lücken Kleinen auf,. von dem sie vermuthete,
ng er beim Betrachten der unter ihrem Fenster
n irten Bonbonglaäser sich zu weit vorgebeugt und
das Gleichgewicht verloren habe und herein⸗
e hnn sei. Der Knabe hatte eine durch die Scher⸗
e verursachte großere Schnitiwunde quer
7 die Stirn, aus der das Blut heftig hervor⸗
AIl. schien aber sonst außerlich wie innerlich un⸗
eht und war auch völlig bei Befinnung. „Mutter
nzgegangen,“ war sein erstes Wort, „nach dem
att und hat mich eingeschlossen!“ — Die Frau
ubte nun in der That, der Kleine rede irre.
9— eingeschlossen?“ sagte fie. Wer ist denn
ane Mutter 7“ — ⸗Frau Sasse!“ — „Die
vhnt ja oben im vierten Stockk!“ — „Ja! sie
mich eingeschlossen und ist nach dem Marlt
hangen! Ich habe das Fenster aufgemacht und
ie sehen, ob Mutter noch nicht käme. Und da“
Der sechsjährige Knabe fing heftig an zu weinen.
Und da bist Du zum Fenster hinausgestürzt vier
fwercke hinunter und in mein Kellerfenster hinein?
scheint ja gar nicht möglicht“ — Es wurde
su sofort ein Arzt, Herr Dr. Lamms, aus der
roßen Frankfurterstraße requirirt, der die Wunde
Kindes verband, im Uebrigen aber nicht die
üngste Verletzung des Kleinen konstatiren konnte.
uch er schüttelte unglaubig den Kopf über die
ahlung des Knaben. Mittlerweile war aber
an Sasse, die Frau des Metallarbeiters Sasse,
en Martte zurückgekehrt und ihr das verunglückte
ind zugetragen worden. Die Aussage des Knaben
astigte sich jetzt vollständig, er war wirklich aus
en vierten Stock heruntergestürzt, hatte sich dabei
rahrscheinlich überschlagen, war dann mit dem
—VV—— Ausbuchtung
8 Kellerfensters überspannt, mit dem Gesicht dem
enster zu, gufgeschlagen und dann vornüber durch
ije Scheiben gestürzt. Niemand kann sich, recht
ctlären, wie dieser merkwürdige Vorgang sich ei⸗
eptlich zugetragen, und nur die Thatsache, die
underbore Errettung des Kleinen bleibt bestehen.
ein Engel hat über ihm gewacht. Noch gestern
sbend war der Kleine, der nur von Zeit zu Zeit
det Schmerzen in seinem Gesäß klagt, völlig bei
definnung und Dr. Lamms hegt die besten Hoff ˖
ungen für seine völlige Genesung.
Modethorheiten. Zu einem Wiener
hr beschäftigten Arzte kamen während der abge⸗
ufenen Woche zwei Frauen zur Ordination. Die
me klagte über fürchterliche Schmerzen am Arme,
ie andere über ein Gichtleiden am Fuße. Um den
irm der ersteren Frau untersuchen zu können,
ußte der Arm entblößt, das heißt der Aermel
ußte weggezogen werden. Das war aber eine
zwere Arbeit und es bedurfte der ganzen Kraft
* Arztes, um den engen Aermel von dem bereits
geschwollenen Arme zu beseitigen. Die Frau
t unter der Mode, jetzt außergewöhnlich enge
ermel zu tragen, an einer Venenentzündung und
weitere Gefahr noch nicht beseitigt. Derselbe
tzt konstatirte, daß er vor wenigen Tagen zu einer
rau gerufen wurde, deren Arm, ebenfalls wegen
t Modethorheit der engen Aermel, angeschwollen
at und blaue Flecken zeigte, nachdem der Aermel
ihst vom Arme losgetrennt worden war. Die
efahr ist für jede der beiden Frauen eine große.
un untersuchte der Arzt den Fuß der zweiten
cau, welche ihn wegen ihres Fußleidens konsultirte.
et Arzt merkte sofort, um was es sich handle.
