Full text: St. Ingberter Anzeiger

Statt Schnees Birnblüthe — die Abnormitäten 
dieses Jahres weichen wesentlich von den Natur⸗ 
seltenheiten“ anderer Jahrebdd 
Der alteste Sohn des Herrn Lehrer Konrad 
in Queichhe i'm, Jaques Konrad, ein junger 
Zaufmann, unterhielt mit der jugendlichen Tochter 
der Wintwe des in Landau angestellt gewesenen 
Zeichenlehrers Iberer ein Liebesverhältniß, das 
wohl nicht die Billigung der Eltern des jungen 
Mannes fand. Das schwärmerische Lie bespaar be⸗ 
schloß infolge dessen, gemeinschaftlich ig den Tod 
zu gehen, und führte diesen schrecklichen Entschluß 
n der Racht von Montag zu gestern zum großen 
Entsetzen der beiderfeitigen bedauernswerthen Eltern 
sm Garten des Schulhauses zu Dueichheim naus 
In der Stunde zwischen 12 und 1 Uhr des Nachts 
schoß der junge Mann mittelst Rebvolvers erst seiner 
Braut, und sodann fich selbst eine Kugelin die 
Zrust. Der, Unterschied des Glaubens soll das 
Mold der Eliern gebildet haben das Liebesver⸗ 
Punt der beiden jungen Leute, welches nun einen 
dKef traurigen Abschluß gefunden, nicht zu billigen. 
— Schwegenheime Ein Roman, wie er im 
Buch fieht, ist hier in wohlgelungener Weise verwirk⸗ 
licht worden Ein Fräulein-aus-einer der ersten 
und achtbarsten Familien, das wahrscheinlich schon 
längeret Zeit mit einem Herrn aus Speier in 
näherer Beziehung stand, aber an eine Verbindung 
mit demselben nicht denken durfte, wurde am letzten 
Sonntag von diesem enführt. Wohin? Man weiß 
es nicht. Was ein solches Mädchen hietzu bewegen 
donnte, waren jedenfalls schöne Vorspiegelungen von 
Seiten der Vermittler, Romanlektüre und Ein⸗ 
dildungskrafftt (G. 3.) 
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Licitation.“ 
1 — Frankenthal, 15. No. Wie das „Tgbl“ 
aus zuverlässiger Quelle derfährt, hat sich seime 
Erzellenz Herr Minister von Crailsheim bei jüngster 
Gelegenheit über das bestehende- Projekt einer 
Straßenbahnverbindung Ludwigshafen-Oppau— 
Frankenthal — Dirmstein — Grünstadt ed. mit Fortsetz 
ung nach Altleinungen sehr wohlwollend geäutzert 
Treiben auf Sauen und Rehe stattfinden sollte 
Am Endziel der Reise gesellten sich noch 8 —* 
aus Brühl und Ahrweiler zu ihnen und danu gin 
egs hinaus in das Revier. Einige 20 Adge 
waren aufgeboten und das kröhliche Jagen nahn 
seinen Anfang. Ein Treiben folgte dem anderen 
— aber als schließlich die vorgeschrittene Stunde 
zur Heimkehr mahnte, lag nur ein einziges Häslein 
bon 10 Jägern. und 20 Treibern umstanden, ai 
dem grünen Rasen. Wenn, wie ein Mitglied der 
Geselischaft erklärte, die Hubermusjagd 8 Mart fün 
den Jager gekostet und jeder? Treiber 1,50 Mar 
erhieit, so sind die 3850 Mk. zusammen. 
7. Nov. Heute Nachmittag um 
3 Uhrastützte in der Neustadt ein vierstöckiger Neu— 
bau ein und begrub unter den Trümmern sieben 
von den darin beschäftigten Arbeitern. Zwei wur— 
den als Leichen hervorgezogen, ein schwer Verletzter 
starb auf · dem Wege-zum Krankenhause. Die Ueb 
rigen sind zum Theil schwer verletzt. 
— — — 
Rire die Redaktian verantwortlich: F. X. Demetg. 
Gingesandt. 
Erwiedernd die Anfrage- in diesem Blatte ber 
bezüglich der Wiederaufrichtung des Musikoereins 
so dürfte dafücr. der jetzige Zeitpunkt eiwas verfrüh 
sein. Man lasse besser diesen Verein noch ruhen 
bis die Mitglieder der Philharmonie zu der 
Einsicht gekommen sind, daß für einfeitige Unter 
nehmungen auch St. Ingbert keinen Boden hat 
Bleibt alsdann das angeregte Bedürfniß für die 
Wiederaufrichtung des Musikdvereins bestehen, so 
werden sich zur Zeit auch Kräfte dafür figden. 
TAufage 344,000; das verbreitetste alle 
deutschen Blätter über haupt; außerdem er— 
scheinen ¶Uebersetzungen in zwolf fremder 
Sprachen. 
Vermischtes. 
Saarbrücken, 17. Nov. (S. 3.) Zu 
dem gestrigen Ausfischen des Deutschmühlenweihers 
jand sich eine große Zuschauermenge ein. An drol⸗ 
igen Zwischenfällen fehlie es nicht. Was das Er⸗ 
ebnis ·deg Fischfanges anbelangt fo mag · dasselbe 
ach der“ Schätung Sachverständiget für gestern 
wa 28 — 28 FJentner betragen habe. Der größte 
Fisch war ein Karpfen im Gewicht von ea. 39 
zfund.“ Das stattliche Thier wurde heuté in der 
Siadt ümhergeführt und allgemein dewundert. 
