na ommen, ja ohne den Blick vom Zielobjecte ab⸗
den, abgefeuert werden koͤnnen. Die Repe⸗
uwenden⸗
sworrichtung kann durch eine einfache Drehung
boesperrt werden. Das Gewehr ist von gefälliger
yorm und sogat etwas leichter als gewöhnliche
Hiitargewehre; der Mechanismus ist äußerlich
vollkommen maskirt, da derselbe durch den Schaft
Adedt wird. Es ist jedoch sofort zu erkennen, ob
9— Schloß gespannt st oder nicht. Behufs Rei⸗
igung der Waffe sind Hebel und Block ohne
Shraubenzieher vom Gehäuse abnehmbar. Herr
heht wird seine Gewehr⸗Konstruktion dem öster-
reichijchen Reichs⸗Kriegsministerium zur Prüfung
egen.
vn Paris. Fräulein Blanche Bortot, Tochter
ines Kaufmannes, sollte am 18. d. M. ihre Ver⸗
nahlung mit dem Beamten Marat feiern. Die
häste waren bereits versammelt; der Bräutigam
sal auf die Braut zu, und überreichte ihr ein aus
eißen Camelien bestehendes Bouquet. Das Mäd⸗
qen warf einen Blid auf dasselbe. schleuderte es
zum in eine Ecke und sagte: „Ich heirathe Sie
icht, Sie sind ein Geizhals, das Bouquet hat
sochstens zehn Francs gekostet, so etwas schenkt man
ner Choristin, aber nicht einer Braut.“ Umsonst
par alles Zureden, umsonst die Betheuerungen des
hiautigams das Bouquet sei theuer gewesen und
ut ungeschickt zusammengestellt, die Braut verspercte
isch in ihr Zimmer, erschien zehn Minuten später
im einfachen Hauskleide und ersuchte die Gäste
jachelnd, doch bei dem nun einmal bestellten Diner
—V— Die Hochzeit aber unterblieb! Wie
sroh muß der Exbräutigam gewesen sein, als er
ich nachher in Ruhe die Sache überlegte, daß
a verhängnißvolle Bouquet so dürftig aussah!
EGeutscheFahnen inFrankreich.)
Rach dem Generalstabswerk ist die einzige Fahne,
welche die deutsche Armee 1870 71 „verloren“ hat,
diejenige des 2. Bat. 61. Inf.⸗Regiments, welcht
mii Blut getränkt und zerschossen durch Mannschaften
der Brigade Riciotti Garibaldi bei Pouillyh am 28
Januar 187 1.unter einem Haufen von Leichen
botgefunden wurde. Neuerdings haben die Franzosen
wiederholt von einer zweiten „eroberten“ Fahne
gesprochen, derjenigen des 2. Bat. 3. westfäͤlischen
Infanterieregiments Nt. 16. Das Offizierkorps
Jes 57. französischen Regiments veröffentlichte am
. Mai 1888 eine Berichtigung in „Le Petit
Zournal in welcher gesagt war, im Gegensatz zu
der Fahne des 61. Regiments, welche gefunden
—XV
ments am 16. August 1870 bei Renzonville im
vollen Kampfe erobert worden (pris en pleine action).
Auch „L'Avenir Militaire“ sprach jüngst von dieser
weiten „eroberten“ Fahne. Es ist richtig. daß daß
16. Regiment nur noch den unteren Theil des
Fahnenstockes besitzt, welcher durch kaiserliche Ver⸗
fügung vom 24. September 1872 durch neue
Eimbleme ergänzt worden ist. Indessen sind die übrigen
Theile jedenfalls auch nicht erobert, sondern ge⸗
funden worden. Die ganze Fahnensektion und von
der Fahnentempagn 3 Offiziere und 100 Mann
waren todt odet verwundet, das Feldzeichen wurde
erst nach der Schlacht vom 16. Regiment vermißt.