je dermuthete Gicht steckte im hohen Stöckel von
izu engen und kleinen Stiefeletten; die Zehen
uden ganz verbogen; in Folge des Druckes war
r Fuß angeschwollen und verursachte der Frau
heheure Schmerzen. Selbstverständlich konnte der
tzt dieser Frau nur den Rath ertheilen, sofort
sprechend große Schuhe zu tragen.
fEin Elephanienstückchen, das sich
ahschlich ereignet und noch nicht seinen vollstän⸗
ven Abschluß gefunden, wird vom, Neuen Wiener
igblatt“ erzühit: In die Bach'sche Menagerie
Prater kam während der leßten Nachmittage
ne alte Dame, welche sich damit vergnügte. dem
aehtten Elephanten ihre mit Schnupflabat gefüllte
vse untet den Rüssel zu halten. Der Elephant
wupfte den Inhalt der Dose mit rapider Schnel⸗
leit auf, was der Dame viel Spaß verursachte.
urzlich hatte die Besucherin vergessen, die Dose
nfülllen, trotzdem reichte fie dieselbe dem Riesen⸗
—— Der Elephant schien unzufrieden über den
ntzang der Tabaksportion, denn er schenkte der
me diesmal keine Aufmerksamleit. Diese ver⸗
udtte die silberne Dose in der Tasche ihres
Facquets; doch kaum war sie dort geborgen,
der Elephant mit seinem Rüssel in die Tasche fuhr,
die Dose hervorholte, in das Maul steckte und —
erschlang. Die Dame war ganz außer sich, denn
zie Dose war ein Erbstück und sie wollte um jeden
Breis wieder in deren Besitz gelangen. Man be—⸗
uhigte die alte Frau, indem man ihc die Versicher⸗
ing gab, daß die Dose auf natürlichem Wege wie⸗
»er zum Vorschein kommen werde. Seitdem sind
zrei Tage verstrichen, die Verlustträgerin hälte stets
zersönlich Nachschau — aber die Dose befindt sich
mmer noch im Magen des Elephanten. Es ist
aum mehr Hoffnung vorhanden, daß die Dose vor
)em Tode des Elephanten der untröstlichen Dame
»der ihren Erben wird zurückgestellt werden können.
F Den Plan einer elektrischen Eisen⸗
zahn auf den Säntis haben zwei schweizerische
Ingenieure ausgearbeitet. Die Bahn soll von St.
halle aus über Haggen, Stein und Appenzell auf
en Säntis führen. Die Gesammtkosten werden
iuf 385,000 Francs veranschlagt. Das schweizerische
Fisenbahndepartement hat dieses Konzessionsgesuch
zereits dem St. Gallischen Regierungsrath über⸗
nittelt.
FParis, 6. Mai. Im Bahnhofe von
Ungers fand ein Zusammenstoß von zwei Eisen—⸗
ahnzügen statt. Drei Beamten wurden geiödtet,
ein Reisender und ein Beamter schwer verletzt.
FLondon, 5. Mai. In Mandalay, der
dauptstadt Birma's, sind 4000 Häuser niederge⸗
zrannt, einschließlich der chinesischen und siamesischen
Bazars. Das englische Militär ist machtlos und
eine Verstärkung desselben nothwendig.
F.Eine weibliche Universität“ be—
absichtigt man mit privaten Mitteln in Moskau zu
zründen. Es wird allen Ernstes davon gesprochen;
zer Gedanke soll von Kreisen ausgegangen sein,
ie dem Moskauer „Weiblichen Gymnasium“ der
Frau Fischer nahe stehen. Aus dieser weiblichen
äniversität sollen Anfangs drei Fakultäten, eine
natematische, eine für Naturwissenschaften (mit
nedizinischen Kursen) und eine philologische, er⸗
ichtet werden. Für spätere Zeiten ist auch eine
uridische Fakultät in Aussicht genommen. Die
zeschichte klingt vorläaufig noch etwas wenig glaub⸗
saft. Vor Allem würde abzuwarten sein, ob die
ninisterielle Erlaubniß dazu ertheilt wird.??
