Full text: St. Ingberter Anzeiger

gesetzt und gedrukt wurde. Prinz Ludwig von 
Zatienberg hat nämlich, wie bekanntlich ja auch die 
Prinzen des preußischen Konigshauses ein Handwerk 
oder eine Kunst zu erlernen pflegen, sich in der 
Zunst Gutenbergs ausgebildet. In dem Palais 
seines Vaters, des Prinzen Alexander von Hessen, 
besitzt Prinz v. B. eine vollständig eingerichtete 
kleine Druckerei, seine Gemahlin hat er ebenfalls in 
die Kunst eingeweiht, so daß das Paar gemeinsam 
das von der Schwester resp. Schwägerin verfaßle 
Werk in prächtiger typographischer Ausstattung 
setzen und drucken konnte. 
FHeidelberg, 2. April. Viktor v. Scheffel 
wurde soeben in einem Specialwagen nach Karls 
ruhe übergeführt. Dr. Fehr begleitete den Kranlken. 
Der kathol. Kirchenvderwaltung Haßfurt 
wurde zur Aufbringung der Mittel für Resiaurir⸗ 
ung der. Ritterkapelle daselbst die Bewilligung zur 
Veranstaltung einer Geldprämienlotterie für den 
Umfang des ganzen Königreiches ertheilt; gleiche 
Erlaubniß erhielt auch die kath. Kirchenverwaltung 
Zwiesel zur Aufbringung der Mittel für eine neue 
Pfarrkirche. 
F Z3wiesel, 30. März. Ein reicher Haus- 
besitzer dahier ist mit dem Viehhändler Strauß 
dahiec gegen Zahlung von 3 Mark für den Tag 
nebst freier Kost und Trunk dahin übereingekommen, 
daß Strauß sich vor eines der Häuser des Sonder⸗ 
lings stellt, und dort den ganzen Tag über, um 
einer Nachbarin hiedurch „eine Freude zu bereiten“, 
die Zunge herausstreckt. Strauß beginnt sofort 
die Arbeit, wie durch gegenseitigen Handschlag vor 
Zeugen ausgemacht wurde. 
F Hirschberg i. Schl., 1. April. In Ber⸗ 
hisdorf, Kreis Hirschberg, machte gestern der bier— 
zehnjährige Schulknabe T. seinem Leben durch Er⸗ 
hängen ein Ende. Motiv zu dieser traurigen Thaf 
war seine Ausschließung von der diesjährigen dem— 
nächst stattfindenden Konfirmation! Damit sind die 
Selbstmordmotive wieder um eine Spezies vermehrt 
worden. 
4 Wie das „M. Tabl.“ aus sicherer Quelle 
erfähri, ist ein am Montag von Bäse entlassener 
Stallbursche Namens Richard Jakobs aus 
Wittenberge bei Berlin dringend verdächtig, aus 
stache den Brand des Bäse'schen Affentheaters in 
der Nacht zum 1. April angelegt zu haben. Seit 
Mittwoch ist derselbe nicht mehr gesehen worden, 
ann jedoch, da er nur geringe Baarmittel besizt, 
uinmöglich sich sehr weit von Mainz entfernt haben. 
Dder Bursche ist 17 bis 18 Jahre alt, von mitt⸗ 
erer Größe, breitschulterig, bartlos, dunkelblond 
und von frischer Gefichtsfarbe; er trägt dunklen 
Gehrock und halbhohen schwarzen Filzhut. 
Berlin, 2. April. Deutschlands Ein— 
vohnerzahl betrug am 1. Dezember 1885 nach 
dem neuesten Monatsheft zur Statistik des deutschen 
Reichs 46.8040,587 Kopfe hat sich demnach in den 
etzten 5 Jahren um 1,606,526 oder jährlich 0,70 
o vermehrt. 3 
f Tilsit, 1. April.“ Der Eisgang auf der 
Memel hat begonnen. 
jaftungen. Der Domplatz wurde militärisch beseht 
die Munizipalität erließ beruhigende Kundmachung 
f London, J. April. Im vorigen *— 
vanderteu aus Großbritanrien 803,901 Person 
nus gegen 264.885 im Jahre 1884 und 418 e88 
m Jahre 1882, welches Jahr die hochste Am 
vanderungsziffer aufweist. Zurüchelehrt siin 
13,549 Personen. 9917 weniger als 1884. 