Wie aus dem Werke „Zwei Brigaden“ von Fritz
hönig hervorgeht, dessen Verfasser als Brigade⸗
Adjutant der Schlacht beiwohnte und aus eigener
Anschauung darstellt, ist die 88. Brigade nicht dem
Bajonnet, sondern dem moͤrderischen Feuer erlegen
und war das 16. Regiment abgehetzt, verblutet und
selbst zum Zurücklaufen unfähig. Nach den in der
Deuisch. Heeres⸗Ztg.“ mitgetteilten Nachforschungen
über das 16. Regiment wurde am 17. August,
also am Tage nach der Schlacht, der untere
Theil der Fahnenstange mit dem Ringe und
einzelnen Ueberresten des Fahnentuchs, von Leichen
umgeben, auf dem Schlachtfelde gefunden.
diese Reste sind nach der Verfügung des
daisers in einer Rosette durch einen silbernen
Knopf mit einer den Ursprung der Rosette er⸗
Adrenden Inschrift, an der neuen Fahne unter dem
eisernen Kreuze, angebracht worden.
FLondon, 28. April. Heute früh brach
in einem Trinklokal in der Nähe von Regenistreet
dahier Feuer aus. Zwei deutsche Schneider, Na⸗
mens Hurraell und Buchmann, welche in dem
hause wohnten, kamen bei dem Brande um.
7 Glias im Brückenbau.) In England
ingt man nun an, beim Brückenbau statt des
botzes Eisen oder der Steine Glas zu verwenden.
weil es nicht blos billiger, sondern auch dauer—
hafter ist.
Papier von Seegras ist das Reueste.
zas ein Japanese erfunden hat. Das Papier soll
elbst als Ersatz fsür Glas verwendet und so her-
jestellt werden können, daß es aussieht, wie ge⸗
arbtes Glas.
Eine Verbindung des Weißen Meeres mit
der Ostsee durch einen directen Kanal mit Benutzung
des Onegasees wird in Rußland ernstlich erwogen.
Der Plan soll schon zu Peter des Großen Zeiten
rörtett worden sein. Es besteht allerdings ein
Seeweg zwischen den beiden Meerestheilen, aber er
st 1500 Seemeilen lang. Der geplante Kanal
agegen vermindert die Entfernung auf nahezu ein
Dritiel. Da es sich nur um die Verbindung des
Weißen Meeres mit dem Onegasee handelt (der
Inegasee und der Ladogasee, sowie der Ladogasee
und der Finnische Meerbußen sind bereits durch
Wasserstraßen mit einander verbunden), so werden
die Kosten auf nur ungefähr 15 Mill. Mk. veran⸗
chlagt Prähme von über 100 Fuß Länge und
ntsprechender Breite wären im Stande, den Kanal
hne Schwierigkeit zu benutzen. Der Handel aus
»em Weißen Meere hat in den letzten Jahren be—
)eukend abgenommen. Ehemals ward dort eine
zroße Flotte unterhalten; dieselbe ist seit einigen
Fahren jedoch eingegangen. Man hofft, daß der
danal den Handel wieder beleben und der Eisen⸗
industrie im Onegadistrict einen neuen belebenden
Anstoß geben werde.
'Aus China. Die „pekinger Zeitung“
yeröffentlicht ein Dekret des Kaisers Kuang-su,
velches die Strafe des Literaten und Schriftstellers
Wongetzi, der geviertheilt werden sollte, in einfache
5ẽ)0haupiung umwandelt. Dieser Schriftsteller hatte
ämlich das Majestätsverbrechen begangen, in einer
einer wissenschaftlichen Arbeiten auch die Namen
nehrerer chinesischer Kaiser zu nennen, was die
hinesische Hofetikette strengstens verbietet. Die
zinder dieses großen Verbrechers werden dagegen
erst im Herbst hingerichtet werden.
—FNewéYork, 26. April. Streikende der
Missouri Pacifie Eisenbahn lockerten heute früh vor
Tagesanbruch die Schienen in der Nähe von Wyan⸗
zotle in Kansas, infolge dessen ein Güterzug ver⸗
unglückte. Der Heizer und ein Bremser wurden
purden getödtet und der Lokomotivführer tödtlich
verletzt. Die Eisenbahngesellschaft hat eine Belohn-
ing von 2500 Dollars für die Verhaftung der
Schuldigen ausgesetzt. Der Verkehr ist im übrigen
vieder vollständig regelmäßig.
