Full text: St. Ingberter Anzeiger

Braunschweig, 19. Okt. Der bekannte 
Welfenführer Rechtsanwalt P. Dedekind iun Wolffen⸗ 
hüttel wurde gestern verhaftet, weßhalb, ist nicht 
bekannt. 
F Würzburg, 18. Okt. (Schwurgericht.) 
In dem Preßprozeß gegen Redakteur Wickl vom 
„Fränk. Volksblatt“ wurde eine Schuldfrage bejaht 
und der Gerichtshof erkannte auf 2 Monate Ge⸗ 
fängniß. (Hr. Johann Wickl, cand. jur., ist 24 
Jahre alt und von Trippstadt gebürtig. Früher 
redigirte er das „Pf. Volksblatt“ in Kaiserslautern.) 
. In Stettin ist am Montag wiederum 
ein Subventionsdampfer vom Stapel gelaufen, die 
„Bayern“, welche nebst ihrem Schwesterschiffe 
„Preußen“ für die Reichspostdampfer-⸗Linie Bremen⸗ 
Hongkong bestimmt ist. 
F Paris, 19. Oktt. Frau Boucivault, Be⸗ 
sißerin des „Bon Marche“, schenkte der Altersver⸗ 
sorgungskasse ihrer 2000 Angestellten 4,000, 000 Fres 
F Die Singhalesen haben auch in Paris die 
herzen vieler Damen entzückt. Da die Verwalt— 
ung den fremden Gästen nicht erlaubte, ohne sichere 
Bedeckung auszugehen. so beschränkten sich die 
Romane auf den Austausch von Blicken, Seufzern 
und die Ueberreichung von Schmuckgegenständen, 
welche die bhraunen Jünglinge gern annahmen, auf 
ihren Goldwert sicheren Auges prüften, aber nicht 
erwiderten. Höchstens ließen sie sich herdei, ihr 
Gesicht aus Drahtgeflecht zu legen und küssen zu 
sassen. Der Abschied dieser Verehrerinnen von den 
Begenständen ihrer Liebe soll zum Teil ein herz⸗ 
zerreißender gewesen sein. Die Schönen weinten 
und schluchzten und die Empfindsamste unker ihnen 
gönnte sich gar eine Ohnmacht; aber dafür warer 
die Singhalesen weniger empfänzlich, als für die 
Aufmerksamkeit einer anderen „petite dame 
velche ihren Lieblingen warme Reisedecken austente 
FEin Schatz gefunden.) Seit einiger 
Vochen war in Konstantinopel das Gerücht ver 
zreitet, daß im Bezirk Siwas (Kleinasien) ein Schatz 
on ungeheuerem Werth ausgegraben worden sei. 
xrst jetzt ist dieses Gerücht zu den Ohren des Sul⸗ 
ans gedrungen und theilweise bestätigt worden. 
rxin Armenier Namens Kupelyan hatte bei ver⸗ 
hiedenen Personen in Siwas große eigenthümliche 
ßoldmünzen bemerkt. Als er nach deren Urspung 
orschte, wurde er auf eine von armen Hirten be— 
vohnte Gegend verwiesen, wo er nach dvielen 
—„chwierigkeiten im Einvernehmen mit den türkischen 
Behörden Nachforschungen und endlich auch Nach 
srabungen veranstaltete. Letztere sollen überraschende 
S„chätze zu Tage gefördert haben. Es wird er 
ählt, daß man einen verschütteten Tempel entdeckt 
hat, dessen Imneres von Kostbarkeiten, insbesondere 
von Löwen, Hähnen, Böcken, Tauben und anderen 
Thiergestalten in lauterem Golde, strotzen soll. Man 
versicherl, daß die Augen der Thiergestalten durch 
große Edelsteine dargestellt sind. Außerdem soll 
nan viele Goldmünzen in der Größe von deutschen 
Zweimarkstücken und darüber vorgefunden haben. 
Man taxirt den Schatz auf fabelhafte Summen; 
ndessen ist der Weg von Siwas nach Konstantinopel 
ehr weit, und es dürften die interessantesten und 
verthvollften Stücke unterwegs verschwinden. 
Nr. 21 des praktischen Wochenblatteg ib 
Hausfrauen „Fürs Haus⸗ Wietteljabti o 
1Mark) erthalt: 
Wochenspruch: 
Das Glück läßt sich nicht jajen, 
Von jedem Jägerlein. 
Mit Wagen und Entsagen 
Will es erstritten sein. 
Spielmannslied (illustrirt nach einer Otigin 
zeichnung von E. Limmer). Das Gebet. * 
mostbereitung in Oberösterreich. Wie geht n 
Fuͤr die Rumänierinnen. Einschlafern. Wie 
den übermüthigen Entenfedjka bescheiden —* 
Wiegenlied. Spielschrank für Kinder. Gute Fig 
und Haltung. Wahnsinn. Einathmien von g 
lenoxydgasen. Lieder mit Cellobegleitung. Duen 
Glastästchen zu Photogrophien. Granatbaum. J 
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cher. Echo. Briefkasten der Schriftleitung. Anzeigen 
Die notariell beglaubigte Auflage dieser wirg 
empfehlenswerten und dabei überaus billigen Woche 
chrift beträgt 100,000. Probenummern verseid 
ede Buchhandlung, sowie die Geschäftsstelle Fis 
Haus“ in Dresden gratis. 