Nerkwürdig ist, bei zem Gesammtfischfang die ge 
inge Menge und verhältnißmäßig geringe Grötze 
der Hechte. Sehr zahlreich, fast zur Hälfte des 
Ertrages, waren dagegen Schlejen vertreten. Alle 
Fische waren gesund und erwicsen sich die an Ort 
und Stelle zubereiteten als sehr schmackhaft. Mehr 
als die Hälfte der gestern gefangenen Fische sind 
bereits vexkauft. Heute wurde die Fischerei und 
der Verkauf fortgesetzt . .8 
—f Ahrweiler, 10,Nov. Ein Häslein dat 
seine 350 Mark gekostet, hat, wurde am Mittwoch 
zei Ahrweiler auf der Hubertusjagd zur Strecke ge⸗ 
zracht. Beim prächtigsten Wetter zogen 32 Kölnet 
Jünger Nimrods nach dem dortigen Central⸗Bahn— 
hofe und dampften Ahrweiler entgegen, wo ein großes 
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echnungen., 
— in jedem béliebigen Torinat - — 
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auf gutes dehreib- oder Postpapier 
Hietert rasch. und bilig ——— 
die Buche unch Steindruckereiz 
Domot,, 
* S In.. * * 
Montag, den 6. Dezember 1886, 
Vormittags 10 Uhr, zu Ensheim 
in der Wirthschaft von Jakob Bischof, 
werden durch den unterzeichneten, 
gerichtlich hiezu beauftragten k. Notar, 
abtheilungshalber oͤffentlich auf Eigen⸗ 
thum versteigert: 643 
ESteuergemeinde Ensheim: 
. 1. Plan Nr. 2132. 1 4 Fläche mit 
. Wohnhaus, Stall und Hofraum, 
und Plan Rr. 2186,2 a Pflanz⸗ 
garien, gelegen im Orte Ens⸗ 
—— heim; 362 
2. Plan Nr. 114133, 8 4 10 qm 
ucker in den Allmendsgärten; 
Plan Nr. 2884,. 7 4 50 qm 
Acker hinter Pfaffenbäumen z1 
. Plan Nr. 24855 17 a 70 qm 
. Ader ober der Mönchswiese; 
5. Plan Nr. 4889, 12 40 qw 
Wiese in den Langwiesen; 
6. Plan Nr. 6260, 14 a Wiese in 
den Merzwiesen oder im Weiher. 
Eigenthümer find: J. Katharina 
Mohrr, gewerblos, in Ensheim wohn⸗ 
haft, Wittwe des allda wohnhaft ge⸗ 
wvesenen ⸗ und verstorbenen Schusters 
Johann Abel; II. Die Kinder 
ind Erben des Veilebten aus dessen 
Ehe mit der genannten Katharina 
Mohr, als: 1. Peter Abel, Glas— 
macher; 2. Joh ann Peter Abel, 
Tagner; 8. Agnes Abel, ledig, 
gewerblos, alle 8 großjahrig, und in 
Ensheim wohnhaft; 4. Nicolaus 
Abel, früher“ Fabrikarbeiter“ in 
Ensheim, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ 
und Aufenihaltsort abwesend, welcher 
den k. Rotar Karl Ludwig Seel, 
in Blies kast el wohnhaft, zum Re⸗ 
präsentanten hat. 
St. Ingbert, den 16. Nob. 1886 
Kemmer, k. Notar. 
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vSeeewr 
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Die Modenwelt. 
Illustrirte Zeitung fur 
Toilette und Handar 
beiten. Monatlich zwei 
Nummern. Preis vier— 
teljährlich M. 1.25 * 
75 Kr. Jährlich erscheinen 
24 Nummern mit Toi⸗ 
letten und Handarbeiten 
enthaltend gegen 2000 
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Vschreibung, welche da⸗ 
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sfur Damen, Mädchen und Knaben, wie fun 
das zartere Kindesalter umfassen, ebenso die 
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Tischwäsche etc., wie die Handarheiten in 'ihren 
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38; Wien I, Operngaße 3. 
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42 T — 2347 5. vpr 
Baͤyer Familienkalender für 1887 
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Seen Bayerns mit 8 Illustrationen und 8 Kärtchen. V 
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len, Nekrologe wechseln in bunter Reihenfolge ab und gestalten diesen weitver⸗ 
breitetsten aller deutschen Kalender zu einem Unierhaltungsbuche ersten 
Ranges. Man verlange aber den a 7 t 
7 Illustrirten Bayerischen Familien⸗Kalender 
da unter ähnuichem Titel andere Kalender, die nicht annähernd dasselbe bieten, 
4 dem Publikum aufgedrängt werden. 555 —— 
MBerlag des Jllustrirten Bayerischen Familien⸗Kalender, 
— A. H. Paynue, Reudnitz bei Leipzigc.. 
DOch beziehen durch die Expedition des 3 
—* 7 2. — 0c 
328 „St. Ingberter Anzeiger“. 5386 
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üket-Siegelmarker 
zum Verschluß für Postpalete 
werden angefertigt in der Buch⸗ und Steindrucerei von 
— . X. Demete. 
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Sau⸗e wittel empfohlen. 
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