at zu einem im Thiergartenviertel wohnenden
—*— Lgerufen worden, dessen blühende Tochter
der Diphtheritis schwer erkrankt darniederlag.
Vn zral sogar eine Lungenlähmung ein, und es
b wenig Hoffnung. das junge Leben zu retten.
der Arzt ließ der Patientin die sorgsamste Behand⸗
Ing angedeihen und wachte 4 Nächte an ihrem
ranlenlager. Die Jugendkraft siegte endlich über
at heimtückische Leiden, und auch ein Rückfall
urde glüclich überwunden. Als Honorar erhielt
Arzt von dem Vater die respektable Summe
n 3000 Mark, ein Onkel der Dame machte ihm
uußerdem eine glänzende Equipage mit 2 Pferden
in Geschen? und die Wiedergenesene überreichte
Iser Tage ihrem Lebensretter eine herrliche Re⸗
ontoiruhr mit goldener Kette zur bleibenden Er⸗
nnerung ·
Gie Farbe der Augen der Frauen.
die Frauen, sagt Herr Octave Sully, haben öfter
Az die Männer braune Augen, obgleich ihr Teint
n allgemeinen heller ist. Unter 100 Frauen
saben 80 die Augen nach ihrem Vater oder ihrer
Nutter, oder nach dem Großvater und der Groß
iner. Wenn die Augen der Eltern verschieden
Farbe sind, haben die Töchter bei weitem öfter
chwarze, als blaue Augen; dadurch geschieht es,
g die Zahl der Schwarzäugigen sich mit jeder
deneration vermehrt. Dasselbe gilt von den Haaren.
die Brünetten vermehren sich in demselben Ver⸗
almmiß, wie die Blondinen abnehmen.
J'Wien, 19. Jan. Die Patti erkrankte
in Bronchitis und sagte das Concert ab, welches
Jeuie stattfinden sollte. Sie wird bis auf Weiteres
sier nicht mehr auftreten. Die 11,000 fl., welche
jüt das heutige Concert eingegangen waren, werden
dem Publikum zurückgegeben.
pEine sonderbare Wachebeleidigung.
IAn den staatsanwaltschaftlichen Funktionär eines
Hiener Bezirksgerichtes ist folgende interessante
Neldung von einem Sicherheitswachmann einge⸗
angt: „Unter Berufung auf meinen Diensteid er⸗
jatle ich die Meldung, daß der Gastwirt Franz G.,
ig ich ihn darauf aufmerksam machte, daß die
—DVVVDD das
dokal schließen, mir zurief: „Ihnen möcht ich wün⸗
schen, daß meine Frau Ihre Schwiegermutter und
neine Schwiegermutter Ihre Frau wäre, dann
wären's nimmer so aufgehlasen, dann wären's
janz stad.“
GWie die Schweizer Steuern eintreiben.)
Fine originelle, bei uns wohl weniger anwendbare
Manier der Steuereintreibung finden wir in einem
chweizerischen Blättchen:
Letzte Mahnung.
Fründtli will i di no mahne,
welche d'Stür no schuldig sind;
Bitte, tüendt si doch au zahle
ebs no zwei mal Sundig wird.
Denket doch, na eusre Gsetze
hani s'recht zum Amme zgah,
Dä wird eu de Rechtstrieb hetze
und denn zletzt no gante la.
Folgli muß i nüüdt awende,
s'herrscht en gesunde Geist bi eu,
glaub, ihr werded mer 's Stürli sende.
eh die Zitfrist ist vorbi.
Die Schulgutsverwallung Hinweil.
Paris, 19. Januar. Der größte Theil
der Zeitungen behauptet, daß die Ermordung des
hräfekten des Eure⸗ Departements ein Akt versön-
icher Rache sei.
x Die Pariser Blätter sind voll Betracht⸗
ungen über die zunehmende Unsicherheit in Paris
und in den Eisenbahnwagen. Der „Telegraphe“
zeschuldigt die Justizbehörden der Fahrlässigkeit und
Lauheit. Der „Gaulois“ kommt zu dem Schlusse,
„ sei nicht zu vergessen, daß man sich wie im
Imnibus vor Taschendieben, stets in Eisenbahnen
vor Mördern in Acht zu nehmen habe, daher nicht
zur Abend und Nachtzeit reisen, sich streng des
Schlafes enthalten und selbst wenn man ein ganzes
Koupé gemiethet habe, um allein zu sein, nicht zu
ruhen, denn ein geschickter Raubmörder könne ja
uuf das Trittbrett springen und sich in das Koupé
hwingen.
