.
38 ppf Gemischtbrod 3 Kilogr. 73 Pf., paar Weck 90 Gr.
ʒ Pf. Rindfleisch J. Qual. 69 Pf., II. Qual. 50 Pf. Kalb⸗
leisch 30 Pf., Hammelfleisch 50 Pf., Schweinefleisch 55 Pf
dieren Liter . 3
Homburg, 15. Nov. (Fruchtmittelpreis und Viktu⸗
lienmarkt.) Weizen O M. 88 Pf., Korn 7 M. 21 Pf.,
Zpelzkern — M. — Pf., Spelz 0 M. — Pf., Gerste
reihige — M. — Pf., Gerste 4reihige — M. — pf.
dafer6 M. 23 Pf., Mischfrucht 7 M. 81 Pf., Erbsen
— M. — Pf., Wichen O M. — Pf., Bohnen 0 M.
— Pf., Kleesamen — M. — Pf., Kornbrod 6 Pfund
— Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 72 Pf. Ochsenfleisch — Pf.,
Rindfleisch 56 Pf., Kalbfleisch 00 Pf. Hammelfieisch - Pf.,
Schweinefleisch 580 Pf. Butter 1 Pfund 1 M. 06 Pf.
tartoffeln per Ztr. 2 M. 60 Pf.
Landstuhl, 183. Nov. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗
ualienmarkt.) Weizen 8 M. 50 Pf., Korn 7 M. 55 Bf.,
S pelz — M. — pf. Hafer 6 Mt. 80 Pf., Gerste 6 M.
z0 Pf. Wicken — M. — Pf., Erbjen· — M. — Pf.,
dinsen — M. — Pf. Kleesamen — M. — Pf., Kartoffeln
»er Ztr. 2 M. 30 Pf., Kornbrod 6 Pfd. 66 Pf., Weis⸗
rod 2 Pfd. 45 Pf., Gem. Brod 8 Pfd. — Pf. Butter
»er Pfd. 1M. — Pf., Eier per Dutzend 84 Pf.
Kaiserslautern, 14. Nov. (Fruchtmittelpreis und
Biktualienmaskt.) Weizen 9 Mk. 70 Pf. Korn 7 Mk.
38 Pf., Spelzkern 8 M. 50 Pf., Spelz 6 M. 51 Pf.,
herste 6 M. 91 Vf., Hafer 6 M. 39 Pf., Erbsen 12 M.
17 Pf. Wicken O M. — Pf. Linsen 15 M. — Pf. Klee⸗
amen — M. — vf., Schwarzbrod 6 Pfund 74 Pf., do.
3 Pfd. 37 Pf., Gemischtbrod 3 Pfund 42 Pf., Butter pro
fd. M. 1,06 - 0,00 Eier 2 Stück 15 Pf., Kartoffeln pro
zentner 2 M. 50 bis 2 M. 70 &f., Stroh 2 M. — Pf.,
»is 2 M. Heu pro Ctr. 2 M. 10 Pf., bis 2 M. 60 Pf.,
ZAeeheu ß M. 20 Pf. bis 3 M 49 Mf.
Für die Redaktion verantwortlich F. X Demez.
Auszug
aus den Registern des Standesamts St. Ingbert
pro Monat November 1882.
A. Geburten.
Am 1. October. Johann Peter, S. v. Joh.
Udam Eller, Schneider. Andreas, S. v. Johann
Mollen, Bergm. 4. Clotilde, T. v. Pet. Herrmann,
Tüncher. 5. Friedrich, S. v. Pet. Schmitt, Bergm.
8 Joseph, S. v. Jat. Leichner, Bergm. 7. Karl,
5. v. Karl Hauck, Metzger. 9. Theresia, T. v.
Theodor Thiel, Puddler. 10. Katharina, T. v.
Heorg Rohe, Bergm. Jacob, S. v. Nic. Reb⸗
nann, Schmelzarb. Joseph, S. v. Jos. Rohe,
Bergm. Wilhelm, S. v. Adam Borftscheller, Glas⸗
trecker. 12. Elisabetha, T. v. Joh. Schmelzer,
Schmelzarb. 13. Augusta Katharina, T. v. Jos.
Umor Kirchgeßner, Gendarmeriestat.«Commandant.
4. Jacob, S. v. Jac. Schmelzer, Tüncher. 15
datharina, T. v. Pet. Duby, Schmelzarb. 16.
Emilie, T. v. Carl Koch, Glasm.“ Johann, S.
). Georg Buchheit, Schmelzarb. Jacob, S. v.
Pet. Lang, Schmelzarb. 17. Daniel Ferdinand,
AV—
Joh. Georg Klär, Glasm. Maximilian, S. v.
Pet. Jos. Uhl, Bäcker. 19. Jacob Friedrich, S.
I. Jac. Eisenbraun, Gärtner. Jacob, S. v. Phil.
tayser, Postbote. 20. Anna Maria, T. v. Jac.
Dauer, Bildhauer. 22. Margaretha, T. v. Nicol.
dihm, Bergm. 27. Katharina, T. v. Nicolaus
Feichtner, Schmelzarb. Maria Elisabetha, T. v.
Joh. Nicol. Müller, Bergm. Franz, S. v. Joh.
Best, Bergm. 28. Maria, T. v. Nicol. Huy,
Bergm. 30. Heinrich, S. v. Jos. Morlo, Wwe.
Maria. T. v. Jac. Klein, Bergm.
B. Eheschließungen.
5. Octbr. Peter Grewenig mit Anna Rittuer.
Jac. Schäfer mit Kath. Maria Klär. 12. Jacob
Schmelzer mit Barbara Hager. 21. Ludw. Jos.
Brewenig mit Kath. Marg. Birkelbach. 26. Karl
Klein mit Margar. Hager. 27. Joh. Baptist Wilm
mit Elisabetha Stegmann.
C. Sterbfälle.
Am 3. Oct. Pet. Wagner, 57 J. a., Ehem.
»on Eva Braun. Christian, 2 Mt. a., S. v.
Fhristian Schäfer. 8. Peter, 18 a., S. v. Wilh.
-„chmidt. 10. Charl. Presser, 76 J. alt, Wittwe
non Franz Baumüller. Elisabetha, 1 J. alt, T.
». Elisab. König. 12. Joseph, 4 Tage alt. S.
. Jos. Rohe. 16. Jacob, 2 Tage alt, S. v.
Jac. Schmelzer. 17. Karl, 4 Mit. alt, S. v.
Feorg Jung. 18. Johann, 3 Mt. alt, S. v. Jac.
Unbehend. 21. Jacob Friedrich, 2 Tage alt, S.
». Jac. Eisenbraun. Barbara, 7 Monate alt, T.
». Nicol. Redel. 24. Karol. Weisgerber, 31 J.
alt, Eheft. v. Jos. Schwarz. Kath. Weber, 87 J.
alt, Ehefr. v. Joh. Jos. Jungfleisch. 25. Kath.
Zurkhardt, 46 J. alt, Ehefr. v. Jacob Leppla.
27. Heinrich Blatt, 38 J. alt, Wittwer v. CEhri⸗
tina Müller.
St. Ingbert, 8. Nov. 1882.
Der Standesbeamte:
6u ster.