Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
der ‚St. Jugberter Anzeiger“ erscheint wochentlich funfmalz: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhalturg— 
zlatt und Sonntagß mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt doftet vierteljährlich 1.4 60 à einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 75 4, einschließlia 
uz Zustellungsaebuhr. Die Einruückuugsgebühr far die Agespaltene Sarmondzeile oder deren Raum beträgt bei Juseraten aus der Pfalz 10 —, bei auderpfalzischen und solche 
auf welche die Exrpedition Auskunft ertheilt 15 4. Meclamen 80 . Bei 4maliger ECinrückung wird nur dreimalige berechnet. 
18. 
Sonntag, 25. Januar 1885. 20. Jahrg. 
Politische Uebersicht. 
LEokale nund pfälzische Rachrichten.“ 
sich nämlich ein halbes Pfund Seife und während 
er noch im Hause des Meisters mit Zusammen⸗ 
dacken und Fortschaffen seiner Effekten zu thun 
hatte, gelang es ihm, unbeobachtet das Stück Seife 
n das zum Einsäuern des Vrodteigs bestimmte 
Wasser zu praktiziren; außerdem vermischte er eine 
Hartie Mehl mit Sand, Kehricht, Streichhölzern ꝛc. 
Zum Glück wurden jedoch diese boshaften Sach— 
»eschädigungen noch, bevor die Materialien zur 
Verwendung kommen sollten, entdeckt, der Thäter 
war jedoch abgereist. Die Sache gelangte zur An⸗ 
zeige bei der Polizei und auf deren Requisition 
vurde der saubere Bursche, wie wir hören, in einer 
Herberge in Landau verhaftet; es wird ihm nun 
»om Strafrichter der wohlverdiente Lohn für seine 
zoshafte Handlungsweise, wodurch er sowohl das 
Beschäft seines Meisters empfindlich hätte schädigen, 
wie auch die Gesundheit vieler Menschen in leicht⸗ 
inniger Weise hätte gefährden können, zu Theil 
werden. 
— Deidesheim, 21. Januar. Daß Je— 
mand Urgroßvater wurde, war schon öfter da, daß 
aber Jemand Ururgroßvater geworden ist und ihm 
gleichzeitig mit der Geburt, durch die er eß wurde, 
selbst noch ein Kind von seiner Frau geboren wor⸗ 
den ist, mag wohl zu den Seltenheiten gehören. 
Dieser Fall kam dahier thatsächlich vor. Es wurde 
nämlich unser Vürger und Schreinermeister P. Dürk 
vor einigen Tagen von seiner Ehefrau mit einem 
Kinde beschenkt, während gleichzeitig eine Enkelin 
desselben, in Kaiserslautern verbeirathet. Mutter 
wurde. 
Dem Bundesrath ist ein Nachtradsetat 
zugegangen. Danach verlangt die Reichsregierung 
für die unter deutschen Schutz gestellten Erwerb- 
ungen an der Westküste Afrikas: Kamerun, das 
Togogehiet und Angra Pequena 152,000 Mk. als 
Pauschquantum zur Errichtung von Dienstgebäuden 
(fur Geuverneur, Kanzler, Kommissäre, Sekretäre 
und Amtsdiener) und Gefängnissen. Ferner wur 
den verlangt für den Gouverneur und Generalkon⸗ 
sul in Kamerun an Gehalt 30,000 Mk., für den 
Kanzler 12,000 Mk., den Sekretär 6000 Mark. 
für die Kommissäce in Togo und Angra Pequen« 
e 12,000, die Sekretäre je 6000 Mark und für 
Remunerationen und Taggelder an Unterbeamte 
12.000 Mark. 
* St. Ingbert, 24. Januar. Wie uns 
mitgetheilt wird, ist die Bürgermeisterwahl 
zahier auf Montag, den 2. Februar nächhin, an⸗ 
zeraumt. 
*St. Ingbert, 24. Januar. Unsern 
hiesigen geehrten Leserinnen und Lesern sei hiermit 
viederzolt die morgen Abend im Café Oberhauser 
tattfindende Aufführung des Oratoriums: „Die 
hl. Dreikönige“ in empfehlende Erinnerung 
Jebracht. 
— Der bisherige Lehrer an der Mittelschule 
zu Niederwürzbach, Joseph Rieber, wurde 
jon dem dortigen Gemeinderathe und der Orts⸗ 
schulkommission einstimmig als Lehrer an der oberen 
Schule daselbst gewählt. 
