Full text: St. Ingberter Anzeiger

sandter verherrlichen zu helfen. Er hatte den 
besten Willen dazu, reiste nach Moskau, verlebte 
einige Tage in guter Unterhaltung, aber — zur 
serönungsseierlichkeit wurde er nicht eingeladen. Es 
ist authentisch, daß es wahr, denn der Admiral selbst 
hat es dem Marineministerium in Washington mit⸗ 
getheilt, zugleich mit dem versöhnenden Umstand, 
daß Kaiser Alexander III. das angebliche Versehen 
eines Kammerherrn durch eine von Herrn von 
Siruvpe, dem Gesandten für Amerika, mit vielen 
Entschuldigungen überreichte goldene Dose, deren 
Dedel das Portrait des Kaisers trägt, wieder gut 
zu machen gesucht hat. Jetzt hat nun der arme 
AÄdmiral die Dose und darf krotz aller Verschnupf · 
ung noch nicht einmal daraus schnupfen, denn be⸗ 
kanntlich verbieten die Geseze der Ver. Staaten 
ihren Beamten, Geschenke von fremden Souber- 
änen ohne spezielle Genehmigung des Kongresses 
anzunehinen, und der Vetztere tritt erst im Dezem⸗ 
ber zusammen. 
Gas überschwemmte Benedig.) 
Eine junge Dame, die zu den hübschesten Stati⸗ 
stinnen der Bouffets Parisiens gehört, kehrte kürz⸗ 
uch von einer Reise durch Italien, wo sie ein Jahr 
lang die Gesellschafterin eines alten, von der Gicht 
geplagten Herren war, nach Paris zurück. „Nun, 
warst Du auch in Venedig ?“ wird sie sofort von 
einer Freundin gefragt. „Natürlich; aber wir 
haben es nicht gut getroffen. Es war gerade eine 
starke Ueberschwemmung gewesen und wir konnten 
nur auf Kähnen durch die Straßen fahren.“ 
FüUeber die Angstvor dem Gewitter 
sagt Dr. Zimmerman in seinem Werke „Naturkräfte 
und Naturgesetze u. A.: Die Gewitterfurcht ist eine 
sörichte wenn sie auch, wenigstens bei sehr zart⸗ 
nervigen Personen sehr zu entschuldigen ist. da der 
bedeutende Schiag, der einem nahe hernieder fahrenden 
Blitze folgt, auch ganz kräftige Personen erschüttern 
mag. Daß der Btlit tödten könne, ist allerdings 
wahr; aber dies hat er mit jedem fallenden Dach— 
ziegel oder Blumentopf gemein. Sollte man sich 
nun fürchten, in einer Stadt zu wohnen, in welcher 
3 Blumentöpfe gibt? Dann dürfte man übher⸗ 
jaupt nicht ausgehen; denn man kann von einem 
Wogen gerädert, von einem boösen Pferde todtge— 
chlagen, von einem tollen Hunde gebissen werden 
Man dürfte dann aber auch nicht zu Hause bleiben; 
denn die Stubendecke oder das ganze Haus kaun 
nstrürzen. Daß der Blitz Häuser anzündet ist wohl 
wahr; aber das halt er mit jedem Talglicht und 
mit jeder klimmenden Kohle gemein, und die bei 
veitem wenigsten Feuersbrünste entstehen durch den 
Blitz. Ware es möglich unsere tagtägliche Feuers— 
Jefähr ducch Donnern zu verkündigen, es würde 
jar nicht aufhören zu donnern, wir würden vom 
Feräusche iaub werden; denn es reichen sich das 
Holzholen durch die Mägde mit Licht aus dem 
deller oder vom Boden, das Tabak⸗ und Cigarren⸗ 
rauchen der Herren und der Bedienten, das nächt⸗ 
icht Putzordnen der Kammerjungfern, das Im— 
Bete⸗Lesen ihrer Herrschaft u. s. w. in steter Ab— 
wechslung ungaufhöͤrlich die Hände. Und nun erst, 
wie thöricht ist die Gewitterfurcht, wenn man an 
die strankheiten denkt! Wir wollen nicht von den 
Fpidemien sprechen, nicht von der Cholera, sondern 
»on Nerven⸗ gastrischen und anderen Fiebern, von 
Lungenentzündungen, von Ruhr ꝛc. Es sterben in 
geruͤn an diesen verschiedenen Krankheiten durch·. 
chnittlich in jeder Woche 250 Menschen; in 1500 
Mal so viel Zeit, d. h. in 30 Jahren, ist in Ber⸗ 
in nur ein einziger Mensch vom Blitz erschlagen 
worden! Ist es da nicht höchst lächerlich, sich vor 
dem Tode durch den Blitz zu fürchten? 
