F St. Wendel, 3. März. Am Donnerstag
wurde in Oberkirchen ein Familienvater verhaftet,
welcher am Samstag nach Amerika auswandern
woslle. Sein Sohn dient seit Herbst beim west⸗
fälischen Dragonerregimente zu Saarbrücken. Der
Vater soll nun den Sohn, wie der „N.⸗Bl.“Ztg.“
mitgetheilt wird, brieflich aufgefordert haben, zu
desertieren und mit nach Amerika auszuwaudern.
Der Brief kam wahrscheinlich den Dienstvorgesetzten
desselben in die Hände, worauf der Vater aui
Grund des 8 141 des Str.G. B. in Aaklagezu⸗
stand versetzt wurde, wonach ein jeder, der einen
deutschen Soldaten zur Desertion verleitet oder ihm
hierzu behülflich ist, mit Gefängniß bestraft wird
Rheinhessen. Die Alz. Ztg. berichtet
Der Dieustknecht Johann Wick aus Dautenheim
zuletzt in Eppelsheim in Diensten, erhielt vor den
Fastnachtstagen über 800 Mkanus einer Erbschaf!
herrührend, von einem hiesigen Notar ausgezahlt,
womit derselbe sich nun mehrere gute Tage gestattete
Er kehrte nicht mehr in seinen Dieust zurück, son⸗
dern brachte die letzten Tage theils hier, theils,
wie man sagt, in Mainz zu. Ob er nun das Geld
verjubelte, verlor oder od es ihm ausgeführt wurde,
ist unbekannt; er kehrte am Samstag Abend zurück
und Sonntag früh fand man ihn entleibdt am Arm⸗
sünderweg, nahe des Kirchhofs, er hatte sich mit
einer Pistole in den Mund geschossen. so daß das
ganze Gesicht zerschmettert war. Man fand in
seinem Besitze noch seine Taschenuhr und 2 Pfg
baares Geld.
Elberfeld, 5. März. Reinsdorf und
Bachmann wurden hier eingebracht. Reinsdorf ist
bereits als derjenige wieder erkannt, welcher im
Restaurant Willemsen das Dynamitverbrechen be⸗
gangen. Weiteren Mitschuldigen ist man auf der
Spur.
4 In Aachen hat der im Karnevalszuge mit⸗
zeführte Sammelwagen 3600 Mark aufgebracht
Aller Ehre werth! — Eberdaselbst soll dem Be—
fitzer einer der größten Restaurationen während der
Karnebvalstage, währenddem mehrere Gäste noch in
den Restaurationsräumen weilten, der ganze Kassen
bestand im Betrage von ca. 700 Mark gestohlen
worden sein.
(Das gute Geschäft.) Ein Bauer aut
dem Gebirge kam am Montag mit einem Einspän
ner nach Frankfurt, auf welchen crystallhelles
Eis geladen war. Er ließ sein Fuhrwert unter
Aufsicht am Bockenheimer Thor zurück und ging in
die Stadt, wo er für sein Eis stolz 90 Pf. pro
Zentner forderte. Aber Niemand wollte ihm diesen
Hreis bezahlen. Es kam die Mittagszeit heran,
der Bauer speiste in einem Wirthshaus, trauk ein
paar Schoppen, nickte ein wenig und machie sich
dann so gegen 3 Uhr mit dem Gedanken: Mein
Eis werd ich doch noch los, auf den Weg zum
Bockenheimer Thor. Leider machte er dort zu
seinem Schrecken die Entdeckung, daß er sein Eis
in der Zwischenzeit losgeworden war. Die liebe
Sonne hatte eine wohlthuende Wärme ent—
zaltet und das Eis bis auf einen kleinen Rest ge—
chmolzen.
