herbei, um die Ursache zu erfahren. Als die
Thür geöffnet wurde, bot sich den Nachbarn ein
—V Frau schwamm in
hrem Blute; je eine Kugel hatte ihr Haupt und
Arm durchbohrt. Der Mann hatte sich mit meh⸗
reren Schuͤssen die untere Hälfte des Gefichts zer⸗
schmettert. Beide hofft man am Leben zu er⸗
halten.
— Die Geschichte einer Geliebten Napoleons
des Ersten, von der man bisher nur wenig wußte,
wird eben in Pariser Blättern erzählt. Napoleon
lernte im Jahre 1808 zu Schönebrunn die
Tochter eines Bergmannes aus Idria kennen und
da die Schöne ihm nur nach vollzogener Trauung
Gehoͤr geben wollte, ließ der Kaiser sich mit der
reizenden Emilia morganatisch vermählen. Emilia
kam später incognito nach Paris und folgte Napo—
leon auf fast allen seinen Kriegszügen, selbst nach
Rußland. Sie trug im Lager und auf Reisen
männliche Kleidung und trat erst in den Hinter⸗
grund, als sich der Kaiser mit Maria Louise ver⸗
dand. Nur der Kammerdiener Constant und der
Leib-Mameluk Rustan kannten Emilien's Wohnung.
Der Kaiser hatte seine Psendo-Gemahlin zur Ba⸗
ronin von Wolfsgang ernannt und erst das Jahr
1814 führte die Trennung zwischen ihm und der
schönen Emilia herbei. Letztere zog sich nach Oester⸗
reich zurück und während Napoleon auf St. Helena
dahinfiechte, verehelichte sich Emilia, deren Adoptiv⸗
valer, ein Oesterreichischer Staatsbeamter, ihr großes
Vermögen verwaltete, mit dem Wiener Advocaten
Schönauer. Doch sagte diese prosaische Verbindung
Emilien auf die Dauer nicht zu; sie ließ sich be⸗
reits im Jahre 1820 wieder scheiden und zog sich
mit ihrer Mutter und Schwester auf eine Villa
am Bodenfee zuräck. Doch sollte die Liebe der
Dame noch einen schlimmen Streich spielen; mit
vierzig Jahren entbrannte Emilia für einen um
vierzehn Jahre jüngeren Wundarzt, welcher sie ehe⸗
lichte. Das Paar lebte in Salzburg und hier hatte
die Frau das Unglück, daß ihr Adoptivvater ihr
ganzes Vermögen vergeudete, so daß Emilia sich
nach dem Tode ihres Gatten dem größten Elende
preisgegeben sah, welchem eine Pension Maria
Kouifens, die sich die Unalückliche ausgewirkt hatte,
was steuerte. Weitere Betteleien, welche Napo—
eons morganatische Gemahlin bei seiner Wittwe
versuchte, blieben erfolglos und Emilia, welche alle
Mittel für Hunde und Vögel, für die sie eine
vahnsinnige Leidenschaft hegte, verschwendete, kam
n solche Noth, daß sie der öffentlichen Wohlthätig⸗
eit zur Last fiel. Im Jahre 1845 starb die schöne
zmilia, die Geliebte des mächtigsten Kaisers, dessen
iltere Einwohner sich gewiß der bejahrten Frau
rinnern, die den Spitznamen: „Die Hundegräfin“
ührte und die eine stadtbekannte Erscheinung gewesen.
