pi. Jugherter Amzeiger
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
74 dt. aabe.· rzeiger ⸗ ersch eint iauiq fünfmalt ontag, Dieustag, Vonnerstag, Samstag und ountag; 2mal woͤchentlich mit Unterhaltung
* Eonntagt mit Sseitiger Uustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljahrlich 14 60 ⸗ einschlieblich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1A 76 —, einschließli
5 zeselungtgebube. Die Einrucknugsgebüher fuar die Agespaltene Sarmondizeile oder deren Naum beträgt bel Inseraten aus der Pfali 10 —,, bei außerpfalzischen und solche
auf welche die Expedition Auskunsft ertheilt, 10 ——., Aeelamen 30 . Bei 4mnaliger Cincackung wird nur dreimalige berechnet.
Sonntag, 28. Februar 1886. 21. Jahrg.
4414.
Deutsches Reich.
—IXX
naurtegers und schweren Reitern einen Schutz
a Schultern gegen Hiebe zu geben und schon seit
jugerer Zeit werden Proben mit verschiedenen
gad Aqhselstucken angestellt; es wurden schon meh ˖
e Muster, wie Ringke tien, Schuppenletten und
zuppenbander Panzerringe etc. gefertigt, welche
n Auf⸗ und Abnehmen eingerichtet sind, ähnlich
Feld-Achselstücen der Offizire
Runchen, 25. Februar. Die Kammer der
bgeordneten trat heute in die Berathung des
usizelats ein. In der Generaldebatte legt es
ibg Landgerichisprasident Julius Müller der Re⸗
jerung und der Kammer nahe, noch vor Erlaß
wetschen Zivilgesetzbuches eine zeitgemaͤße Ab ⸗
sidetung der pfälzischen Hypotheken- Gesetzgebung
teten zu lassen und bittet im Namen und Auf⸗
ng saͤmmtlicher pfalzischen Abgeordneten um eine
hbezugliche Vorlage im nachsten Landtage. Er
nanscht ferner den Erlaß eines Gesetzes über die
julerbringung verwahrloster Kinder und jugend⸗
der Uebelthäter nach dem Vorgange Preußens
id anderer Staaten. Abgeordueter Oberamtsrichter
jurn bespricht die Katasterverhältnisse der Pfalz.
bbt Herz will Reformen bei dem juristischen the⸗
reschen ersten Examen. Abg. Kopp stimmt diesem
Dunsche bei. Justizminister Or. v. Fäustle ver⸗
hricht die Berücksichiigung der Anregung des Abg.
—
gung Müller betrifft, so freut sich der Minister
die Anerkennung der Pfalz bezüglich der Vor⸗
ane der diesseitigen und die Reformbedürftigkeit
le dortigen Hypothekenrechts er lboͤnne jedoch nur
ine Abhilfe in ähnlicher Art, wie sie in Rhein ⸗
neußen und neuerdings in Elsaß genoffen worden
ki, empfehlen. Er wird den Vorschlag beachten
ind beruͤdsichtigen. Den Wunschen Kuby's koͤnne
un im Zusammenhange mit diesen Reformarbeiten
utsprochen werden. Fuür Erziehungsanstalten ju⸗
endlicher Verbrecher habe das Ministerium des
Imeren schon früher das Bedurfniß einer gesetz⸗
ihen Aenderung nicht anerkannt. Abg. Luthard
tührt die Zunahme der Meineide. Der Justiz
ninifter bemerkt, dieselben würden meist in Ent-
estungsbeweisen geschworen. Die Generaldebattt
vird hiermit geschlossen.
M der Spezialdebatte empfiehlt Abg. Haug
e Vereinfachung des Erbberfahrens bei Minder⸗
hrigen, die Abgg. Jegel und Kopp fordern eine
Redision der Gerichtsorganisation, welche der Justiz⸗
ninister vor Einfuͤhrung des deutschen Zivilgeseh
—X auf das entschiedenste zurückweist. Abarord
neter Walter bespricht die Aversen der Gerichts⸗
ichreiber. Der Justizminister antwortet auf die
xerschiedenen einzelnen Anregungen. Der Etat für
die Amtsgerichte wird darauf genehmigt. Fortsetzung
der Berathung des Justizetats morgen.
