Nichte der Kaiserin Josephine, ist am 24. er. in
—* im Alter von 83 Jahren gestorben. Die
de Dame hatte in ihrer Kindheit ein bedeutungs⸗
volles Erlebniß. das Horace Vernet auf seinem Bilde
Die Flucht aus der Conciergerie“ verewigt hat.
—* Vater, der Graf Lavalette, hatte sich, als die
zJachricht von Napoleons Flucht von Elba nach
paris kam, sofort des Hauptpostgebäudes bemächtigt
ind wurde deshalb am 20. November 1815 zum
ede verurtheilt, die damals 12jährige Tochter
vesuchten ihn in Begleitung einer Kammerfrau
in der Conciergerie und aßen mit ihm zu Mittag.
ibends geleiteten die Tochter und die Kammerfrau
ade Dame, welche von den Wärtern für die Gräfin
zehalten wurde, aus dem Gefängniß. Als aber
er Schließer in der Zelle diese in den Kleidern
hhries Gatten vorfand, machte er Lärm. Indessen
Jar der Gceaf berrits gerettet. Die Gräfin, die
zdammerfrau und die zwölfjährige Tochter werden
„or Gericht gestellt, aber freigesprochen. Ludwig
xvIII. sprach, als man iym den Fall berichtete,
as edle Wort: „Die Gräfin Lavalette hat ihre
pflicht gethan!“ Die Baronin Forget lebte stets
sehr zurückgezogen. In ihrem Saton prangte das
rwähnte Bild Horace Vernets neben kostbaren
Frinneruugen an Napoleon J. Den Hof Napoleons
III. hat sie in auffälliger Weise gemieden, ob⸗
wohl dieser mehrfach eine Annäherung seiner Ver—
wandten einzuleiten versuchte.
—GOer achte von den — „sieben
Schläa fern“.) In Mailand fand sich in letzter
Zeit ein Mann, der nicht aß (Succi), in Padua
aner, der nicht saß, in Rom ciner nicht schlief —
als allerinteressantes Phänomen in diesem Kollegium
ist jetzt aber in Ribera ein Mann aufgetaucht, der
iberhaupt immer schläft. Das bezügliche Indivi—
duum, Namens Gaetano Capuccio, aus Neapel, er⸗
wacht (soll heißen: erhebt sich 7)) bloß jeden Mittag
auf eine halbe Stunde, in der es eine Schüssel
vermicelli (wörtlich: „Würmchen“, das Lieblings-
zericht der Neapolitaner) verschlingt. Sodann schläft
3 von Neuem ein. Dem Arzte Nicolo Galerazzo,
—A
d noch fünf Jahre fortschlafen und zwar — in
Folge einer Wette! Das Blatt, dem wir die intres⸗
ante Nachricht entnehmen, heißt „Giornale di Sici⸗
j“ — das Opfer derselben ist ein Neapolitaner.
„Das genügt/'.
In einem Liverpooler Waarenllag ex find
xdeutende Vorräthe von Baumwolle und Getreide
erbrannt und wird der angerichtete Schaden auf
iahezu 100,000 Pfd. Sterl. (2 Millionen Mark)
jeranschlagt. J
F Eimegesunde Ansicht über Sonn—
ragsarbeit wurde neulich bei Gelegenheit des
blichen Ernte-⸗Dankgottesdienstes von dem schot⸗
ischen Geistlichen Cunningham in der Dorfkirche
u⸗ Crieff geäußert.“ Derselbe meinte, daß seine
farrkinder in hohem Grade für die heurige schlechte
Ernter verantwortlich seien. An einem der letzten
Sonntage, als alles Getreide zum Einheimsen be—
reit war, hätten sich die Farmer und deren Leute
entweder in der Kirche oder in ihren Betten be—
junden, anstatt auf ihren Feldern zu sein. Das
sesultat davon sei, daß ein großer Theil ihres
hetreides jetzt auf den Feldern „verfaule. Das
dand werde in fast jeder Beziehung in Folge der
chlechten Ernke zu leiden haben.“ Alles dies sei
uurch die zu: strenge und puritanische Beobachtung
ucs betreffenden Sonntags verursacht worden Zum
Schluß sagte der ehrwürdige Herr, daß die letzten
Anheilvollen Jahre schließlich Gutes stiften würden.
Mann stände am Rande einer Revolution, und
war sowohl in Betreff der Landesgesetze, als auch
yer Landwirthschaft im Allgemeinen. Alles in Ver—
zindung mit der Landwirthschaft müsse einegroße
beränderung erfahren, und eine Saison, wie die
etzige würde dies in hohem Grade beschleunigen.
—53
Gemeinnutziges.