F In die Reihe der weinbauenden Länder wird
etzt auch Egypten eintreten, welches alle Vor⸗
edingungen für eine nach Beschaffenheit und Menge
rheblichen Weinbau besitzt. Einem in Kairo an⸗
ässigen Deutschschweizer ist regierungsseitig die un⸗
ntgeltliche Genehmigung ertheilt, während 6 Jahren
teuerfrei 181 Fedduns (etwa 76 ha) Land in
Antereghpten, zwei bis drei Stunden von Kairo
ntfernt, mit Reben anzupflanzen und Weinbau zu
)etreiben. Die Regierung ist für das Unternehmen
ehr eingenommen und wird es nach jeder Richtung
jin unterstützen.
fpNewYork, 3. Mai. Der Präsident
zer Vereinigten Staaten, Mr. Cleveland, wird sich
m Laufe des Sommers mit Frli. Folsom, der
22jährigen Tochter eines bekannten Advokaten in
tzuffalo und früheren Associes des Präsidenten,
»ermählen. Frl. Folsom weilt gegenwärtig mit
hren Eltern in Paris, um ihre Aussteuer zu kaufen.
F Fata Morgana. In der letzten Woche
vurde am Ufer des Ontario⸗Sees in der Nähe
»on Rochester im Staate Newyork eine prachtvolle
Fata Morgana beobachtet; Theile der Stadt Ro—⸗
hester und der südlich von der Stadt befindlichen
ßegend waren deutlich in der Luft in einer Höhe
yon etwa 6 bis 10 Meilen sichtbar. Man sah
kFisenbahnzüge fahren, die Lokomotive rauchen u.
.w. Derartige Luftspiegelungen kommen um
ziese Jahreszeit sehr selten vor, vielmehr fast immer
iur im Sommer, wenn die Sonne die meiste
kraft entwickelt. J
fFNUeber die Wirbelstürme in Minnesota,
delche bereits telegraphisch gemeldet sind, liegen
etzt ausführliche Berichte vor. Darnach war der
5turm verheerender, als anfänglich gemeldet wurde.
5t. Cloud, Sauk Rapids und die anstoßenden
Dörfer wurden theilweise zerstört. Nach einem
chwülen Tage zogen über verschiedene Theile von
Minnesota und Jowa heftige Gewitterstürme. Dieser
Wirbelsturm zeigte sich zuerst in dem Becken un⸗
veit St. Cloud, wo der Freimaurer⸗Kirchhof be⸗
egen ist. Eine drohende Wolke zog von Südwesten
jeran, aus der sich ein Wirbelwind von etwa 1000
zuß Durchmesser entwickelte. Derselbe bewegte sich
Iingsam in nordoͤstlicher Richtung, drehte Bäume
er Sroeund legte eine Kirche, sowie mehrere
häuser in Trümmer, während er nach der Stadt
zu die Prairie überschritt, in welcher er den Erd⸗
hoden auf seinem Pfade in einer Breite von 600
Fuß aufriß und mit Truümmern bestreute. Nach—⸗
dem er den Mississippi nach Sauk Rapids über⸗
schritten und auf seinem Wege eine Brücke einge-
rissen hafte, zerftörte er, den größten Theil jener
Ztadt, legte dann Rice's Station in Trümmer
ind verzog sich in nordöstlicher Richtung über die
Prairie. Es wurden mehr als 300 Gebäude zer⸗
dört, darunter das Gerichtshaus, einige Kirchen,
die Eisenbahnstation und viele Eisenbahn-Güter⸗
vagen. Daß der Lebensberlust nicht größer ge⸗
vesen, ist nur dem Umstande zu danken, daß der
Wirbelsturm sich langsam fortbewegte. Als die
deute eine trichterartig geformte Wolke herauziehen
ahen, suchten sie Zuflucht in den Kellern. Bis
retzt sind bereits 67 Todesfälle gemeldet worden
und 160 Personen wurden verletzt. Von St. Paul
vurden Bahnzüge mit Aerzten, Krankenwärterinnen