4 Ein amerikanischer Metzger. Der größte Fleisch⸗
jauer der Welt ist zweifelsohne Herr Swift in
Fhikago, in dessen Schlachthaus daselbst im ver-
jangenen Jahre nicht weniger als 424 483 Ochsen
Jeschlachtet worden sind. Er beschäftigt in seinem
-chlachthause in dem täglich ca. 1400 Ochsen
geschlachtet werden, 1300 Personen. Das Fleisch
Jer geschlachteten Thiere wird dann mittelst 900
cẽiswaggons, die gleichfalls Eigenthum Swift's
iind, nach allen Staaten der Union versendet und
yort an Detaillisten verkauft.
F Das erste deutsche Brauipaar in Chicago hat
ürzlich daselbst seine goldene Hochzeit gefeiert. Am
3. April 1836, als Chicago noch ein kleines Dorf
var, reichten sich Jalob Miller und Katharina
ZBaumgarten in dem ersten katholischen Kirchlein
von Chicago die Hand zum Bunde. Der Jubilar
Miller wurde 1812 bei Kaiserslautern in der Pfalz
seboren und Frau Katharina im Jahre 1818 in
othringen. Von Praͤsident Clebeland war zu dieser
Zelegenheit ein eigenhändiges Beglüchwünschungs⸗
chreiben eingelaufen.
Wenn anders amerikanische Zeitungen nicht
iberireiben (und das thun sie ja nicht), ist der Far
West noch nicht aus der Art geschlagen, wie der
olgende aus Nebraska gemeldete Vorfall beweist:
zin Farmer, Namens Steadmann, der in einem
Dorfe Lyons in der Burt County wohnte, fand
iich deranlaßt, einen seiner Arbeiter, Namens John⸗
on, zu entlassen. Dieser, in der Nachbarschaft
derhälinißmäßig unbekannt, zankte mit seinem
Meister, zog seinen Revolver und schoß ihn nieder.
In der auf diese Mordthat folgenden Aufregung
ergriff Johnson ein Winchestergewehr sammt Mu⸗
ailion, schwang sich auf ein Pferd und enifloh.
Fine Truppe bewaffneter Farmer setzte ihm nach
ind holte ihn ein. Der Flüchtling machte einen
LIugenblick Halt, gab auf seine Verfolger mehrere
Schüsse ab, die zwei tödteten und einen dritten
ödilich verwundeten. Als die Menge der Verfolger
hn irotzdem bedrängte, sprang er von seinem
Bferde, flüchtete sich mit seiner Büchse und Munition
in eine Scheune, und eröffnete durch alle Loͤcher
und Oefsnungen Feuer auf die Berfolger, die schon
iber hundert zählten. Eine eigentliche Belagerung
»egann. Die Belagerer, die sich sorgfältig vor den
dugeln des eingeschlossenen Mörders hüten mußten.
gaben bis zum Einbruch der Dunkelheit Salven
auf die Scheuer ab. Man machte den Vorschlag,
das Gebäude das achtzehn Pferde und Maulthiere
und über hundert Hühner enthielt, in Brand zu
ttecken, aber Niemand hatte den Muth, seine Haut
den Kugeln des Desperado auszusetzen. In der
Nacht langte ein Sherif mit 10 dewaffneten Kon-
fablern an. Am nächsten Morgen begann die Be⸗
chießung von Neuem, der Mörder antwortete und
eine Kugeln durchlöcherten die Hüte und Kleider
nehrerer Belagerer; auch am dritten Tage, als die
Belagerer bereits gegen zweihundert Mann zählten,
»erwundete er mehretre Männer, darunter einen
zödtlich. Da er in der Scheune Milch und Speise
m Ueberfluß hatte, war es unmöglich, ihn auszu⸗
zungern, und man faßte den Entschluß, koste es
vas es wolle, das Haus in Brand zu stecken.
Begen Abend feuerten die Belagerer eine Salbe
nach der anderen auf die Scheune ab, der Mörder
intwortete, ohne jedoch Jemanden zu verwunden,
und das Dach fing Feuer. Als das Gebäude aus⸗
gebronnt war, fand man die Leiche des Johnson
in einer Ecke; der Kopf war beinahe ganz abge⸗
schossen und der Körper von Kugeln durchlöchert:
die Arme und Beine waren abgebrannt. Der
zurch den, Brand der Scheune entstandene Schaden
»on 5500 Dollars wird durch Beiträge aus der
Brafschaft gedeckt. John stammte, wie ein bei ihm
Jefundener Revolder mit Elfenbeinkolben bewies,
aus Texas.
