einen Hafen kochen den Wassers zu fallen und sich
so zu verbrennen, daß es Tags darauf sein junges
deben aushauchen mußte.
— Edenkoben, 18. Sept. Als Vertreter
des Fabrikrathes bei der am 27. d. M. in München
stattfindenden Ziehung dec Edenkotener Kirchenbau⸗
otterie wurden Pfarrer Wothe und Buchbinder
ast gewählt.
Die 29. Hauptversammlung der pfälzischen
Bienenzüchter, welche am 15. und 16. Sept.
in Hinterweidenthal⸗Kaltenbach stattfand, war von
200— 250 Personen besucht und hat als Ort für
die 30. Hauptversammlung Landau gewählt. —
Herr A. H. Martin in Neustadt erhielt wieder
in Patent auf eine von ihm konstruierte,Auslese⸗
und Soriiermaschine“, welche auch Körner entgrant.
— Neustadt, 19. Sept. Unsere heutige
„Bürger⸗Zeitung“ enthält folgendes Inserat: „Meine
Ehefrau ist verloren. Der ehrliche Finder soll fie
„ehalten für Belohnung.“ — Ein Ehedrama hinter
den Koulifsen.
— Kallstadt, 19. Sept. Während allent⸗
halben in unseren Weinorten über den schlechten
Stand der Wingerte iu Bezug auf das Trauben⸗
ergebniß geklagt wird, können wir hier bei einigen
Bewannen sagen, daß sich daselbst ziemlich Lrauben
hefinden, die sehr schön sind und vortrefflichen Wein
ersprechen.
FSpeier, 15. Sept. Nach jahrelangen
Aufrufen, Sammlungen, Vorträgen ⁊c. seitens des
Reischer⸗Vereins, insbesondere seines langjährigen
ersten Vorstandes des Herrn Konsistorialrathes a. D.
Herrn Konig, ist endlich durch die hochherzige Gabe
jon 200,000 M. des verlebten Kommerzienrathes
derrn Hetzel das Werk zur Erinnerung an die
Brotestation von 1529 seiner Verwirklichung nahe
gjerückt. Der Verein verfügt nunmehr mit dieser
Zuwendung über eine Summe von nahezu 600, 000
Mark, mit welcher das Wer? begonnen werden
ann. Der bereits zu diesem Zweck angekaufte
Platz an der Landauer Straße ist recht hübsch ge⸗
legen und wir glauben, daß auch die Gegner dieses
Platzes, welche theils den Weidenberg, theils die
Staäftte, wo der Reichstag 1529 getagt und jetzt
ie Dreifaltigkeitslicche steht, dazu ausersehen hatten,
jetzt sich mit dem bestimmten Platz befreunden
werden. Wie ich nun höre, werden alsbald die
nöthigen Vorbereitungen zum Bau getroffen, welcher
nächstes Frühjahr begonnen werden wird. (Pf. K.)
— Ludwigshafen, 18. Septbr. Der
Fuhrmann Philipp Wagner vom Hemshofe fiel
Jestern Nachmittag in der Nähe der Wirthschaft
Balbach auf dem Hemshofe in dem Augenblicke,
ils das Pferd anziehen wollte, rücklings von seinem
Wagen und zog sich dabei so gefährliche Verletz⸗
ingen zu, daß er nach kurzer Zeit seinen Geist
aufgab. J
— Ftankenthal, 18. Sept. Vom 1.
Oktober ab erscheint in der Pfalz wieder ein neues
Blatt, betitelt: „Deutschland. Soziale Wochenschrift“.
hderausgeber und Redakteur: J. Schmitt, Buben⸗
hjeim. Gedruckt wird dasselbe bei L. Göhring u.