FLondon, 3. März. Aus Gravesand kommt
die telegraphische Miitheilung, daß auf dem Dam—
pfer „AÄberdeen“ im Augenblicke seiner Abfahrt nach
Australien unter der Brücke eine furchtvare Explo—
fion stattfand, wodurch der Capitän, welcher sich
zur Zeit auf der Commandobrücke befand, entseztzlich
derwundet wurde und mehrere andere Schiffsoffi—
ziere derartige Verwundungen davontrugen. daß an
ihrem Aufkommen gezweifelt wird; der Pilot if
bereits seinem Leiden erlegen.
Londou, 3. März. Die Polizei ist zwe
Männern, anscheinend Amerikanern, auf der Spur
welche die Höllenmaschinen in den Gepäckräumer
des Viktoriabahnhofs, sowie der Bahnhöfe vor
Charing Croß, Paddington und Ludgate Hill auf—
gegeben haben sollen.
(Eine neue Sturm-Ansage.) Pro—
fessor E. Stone Wiggins, Astronom des britischen
Finanzministeriums in Kanada, prophezeit einer
neuen Sturm für den 15. Mai 1885. Poofessor
Wiggins hat bereits zwei Orkane, den vom 11
Maͤrz 1883 und jenen vom 26. Jan. 1884 bi—
auf die Stunde genau vorheraesagt
Sterbefälle.
Gestorben: in Weilerbach die Gattin von 3
Wagner, Katharina, geb. Berg, 29 J. a; un
Birkweiler Jakob Meyer, Gutsbesitzer, früher
Wirth, 64 J. a.; in Gommersheim Joh. Friedr
A
Schwarz, Cassier des Vorschußoereins.
Fur die Redaktion verantworilich: F. X. Demet.
Oeffentliche Zustellung.!
Georg Klein, Gastwirth in St
Ingbert wohnhaft, vertreten durch seinen
Brozeßbevollmächtigten, Geschäfismann
iEckrich dauselbst, klagt gegen Otto
Wonu, Kaufmann, früher in St
Ingbert, jetzt unbekannten Aufenthalts
detes, auf Zahlung von 800 AM. für
Hausmiethe mit 5o Zinsen vom Klage ·
tage an und Prozeßkosten und ladei
den Beklagten zur mündlichen Ver⸗
handlung des Rechtsstreites vor das
Amisgericht zu St Ing bert auf
Dienstag, den 22. April 1834,
Morgens 9 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustel⸗
lung wird dieser Auszug der Klage
bekannt gemacht.
St. JIngbert, den 4. März 1884
Der Gerichtsschreiber:
Krieger,
k. Secretär.
Ausschreiben. —
Durch das Ableben des Polizeidie⸗ Eine —
ners Krick in Schnappbach ist dessen W ohnung
Stelle in Erledigung gekommen und mit Lad
sol demnächst wieder besetzt werden it Laden hat zu permiethen.
Das Gehalt betragt baar Georg Klein
306 Martk. Gastwirth.
Der anzuftellende Polizeidiener hat
außer dem Polizeidienst noch zu be⸗
jorgen:
Den Schützendienst auf der Ge⸗
wanne⸗ Sechseichen, Rothelle, Ruh
bach, Schnappdach und Schürer
hütte;
das Unzünden und Reinigen de⸗
Straßenlaternen;
3. das Aufziehen der Gemeindeuhr, u
I. das ortsuübliche Geläute.
Bewerber um diese Stelle, welche
im Lesen und Schreiben kundig sein
müssen, wollen sich dis 20. d. Pts
persoͤnlich bei unterfertigten Amte
melden.
St. Ingbert, den 5. März 1884
Das Bürgermeisteramt
6Guster.
e e
Versteigerung.
Montag, den 10. März nächst
zin Nachmittags 3 Uhr zu St.
Ingbert in der Wirthschaft von
Johann Martin wird auf Anstehen von
Johann Joseph Schweitzer,
Schmelzarbeiter. und dessen Ehefrau
Margaretha Schwarz, beisam⸗
nen in St. Ingbert wohnhaft, au'
Figenthum verfteigert:
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