Munchen, 25. Febr. Die Kammer der
Reichsräthe bewilligte einstimmig 2,0580.000 Marl
fur den Neubau eines Bahnhofes in Regensburg.
Muͤnchen, 26. Febr. Die Kammer der
Reichsrathe lehnte den Antrag Hafendrädl auf Ab-
chaffung des 7. Schuljahres mit allen Stimmen
zegen die des Fürsten Loöwenstein ab.
Berlin, 26. Febr. Heute erfolgihj die Ver⸗
agung des Reichssstags bis Dienstag, wo die Be⸗
alhung des Monopols beginnen wird. — Dem
Bundesrathe ist der Handelsvertrag zwischen Deutsch⸗
and und Zanzibar zugegangen. — Bischof Kopp
zatte gesern eine längere Audienz beim Kaltus
ninister wegen Amendierung der Kirchenvorlage.
— Stöckers Wahl wurde im Abgeordnetenhause
zeanstandet.
Die Polen im Herrenhause, an der
Spitze Fürst Radziwill, beantragen zu dem Antrag
Dernburgq · Kleist⸗ Retzow folgendes: In Erwägung,
aß durch denfelben Mißbelligkeiten und Zwiespalt
inler den Staatsangehörigen der Ostprovinzen her⸗
Jorgerufen würden, ferner die Pflicht des Staates,
alle Unterihanen, ohne Unterschied der Religion
ind Sprache, gleichmäßig zu schützen, verletzt würde,
geht das Haus zur Tagesordnung übet.
Slaud.
Madrid, 285. Febr. Der Oberkriegsrath
bestaätigte die Verurtheilung des Herzogs von Sevilla
zu achtjahrigem Gefängniß und zum Verlust seine?
Brades.
— Kirchheimbolanden, 28. Februai
Eine prinzipiell nicht unwichtige Entscheiduug ha
das Schöoffengericht hierselbst in folgendem Falle
getroffen: Karl Schitter, Winzer in Kirchheimbo-
ianden, war beschuldigt des Wirthschaftsbetreibens
ohne Konzession. Schitler betreibt namlich seit dem
Jahre 18883 das ganze Jahr mit geringer Unter⸗
zrechung eine Straußwirthschaft zur Verzapfung
eines eigenen Gewächses. Auf eingelegte Beschwerde
zerschiedener hiesiger Wirthe, welche durch die
Straußwirthschaften in den Jahren 1883 und 1884
ich in ihrem Geschäft geschädigt sahen, wurde auf
AInordnung des k. Bezirksamts durch das Bürger-
neisteramt, so auch Schitter untersagt, dte Wirth-
chaft ohne Konzession fortzuführen. Schitter war
edoch mit diesem Verbot nicht einverstanden und
zrachte deßhalb die Sache zum gerichtlichen Aus⸗
zrag. Heute erfolgte nun dessen kostenlose Frei-
jpr echung, da keine geseßliche Bestimmung für die
pfa lz existirt, welche den Ausschank des eigenen
GBewachses von einer Konzession abhängig macht.
Es kann sonach Jedermann sein eigenes Gewächs
inslandslos verzapfen, nur darf dieses nicht das
nanze Jahr durch dauern, ansonsten die deßfallfigen
Steuern zu entrichten wären.
— Frankenthal, 24. Febr. Heute Abend
jst einem Mitgliede des hiefigen Velocipeden-Klubs
ein bedauerliches Unglück in der Nahe des Speyerer
Thores zugestoßen. Während der Fahrt stürzte
dasselbe mit seinem Byeicle so unglücklich, daß er
zeide Arme brach. Der eine soll am Knoͤchei ge⸗
drochen sein. Er wurde zu einem in der Nahe
wohnenden Arzte geführt, der ihm die erste ärztliche
Hülfe leistete. (F. T.)
— Ein Stückwerler in Freinsheim hat
in der Kissinger Lotterie 185. 000 Mk. gewonnen.