Fie. hier. Das Blatt will. so sagt es in seiner
Probenummer, den bestehenden Zeitungen keine Kon⸗
urrenz machen, sondern nur ausschließlich die so⸗
ziale Frage behandeln, um dem Volke durch be—
sehrende und aufklärende Artikel den Weg zu zeigen,
auf dem sich allein zum Besten aller Menschen eine
friedliche und dauernde Losung dieser Frage erstreben
äßt. „Wir verfechten“, heißt es weiter, „keine
Parteifrage, sondern wir erstreben eine dem ganzen
Menschengeschlechte Glück verheißende Reform, wel⸗
her jeder Menschenfreund ein gleich großes Inter⸗
»sse entgegenbringen muß.“
— Auch die Kunst leidet unter der allenthalben
lberwuchernden Concurrenz. Bisher fanden die aus
der Pfalz alljährlich nach England wandernden
Musikantenbanden dortselbst reichlichen Verdienst.
Neuerdings fängt diese Quelle an zu versiegen,
indem einheimische Krafte sich auf diesen Erwerbs⸗
weiq werfen und die fremden ‚Künstler“ verdraͤngen.
— Aus der Pfalz, 17. Sept. Es ist noch
venig bekannt. und verdient deßhalb erwähnt zu
verden, daß postseitig eingeschriebene, sog. „recom⸗
mandirte“ Briefe in Streitfällen vor Gericht nicht
als Beweisobjelte dienen koͤnnen. Wem daran liegt,
einen bestimmten Schriftsatz (Kundigung, Wider-
spruchserhebung u. s. w.) vor Gericht beweiskräftig
zun machen, der muß die Uebersendung desselben
zurch den Gerichtsvollzieher vor fich gehen lassen.
Es ist dabei ganz gleichgültig, ob der Adressat am
Drte selbst oder auswärts wohnt. Im letzteren
Falle befördert die Post das beir. Schreiben im s
Auftrag des Gerichtsvollziehers. Das Verfahren
lostet ungefahr 50 Pf. mehr, als das Einschreiben
her Briefe, bietet aber die Garantie, daß das betr.
Schriftstück ey. als Beweismittel dienen kann.
Gf. V.)
termischtes.
Die bekannte Fahnenfabrik in Bonn hat
illein für die Generaldirektion der Reichseisenbahnen
n Straßburg nicht weniger als 1700 große
Fahnen geliefert und eine fast ebenso große Anzahl
ür diele der übrigen Behörden und zahlreiche Pri⸗
otpersonen.
7 Barmen, 17. Sept, Einem entsetzlichen
detroleum⸗Unglück ist hier eine 62jährige Frau zum
Ipfer gefallen. Dieselbe ging gestern Abend mit
iner Petroleumlampe in den Keller, stolperte, die
zampe entfiel ihr, explodirte und setzte auf diese
Weise die Kleider der Frau in Flammen. Die
lermste erlitt so entsetzliche Brandwunden, daß fie
jeute Morgen nach qualvollen Leiden im Kranken⸗
saufe gestorben ist.
F (EEine Null zu viel.) Eine Weingroß⸗
jandlung am Rhein erhielt von einer Frankfurter
Firma den Auftrag, 50,000 Liter einer bestimmten
„orte zu senden, die Bestellung wurde ausgeführt,
edoch die Annahme des Weines verweigert, da
nan nur 5000 Liter bestellt habe. Der Lieferant
zewies aber, daß nicht 5000, sondern 50,000 Liter
zestellt waren. Die liefernde Firma hätte 45,0900
Lriter zurückgenommen, wenn der Empfänger des
Weines, ohne fich vorher darüber zu unterrichten,
ver Recht habe, nicht sofort einen Eilbotenbrief
jesandt hätte, in welchem die gröbsten Beleidigungen,
vie „Betrüger, Gaunerbolk, Halsabschneider und
ergleichen mehr, gestanden. Jetzt muß das Gericht
5ntscheidung treffen.
