Full text: St. Ingberter Anzeiger

4J— J — ae 
— — * —6 
8 —AA— 8 —3XS: 35 —8 * 
— — — — — 24 —— —3 — 
— —— 66 —*39 64 696 66 —3— 
7 —J368 —535— —2 —6 —78 63* —* —— —88 * A —— 4 
FF—— 5 * — 1* — — 
* A —— * * * 5— I —— —39— 
—J 83 367 
J J——— — —38 53 * —3—— * 
— 5 — ————— 7 * * * —4 —1534 
—E 46 —V F * 1 
—— —V * d 7 * * . 38 —38 —386 7* 
3— —J — *3 — 8 wn 8* * * — * 37 
2* J98 —Væ —*— —SXY —89——— 9 —II *. 
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
xt „St. Inaberter Anzeiger⸗ erscheint wochentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗ 
slatt und Sonntags mit 8feitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1 .& 60 4 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1M 75 , einschließlich 
d Zustellungsgebuhr. Die Einrückungsgebühr fur die Agespallene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 H, bei außerpfälzischen und solchen 
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 1I3 9, Reklamen 80 . Bei Amaliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 
c 
21. Jahrg. 
F 224 
Die Unfallversicherung der 
Erdarbeiter. 
stürzlich ist offiziöserseits der Inhalt des dem 
undesraihe zur Zeit vorliegenden Gesetzentwurfes 
her die Einbeziehung der Erdarbeiter unter das 
infallversicherungsgesetz veröffentlicht worden und 
ben wir im Folgenden die wesentlichsten Bestim⸗ 
ungen des Entwurfes wieder. Naturgemäß lehnt 
ch derselbe der Hauptsache nach an die schon gel⸗ 
enden Unfallversicherungsgesetze an, enthält jedoch 
uch eine Anzahl neuer Bestimmungen, die wir 
eiirt unten kurz stizziren werden. Der Gesetzent⸗ 
„urf umfaßt im Ganzen 43 Paragraphen, die sich 
uf zehn Abschnitte vertheilen und handelt von drei 
zategorien der Erdarbeiter. Zur ersten gehören 
jejenigen Arbeiter und auch Betriebsbeamten, die 
em eigentlichen Begriffe der Erdarbeiter entsprechen, 
so in erster Linie solche Leute, welche bei Eisen⸗ 
ahn⸗, Straßen⸗ und Wasserbauten, bei Deich⸗ und 
ammarbeiten u. s. w. beschäftigt sind. Ausge⸗ 
mmen sind hievon solche Arbeiler, welche hierbei 
daurer⸗, Zimmer· oder aähnliche Arbeiten aus⸗ 
ihren, da diese natürlich unter einen besonderen 
ewerbebetrieb fallen. 
Die zweite Kategorie umfaßt alle bei Regie⸗ 
auten beschäftigten Arbeiter und Betriebsbeamten, 
fern diese Bauten vom Reich oder von einem 
undesstaate in anderen als den Betrieben der 
ost⸗, Telegraphie⸗, Marine⸗, Heeres⸗, oder Eisen⸗ 
hn · Verwaltung, vom Kommunal⸗ oder anderen 
fentlichen Verbänden wie Deich⸗, Meliorations-, 
—V 
m für eigene Rechnung ausgeführte Eisenbahn⸗ 
auten dieser Verbände handelt, ausgeführt werden; 
ie dritte Gruppe umfaßt die von Privatpersonen 
- ebenfalls mit gewissen Beschraͤnkungen — be⸗ 
chäftigten Erdarbeiter. 
Wie schon angedeutet, halt sich der neue Ent⸗ 
vurf vielfach an die Bestimmungen der schon in 
draft befindlichen Unfallversicherungsgesetze und gilt 
ieß besonders von den Paragraphen, die von den 
nsprüchen der zu Versichernden, von den Voraus⸗ 
zungen und der Höhe der Entschädigungen, der 
eststellung der letzteren, den zulässigen Rechtsmitteln 
gen diese Feststellung, der Auszahlung durch die 
ost, von der Zusammensetzung der Schiedsgerichte, 
m Unfallmeldewesen und von der Unfallunter⸗ 
chung handeln. Als neu erscheinen dagegen die 
estimmungen, nach denen alle Arten von Erd⸗ 
ud Wasserarbeiten, welche bisher noch nicht unter 
ie Unfallversicherung einbezogen waren, in gleicher 
deise wie die übrigen Baugewerbe zu einer Be⸗ 
usgenossenschaft vereinigt werden. 
