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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
* St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wochentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mual wöchentlich mit Unterhaltungs
Blatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteliährlich 14 60 — einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1.24 75 4, einschließlich
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auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 13 ⸗, bei Neclamen 30 A. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
—8 32 Samstag, 16. Februar 1884.
19. Jahrg.
*
Politische Uebersicht.
Deutsches Reich.
Bekanntlich hat die Kammer der Abge⸗
ordneten am Dienstag die Berathung der vom
7. Ausschuß beschlossenen Anträge zu einer Revission
der Gesetze vom 16. Aprii 1868 über Heimath,
Verehelichung und Aufenthalt begonnen. An der
Debatte betheiligte sich auch kurz unser Hr. Abg.
Hessert; er bekämpfte die Revisionsversuche, na⸗
mentlich mit der Gegenüberstellung der Verhältnisse
in der Pfalz, welche gar keine Verehelichungsbe—
schränkung kenne und doch nicht die Armenlast habe
wie das rechtsrheinische Bayern. (Die Ziffer 8
und 9 der Ausschußanträge, welche der Minister
b. Feilitzssch als für die Regierung unannehmbar
erklärlte, lauten: „Die Gemeinde, in welcher der
Nann seine Heimath hat, kann gegen die Aus—
stellung des Verehelichungs-RBZeugnisses Einspruch
erheben: 8) wenn der gedeihliche Bestand der zu
gründenden Familie dadurch ausgeschlossen erscheint,
daß der Mann oder die Braut mit einem körper⸗
lichen oder geistigen Gebrechen behaftet ist; 9) wenn
gegen den Mann oder die Braut aus den unmit—
telbar vorhergehenden drei Jahren Thatsachen vor⸗
liegen, welche die Annahme rechtfertigen, daß der
gedeihliche Bestand der zu gründenden Familie durch
dauernden Mangel an Arbeitsamkeit, Nüchternheit
oder Sparsamkeit ausgeschlossen sei.“ — Die Ziffern
1—-7 beziehen sich auf Verurtheilungen und Armen⸗
unterstützung ꝛc., welche ein Einspruchsrecht der Ge—
meinde gegen die Verehelichung begründen sollen.
Unsre Pfalz wird von dem Revissionsversuch be—
tanntlich nicht berührt.)
Die bayerischen Beamtenbesol⸗
dungen. Nachdem — so wird dem „F. J.“
zus München geschrieben — im Finanzausschuß
der Abgeordnetenkammer mit acht gegen sieben
Stimmen die Regierungsvorlage abgelehnt wurde,
ichien dieselbe überhaupt endgiltig entschieden zu
sein. Neuerdings scheint nun im Lager der Ultra⸗
montanen wieder eine bessere Stimmung sich inso⸗
fern für die Beamten geliend zu machen, als we—
nigstens die unteren Classen der pragmatischen Be—
amten einen Wohnungszuschuß von jührlich 8360
Mark erhalten sollen. Das Schicksal der Regie⸗
rungsvorlage war schon von Anfang an bestimmt,
denn für die Aufbesserung der höheren Beamten
it nicht einmal ein großer Theil der liberalen Ab—
seordneten; allein auch für den Modificationsan⸗
trag wird sich kaum eine Majorität finden, da im
anderen Falle die große Anzaͤhl der nichtpragma⸗
tichen Beamten, Geistlichen und Lehrer leer aus—
ginge, wodurch die schon bestehende Unzufrieden⸗
heit nur noch mehr hervorgerufen würde.“ Unseres
krechtens nach ist ein maͤßiger Wohnungsgeldzu⸗
schuß den letzieren Beamten ebenso notwendig wie
den pragmatischen Beamten, und in dieser Form
wrde wohl am ersten eine Bewilligung von der
Abdeordnetenkammern zu erwarten sein.
