Full text: St. Ingberter Anzeiger

den Zellen entströmenden Gasen wurden mehrere 
hersonen so betäubt, daß sechs davon sofort starben. 
I'Fritz Reuter's Jugendfreund und Schul⸗ 
zenosse, der Kantor Karl Krüger. welchem ‚Hanne 
düte un de lütte Pudel“ gewidmet ist, ist in 
Ralchin gestorben. 
FKonstantinopel, 26. Sept. Heute 
rüh 482 Uhr wurde hier eine ziemlich starke Erd⸗ 
rschütterung wahrgenommen; es entstand aber kein 
zchaden. Auch in Smyrn d wurden Morgens 
13. Uhr zwei ziemlich heftige Erdstöße verspürt, 
ie wenig Schaden anrichteten. 
(Sechzig Straflinge entsprun— 
gen.) Als in dem Strafhause von Diebelzeit 
Egypten) die Sträflinge Freitag Abend ihre Ar⸗ 
zen einstellten brachen etwa 60 derselben aus und 
lüchteter sich in die Berge. Sie wurden von 12 
zchwarzen der Sicherheitswache aus Suez und 
nigen europäischen Polizisten verfolgt. Als die 
zlüchtlinge über die Abhänge der Hügel hinauf⸗ 
Alten, wurde auf sie gefeuert und dabei 24 getötet 
ud mehrere schwer verwundet, die übrigen, mit 
Jusnahme von 11, welche entkamen, eingefangen. 
die 11 enttommenen Sträflinge werden wahr— 
sccheinlich verhungern, wenn sie es nicht vorziehen, 
dieder in das Gefängnis zurückzukehren, da sie im 
hebirge auf. mehrere Tagereisen Entfernung weder 
Wasser noch Obdach finden. 
Wirkung des Erdbebens. Mamie 
Martus, die Tochter eines pensionierten Offiziers 
der Bundesarmee in Sovannah Mordamerika), 
atte als kleines Kind infolge einer Gehirn-Ent ⸗ 
zjündung im Jahre 1864 die Sprache verloren und 
var seither stumm. Während des Erdbebens, 
velches am 31. August stattfand, gerieth die 
Ztumme in hochgradige Aufregung und fand plötz 
ich die Sptrache wieder. Der Fall hat in medi⸗ 
inischen Kreisen großes Aufsehen gemacht. 
fJuristischeDefinition des Kusses. 
Ztaatsanwalt: „Der Kuß ist ein Preßerzeugniß, 
jei dem der Nachdruck gestattet ist.“ — Rechtsan⸗ 
valt: „Der Kuß ist ein Genußmittel, wegen dessen 
Fälschung keine Anklage erhoben werden kann.“ 
— Richter: „Der Kuß ist ein Preßprozeß, bei dem 
die Mündlichkeit des Verfahrens von jeher geboten 
ist, die Oeffentlichkeit aber meistens ausgeschlossen ist.“ 
BSterbefa lle. 
Gestorben: in Landau die Gattin von J. 
Mees, Lehrer, Jakobine, geb. Böhler. 80 J. a.; 
n Rheinzabern Frau Veronika Pfeiffer. geb. Fran⸗ 
oni, 81'J. a.; in Speyer J. Mich. Eberle, 82 
J. a.; in Krickenbach die Gattin von Valentin 
Brügei, Karoline geb. Neu, 32 J. a.; in Pirma⸗ 
ens Christian Illius, 24 J. a. 
Das Welken des Obstes zu verhüten. Rheinisch⸗ 
fraut. Norddeutscher einfacher Küchenzettel vom 
—ED 
204. Fernsprecher. Echo. Briefkasten der Schtift⸗ 
seitung. Anzeigen. IJ 
Die notariell beglaubigte Auflage dieser wirklich 
mpfehlenswerten und dabei überaus billigen Wochen— 
chrift beträgt 100,000. Probenummern versendet 
ede Buchhandlung, sowie die Geschäftsstelle, Fürs 
Zaus“ in Dresden gratis. 
Dienstesnach richten. 
Bauamtmann Molitor von Kaiserslautern wurde, 
einem Ansuchen entsprechend, nach Nürnberg versetzt, zum 
gauamtmann in Kaiserslautern Bauamtsassessor L. Stem⸗ 
el daselbst ernannt und Bauamisassistent Vente in Speyer 
um Vauamtsassessor in Kaiserslautern befördert. 
Notar Stett in Pirmasens wurde auf Ansuchen nach 
Wolfftein versetzt. 
Dem pceotestantischen Pfarrer Kapesser in Altleiningen 
ourde auf Ansuchen die Entlassung aus der protestantischen 
dirche der Vfalz ertheilt. 
Der bisherige Schulverweser zu Oggersheim, Roberi 
ctoffel, ist zum Schulverweser an der konf. gemischten 
Rduns u Landau mit Wirkung vom 1. Oktober 1886 an 
rnannt. 