die schwierige Frage, wie es mit der Vereinig⸗ 
ag der bei Regiebauten von Privatpersonen be⸗ 
säftigten Erdarbeiter zu halten sei, sucht der Ent⸗ 
urf dahin zu lösen, daß mit jeder Berufsgenossen⸗ 
haft von Baugewerbetreibenden eine Versicherungs⸗ 
ustalt verbunden werden soll. Jeder Bauherr, 
elcher einen Bau auf eigene Rechnung ausführt, 
ll dann verpflichtet sein, die von ihm beschäftigten 
ersonen bei der Versicherungsanstalt derjenigen 
etufsgenossenschaft, welche für die Baugewerkbe⸗ 
iebe der entsprechenden Kategorie von Bauten er⸗ 
stet ist, zu versichern und zwar in der Weise, 
wß die Prämien nach dem Verhältniß der an die 
ersicherten verausfolgten Löhne durch Vermittlung 
t Gemeindebehörde gezahlt werden. Nur gering⸗ 
aige Reparaturen sollen hiervon ausgenommen sein. 
Der Entwurf deutet weiter an, in welcher Weise 
die Feststellung der Prämientarife u. s. w. durch 
das Reichsversicherungsamt zu erfolgen habe und 
regelt dann das Verhältniß zwischen Berufsgenossen⸗ 
chaft und Verficherungsanstalt, wobei Gewicht da⸗ 
auf gelegt wird, daß die Einrichtungen der Be⸗ 
ufsgenossenschaften, wie Schiedsgerichte und dergl., 
owie die Bestimmungen über Melde- und Unter⸗ 
uchungswesen der einzelnen Fälle auch für die bei 
)er Versicherungsanstalt Betheiligten zu gelten haben. 
Am Schlusse wird in dem neuen Entwurfe betont, 
»aß die Versicherungsanstalten auf für die bereits 
estehenden und auf Grund der bisherigen Unfall⸗ 
allversicherungsgesetze errichteten Berufsgenossenschaf⸗ 
en der Baugewerbetreibenden aller Art vorgesehen 
ind. Der neue Entwurf füllt offenbar eine immer 
nehr hervorgetretene Lücke in der sozialpolitischen 
Besetzgebung aus, indem er auch den erwähnten 
Urbeiterkategorien, die ja einen bedeutenden Bruch⸗ 
heil der arbeitenden Bevölkerung umfassen, die 
Wohlthaten des Unfallversicherungsgesetzes zugänglich 
nacht. Der Entwurf enthält gewiß noch verschiedene 
Mängel und Lücken, aber es steht zu erwarten, daß 
ziejenige Reichstagsmehrheit, welche bislang der 
stegierung die Ausführung der sozialpolitischen Ge⸗ 
etzgebung ermöglicht hat, auch das neue Gesetz 
vohlwollend prüfen und dasselbe nach Beseitigung 
der erkannten Mängel genehmigen wird.“ 
n rein taktischer und administrativer Hinsicht, und 
Zutheilung derselben bereits im Frieden an die— 
enigen Divisionen, in deren Verbande sie auch im 
driege stehen. 
Der Aufwand, den die dritte französische Re— 
zublik seit 1872 für militärische Zwecke 
semacht hat, wird vom „Frkf. J.“ auf 1223 Mil⸗ 
iarden berechnet, während Deutschland in demselben 
Zeitraume für die gleichen Zwecke aus Mitteln 
»es Reichs 713 Milliarden aufgewandt hat. Es 
intfällt somit in Frankreich auf den Kopf der Be— 
»olkerung während der letzten 15 Jahre durchschnitt⸗ 
tich 22,5 Frs. Jahresbelastung für militärische 
Zwecke, während in Deutschland dieselbe nur 11,8 
auf den Kopf betrug. 
Wie man hört, soll der Fürst von Min—⸗ 
grelien die Bezeichung zur bulgarischen Fürsten⸗ 
vahl angenommen haben. Seine Bezeichnung bei 
den Mächten seitens der russischen Regierung soll 
rgend einer Form nebst der bezüglichen Anfrage 
aher bevorstehen, falls nicht schon erfolgt sein. 
Auslaund. 
London, 18. Nov. Einer Wiener Depesche 
des „Daily Chronicle“ zufolge ist zwischen den 
Mächten ein Meinungsaustausch im Gange behufs 
krzielung einer Lösung der ostrumelischen Frage. 
ẽs heißt, es werde im Verlaufe der nächsten wenigen 
Tage ein Vorschlag gemacht werden für den Zu⸗ 
ammentritt einer Botschafterkonferenz, deren beson⸗ 
dere Aufgabe es sein wird, die Frage der Ver⸗ 
ꝛreinigung der „zwei Bulgarien“ zu lösen. 