— Zur Uebersommerung von Woll⸗ und
tzehzeKleusdern wird in vielen Haushaltungen
ampher ausgestreut. Welchen Werth diese Mothode
jat, dürfte daraus hervorgehen, daß in einer Haus⸗
jaltung in München die sämmtlichen so behandelten
Hegensiände von Motten zerfressen wurden, daß sie
jänzlich unbrauchbar geworden sind. Dabei zeigte sich
die auffallende Erscheinung, daß Woll- und Pelz.
Waaren, welche einfach nur mit gestoßenem Pfeffer
dehandelt wurden und die sich in gleichem Schranke
mit den mit Kampher behandelten befanden, ganz
ind gar verschont blieben.
Marktberichte.
Zweibrücken, 28. Oltober. (Fruchtmittelpreis und Vil⸗
ualienniarkt.) Weizen O M. — Pf. Korn 7 M. 18 Pf.
Zerste zweireihige d M. — Pf., vierreihige O M. — Pf.
Spelz 0 M. — Pf., Spelzkern — M. — Pf., Dinkel
— M. — Pf., Mischfrucht O M. — Pf., Hafer 5 M
357 Pf. Erbsen O M. — Pf. Wicken 0 M. — Pp.
deu2 M. 80 Pf., Stroh J.Qual. 2 M. 70 Pf., II. Qual.
2 M. 20 Pf., Kartoffeln ? M. — Pf., Weißbrod 1/ Kilo
0 Pf., Kornbrod 3 Kilo 58 Pf., Gemischtbrod 8 Kile
78 Pf., paar Weck 100 Gr. v6 Pf., Rindfleisch J. Qual.
34 Pf. 11 Qual. 48 Pf., Kalbfleisch 50 Pf. Hammel⸗
leisch 50 Pf., Schweinefleisch 50 Pf., Wein l Liter 80 Pf.
Bier J Liter 24 Pf., Butter /3 Kilogr. 1 M. — Pf.
Homburg, 27. Oktober. (Fruchtmittelpreis und Vik
ualienmarkt/ Weizen 8 M. 84 Pf., Korn 6 M. 81 Pf.,
Spelzkern — M. — Pf., Spelz O M. — Pf., Gerste
dreihige O M. — Pf., Gecste 4reihige O M. — Pf.,
dafer 5 M. 51 Pf., Mischfrucht O M. — Pf., Erbsen
— M. — Pf., Wicken O M. — Pf. Bohnen 0 M,
— Pf. Kleesamen — M. — Pf., Kornbrod 6 Pfund
„8 Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 72 Pf., Ochsenfleisch —- Pf.
Kindfleisch 50 Pf. Kalbfleisch 530 Pf. Hammelfleisch 60 Pi.
Schweinefleisch 50 Pf, VButter 1 Pfund O M. 90 Pf.,
dartoffeln per Zentner 2 M. — Pf.
er dentsche Merkmeisterverbaud.
Es scheint, als ob man in dem industriereichen
St. Ingbert von dem deutschen Werkmeisterver⸗
zande noch nichts wisse, obgleich in nächster Nähe
dieser Stadt, nämlich zu St. Johann ⸗Saarbrücken
ein Werkmeister-Bezirksverein schon seit beinahe drei
Jahren besteht. Zweck dieser Zeilen ist, die St.
Ingberter Kollegen mit dem Verbande etwas näher
bdekannt zu machen. In Bayern bestehen zur Zeit
echs Werkmieistei-Bezirksvereine als Mitglieder des
Verbandes, nämlich zu Kaiserslautern, St. Lam⸗
drecht, Frankenthal, Hof und Augsburg. Nürnberg
teht im Begriffe, sich zu konstituiren. Der Werk—⸗
meister⸗Bezirksberein zu Augsburg zählt bereits
200 Mitglieder; Nürnberg wird nicht weniger zu
derzeichnen haben.
Der Verband ist die Verkörperung oder Lebendig—
verdung des Satzes: „Einer für Alle, Alle für
Finen!“ Zunächst bezweckt der Verband: 1) Unter—
ftützung seiner Mitglieder im Sterbefalle der Frau;
2) Unterstützung der Hinterbliebenen verstorbener
Mitglieder; 3) Unterstützung stellenloser Mitglieder;
). Unterstützung in außerordentlichen Nothfällen;
5) Vertretung der Interessen des Werkmeisterstandes
in jeder Hinsicht; 6) Geselliger Verkehr det Mit—
zlieder unter sich; 7) Hebung des Wexrkmeisterstandes
durch geeignete Einrichtungen. Im 1. Falle wird
dem Mitgliede eine Summe von 150 Mk. und im
2. Falle dessen Erben eine Summe von 600 Mtk.
ausgezahll. In den Fällen 3 und 4 wird eine
Unterstützung“ je nach Bedürftigkeit verabreicht.