Der praktische Arzt Dr. Eppelsheim in Grüunftadt ift 
um Bezirksarzt i. Klafse in Germersheim ernannt. 
Fur die dtedaktion verantwortlich: F. X. Demetz. 
Nr. 207 des prattischen Wochenblattes für alle 
dausfrauen „Fürs Haus““ Wierteljährlich nur 
Mark) enthält: 
Wochenspruch: 
Der Adler fliegt allein, der Rabe scharenweise; 
Besellschaft braucht der Thor und Einsamkeit der Weise. 
Kleinkinder ⸗Ausstattung. (IJ.) Auf der Heide. 
Illustrirt nach einer Originalzeichuug von W. 
taudius.) Ist Soda der Wäsche schädlich? Wie 
ch mit meinem Wirthschaftsgelde auskomme. Briefe 
iber Ornamentik. (1.) Nervenleiden. (XII) Lo⸗ 
zirbesuch zum Künstlerfest. (Schluß.) Kind und 
—„chutzengel. Taschengeld der Kleinen. Trotzköpfe. 
VBie ich mein Piano behandle. Der Hartbovist. 
stissigwerden der Birnen. Alte Hühner von jungen 
zu unterscheiden. Hühner zu mästen. Houdan⸗ 
sühner. Tapeten auf leichte Weise zu reinigen. 
dolzhäuser. Herrenzimmer. Zugvorhänge. Mein 
Winterfenstet. Herbststräuße. Ausbrennen der 
Defen. Amerikanische Füll⸗Regulir⸗ oder Wurm⸗ 
hachsche Oefen. Tragbare Carbonöfen. Gurken 
ind Weine. Schrecklicher Geruch im Keller. Stiefel⸗ 
ack. Schimmeln der Essigzurken zu verhüten. 
Aepfeln einen angenehmen Geruch zu verleihen. 
— * 1 — — n — — — — — — 
Cafe Oberhauser Krieger-Vereéin. 
Samstag den 2. Oktober 188863 Samstag den 3. October, Nachmittags 3 Uhr im Ober! 
0 haufer'schen Saale findeit die 
7 
og8 6 —19 ß 29 C VNIIV 88 J ordentliche Generalversammlung 
— att. F 
( Streioh-Sextott/ Tagesordnung: 
ausgeführt von Hoboisten des 30. Regiments aus Saarlouis. Aufnahmen; 
—X Fuitré o 4 PEFMM Su PSE Rechnungsborlage; 
ů. A. Sols für Violine, Clarinette u. sJ. w. Leuwahl. 
Veues Prorramm?! 
2 2 
pPfälzisches Gewerbemuseum. 
Lehrwerkstätten und Fachschulen als K. Kreisbau⸗ 
gewerkschuuue. 
Anstalt zur Ausbildung junger Gewerbtreibender im Bau⸗ und guniset 
overde. Beginn der Winterkurse — von November bis Ende März dauernd — 
um Dienstag den 2. November in 5, mit Werkstätten verbundenen Fachschulen, 
us: Bauschule für Maurer, Zimmerleute, Dach⸗ und Schieferdeder. — — 
ind Cement⸗Arbeiter; Modellirschule für Madelleure, Stuccateure, Sandstein 
1. Marmorbildhauer, Töpfer u. dergl.; Schule für Holzarbeiter, für Dreher, 
Baus u. Kunstschreiner, Holz⸗ u. Elfenbeinschnitzer; Schule für Melallarbeiler, 
ür Schlosser, Schmiede, Ciseleure, Spengler und Metallschläger, Gold; und 
Silberarbeiter, Eisens und Gelbgießer; Malschule für Zimmer⸗ und Decorations⸗ 
naler, Porzellan⸗ und Glasmaler, Stoff ˖ und Musterzeichner, Lithographen u. 
»ergl. Der theoretischen Ausbildung, sowie dem Zeichnen und Entwerfen u 
»er Fachschule schließl sich in der Lehrwerkstätte eine praktische Unterweisung in 
er Kunste und stilgerechten Ausführung an. Vorgeschriebenes Alter 15 Jahre, 
dispens nur mit spezieller Genehmigung. Inskriplion unter Votlage amtlich 
zeglaubigter Schul⸗, Lehr⸗ und Leumundszeugnisse Samstag den 80. Oktober 
jon 9 bis 12 Uhr Vormittags und von 4 bis 6 Uhr Nachmittags. Schul 
jeldbetrag 20 Mark, für Ausländer das Doppelte, und 10 Mark Lehrgeld 
jelegentlich der Inscription zu entrichten. Befreiung auf Grund eines Dürf 
igkeitszeugnisses. Lehrprogtamm und Statuten beziehbar durch die Tascher'sche 
Buchhandlung Kaiserslautetn gegen portofreie Einsendung von 40 Pfg. 
Kaiserslautern im September 1886. 
Kgl. Rektorat: 
. Spau, Direktor des pfälz. Gewerbemuseums 
).)) 
wird abgegeben in der Expedition 
des „St. Inqdberter Anzeiger.“