— Blieskastel, 22. Januar. Heute Nach— 
mittag um 212 Uhr wurden die Bewohner unseres 
Städtchens durch Feuersignale in Alarm versezzt. 
Am 20. Januar 1884 war das Hintergebäude des 
Wirthes Körner abgebrannt. Heute zerstörte das 
Feuer an dem besagten Gebäude abermals den 
Dachstuhl. Nur dem raschen Eingreifen unserer 
Feuerwehr war es zu verdanken, daß das Feuer 
auf einen so kleinen Herd beschränkt wurde. Der 
Figenthümer hat versichert. Ursache der Brand— 
entstehung unbekannt. 
— Der „pPfälz. Presse“ schreißt man aus 
Pirmasens: Hiesige Arbeiter versprechen sich 
nicht besonders viel von einem Arbeiterschutgesetze 
jach den v. Hertling'schen Vorschlägen. Wir hör—⸗ 
en im Gegentheil von vernünftigen Arbeitern die 
Befürchtung aussprechen, sie möchten selbst von 
inem diesbezüglichen Gesetze manchen Schaden er⸗ 
eiden. So herrscht z. B. in hiesigen Fabriken der 
Brauch, in Zeiten einer Arbeitshäufung des Nachts 
inige Stunden zu arbeiten. Diese Arbeit ist eine 
reiwillige und gut bezahlte. Sie ist nicht weniget 
ür den Arbeitgeber als den Arbeiter von Vortheil. 
Sollte nun diese Arbeit durch Einführung eines 
Maximalarbeitstages eingestellt werden, so würde 
»adurch manchem Arbeiter ein bedeutender Verdienst 
entzogen. Zudem entsteht die Frage, ob es für 
den Arbeiter schädlicher ist, des Nachts etwa von 
3— 10 Uhr zu arbeiten, oder diese Zeit im Wirths⸗ 
zause zuzubringen. (Sehr richtig! D. R.)“ Wie 
venigstens die Verhältnisse hier (und auch ander⸗ 
värts) liegen, würden die Wirihe durch Einführung 
eines Marimalarbeitstages nicht am wenigsten ge— 
vinnen und so wird es in den meisten Fabrik— 
tadten sein. 
— In Kaiserslautern hat ein Metzger 
Zubfleisch für Ochsenfleisch verkauft und ist dafür 
)estraft worden; das Reichsgericht hat sich dieser 
Ansicht angeschtossen. (Pf. 3.) 
— Kaisersltautern, 22. Januar. Heute 
Morgen wurde durch Entgleisung zweier Lokomotiven 
in Kaiserslautern die Ein- und Ausfahrt nach 
Neustadt gespertt, wodurch bedeutende Verspätungen 
berursacht wurden. Der Materialschaden ist noch 
azicht eruirt, dagegegen sollen glücklicherweise Ver— 
etzungen von Personen nicht zu beklagen sein. 
— Bergzabern, 20. Januar. Ein seit 
ängerer Zeit dahier in Arbeit stehender Bäcker—⸗ 
geselle hatte in voriger Woche durch seine Auf—⸗ 
ührung dem Meister Veranlassung gegeben, ihn 
zu entlassen und ihm für den angerichteten Schaden 
einen kleinen Lohnabzug zu machen. Hierwegen 
schwur der Entlassene seinem Meister Rache und 
ließ auch gar nicht lange Zeit darüber verstreichen, 
im deren Ausführung zu versuchen. Er kaufte 
Im laufenden Jahre werden im preußischen 
Heere die kommandirenden Generäle des 9. und 
11. Armeekorps ihr fünfzigjähriges Dienstjubiläum 
feiern, und zwar der erstere, General v. Tresckow, 
am 12. August, der zweite, General v. Schlotheim, 
am 22. August. Von den baherischen Offizieren 
werden der Kommandant der Festung Ulm, Gene— 
talmajor Bösmiller, am 6. März und der Chef 
A 
im 18. Auqust das gleiche Fest begehen. 
Deutsches Reich. 
Muünchen, 23. Januar. Es verlautet, daß 
Bayern im Bundesrathe eine Erhöhung der Korn⸗ 
zoͤlle durchwegs um 3 M. (7) befürworten wird. 