Lokale und pfälzische Rachrichten.
*Sit. Ingbert, 27. Febr. Wie wir
seiner Zeit mittheilten, wurde im November vor
Jahres dem Herbergsbesitzer Johann Wolfgang
Weiß dahier durch den Fabrcikarbeiter Friedrich
Adam von Eindd mittelst Erbrechens eines Schran⸗
teß die Summe von 30 Mark entwendet. Wegen
zieses Reates wurde Adam,., ein Mensch mif
angem Strafregister, in der letzten Straflammer⸗
itzung des kgl. Landgerichts Zweibrüden zu einer
Juchthausstrafe von 3 Jahren, Verlust der bürger⸗
uchen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren
und Stellung unter Polizeiaufsicht verurtheilt.
— Rehborn, 24. Febr. Gestern Nach⸗
mittag ertränkte sich der Tagner Joh. Decker sen.
im Glan. Motive unbekannt. (Pf. Press⸗.)
— AAD—CXfAZLCCA — —
St. In zbert an der Ludwigestraße
neben Philipp Klink.
St. Ingbert, den 16. Febr. 1886. 2.
XXXF
b. Notar.
J
Versteigerung.
Bermischtes.
Halle a. S., 25. Febr. Wie die „Saale⸗
Ztg.“ meldet, hat gestern Abend der Schuhmacher
doehmer in Weimar seine beiden Kinder, ein vier⸗
ähriges Mädchen und einen zweijährigen Knaben,
in einem Anfall von Geistesstörung mit einem Beil
erschlagen.
FEine furchtbare Familieniragödie hat fich
in Mezötur abgespielt. Siegmund Szücs,
Lehrer der reformirten Gemeinde, hat erst seine
drei Kinder, dann seine Frau und schließlich sich
elbst erschossen. In einem zurückgelassenen Briefe
zibt er als Ursache an, er habe die Untreue seiner
Frau in Erfahrung gebracht.
ar die Redaltion verr ch: F. A. Deme g.
49 Vez.) 860 47 7
A Tagw. ez. a 7 qm 3 *
Ader im Wohmbacher weiher. Geschafts Ewyteblung.
Plan Nr. 46202 (02 dezim.) Der Unterzeichnete beehrt sich hiermit
31a 385 qm Aderland und Plan, anzuzeigen, daß er eine »15 *
Her. A6206 (1 Tagw. 80 —* Milchhandlung
nn Wiese, ein Ganzes hier errichtet hal und ist vom j. Mar
an jeden Abend um 7 Uhr frische gute
St. Ingbert, den 19. Febr. 18860 Milch aus der Molkerei von —*
i —er, lautern zu nachstehenden Preisen zu
k. Notar. begziehen:
88 per Schoppen zu 10 Pfg.
—— W 6575.
afelbutter per Pfd. zu Mt. 1,80.
GC. J. Dietz.
Versteigerung.
Dienstag, den 9. Maärz
886, Nachmittags 1 Uhr, zu St
Ingbert in der Wirthschaft von
Nichael Paul. lassen die Eheleute
Zeinrich Isaae, Kaufmann, und
Rosalie Nathan, beisammen fruͤhe
n Si. Ingdert, jetzt in St. Johann
m der Saar wohnend, zu Eigen ver⸗
etigern:
Steuergemeinde St. Ingbert:
Plan Nr. 6331, (8 Dez.) 2a
0 qm Flache, worauf ein zwei⸗
ödiges Wohnhaus mit Stall
dof und Zugehdr, gelegen zu
Dienstag, den 9. März
nchsthin, Nachmittags 221 Uhr
zu St. Ingbert in der Wirthschaft
von Michael Paul läͤßt Katharina
Peters, Witiwe von Karl Gros
320., ohne Gewerbe, früher in St.
Ingbert, jetzt in Blieskastel wohnhaft,
auf Eigenthum versteigern:
Steuergemeinde St. Ingbert:
L. Plan Nr. 46192 und 4619b
I0apitalien
gegen Hypothele Arj
hei Geschzäfisòmann I2 dabier
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