Die Erkaiseria Eugenie hat dem Neger,
der im Zulu⸗Lande die Leiche des kaiserlichen
Prinzen auf dem Schlachtfelde aufgefunden und
Jeborgen hat, eine Jahres-Pension bewilligt. Der
xwähnte Neger hatte von der Wittwe Napoleon's
eeinerzeit, als die Leiche des Prinzen nach Europa
fam. einen kostharen Brillantring zum Geschenk er—
alten, den ex aber später in Boston. wo er gegent
värtig wohnt, einem reichen Amateur verkaufen
nußte. Die Kaiserin hatte von der Nothlage des
segers Kenniniß erhaltenund um ihn vor weiteren
knibehrungen zu bewahren, läßt fie ihm nun eine
egelmäßige Jahres-Pension ausfolgen.
(Neteor und Erdbeben.) Der N.
W.“ wird aus Tschembar in Sibirien von wunder⸗
zaren Naturerscheinungen berichtet, die in dec Nacht
»om 3. zum 4. Januar beobachtet wurden. Um
J Uhr Nachts strich bei plötzlich aufkommendem
Winde niedrtig über der Stadt ein Meteor hin,
velches außerhalb der Stadt, bei'm großen Wege,
inter Donnergetöse zerplatzte. Hierbei wurde einem
des Weges fahrenden Bauern das Pferd auf dem
Fleck erschlagen. Der Mann war leider so bestürzt,
Jaß er nichts näheres anzugeben wußte und nur
zu sagen verstand, ein feuriger Drache sei daherge⸗
sommen und habe das Pferd erschlagen. Zehn
Minuten später wurde ein starker, an eine Erx⸗
olosion erinnernder Knall gehört, so daß der Gar⸗
nisonschef eine Patrouille zum Pulverkeller schickte,
veil er annahm, daß derselbe in die Luft geflogen
sei. Kaum hatie er jedoch den Befehl ertheilt, als
das Getöse sich wiederholte und ein heftiges
-„chwanken des Erdreichs verspürt wurde, welches
wa eine halbe Minute anhielt. Während der
zrschüttereng stürzte das Dach des Haufes Plasskin
in und an einem anderen Hause stürzten die
Schornsteine um. Hangelampen in den Häausern
zeriethen in's Schwanten; auf dem See barst das
Fis, und die Schollen thürmten sich über einander
quf. Die Erschütterung wurde in der Stadt in
zerschiedener Starke verspürt; während sie im
Ztadtheil „Poldenki“ kaum bemerkbar war, konnte
nan auf dem Marktpiatz kaum noch auf den
geinen stehen. Zu derselben Stunde wurden Erd⸗
föße und unterirdisches Getöse auch in den 20
Werst von der Stadt entfernten Spizyni Chutora
mpfunden.
pLondon, 20. Januar. Der Liverpool-
Nersey Tunnel, eine 1650 Meter lange unterseeische
zerbindung, welcher unter dem Meeresarm zwischen
Riberpool und Birkenhead hergestellt ist, wurde heute
son dem Prinzen von Wales eröffnet.
GEin gefährhicher Theater-Dilet⸗
ant) Aus Chili wird geschrieben: „Im hie⸗
igen Theater spielte sich vor kurzem eine schreckliche
Zzene ab. Eine italienische Schauspieier⸗Gesellschaft,
velche hier gastiert und Sardou's „Theodora“ zur
Aufführung bringen wollte, mußte, um die Dar⸗
zellung zu ermöglichen, mehrere Dilettanten ein⸗
aden, einige kleine Partien zu übernehmen. Ein
unger Mann, Enrico Salambo, welcher der Schau⸗
pielerin Armida Belloca den Hof macht, aber nicht
mit dem gewünschten Erfolge, wählte die Partie
des Henkers für sich, der im Schlußakte Theodora
ju erdrosseln hat. Fräulein Belloca kniete im ent⸗
prechenden Momente vor dem Henker; derselbe
egte die Schlinge um ißren Hals und begann
en Ernstes die spröde Schauspielerin zu erdrosseln.