Petersburg, 17. Nor. Herr von Giers 
erklätrte auf eine Anfrage über die Befehle zur 
Mobilmachung in der Krim, der striegsminister mache 
rugenblicklich an verschiedenen Punkten des Reiches 
Mobilmachungsversuche. Es Fandle sich also um 
infache periodisch wiederkehrende Manöver. — 
Die Kaiserin wird den Winter mit dem Thron⸗ 
jolger in Nizza oder Cannes zubringen. Wenngleich 
don einer augenblidlichen Gefahr für den Groß— 
fürsten nicht die Rede ist, so verlangen die Aerzte 
doch einen laäͤngeren Aufenthalt in einem warmen 
selima. 
Soffia, 17. Nov. Kaulbars droht Donner⸗ 
tag abzureisen. Am Freitag ist der Gedenktag von 
Sliwniza. Es werden Demonstrationen für den 
Fürsten Alexander erwartet. 
Volitische Uebersicht. 
* Der hohe Gast des Kaisers, Prinz Lud⸗ 
wig von Bahern, hat Berlin nach gerade ein⸗ 
wöchentlichem Aufenthalte am Donnerstag wieder 
derlassen und sich nach München zurückbegeben. 
Der bayerische Fürstensohn hinterläßt in den Ber⸗ 
iner Hofkreisen den besten Eindruck und darf man 
yon seinem ungewöhnlich langen Besuche eine noch 
nnigere Verknüpfung der zwischen den Höfen von 
tBerlin und München bestehenden freundschaftlichen 
Beziehungen erwarten. Mit regem Interesse sind 
eitens des Prinzen die zahlreichen Sehenswürdig⸗ 
eiten der Reichshauptstadt in Augenschein genommen 
vorden; u. A. weilte er Montag Vormittag, ge⸗ 
eitet vom Kronprinzen in der Ruhmeshalle. Ueber 
»en Zeitpunkt fur den Besuch des Prinz ˖ Regenten 
zuitpold am Berliner Hofe ist noch immer nichts 
Zenaueres bekannt; wenn der Besuch überhaupt 
ioch in diesem Jahre stattfindet, so wird dies je⸗ 
denfalls erst nach der Rückkehr der Kaiserin nach 
der Residenz geschehen. 
Wie dem „Frankf. Journ.“ mitgetheilt wird, 
zandelt es sich bei den außerordentlichen Ausgaben 
m Militäretat für 1887,88, abgesehen von 
»en Verstärkungen der Festungen, erstens um Mit⸗ 
el für Fortführung der bereits begonnenen Aus⸗ 
üstung der gesammten Infanterie mit Repekierge⸗ 
vehren und zweitens um eine Kompletierung der 
Feldartillerie, welche in der Erhöhung der Zahl 
der bespannten Geschütze im Frieden von vier auf 
echs per Batterie bestehen soll. Außerdem werde 
nn Fachkreisen in Erwägung gezogen, ob es sich 
zicht aus taktischen und technischen Gründen em⸗ 
ofehle, die Organisation in den höheren Verbänden 
der Feldartillerie derart zu ändern, daß die Di— 
disionsartillerie verstärkt und die Korpsartillerie ver⸗ 
nindert werde. Hiermit hängt dann eine Theilung 
ver Divifionsartillerie in Abtheilungen zu je 8 
Batterien — anstatt der jetzigen 4 — zusammen, 
owie eine Loslösung der Divisionsartillerie aus 
»em Verbande der Generalinspektion — wenigstens 
le und pfälzische Nachrichten. 
SO Si. Ingbert. Herr Reichstagsabgeord⸗ 
iete HerrOskar Krämer erlegte am Mittwoch in 
der Nähe des Freishauserhofes bei Blieskastel ein 
Wildschwein mit dem ansehnlichen Gewichte von 
326 Pfund. 
Se St. Ingbert. Wie wir aus sicherer 
Zuelsse erfahren, hat der Verein „Gemüthlichkeit“ 
eine Winterarbeit begonnen. Zur Aufführung 
ommen Sonntag nach acht Tagen die beiden Lust⸗ 
piele „Fünfmalhunderttausend Thaler“ und, Mon⸗ 
ieur Herkules.“ Abgesehen von den übrigen Num⸗ 
nern des Programms für diesen Abend versprechen 
chon die genannten Lustspiele einen gelungenen 
lbend. Für den Monat Dezember ist in Aussicht 
senommen: „Nur musikalisch!“ — Auch ist die 
IPperetteDoktor Sägebein“ in Vorbereitung. Wie 
vir aus diesem Programm ersehen, ist der Plan