fWie musikliebend der Deutsqhr
ist, läßt sich an, seiner Volkssprache nachweisen
Trommeln, Geigen, Hörner und Posaunen braucht
er, um seine Gefühles zum Ausdruck zu bringen.
Macht ihm Jemand einen Vorschlag. welchem er
nicht „zjustimmen“ zu können glaubt, so erwider
er gelassen: „Ich werde Dir etwas blasen“, oder
ex sagt: Ich pfeife darauf!“ Hat Jemand wenig
Aussicht mehr, sein Ziel zu erreichen, so „pfeift er
auf dem letzten Loch‘. Ist der Deutsche auf Je
manden ärgerlich,“ so „geigt“ er Ddem Betreffenden
die „Wahrheit“. Dem optimistisch Angehauchten
‚hängt der Himmel voller Geigen“, der Pessimisi
„fieht den Himmel für einen Dudelsack an“.
Stecken ein paar unter einer Decke, so pfeifen sie
dasselbe Lied“, oder „sie blasen auf demselben
horn“. Kann Jemand seine Worte nicht an-
zringen, so „stößt er in die Posaun“, und hat
»er Gymnasiast das Examen bestanden, so behaup
et er: „Ich habe tüchtig pauken müssen“. Wer
ich in hoher Stellung befindet, „gibt den Ton an“.
Die bekannten Worte des Rabbi Ben Akiba über⸗
jetzt der Deutsche in die Redensart: „Es ist die
alte Leier“, „stets dasselbe Lied'. “ Geht Jemand
trotzig ab, so ruft der Deutsche lachend: Da
Jeht er hin und singt nicht mehr.“ Diese Bei⸗
piele dürften genügen, um zu beweisen, daß in
FEinen seltenen Spaziergänger, so schreibt der Sprache des Deutschen „Musik liegt“.
der B. B. K.“, gewahrten Dienstag Nachmittag — (Eine Erplofion schlagender Wetter
in Berlin die zahlreichen Passanten der Leip- kam auf einem delgischen Kohlenschiff vor. Drei
ziger · und Koͤniggrätzerstraße. Fürft Bismard personen find schwer verbrannt. 3
ging, nachdem er um fünf Uhr das Herrenhaus 7 Paris, 18. April. In Adjaccis auf Cor⸗
verlassen, allein die Leipzigerstraße herunter über fica stürzte ein Haus ein, wobei 9 Personen ge⸗
den Potsdamer Platz und bog dann in die König- lödtei und 4 verwundet wurdeenn.
gräützerstraße ein. Seit langer Zeit sah man den Madrid, 186. April.“ Der Ministerrath
Kanzler nicht zu Fuß auf der Straße; denn wäh- sprach sich gegen die von der Konigin gewünschte
rend er seine Spazierritte bis in den Grunewald Begnadigung des Herzogs von Sevilla aus und
ausdehnt, benutzt er zum Spazierengehen bekanntlich entschied sich für die Verbannung desselben nach
muir den Garten seines Palais. Ohne jede Be- den Balearen. —
gleitung, in seinem Küraffier⸗Interimsrod, ohne 7 Eineneue Praktik der Englän⸗
Mantel kam er daher, von einer großen Menschen- der.) Um deutsche Fabrikate, deren Konfurrenz
menge auf Schritt und Tritt begleitet. Jung und jie fürchten, im Auslande in Mißcredit zu bringen,
Alt drängte heran; die Pferdebahnen der Leipziger · jaben die Engländer neuerdings die Praxis einge-
und Koniggrätzerstraße wurden im Augenblick lerr; ührt, daß sie schlechte Fabrikate“ mit deutschem
eder beeilie und freute sich, einen so seltenen Anblick Fabrikstempel versehen. So machte in der Äpril⸗
genießen zu können. Auf jeden Gruß antwortete Sitzung des Berliner Vereins zur Beförderung des
der Kanzler mit Anlegen der Hand an die Mütze, Bewerbefleißes der Ingenieur Kirchner darauf auf⸗
wabrend seine Linke auf dem Degengriff ruhte. merkfam, daß man in Sheffield, um die deutsche
— 2 — — — — *
Nur ein Versuch geehrte Hausfrau
Bestätigt, daß das weltberühmte Hodurel'sche MNORVLEAIN, mittelst
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froi von jedor Schärfo, 8 St. aO0 Pfg
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Rigters
süchen⸗ und Hauswesens vollste Zufriedenheit und
Anerkennung der Herrschaft erworben. Ihre culi⸗
narischen Leistungen waren tadellos, in der Küche
olinkten und blitzten die kupfernen Kessel und Kasse⸗
rollen in leuchtendem Glanz, kurz Alles in Allem,
Mathilde war ein Juwel, dessen sich Frau Amts
richter S. schwerlich jemals würde entäußert haben,