In Folze der Jammerrufe der also ernstlich Ju⸗
lifizierten ließ man schleunigst unter dem Beifalls
zetöse des über die täuschende Natürlichkeit des
ßorgangs begeisterlen Auditoriums den Vorhang
allen und eñtriß die berecits röcheinde Künstlerin
—V
vurde sofort in Haft genommen.
(Arbeitssperre.) Sechzehn Zigarren⸗
abrikanten in New-York, die 7000 Arbeiter be—
chäftigen, haben für nächsten Mitlwoch eine Arbeits⸗
perre angekündigt, falls die in zwei Fabriken in
inem Strike besindlichen Zigarrenmacher nicht so⸗
ort die Arbeit wieder ausnehmen. Die Ardeiter
rklären indeß, daß sie dies nicht thun werden.
f Ein „Moltke⸗Dentmal“ wird in Mil wau⸗
keen dem „deutsch⸗amerikanischen Athen“, in einem
zaselbst bereits angelegten Park, welcher den Ramen
)es großen deutschen Strategen erhalten soll, er⸗
ichtet werden. Die ungefähr 8000 Dollars be⸗
ragenden Kosten des Denkmals bestreitet ein Bürger
Ramens John Johnston.
F Die vier armen Kinder, die in Newark,
New Jersey, von einem tollen Hunde gebissen und
nach Patis gesandt wurden, um dort von Dr.
Hafteur behandelt zu weirden, sind bei gutem Be⸗
finden nach Newpork zurückgekehrt.
Marktberichte.
» Ensheim, 21. Januar. (Viktualienmarkt.) Butter
ꝛer 2/5 Kilo 1M. 10 Pf., Eier ver Dutzend 100 Pf.
dartfeln ver Küo n we
weibrücken, 21. Januar. ( Fruc minelpreis und Vik⸗
uaslienmartt.) Weizen O M. — Pf. Korn 7 M. 20 Pf.
Berste zweireihige d M. — Pf., vierreihige d M. — Pf.
Spelz õ M. — Pf., Spelziern — M., — Pf., Dinkel
— M. — Pf., Mischfrucht O M. — Pf., Hafer 0 M.
— Pf. Erbsen O M. — Pf. Wicken O M. — Pf.,
deu 8 M. — Pf., Stroh J. Qual. 2 M. 40 Pf. II. Qual.
IM. 80 Pf., Kartoffeln ¶ M. 80 Pf., Weißbrod 1/5 Kilo
50 Pf., Kornbrod 3 Kilo 60 Pf. Gemischtbrod 8 Kilo
75 Pf., paar Wech 90 Gr. 6 Pf. Rindfleisch J. Qual.
60 Pf., i1 Qual. 56 Pf., Kalbfleisch 50 Pf., Hammel⸗
leisch 60 Pf., Schweinesleisch 50 Pf., Wein WLiter 80 Pf.
Bier 1 Liter 24 Pf., Butter */3 stilogr. O M. 90 Pi.
Homburg, 20. Januar. (Fruchtmittelpreis und Vit⸗
ualienmartt, Weizen 8 M. 75 Pf. Korn 7 M. 33 Pf.,
Spelzkern — M. — Pf. Spelz 0O M. — Pf., Gersie
ꝛreihige O M. — Pf., Gecste Areihige 0O M. — Pf.,
dafer 6 M. 64 Pf. Mischfrucht O M. — Pf., Erbsen
— M. — Pf., Wicken 0 M. — Pf. Bohnen 0 M.
— Pf., Kleesamen — M. — Pf., Kornbrod 6 Pfund
50 Pf. Gemischtbrod 6 Pfund 72 Pf, Ochsenfleisch — Pf.
Rindfleisch 30 f. Kalbfleisch 50 Pf. Hammelfleisch — Pf.