Ueber ein Abenteuer auf dem
Meere, schreibt man jetzt ausführlich dem
Reval Beobachter“: Am 5. Januar machten sich
is Fischer aus dem Dorfe Allajöggi in Estland
zuf, um in dem theilweise zugefrorenen Peipus zu
ischen. Der Wind wehlie gelind, so daß sie sich
nit ihren 28 Pferden und ebenso vielen Schlitten
echt weit auf das nicht sehr starke Eis hinaus—
vagten. Doch — kaum hatten sie zu fischen be—
Jonnen, als das Eis sich unter dem immer heftiger
behenden Nordwestwinde löste und in großen Stücken
animt den Leuten in den wogenden Peipus hinaus⸗
rieb. Um die Gefahr noch zu verstärken, brach
Rie Nacht herein und führte statt des Windes einen
Sturm mii sich. Wie oft mußte der Eine oder
her Andere durch einen Sprung von dem brechenden
Fise auf die größere Scholle sich retten! Da —
Jegen Mitternacht — brach die große Scholle mitten
zurch und beide Schollen traten nun menschenbe⸗
aden ihren gesonderten Weg an. Die kleinere
Scholle brach noch mehrmals und waren etliche
Theile so klein geworden, daß sie unter dem Ge⸗
vichte der Pferde und Menschen ins Wasser sanken
ind zollhoch von ihm bedeckt wurden. So brach
der Morgen an, ohne daß der Wind sich gelegt
hatte. Um Mittag schlug er in einen Südsturm
jon solcher Gewalt um, daß die Fischer selbst bei
»iner Landung für ihr Leben zagten. Als die
Schollen bei Serenitz und Tellerhof landeten, da
nachten sich alle zum Kampf ums Leben bereit.
Denn gerade der Anprall der Schollen an den am
üUfer gelagerten Eiswall war das Gefährlichste bei
dem ganzen Abenteuer. Man muß es gesehen haben,
mit welcher Wucht solche Schollen vor dem Wind
zahinstürmen, wie das knirscht und bricht und in
Atome zerfälit, wie es sich hoch und steil in die
zuft erhebt und mit Krachen und Prasseln jählingz
urück in die Tiefe stürzt, um sich die ganze Gefahr
iner solchen Landung zu vergegenwärtigen. Doch
die Landung gelang; von der berstenden Scholle
auf eine dahinstürmende, von der sinkenden auf
ine aufsteigende springend, ftürzend, sich wieder
nufraffend ünd vorwärts eilend, retteten sich alle
Fischer mit ihren Thieren und kehrten nach 48.
tündiger Abwesenheit, obgleich matt, doch wohlbe—
halten zu den Ihrigen zurüch. Böte konnten wegen
des tosenden Sturmes gar nicht ausgesandt werden.
pRNew⸗-York, 21. Febr. Weitere Nach—
richten über den Tornado in den Südstaaten be
tätigen die gestrigen Meldungen vollständig. Die
Jeimgesuchten Districte sind gänzlich verwüstet, einige
ileine Städie sind in Trümmer gelegt und viele
ßersonen durch das Einstürzen der Häuser und
zurch herumfliegende Mauerstücke getödtet, andere
hurch den Sturm aufgehoben und zerschmettert
worden. Leichen von Männern, Frauen und Kin—
»ern wurden entsetzlich verstümmelt aufgefunden.
Das Journal Sun schätzt die Zahl der Verun—
Jlückten auf dreie bis vierhundert und die Zahl der
erstörten Gebäude auf 5000. Der Schaden wird
auf eine Million Dollars geschätzt.
Das Project der Abhaltung ei—
nrerWeltausstellung inSanFrancisko
scheint sich verwirklichen zu wollen. Die Sache
vird von den prominentesten dortigen Geschäftsleu⸗
ten mit großem Eifer betrieben. Die Ausstellung
ioll vom 1. Mai bis 1. Juli 1887 stattfinden.
Dienstesnachrichten.
Pfarrverweser Forthuber in Altheim wurde zum
Bfarrverweser in Bebelsheim und der dortige Pfarrverwese
. Mäller zum Verweser von Maßweiler ernannt. An
veisung erhielten die Kapläne: Weigel von Weselbert
nach Mitteibexbach, Hauck von Mittelberbach nach St. Ing
eri, Zotz von St. Ingbert nach Rulzheim, Pfaff vor
dirrweiler nach Hainfeld, Ba ader von Maikammer nag
Pinnweiler, Weber von St. Martin nach Pirmasens, K
Rulsler vbon Offenbach nach St. Martin, Kör ber von
zermersheim nach Neustadt.
Fuür die Redaktion verantwortlich: F. X. Demetz.
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