Berlin, 28. Januar. Der „Reichsanzeiger“ 
veröffentlicht ebenfalls die zwischen Preußen und 
Rußland am 13. dse. ausgetauschten Noten be— 
kreffend die Auslieferung der Verbrecher. Der 
Reichsanzeiger“ hat heute kein Bulletin über das 
Befinden des Kaisers ausgegeben. 
Berlin, 22. Januar. Der Reichstag geneh— 
migte in dritter Lesung debattenlos den Handels— 
Schifffahrtsvertrag mit Griechenland und überwies 
das Postsparkassengesetz einem 21agliederigen Aus— 
chusse. 
Berlin, 22. Januar. Der Handelsvertrag 
zwischen Deutschland und der Transbaal-Republit 
dürfte zur Zeit schon abgeschlossen sein. Deutscher—⸗ 
seits sind mit den Verhandlungen der kaiserliche 
Gesandte Graf Herbert Bismarck, Geheimraih Heli⸗ 
vig und Legationsrath von Richthofen betraut. 
Für die Transvaalrepublik führt Herr Jonkheer 
Beelaarts von Blockland die Verhandlungen. — 
Das noch in Vorbereitung befindliche Weißbuch 
wird weitere Aktenstücke über die deutsche Politik 
detr. deutsche Interessen in der Südsee bringen. 
Nachdem die von der englischen Regierung ernaun ⸗ 
ten Mitglieder der gemischten Kommission, welche 
über die deutschen Landesreklamationen auf Fidschi 
entscheiden soll, in London eingetroffen sind, er⸗ 
vartet man hier täglich die Benachrichtigung resp. 
kinladung der deutschen Mitglieder nach London 
zu kommen. Konsul Sahl ist augenblicklich in 
—X und wird nebst Generalkonsul Dr. Krauel 
zie deutichen Interessen in London vertreten. 
Ausland. 
NRom, 22. Januar. Die Regierung will ein 
weites Bataillon nach Assab senden. Die Minister 
des Kriegs und der Marine sollen noch eine größere 
Erpeditigun vorbereifen 
Vermischtes. 
F Mannheim, 22. Januar. Gestern Abend 
warf ein Individuum, Namens Busch, wie es ge⸗ 
teht, „aus Politik“ einen Quaderstein durch 
das Fenster der Polizeiwachtstube. Die anwesenden 
Schutzleute wurden mit Glasscherben überdeckt, aber 
nicht verletzt. 
F Mit der vielgenannten Emmer ich'schen 
Nillionen-Erbschaft, welche verschiedene 
Gaue unseres deutschen Vaterlandes schon längere 
Zeit beunruhigte und zu manchen Illusionen Anlaß 
gab, scheint es nichts zu sein. Wenigstens theilt 
die „Kobl. Vztg.“ aus einem Briefe, der ihr von 
einem bei der Erbschaft Interessirten zur Verfügung 
gestellt ist, mit, daß der deutsche Konsul die Sache 
als auf eine Fabel gegründet bezeichnete und dabei 
bemerkte, daß jeder, welcher in dieser angeblichen 
Nachlaßsache irgend eine Gebühr als Vorschuß an⸗ 
nehme, sich, des Betrugs schuldig mache. Das 
Schreiben ist datirt vom 16. Dezember 1884 und 
für die Erben, welche auch jetzt auscheinend noch 
an die Erbschaft als zu Recht bestehend glauben. 
sehr ernüchternd. 
F (EEin UeberzieherJubiläum. Es 
ziebt doch noch etwas unter der Sonne, was noch 
nicht dagewesen ist. Dazu gehött ein Jubiläum, 
»as jüngst in Gotha gefeiert wurde. Ein Stamm⸗ 
zast einer dortigen Restauration hatte in dies Lokal 
50 Jahre lang ein und denselben Ueberzieher mit⸗ 
zebracht. Das Ereigniß wurde festlich begangen. 
Mußs das ein Stoff gewesen seins! — 
(Ein junger Seefahrer.) In Ham— 
hurg ist vor einigen Tagen ein Gjähriges Kind, das 
allein die Reise über Land und Meer mahhte, ange⸗ 
kommen, um zu seiner dort wohnenden Großmutter 
zebracht zu werden. Die Eitern des Kindes waren 
im November plötzlich in Cleveland (Ohio) gestorben, 
vorauf Nachbarn dasselbe in Nempork mit den