Schweinefleisch 50 Pf, Butter 1 Pfund O M. 90 pf.
kartoffeln per Zentner 1 M. 70 Pf.
Fur die Nedaktion verantwortlich: F. X. Deme .
A
Im Jahre 1888 haben 1051 Durchreisende
ich zur Unterstützung auf dem Polizeibureau an⸗
jemeldet; dem weitaus größeren Theile derselben
onnte aus den Mitteln des Vereins gegen Haus⸗
jettel Abendessen und Nachtlager gewährt und da⸗
zurch den Bewohnern unserer Stadt eine große
Zelästigung erspart werden. Wir erinnern an die
dlage, Beängstigung und Unsicherheit, die früher
»urch ein Heer von Bettlern in alle Häuser ge⸗
ragen wurden, um damit die verdienstlichen Leist⸗
ungen des Vereins ins richtige Licht zu stellen
uind zu regerer Betheiligung aufzurufen. Die Zahl
»er Mitglieder beträgt leider nur 148, und sind
in dieser Zahl die Handwerker, welche dem
Vereine so viel verdanken, fast gar nicht vertreten.
Moöge es bei der demnächstigen Erhebung der Beiträge
Vielen als Ehrensache erscheinen dem Vereine nicht
änger ferne zu bleiben.
St. Ingbert, den 21. Januar 1886.
der Ausschuß des Vereins gegen Hausbeliel:
Fonrad L. Vorsitzender, Bürgermeister Heinrich
J. Vorsitzender, Carl Uhl Cassirer, Ferckel, Joseph
teer, Acker, Bayer, Beisitzende, Polizeicommissar
Fckerlein.
——— ⏑
Die Neue Musikzeitung, welche mit der eden
erschienenen Nr. 1 pro 1886 ihren 7. Jahrgang
zeginnt, verspricht sich immer weiter zu entfalten.
die Nummer enthäli unter Anderem: Neujahrs-
änge. ein ticfempfundenes Gedicht von F. M.
Wendt. — Ein Künstler-⸗Ehepaar, Heinrich und
fherese Vogl (mit deren Portraits), dramatisch-
nusikalische Bilder aus der Erinnerung von Prof.
zouis Köhler. — Beim alten Fritz, eine spannende
ẽrzählung von Elise Polko. — Apollodorus oder
Die Dilettanten“, eine heitere Musik- und Liebes-
zeschichte aus dem alten Tibur von W. Bölsche.
— Der Hexenmeister, musikalische Preisnovelle nach
)en Akten eines französischen Archivs bearbeitet von
Johanna Baltz. — Eme eingehende Kritik des
Cid“ von J. Massenet. — Interessantes aus dem
dünstlerleben, über Theater und Konzerte, Ver—⸗
nischtes, Humoristisches etc. Gratisbeilagen: Kaiser⸗
Faboötte fuͤr Klavier von G. Niemann. — Vaͤter⸗
andsliebe, Lied für 1 Singst. mit Klavier v. C.
däser.
Unsern Lesern sei dieses so vielseitige und reich
llustrierte Familienblatt besteus empfohlen. Probe—
iummern gibi jede Buch- und Musikalien-Hand-
ung gratis abh. Preis pro Quartal nur 80 Pfg.
Ich habe mir einen gründlichen Katarrh
jugezogen, hört man oft und viele Personen sind
u dieser Jahreszeit mehr oder weniger damit be⸗
allen. Selten jedoch wird einem solchen Katarrh
ie Boösartigkeit zugetraut, welche derseibe bei Ver—
nachläfsigung zeigt und es gibt viele Fälle, wo
Lungenschwindjucht und andere schwere Krankheiten
‚adurch entstauden sind. Als Schutz⸗ und Vor⸗
»eugungsmittel verdient der ächte rheinische Trauben⸗
Brust · Honig von W. H. Zickenheimer in Mainz
allen empfohlen zu werden, welche an Beschwerden
der Athmungsorgane zu leiden haben, da dieser
angenehme Saft die Eigenschaft besitzt, den Schleim
zu lösen, die Trockenheit und dadurch den Reiz
jum Husten zu mildern und zu heben, wodurch
haldige Beseitigung der lästigen Zufälle erzielt wird.