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demehz. 
— 2 
2342 und Bierbrauer, jetzt Wirth in Dud⸗ 
Licitation. e in Rheinpreußen wohnhaft, als 
NRebenvormund. 
St. Ingbert, den 21. Okt. 1886. 
Kemmer, t. Notar. 
De Erben Syffert in Blies⸗ 
kastel lassen, wie in Nr. 203 
dfs. Bl. bereits angezeigt wurde, am 
23. Oktober 18836, Nachmit-⸗ 
ags 2 Uhr, im Hotel Lang in 
Blieskastel: iht Haus und Garten, 
iebst Wiesen, und am 27. Oktober 
836 Morgens 9 Uhr in ihrer 
Vohnung zu Blieskastel ihre sämmt 
ichen Mobilien versteigern. 
Blieskastel, 18. Oktober 1886. 
—AI 
k. Notar 
cqqꝛ 58 
usstellungs · Lollerit Weimar 1886. 9 
56fu 
Dienstag, den 9. November 1886, 
Vormittags halb 12 Uhr, zu St. Ing 
bert in der Wirthschaft von Ludwig 
Weirich, 
werden durch den unterzeichneten 
gerichtlich hiezu beauftragten k. Notar 
abtheilungshalber öffentlich auf Eigen⸗ 
chum versteigert: 
Steuergemeinde St. Ingbert: 
Plan Nr. 2978, 8 à 50 qm. 
Acker unter der Lehmkaut, neben 
der Ahnung neben Sondergut des 
Peter Schmidt und Joseph Hü 
her; 
Plan Nr. 457440, 35 a 80 qm 
und 4574b6, 2 ha 5 a 80 qm 
Wiese am Wohmbacherweiher neben 
Weg und Anstößern; 
Plan Nr. 980, 30 aà 30 qm 
Acker auf'm rothen Flur neben 
Sondergut des Peter Schmidt und 
Johann Weiland's Sohn, — mit 
Korn besamt; u 
Plan Nr. 1824 u3, 8 4 90 qm 
Acker am Güttenwieschen neben 
Sondergut des Peter Schmidt 
und Bergmann Günther. 
Eigenthümer sind: J. Peter 
Schmidt, früher Bäcker und Wirth. 
jetzt Privatmann, in St. Ingbert 
wohnhaft; II. die Kinder und Erben 
der daselbst verstorbenen Maria 
Kuutsch, lebend Ehefrau des vorge⸗ 
nannten Peter Schmidt, als: 1. Peter 
Schmidt, früher Bäcker, jetzt ohne Ge— 
verhe, in St. Ingbert wohnhaft, derzeit 
in Konkurs fich befindend, vertreten 
zurch Philipp Fitz, Geschäftsmann, 
daselbft wohnhaft, ais Konkursverwalter; 
2. Rosa Schmidt, gewerblose Ehefrau 
von Joseph Neymann, Kaufmann, beide 
allda wohnend; 3. Karl Schmidi, 
früher Bäcker in St. Ingbert, zur! 
Zeit ohne bekanntes Gewerbe und ohne 
bekannten Wohn⸗- und Aufenthaltsort 
abwesend, vertreten durch den k. Notar 
darl Ludwig Seel in Blieskastel, als 
Rotarrepräsentant; 4. Maria Schmidt, 
minderjährig und gewerblos, vertreten 
durch ihren Vater, genannten pa 
Schmidt, als gesetzlichen Vormund und 
urch WilhelmKronenberger, früher Bäcker! 
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Weilverbreitelster Kalender Deutschlauds! 
5 er Juustrirte 
Bayer n—on-Halender 
der KMarke Inker!“ 
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eidenden sei hiermit der echte 
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Vain⸗Exrpeller 
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Anker“ als sehr wirtsames 
Hausmittel empfohlen. 
ig in den meien Apotdeten. 
ist erschienen. 
Es giebt keinen zweiten Kalender, welcher bei wirklich brill anter Ausstattung solche Re— 
haltigkeit aufzuweisen hat, als der 
Illuftr. Bayerische Familien⸗Kalender. 
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torischen und Weltereignifsen, Rebus und Räthseln ab und gestalten diesen Kalender zu eine 
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Man verlange aber ausdrücklich den I 
Illustrirten Bayerischen Familien⸗Kalender, 
. ,‚Da unter ähnlichem Titel verschiedene andere Kalender erscheinen, welche leich 
Täuschung Veranlassung geben, auch achte man darauf, daß der Kalender sämmtliche » 
Beilagen enthält. F 
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Reudniztz bei Leipzig. 
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