FMünchen, 18. Sept. Franta, Redakteur
des hiesigen ultramontanen „Fremdenblattes“, ist
zuf den 5. Okltober wegen Beleidigung des Ge⸗
ammiministeriums vor das Schwurgericht verwiesen.
der betr. Artikel betraf die Stellung des Ministe⸗
iums, insbesondere des Herrn v. Lutz, zu dem
znde weiland Sr. Maj. Koͤnig Ludwigs II. Der
Fall ist deshalb bemerkenswerth, weil das Mini⸗
terium in den zahlreichen Fällen von Beschlagnahmen
us jener Zeit den Strafantrag unterließ und ihn
illein gegen das Organ des Patriotischen Clubs
ufrechtgehalten hat.
r Wegen fortgesetzten Verbrechens im Amte ist
om Würzburger Militärbezirksgericht ein Zahlmeister
vom 7. Inf.⸗Regt. in Bay re uth unter Annahme
nildernder Umstände zu 1 Jahr 8 Monaten Ge⸗
ängniß und zur Unfähigkeit zur Bekleidung öffent⸗
icher Aemter aus die Dauer von 83 Jahren verur⸗
heilt. Der Verurtheilte griff zu Unterschlagungen
ind veruntreute so vom Jahre 1885 bis Mai 1886
n 13 verschiedenen Posten nach und nach eine
„umme von mehreren tausend Mark.
rF Vornehme Hochzeit. In aller Stille
ind nur auf den allerengsten Familienkreis be⸗
chränkt, feierte am Mittwoch der Prinz von Lu⸗
ignan, der Erbe der armenischen Koͤnigskrone,
eine Hochzeit in Mailand. Der Vater des Prinzen,
»er von Rußland eine glänzende Pension bezog,
ührte in Mailand flets ein großes Haus. Nach
em Tode des Czaren Alexander II. hörte jedoch
iese Pension auf, und der Prinz starb bald nach⸗
jer in größter Armuth. Sein Sohn wirkte einst⸗
veilen als — Marqueur in einem Mailänder
daffeehause, während seine Braut bisher Köchin
in einer dortigen Wirthschaft war.
Ein Römerschiff im Bett der Weser
gefunden. Vor einigen Tagen ist in der Weser
zei Minden i. W. ein noch gut erhaltenes Boot.
in sogenannter Einbaum, aus der Röͤmerzeit
tammend, gefunden und gehoben worden. Dasselbe
st 23 Fuß lang. 3 Fuß breit, mit 192 Fuß
Bordhöhe, aus einem Stücke gearbeitet und trägt
in einem Ende die Zahl XV. Das Boot soll für
Museen einen historischen Werth haben und ist
derr Deerberg in Minden gerne bereit, weitere
Auskunft zu ertheilen.
fF In Hagendingen rangirte ein Güter⸗
ug auf dem Bahnhofe. Infolge falscher Weichen-
tellung entgleiste Loklomotive und Tender und
annten gegen das Haus des Bahnwärters. Der
5toß war ein so heftiger, daß das Dach und die
decke des Hauses einstürzten. Durch ein fast
zunderbares Glück hat ein in der Wiege liegendes
dind und ein anderes. welches das erstere bütete.
nicht den geringsten Schaden genommen;
sinder wurden unversehrt aus dem Trümmerh
ezogen. ause
7, Berlin, 18. Sept. Heute wurde
die 59. Versammlung deutscher Naturfotscher
Lerzte eröffnet. un.
. Am Sonnabend entluden sich in Engla
ind Wales schwere Gewitter, unter denen Swa
im heftigsten gelitten zu haben scheint, dn
Wasserhose platzte über Kilvey Hill, einem gon
in dessen Fuße ein unter dem Namen e
vekannter Stadttheil von Swansea liegt. Das Iee
trömte die steilen Seiten des Berges von e
nen Punten dimad. etwa dood Teneen
und Felsgestein mit sich wälzend. Die Mau⸗
der Häuser blieben meist stehen, aber die
Erde drang in die Thüren und Fenster und
Möbel und Menschen mit sich foit. Zwei —*
wurden von den Trümmern fast verschüttet v
mußten ausgegraben werden. Ein Mann wun,
eine Strecke von 200 Metern fortgespült und det
tete sich nur, iudem er sich an einen Lampenpfahl
antlammerte. Eine Frau ward durch die Wassen
maffe in iht Haus getragen, wo man sie spate
his zu den Schultern in Trümmern und schreckich
zugerichtet vorfand. Viele Häuser wurden ihre⸗
Mobiliars gänzlich beraubt. Nach dem Natuta.
igniß waren die Straßen von Foxholes und Kilbeh
zis zu einer Höhe von 8 Fuß mit Erde um—
Steinen bedeckt.