Mitglied kann jeder Betriebs-Fachbeamte eines
Jewerblichen oder industriellen Etablifsements werden
dleichviel, ob dies Privat-⸗, Kommunal- oder Staats
internehmen sind. Als Werkmeister im Sinne des
Statuts gelten: a) Meister, welche in der Industrie
»der einem Gewerbe einer oder mehreren Werk
tätten selbstständig als Werkmeister, Werkführer
der Fachmeister vorstehen. Als Fachmeister sind
nuch die Eisenbahnwerkstätten-Vorarbeiter anzusehen;
y) Borsteher, Betriebsführer oder Odermeister, welche
n 'den neuern Produktionsfächern als Leiter von
Werkstätten, Werksälen, Werkplätzen, Werkhallen,
Werften, Depots, Gießhallen, Laboratorien oder
gergwerken als Betriebsbeamte thätig sindd.
Seit seinem Bestehen- hat die Verbandskasse
zereits über 40000 Mark an Sterbegeldern und
Unterstützungen hinausgezahlt. Als Gegenleiftung
zahlt das Mitglied monatlich 50 Pfg. und eine
Imlage in die Verbandskasse, welche zwischen 15 bis
30 Pfg. schwankt, erhält aber dabei die wöchentlich
erscheinende Verbandszeitung in's Haus geliefert.
der Verband ist bereits bis auf 8000 Mitglieder
ingewachsen,welche in allen Gauen Deutschlands
erstreut leben. —
Wie die Kollegen bemerken werden, beruht das
Wesen des Verbands auf Selbsthilfe, auf die wir
im somehr angewtesen sind, als die sozialreformirenden
Hesetze über Krankenkassen- und Unfallverficherungs⸗
jesetze die Werkmeister etwas zu kurz kommen ließen.
Also aufgeschaut, nur dieser Sache in's Auge ge—
ehen! Wer sich übrigens noch näher über die
Wesenheit des Verbandes unterrichten will, der
vende sich entweder an den Central⸗-Vorstand zu
düsseldorf, Oberbölter ⸗Allee oder an den Nachbar—
Berein St. Johann-Saarbrücken oder an den
interezeichneten.
J. Grenutz, Fabrikbeamter,
in Firma Gebr. Adt,
Forbach (Lothr.).
Far die Redaktion verantwortlich: F. X. Demes
Ein edles Organ. »
Die Statiftik über Verwundungen und deren Heilung,
velche in den Militär⸗Lazarethen verschiedener Länder zu⸗
ammengestellt worden ist, zeigt, daß Verwundete, deren
deber beschädigt war, den kleinsten Procentsatz Geheilter
ufweist. Wenn dieses Organ stark beschädigt, war jede
deilung von vornherein ausgeschlossen; nur bei leichten
eberverwundungen nur eine Heilung und vollständige Ge—
iesunn möglich. Die Verwundeten, welche am Kopfe, den
zungen und anderen edlen Organen suwere Beschädigungen
avon getragen, haben viel mehr Aussicht auf Heilung als
deber⸗Verwundete.
Dieses beweist zur Genüge, welch' edles Organ die
reber und wie delicat sie in ihrer Natur ist. Wenn das
enöse Blut durch den Körper nach den Lungen zuströmt,
zaffirt es erst durch die Leber, wird hier von seinen aif⸗
igen Theilen gereinigt und findet theilweise bei der Ver⸗
Zauung und theilweise als Purgirmittel Verwendung. Wenn
nun die Leber sich in einem krankhaften Zustande befindet,
v bleibt ein Theil dieser venösen Substanzen in dem Or⸗
jane selbst festsitzen, anstatt zu dem Zwecke verwendet zu
werden, wozu die Natur sie bestimmt hat; ein anderer
Theil geht ins Blut über, und anstatt dieses nun neue
Zebenskraft und Stärke allen Theilen des Körpers zuführt,
sorrupirt es das ganze System.
Dadurch entstehen die so gefährlichen Lebers und an⸗
dere Krankheiten, welche, wenn sie nicht bald gehoben,
hronisch werden und äußerst hartnäckiger Natur sind in
hrer Bekämpfung. Chronische Leberkrankheit ist immer
son einem Rierenleiden begleitet. Das eine Leiden kann
ohne Hebung des andern nicht curirt werden, mithin muß
ein Heilmittel, welches hier gründliche Heilung erzielen will :
zu gleicher Zeit reftaurirend sowohl auf die Nieren als
zuch auf die Leber selbst einwirken und curiren.