Berlin, 18. Febr. Fürst Bismarhker—
rwri sich des besten Wohlbefindens. Er soll in
eier Zeit seiner Umgebung gegenüber mehrfach
caußert haben, er fühle sich wohler als je und
ee sich lebhaft an den Reichstaasarbeiten zu be—
cheiligen
„Berlin, 14. Febr. Die Jagdordnungskom-
mission hat beschlossen, den Jagdschein auf 10 Mk.
zuseten die Jagd an Sonn⸗- und Feiertagen
r während der Gottesdienststunden zu verbieten.
die Unfallversicherunasvorlage ist dem Bundesrath
zugegangen und hat 108 Paragraphen. Zahlreiche
wesentliche Abänderungen wurden vorgenommen,
wobei die Beschlüsse des Volkswirthschaftsraths be—
rücksichtigt wurden. Ueber die Berufung des
—A
Bundesrath das Gesetz durchberathen hat, da daran
estgehalten wird, daß es sofort beim Zusammentritt
»es Reichstags vorgelegt werden soll. Die Aus—
chüsse des Bundesraths haben gestern mit der Be—⸗
rathung des Aktiengesetzes begonnen.
Ueberbürdungsfrage. Das Gutachten
der preußischen wissenjchaftlichen Deputation für
das Medicinalwesen, betreffend die Ueberbürdung
der Schüler in den höheren Lehranstalten, an den
Tultusminister, ist dem preußischen Abgeordneten—
Jause zugegangen. Es ist eine sehr umfassende
Arbeit, aus welcher eigentlich nur hervorgeht, daß
für ein wissenschaftliches Gutachten über die Aus—
dehnung einer Ueberbürdung der Schüler der
höheren Unterrichtsanstalten die Unterlagen fehlen“.
Soweit die letzteren vorhanden waren, verbreitet
ich das Gutachten über die zum Militärdienst un—
auglich befundenen Schüler, über Selbstmord und
Heisteskrankheit unter den Schülern, über Kurz-
ichtigkeit, Blutandraug zum Kopf, Kopfweh, Nasen—-
»luten und allgemeine Schwäche zustände der Schü—
er, unter Hinweis darauf, daß alle diese Erschei⸗
nungen vielfach auf die Arbeitsüberbürdung der
AVV
Mittheilungen über die einzelnen Ursachen der
leberbürdung. Im Großen und Ganzen geht
daraus hervor, daß die Dauer der Schul- und
Arbeitszeit eine durchaus anderweite Eintheilung
rrheische. Schließlich wird das Hauptgewicht auf
eine umfassende Betheiligung der Aerzte bei Be—
aufsichtigung der Schule gelegt.
Dem sozialdemokratischen deutschen Reichs⸗
lagsabgeordneten Frohme sind zwei Droh—
hriefe zugegangen. In dem ersten wurde ihm mil⸗
getheilt, daß er vermittelst einer Dynamitpatrone
aus der Welt geschafft werden solle, in dem zweiten
theilt dem Adressaten das geheime anarchistische
Exekutivkomite mit, daß sein Tod beschlossene Sache
sei, und werde man ihn noch vor der nächsten
Reichstagssession ermorden,,damit er keine Gelegen⸗
heit habe. seinen , Ordnungsunsinn“ (N vorzubringen.
Ausland.
Paris, 18. Febr. Die Patrie sagt: Die
Metzeleien in Thanhoa seien leider nicht die ein—
zigen. Bischof Gaspar, apostolischer Vicar, Nord⸗
ochinchinas, melde schreckliche Metzeleien in der
Umgegend von Hüe; mehrere christliche Nieder—
assungen seien zerstört und mehr als fünfzig
Thristen, umgebracht. Von hochgestellten Manda—
rinen gedungene Banden durchzogen das Land mit
dem Rufe: „Tod den Christen, Tod den Fran—
„osen!“ dabei blindernd und mordend. Das Vica—
ciat Ostcochinchinas laufe gleiche Gefahr. Die
Christen der Umgegend von Turanc verließen die
Dörfer und begaben sich nach Quinhon, wo sie
Franzosen anzulreffen hofften. — Der Temps ver⸗
ichert, die telegraphische Verbindung mit Tongking
werde morgen fertiggestellt sein.
Paris, 18. Febr. Nach einem Telegramme
Courbet's vom 8. Februar sind die Mandarinen,
welche die Niedermetzelung der Christen in Than⸗
hoa zuließen, auf Befehl des Hofes von Hüe vor
Gericht gestellt und bestraft worden.