Sterbefälle.
Gestorben: in Kaiserslautern Frau Wittw—
David Mandel, geb. Feibelmann, 61 Jahre alt
n Diedesfeld Thekla Urich, 35 Jahre alt.
—— —— 2 77cc
Gotthard Bahn 4 pCt. Obligationen von 1884
die nächste Ziehung findet im Oktober siatt.
Begen den Coursverlust von ca. 312 pCt. bei der
lusloosung übernimmt das Bankhaus Carl
steuburger, Berlin, Französische Straße 18,
zie Versicherung für eine Prämie von 4 Pfg. pro
100 Mark.
Zeitungslesern bietet das „Berliner Tage
zlatt“ hinsichtlich der Reichhaltigkeit, Mannichfaltig
deit und Gediegenheit seines Inhalts unzweifelhafl
die interessanteste und anregendste Zeitungs⸗Lektüre.
In Folge dessen vermochte es sich einen festen
Ztamm von ca. 70,000 Abonnenten zu erwerben
ind sich gleich zu der gelesensten und verbreitetsten
Zeitung- Deutschlands emporzuschwingen. Durch
äglich zweimaliges Erscheinen ist das „B. T.“ in
ser Lage, alle Nachrichten stets 12 Stunden früher
ils jede nur einmal täglich erscheinende Zeitung
u beingen. Das „B. T.“ beobachtet eine gänzlich
matbhängige, freifinnige politische Haltung und
interjült Spezial⸗Korrespondenten an allen wich⸗
igen Plätzen, daher rascheste und zuverlässigste
dachrichten; bei bedeutenden Ereignissen umfassende
„pezial⸗Telegramme. Das „B. T.“ bringt aus ⸗
uͤhrliche Kammerberichte des Abgeordneten⸗ und
herrenhauses. sowie des Reichstages. Durch ein
igenes parlamentar. Bureau ist das „B. T.“ in
er Lage, den auswärtigen Abonnenten die aus⸗
ührlichen Parlamentsberichte bereifs mit den Nacht⸗
ügen zugehen zu lassen, so daß dieselben am nüch
ten Vormittag in den resp. Empfangsorten ein⸗
reffen. Umfassende Handelszeitung und Courszettel
er Berliner Börse. Ziehungslisten der Preußischen
Jotterie, sowie Ausloosung der wichtigsten Loos—
zapiere. Reichhaltige und wohlgesichtete Tages⸗
aeuigkeiten aus der Reichshauptstadt und den
Probinzen. Theater, Musik und Kunst, Litteratut
uind Wissenschaft werden im Feuilleton des „B. T.
in ausgedehntem Maße gepflegt; außerdem erscheinen
in demselben Romane und Novellen der ersten
Autoren. Das Roman s« Feuillelon des nächsten
Zuartals bringt einen neuen hochinteressanten und
pannenden Roman von Ludwig Habicht unter dem
Titel: „In Fesseln“. Außerdem empfangen die
Abonnenten des Berliner Tageblatt“ vier werth
olle Separat⸗Beiblätter: das illustrirte Wiztzblatt
UIX:, das belletristische Sonntagsblatt Deutsche
Lesehalle“ das feuilletonistische Beiblatte, Der Zeit⸗
geist“ und die „Mittheilungen über Landwirthschaft.
Hartenbau und Hauswirthschaft“ zu dem ennorm
illigen Abonnementspreise bon nur Z Mt. 25 Pf.
ur das Vierteljahr. Man beliebe das Abonnement
ei dem nächstgelegenen Postamt schleunigst anzu⸗
nelden, damit die Zusendung des lattes vom lJ.
Iktober ab vunktlich erfolge.