venn sich nicht mit der Zeit herausgestellt hätte,
daß Mathilde einen nur ziemlich dunkelen Begriff
pon „Mein und Dein“ habe und in dieser un⸗
iebsamen Begriffsverwechselung das Eigenthum der
Herrschaft nicht sonderlich respektire. Frau S. sah
sich daher genöthigt, ihrer Küchenfee trotz aller
sonstigen Vorzüge den Dienst zu kündigen, was bei
dieser einen Strom von Thränen entfesselte. Sie
beschwor Madame S., ihr wenigstens das Dienst⸗
buch nicht zu „verschimpfiren“, da fie dadurch zeit⸗
lebens unglücklich würde. Zwischen Pflicht und
Mitleid kaämpfend, wußte Frau S. durch eine
Zweideutigkeit“ sich aus der Klemme zu ziehen,
ohne durch ein wahrheitswidriges Attiest sich ber⸗
antwortlich zu machen. Sie schrieb nämlich nach
einigen belobenden Worten über die Küchenquali—
fikation der Scheidenden an Stelledes sonst so
beliebten ireu und ehrlich“ einfach und wahrheits⸗
gemäß: „Mathilde hat sich gut genommen:.“
Industrie in Verruf zu bringen,* den schleh
Stahl, den man nach Amerika schickt, cinsg
der MRarken, bogt german gteol“ derfiehteadw
FWEin neues unterseeischeg Bodt
In Liverpool wurden dieser Tage einige befriedisen
Versuche mit einem neuen elektrischen untersees
Boot gemacht, welches die Erfindung don Mi
F. Waddington in Birkenhead ist. Dag dahthe
ist cigarrenfoörmig, hat eine Länge von 37 *
und in der Mitte eine Breite von 6 Fuß, — *
die beiden Eaden spitz zusammenlaufen. —R
trägt einen Thurm, und seine Versenkung unterd
Wasseroberfläche wird durch die auf beiden —
üußerlich angebrachten? geneigten Platten bewin
die aus dem Innern kontrolirt werden. Dat Voꝛ
hat ein Steuer und eine selbstthätige Vorrichin,
welche es in horizontaler Lage hält. Die Vvemanne
besteͤt aus zwei Personen, denen ein Vorrath da
domprimirter Luft zu Gebote steht, falls dag Ve
längere Zeit versenkt bleibt. Die Beweglraff bese
aus Elektrizität, welche in 50 Behältern an Von
untergebracht ist und diese treibt eine archimedist
Schraube. Der Vorrath an Elektrizitat ist hů
reichend, um das Boot zehn Stunden lang m
ziner Geschwindigkeit von 9 (engl) Meaisn
Stunde sowohl in der Tiefe wie auf der —R
fortzutreiben. Die Elektrizitätszellen gewähren 3
leuchtung durch Glühlampen und setzen auch eis
Pumpe in Thätigkeit, um die Wasserballasthehalte
zu leeren, die zur Versenkung des Booles gefüb
werden. Experimente mit diesem Fahrzeuge
Gegenwart von Vertretern der Admitalitüt solle
den Beifall der Letzteren gefunden haben.
FGEin zweiter Salomo,) Eln wahte
Yankee hatte zwei Söhne, die in ein und dasselb
Mädchen sterblich derliebt waren. Jungst said
der Vater seine beiden Söhne auf eine weite Rej
— und heirathete die Jungfrau selber. J
——
Für die Redaltion veramwortlich: F. X Demen.
.*
X
Lacti
V
—AXL
Fapri eidenslaufer, Berlin x,
Kk S-
Für die vielen Beweise herzlicher
Theilnahme während der Krankheit und
bei der Beerdigung unent nun in
Gott ruhenden Gattin, Mutter, Tochter
Schwester, Schwägerin und Tante
Margaretha Hoos,
8eb. Engel,
jagen wir unsern tiefgefühltesten Dank.
J St. Ingbert, 18. April 1886.
Namens
der ircuernd Hinterbliebenen:
Karl HBOOGS. Bergmann
2Parzellen Wiese
m Allment, früher dem' Handelsmann
Ferdinand Straß, jetzt dem Rentner
Levi Rosenbaum in Zweibrücken
angehörend, sind zu verkaufen oder aus
3, 6 oder 9 Jahre zu verpachten durch
Notgriate⸗hilfen Weber. J
Zu vermiethen.
Der untere Stock im Hause det
Herrn Cart Roesler (früher P.
—„chwarz) in der Ludwigftraße hier
neben den Herren Ph. Gottmann und
Carl Schwarz ist, ganz oder getheilt
pu vermiethen.
—X
Jak. Schwarz, Dreher s —II —ILL
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Ad. Richter & Cis.,
—XXXXII
echmcum —
uittweida. —B
—X Aazeninea· Teaauixer
—XX Aufnahme:
cre AIuSiI u. Octobac.
Umer Muͤnsterloose 8 M
10 Loose 29 M. Ziehung 27. Aprihe
A. Jimmermaun, Andernach a. Rh
Drud und Verlag von F 7
—
2.