London, 14. Febr. Reuter's Bureau meldet
jus Kairo: Ein Telegramm des britischen Vize⸗
tkonsuls in Suakim meldet. daß die Nachricht von
der Entsendung einer britischen Erpedition sich rasch
oerbreitet habe und die Aufständischen sich rasch
erstreuten.
Die „patriotische Vereinigung in
London verlangt energisch die Niederderfung des
Mahdi durch England und wird diesen ihren
Willen durch eine große Volks-Ver sammlung
öffentlich zum Ausdruck bringen.
Athen, 18. Febr. Die türkische Gesandtschaft
empfing eine Depesche aus Kreta, welche die
Nachricht der „Daily News“ über einen Aufstand
auf der Insel für falsch erkläri.
Belgrad, 18. Febr. Gestern traf der erfie
Zug der serbischen Staatsbahn in Nisch ein und
wurde von der Bevölkerung mit Jubel begrüßt.
Christenverfolgung in China. die
in Canton entstandene Bewegung gegen die Euro—
däer hat nach der Pol. Corr. auch an anderen
Orten einen Wiederhall gefunden. Der Missionär
Peruet wurde schwer mißhandelt und wundert sich
elbst, daß er dem Tode entronnen ist. In Konang⸗
Se, u. z. im San⸗-Pan⸗Kiao, wurde ein anderer
Missionär, Pater Larést, von einer Räuberbande
eingekerkert, welche erklärte, daß sie nach Intentivnen
der Regierung handle. Die Mijssion wurde geplün⸗
dert und zerstört; die Mandarinen gaben jedoch
chließlich den Befehl, daß man ihnen den Missio⸗
aär vorführe, und dadurch wurde Letzterem das
Zeben gerettet
Lokale und pfälzische Nachrichten.
*St. Ingbert, 15. Febr. Dem Pfäl⸗
zischen Gewerbemuseum in Kaiserslautern
wurde vor einiger Zeit von Heirn Reichsrath
Bustav von Krämer dahier ein werthvolles
Beschenk: „Ausgewählte Kunstwerke aus dem
Schatze der reichen Kapelle und der Schatzkammer
»es bayerischen Königshauses von Schauß“ über—
wiesen. Dasselbe ist zu Vorlagen bei dem Unter⸗
richte in den Lehrwerkstätten bestimmt, gleich einem
Geschenke, welches dieser Tage Freiherr Karl von
Bienanth in Hochstein derselben Anstalt zugewiesen
hat und das in 19 Heften des Vereins zur Aus⸗
bildung der Gewerke in München besteht, die vor—
zugsweise Entwürfe hervorragender Mäuner einer
rüheren Kunstära behandeln.
x** St. Ingbert, 15. Febr. Dem fran⸗
ösischen Erpeditions-Corps in Ton—
king gehören auch drei Söhne unserer
Stadt, an. Dieselben, junge Leute in den zwan—
ziger Jahren, ließen sich im Vorjahre zu einer Zeit,
ils sie sich arbeitslos in Frankreich aufhielten, als
Fremdenlegionäre nach Algier anwerben, von wo
ius sie nach einigen Monaten, wie einer von ihnen
einen hiesigen Verwandten im November berichtete,
m Regimente nach Tonking abgingen. Wie man
ieht, lassen sich die Franzosen durch ihren Haß
Jegen alles Deutsche nicht davon abhalten, deutsche
Landeskinder als Kanonenfutter gegen Kabylen,
Anamiten und anderes Gesindel zů gebrauchen.
Zu bedauern ist nur, daß es immer noch Deutsche
zibt, die sich bethören lassen, für die Herren Fran⸗
zosen die Kastanien aus dem Feuer zu holen
— Ueber das Vermögen des Bierbrauers Fried⸗
cich Lang in Bruchmühlbach ist am 11.
Februar Konkurs eröffnet und Geschäftsmann Friedr.
HYrau in Landstuhl zum Verwalter ernannt worden.
— Die Beschwerde des Schmiedes Philipp
Bollmar III. von Mörsbach' gegen den Be—
scheid der pfälzischen Kreisregierung vom 29. Mai
y. J. wegen Reduktion der Brandentschädigung