J Cöten von Gußeisen) Das Löten
auf Gußeisen weicht nur wenig ab vom Löten auf
hereits verzinnten Oberflächen. Ist es weißes Eisen
»der Eisen, welches beim Guß abgekühlt worden
st (Eisen, welches nicht zu feilen ist), so befreit
nan nach der „Z. f. Ind.“ die Oberfläche von
Anreinigkeiten durch Abschaben oder Abreiben und
Waschen in Kaliwasser. Sodann taucht man das
Fisen' auf einen Augenblick in klares Wasser und
wäscht es schnell mit gewöhnlicher Salzsäure. Hier⸗
auf überstreicht man es sofort mit pulverisiertem
dolophonium und lötet mit dem Lötkolben, bevor
die Oberfläche Zeit hat zu trocknen. Ein anderes,
nehr für weiches, graues Gußeisen geeignetes Ver-
'ahren besteht darin, daß man die Oberfläche ab⸗
feilt, wie oben abwäscht und hierauf mit einer
zesättigten Losung von Zink in Salzsäure, die mit
ziner ihr gleichen Wassermenge verdünnt ist, über⸗
treicht. Hierauf sprengt man gepulverten Salmiak
unuf und erwärmt über Kohlenfeuer, bis der Sal⸗
miak raucht. Sodann taucht man es in geschmol⸗
senes Zinn und streicht nach dem Entfernen das
uüberflüssige Zinn ab.
F(GRautzbarmachen von Sägemehld)
Man fügt der Mischung von 13 Theilen Säge⸗
mehl von harzigem Holz und einem Theil ge⸗
waschener Porzellanerde Wasser bis zum Knetgrad
zinzu, die Porzellanerde wird gemahlen und mittels
einer Presse das Ganze komprimiert. Die auf diese
Weise erhaltenen Blöcke werden an der Luft ge⸗
rockuet, dann in den Trockenraum gebracht und
endlich in Oefen mit Rothglühhitze gebrannt. Die
Blocke lassen sich sägen, hobeln, zu unverbrennlichen
Briquettes polieren, welche zum Bau von Wohn⸗
jäusern verwendet werden.
Mavktberichte.
Zweibrücken, 29. April. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗
ualiennmarti.) Weizen O M. — Pf. Korn 7 M. 37 Pf.,
berste zweireihige d M. — Pf., vierreihige d M. — pf.
Spelz 0 M. — Pf. Spelilern — M. — pPf., Dinkei
— M. — Pf., Mijchfrucht 0O M. T. Pf., Hafer 0 M.
— gf. Erbsen O M. — Pf. Widen 0 M. — pf,
deus M. 50 Pf., Stroh J.Qual. 2 M. 40 Pf., II. Qual.
2 M. — Pf., Kartoffeln 1 M. 60 Pf., Weißbrod L/Kilo
50 Pf., Kornbrod 3 Kilo 60 Pf. Gemischtbrod 3 Kilo
76 Pf., paar Weck 90 Gr. 6 Pf. Rindfleisch J. Qual.
324 Pf. IIl Qual. 48 Pf. Kalbfleisch 50 Pf. Hammel⸗
leisch 50 Pf., Schweinefleisch 80 Pf., Wein 1 Liter 80 Pf.
Bier J Liter 24 Pf., Butter ?/3 Kilogr. 1 M. 25 Pjf.
Homburg, 28. April. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗
ualienmartt/ Weizen O M. — Pf., Korn 7 M. 40 pf.,
—A —
dreihige O M. — Pf., Gerste Areihige O M. — pjf.,
dafer 6 M. 87 Pf. Mischfrucht O M. — Pf., Erbsen
— M. — Pf., Wicken 0 M. — Pf., Bohnen 0 M.
— Pf. Kleesamen — M. — Pf. Kornbrod 6 Pfund
30 Pf. Gemischtbrod 6 Pfund 72 Pf., Ochsenfleisch —Pf
Kindfleisch 50 Pf. Kalbfleisch 50 Pf., Hammelfleisch — Vi
Schweinefleisch 50 Pf.,, Butter 1 Pfund 1 M. 15 Pf.,
dartoffeln per Zentner 2 M. — vVi.
Fur die Redallion beranworinc