Dienstesnuachrichten. 
— Die katholische Pfarrei Bundenthal 
vurde dem dortigen Verweser Dengel verlichen 
Die Steuereinnehmerei Haßloch wurde deg 
dandidat Kronauer in Schifferstadt übertragen, w 
die Steuereinnehmerei zu Kirrweiler der Einnehme 
Zattler von Odenbach versetzt, die Einnehmere 
Odenbach dem Kandidat Wiehe in Kirrweiler da 
iehen, an die Einnehmerei Marnheim wurde du 
kinnehmer Schollh von Wörth versetzt, die Cin 
nehmerei Wörth wurde dem Kandidat Kocher m 
Bermersheim übertragen. 
(6GDas Erbe des Grafen und der Gräfin 
FLhambord.) Der Herzog von Parma und 
Braf Bardi treten in den Besitz des Erbes nach 
dem Grafen Chambord, dessen Nutznießung die 
jerstorbene Gräfin auf Lebenszeit hatte. In die 
dinterlassenschaft der Prinzessin, welche nach dem 
Pester Lloyd“ etwa sechs Millionen beträgt, die 
stothschild verwaltet, und außerdem aus den in 
Desterreich liegenden Besitzungen Frohsdorf, Pitten, 
zuchheim und Ebenzweiler besteht, theilen sich be⸗ 
anntlich Don Alfonso und Don Caclos, oder ge⸗ 
nauer des letztgenannten Prinzen ältester 14jähriger 
Sohn. Don Carlos wird nunmehr seinen Wohn⸗ 
itz abwechselnd in Venedig und Frohsdorf nehmen 
und der Ruhe pflegen, zu der ihn ein schmerz⸗ 
jaftes chronisches Halsleiden zwingt. Der heiß- 
lütige und früher stets kampfberrite Prätendent 
'oll die Waffe für immer aus den Händen gegeben 
und allen ehrgeizigen Ansprüchen entsagt haben. 
Mailand, 2. April. Die Erzesse 
von Arbeitern, welche seit gestern Abend 
die Aufhebung der Brodtarxe verlangten, führten 
im Laufe des heutigen Tages zu mehrfachen Ver⸗ 
— 
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Deme z. 
—EC Ü ——& 
Die Neue Fundgrube“ gehört zu den belfebteßten 
Monats⸗Zeitschriften der Gegenwart, weil dieselbe durch 
»ie Reichhaltigkeit von nur praltischen und handlichen an 
ileln keine Nebenbuhlerin befitzt. Wer in Gartenbau, de 
zandwirthschaft, dem Gewerbe. im Hauswesen, der Jas 
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daus 4 Mark (2 fl. 38 kr. österr. Währ. 5 Franch 
FProbenummern stehen Jedermann grati; 
ju diensten von der Expedition der, Reuen Fundgrube 
Wundsie del, Bayern. 
7 
—Wcusiss' 
— 24 J 
Todes⸗ Anzeige. 
Verwandten, Freunden und Bekannten nur auf diesem Wege die 
schmerzliche Nachricht, daß es Gott dem Unerforschlichen gefallen hat, 
unser liebes Söhnchen 
Vas 
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2 immer 
vird zu miethen gesucht. Von wem? 
agt die Exped. ds. Bl. 
Im Gasthof zut 
Post stehen 1 
hönes Reit⸗ 
»ferd und 2 
Fuhrpferde 
nach langem Kranksein im zarten Alter von 11 Wochen zu sich zu 
nehmen. 
R St. Ingbert, den 5. April 1886. 
Die trauernden Eltern: 
Karl Schwarz, 7 
Margaretha Schwarz, geb. Schorf. « 
Die Beeerdigung finder Dienstag Nachminag 3 Uhr statt. u 
——5 
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— 
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—AIX 
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