und Lebensmittelvorräthen abgesandt, und der Gou⸗
verneur hat einen Ausruf um Unterstützung erlassen,
vorin er sagt, daß Sauk Rapids und St. Cloud
in Trümmern liegen und die überlebenden Ein
vohner ganz mittellos sind. Waährend der Nacht
berschwemmten heftige Gewitterregen den ganzen
Distrikt. Einer Meldung aus Rice Station zufoige
erstörte der Wirbelsturm ein Haus, in welchem
jerade eine Hochzeit gefeiert wurde, und 20 Per⸗
onen, darunter Braut und Bräutigam, fanden
abei ihren Tod. Die Verheerung von Eigenthum
m ganzen Distrikt wird auf 590,000 Dollars
eranschlagt. Die meisten Leichen waren durch
den Wirbelsturm schrecklich verstümmelt. Coon
Rapids und andere Städte haben gleichfalls ernstlich
zelitten. In westlicher Richtung dehnte sich der
Sturm bis Jamestown, Dokota, aus. Beinahe zu
»erselben Zeit, in der das oben geschilderte Unglück
ich ereignete, zog ein anderer Wirbelsturm über
»as westliche Jowa. —
F Ein Freitagsjahr.) Personen. die
eine abergläubische Furcht vor dem Freitag haben,
verden nicht sehr erfreut sein, zu erfahren, daß,
vie der englische „Dundee⸗Advertiser“ zusammen⸗
jestellt hat, dieses Jahr ein vollständiges Freitags⸗
jahr ist. Es sing an einem Freitage an und wird
)reiundfünfzig Freitage haben. Vier Monate in
diesem Jahre haben jeder fünf Freitage. Mond—⸗
vechsel kommen fünf Mal am Freitag vor und
der längste und kürzeste Tag sind Freitage.
Marktberichte.
Zweibrücken, 6. Mai. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗
ualienmarkt.) Weizen O M. — Pf. Korn 7 M. 48 Pf.
Jerste —8 9 M. — Pf., vierreihige dO M. .Vf.
Spelz V M. — Pf. Spelzlern — M. — Pf., Dinkel
— M. — Pf., Mischfrucht O M. — Pf., Hafer 6 M.
34 Pf. Erbsen dO M. — Pf. »Wicken 0 M. — Pf,
deus M. 50 Pf. Stroh J.Qual. 2 M. 40 Pf., II. Qual.
M. — Pf., Kartoffeln 1 M. 90 Pf., Weißbrod 1/ Kilo
50 Pf., Kornbrod 8 Kilo 60 Pf. Gemischtbrod 3 Kilo
75 Pf., paar Weck 90 Gr. 6 Pf., Rindfleisch J. Qual.
354 Pf. II Qual. 48 Pf., Kalbfleisch 50 Ps. Hammel⸗
—X
tzier 1 Liter 24 Pf., Butter /2 Kilogr. 1 M. 20 Pf.
Homburg, 5. Mai. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗
ualienmarkt,/ Weizen O M. — Pf., Korn 7 M. 42 Pf.,
*pelztern — M. — Pf., Spelz O M. — Pf., Gerste
reihige O M. — Pf., Gecste Areihige O M. — Pf.,
dafer 6 M. 70 Pf. Mischfrucht O M. — Pf., Erbsen
M. — ppf.. Widen d M. — f, Bohnen O0 R.
— Pf. Kleesamen — M. — Pf. Kornbrod 6 Pfund
0 Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 72 Pf,, Ochsenfleisch — Pf.
Kindfleisch 50 Pf. Kalbfleisch 50 Pf. Hammelfleisch — Pf.
Schweinefleisch 50 Pf, Butter 2 Pfund 1 M. 15 Pf.,
dartoffeln per Zeniner 2? M. — Pjf.
A
ain⸗Erpeller! O
Da de te Pai eller
— —
meisten Jam e⸗
2 —* wird, so in jede —c
Aberflüssig. Diese Zeilen haben daher
aur den Fe jene Personen, welche
zies altbewährie
aicht lennen, darauf aufmerksam zuu
ngchen, daß es mit den beiten Sr⸗
wlaen als Elnreibung dei Gicht
heunmatiamus ꝛc. A27 wird
Sie Schmerzen verschwinden gewöhn⸗
—A———
den meisten Apotheken.e
E. Ad. Richter ↄ Cio.
Rudolstadt in Thäringen