(Mittel gegen Bienenstich.) So viel 
Mittel schon gegen die Folgen des Bienenstichs — 
Schmerz und Geschwulst — empfohlen worden sind, 
— die Hilfe scheint immer noch keine sichere zu 
ein, weil immer wieder neue Mittel aufttauchen. 
Deßhalb mag auch noch folgendes Mittel erwähnt 
verden: Ich bin gewohnt, alle Arbeiten an meinen 
hienen mit der brennenden Cigarre im Munde 
ohne jegliche weitere Sicherung vorzunehmen. Daß 
⸗es dabei nicht immer ohne Stiche abgeht, beda 
aum der Erwähnung. Ich habe dagegen fräher 
die verschiedensten Mittel nach rascher Entfernun— 
des Stachels angewendet, so besonders Einreibung 
mit Salmiak, mit Zwiebel, mit Tabaksaft, mi 
Räuberesfig, mit Speichel, mit Salicylsäure ꝛc 
Der Erfolg befriedigte manchmal, blieb aber manch 
nal auch gänzlich aus, so daß mich Zeit und 
Mühe reute, nach erhaltenem Stich das unverläß. 
iche Hilfsmittel erst aus seinem Veiwahrungsorhe 
Jetvor holen zu müssen. Da griff ich vor mehreren 
FJahren nach dem Rathe eines alten Imkers zu 
olgendem Miltel: So wie mich eine Biene stah, 
uchte ich der Attentäterin sogleich habhaft zu werden, 
entfernte den Stachel aus der Wunde und vertieb 
odann das ohnehin dem Tode verfallene Thier 
üchtig auf der Wundstelle. Konnte ich die Thäterin 
nicht erwischen, so mußte eine andere, wenn aud 
chon todte Biene zu der Operation dienen. Ich 
kann nach vielfacher Erfahrung sagen, daß dieses 
Mittel in der Regel den brennenden Schmerz saß 
augenblicklich beseitigte und eine Geschwulst ga 
nicht oder doch nur unbedeutend aufkommen ließ 
Je schneller die Entfernung des Stachels und dat 
Verreiben der Biene auf der Wunde geschieht 
desto sicherer ist der Erfolg. 
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demeß. 
— — Apuaeäl XÑlcWdWccctdeWll Me 
MWetterproxnose 
von Dr. Ludwig Overzier in Köln, für morge, 
Sonntag. 29. Juli. 
Morgens verãanderlich, zeitweise windig, nachmittag 
aufgebéssert bis schön und warm. Aueh vormittag 
schon kurzo Zeit Neigung zur Aufhellung. Im Westen 
und Nord westen liegt das nächtliche Minimum noeh tiet 
Montag, 80. Juli. 
Fortdauer des frühmorgens dunatigen bis regnerische, 
rormittags aufgebesserton, nachmittags schönen und 
warmen Wetters. Das nãchtliche Temperaturmi 
nimum liegt noch tief. Es ist nicht ausgeschlossen. 
lass in gũnstig gelegenen Gebieten diseses Sinken de 
nächtlichen Températur weniger wahrgenommen wird. 
Berein Geduldig. 
—— den 29. Juli, 
—A 
bei Jakob Best. 
DdDer Vorstand. 
Reparaturen 
Der Unterzeichnete erlaubt sich, hiermit die ergebene Anzeige zu machen 
daß die Wirthschaft zum Deutschen Haus als 
ß — 
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ist bis 1. September d. J. anderweitig 
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Nöäheres bei Stadtschreiber Bayer, 
welcher noch mehrere Logis zu ver⸗ 
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Samistag (heute) und Sonntag den 29. Juli, 
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xX. Demeßß in St. Ingbert. 
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