Der medizinischen Fakultät ist kein Heilmittel bekannt,
das eine positive Heilkraft auf die Leber und Nieren aus—
ubt, aber zu verwundern wäre es, wenn in unserem Zeit⸗
alter der Erfindungen nicht ein Mittel entdeckt worden
wäre, das der leidenden Menschheit auch für diese Krank⸗
heit ñothwendige Linderung und Heilung brächte. Unab⸗
Fängig von der medicinischen Fakultät haben Gelehrte der
Medigin ein rein vegetabilisches Präparat zusammengestellt,
welches seit Jahren durch seine Kuren den Beweis geliefert
hat, daß es alle Leiden der Leber und Nieren gründlich
aufhebt und vollständige Genesung erzielt.
Die Symptome dieser Leiden sind folgende: unge—
vöhnlich große Ermattung, dumpfe Kopfschmerzen, Auf⸗
toßen von Gas und kleine Speise -Theilchen aus dent
Magen, Hartleibigkeit, blasse ungesunde Gesichtsfarbe, Haut⸗
Ausschlag, gelbe Flecken, Gelbsucht u. s. w. Ist die Leber
aber gesund, so ist es auch der Magen, die Gesichtsfarbe,
iberhaupt der ganze Mensch. Erkrankt die Leber und mit
ihr die Nieren, so leidet der ganze Körper, besonders aber
der Magen.“ So auch schreibt Herr H. Matuscheck, 17
Treslkow⸗Straße Berlin
Igch litt seit längerer Zeit an Magen- und Leberleiden,
neine Haut waͤr mit großen gelben Fleceen bededt, ich hatte
immer Schmerzen im Halse, Magen und Rücken, keinen
Appetit zum Essen und zeitweise keinen Stuhlgang. Alles,
vas ich dafür anwandte, war ohne Erfolg und gab fast
hie Hoffnung auf, je von meinem Uebel befreit zu werden.
Da wurde mir von meinem Freunde Warnerx's Safe Cure
ind Warner's Safe⸗Pillen verrathen, welche ich anfing zu
nehmen. Nach dem Gebrauch der ersten Flasche fühlte ich
nich bedeutend besser, und nachdem ich drei Flaschen dieser
Ddedizin und zwei Flaschen Pillen genommen hatte, war
ich vollständig von meinem Uebel besreit, was ein Wunder
flür mich und meine Bekannten war. Ich kann Ihnen
nicht genug dankbar sein für diese Kur, und es wird mein
zroßes Bestreben sein, Ihre Heilmittel zu empfehlen, und
cch möchte allen Kranken, die mit solchen Krankheiten be⸗
haft find, rathen, nicht zu versäumen, diese wunderbaren
Mittel zu gebrauchen.“
Viele solche wie oben angeführte Atteste find in anserem
Befitz und beweisen zur Evidenz die wunderbare Heilkraft
don Warner's Safe Cure über alle Krankheiten der Nieren
deber und Urin⸗Organe. Preis 4 Mk. die Flasche. Diese⸗
deilmittel sind in den meisten Apotheken zu haben. Wenn
Ihr Apotheker unsere Medizin nicht hält und auf Ihr Ersuchen
nicht bestellen will, benochrichtige man uns und werden wir
AUsdann dafür sorgen, daß Sie damit versehen werden.
5. H. Warner & Co., 10 Schäfergasse, Frankfurt a. M.
Qu'est·ce que c'est quse cola? betitelt sich ein soeben
in Denike's Verlag in Leipzig erschienenes, lehrreiches
Frage⸗ und Antworispiel für alle Altersstufen. Der Haupt⸗
zweck dieses interessanten Spieles besteht darin, das Studium
der frauzösischen Sprache zu erleichtern, indem es dem
Spielenden jeden Gegenstand mit einer kurzen, leicht faß⸗
liichen Beschreibung vor Augen führt, und auf diese Weise
Auge, Ohr und Zunge derart bildet, daß die Bezeichnungen
für die meisten täglich vorkommendon Gegenstände und Be⸗
griffe sozusagen, in Fleisch und Blut übergehen. Allen,
denen daran liegt, französisch denken und fließend sprechen
zu lernen, kann dieses Spiel angelegentlichst empfohlen
werden. Mit zahlreichen Illusirationen und gediegenem
Vocabularium ist dasselbe bei hocheleganter Ausstattung für
iur 3 Mark durch jede Buchhandlung, sowie durch obigen
Verlag zu beziehen.
—
Finnländische 422 pCt. Staats-Anleihe von
1881. Die nächste Ziehung findet am 1. Nov.
ttatt. Gegen den Coursverlust von ca. 294 pCt.
bei der Ausloosung übernimmt das Bankhaus Carl
Neuburger, Berlia, Französische Straße 13,
die Versicherung für eine Prämie von 5 Pfg. pro
100 Mark.