Full text: St. Ingberter Anzeiger

unmitielbarer Nähe des Dorfes in den ebenen 
hiesen stecken. Der größte der Fpolsblöcke 
Igt 261 Fuß im Umfang. Der— eine 
Felsblöcke, 2. Meter lang und B. 40 
eer hoch, nahm seinen Weg durch das leine 
erggütchen „Nußbäumli“ und durchbohrte das Haus 
in solcher Gewalt, daß nur noch der obere Theil 
id die zwei Seitenräumen übrig blieben Die 
hohnstube —DD0 
x vollständig, weggefegt. Der Eigentümerin. 
Felche bereits zu Bett gegangen, wurde ein Theil 
F vBettstatt weggeschlagen. Dieses, sowie das 
her der Stube befindliche Kämmerlein und ein 
cheil des Hausdaches fiielen nebst dem æbenfalls 
Bette befindlichen Knecht in einen kleinen Keller 
rab, woselbst sich in einer Ecke noch ein Schwein 
efand. Es konnte wohl niemand mehr hoffen, 
aß nach einer buchstäblichen Zertrümmerung eines 
zoͤhnhauses die darin bifindlichen Bewohner mit 
m Leben davonkommen würden. Aber das Un— 
uͤbliche geschah: der rasch herbeigeeilten Hilfe 
lang es, die Bewohner ganz unversehrt aus ihrer 
irchibaren Lage zu befteien. Auch das Schwein 
set unbeschädigt, da es durch herabfallende Bai— 
en geschützt wurde. Am Sonntag wanderten 
anze Scharen von Neugierigen an den Ort der 
twüstung. Wie verlautet, soll an der Stelle, 
jo das Felsstüct losbrach, wieder einmal wacker 
eholzt worden sein; die vielen Holzstämme, die 
der von gleicher Richturg her führenden Holz— 
inne sich jeßt schon befinden, scheinen das uͤnver⸗ 
ntworiliche Gebaren leider zu bestätigen. Es wird 
ohe Zeit sein, daß diesen Abholzungen ein Ende 
gemacht werde. 
—Varis, 18 Nov. In einer Besprechung 
es Buches von Grande Carteret: „La PFrance 
ugèo par P Allemagne“ tommt Andre Hallays 
m' „Jouͤrnal de Debdats“ zu folgendem Schlusse: 
Es sind jetzt fünfzehn Jahre her, daß in Frank— 
eich der Haß gegen, Deutschland zum großen Vor⸗ 
heile der Buchhaͤndler, Musikalienvertäufer. Kom— 
onisten, Dramen⸗ und Liederverfertiger, Theater⸗ 
ind Tingeltangel-Direktoren ausgebeutet wird. 
ßiel zu lange waren die Vroteste gegen dieses 
rreiben selten und' furchtsam. Aber heute ist die 
Heduld der vernünftigen Männer am Ziele: Diese 
ntehrende Komödie muß ein Ende nehmen! Indem 
pir das Volk, durch das wir besiegt worden sind, 
n den Kot zogen, haben wir die Erniedrigung der 
stiederlage vermehrt; ohne etwas zur Ausmerzung 
inseres Mißgeschiks zu thun. Man kann die Ver⸗ 
äumdungen Deutschlands besser wiederlegen, als 
»adurch, daß man Deutschland selber wieder ver⸗ 
üumdet, und wir können jenseits des Rheins 
indere Dinge lernen, als die Kunst, pro patria 
u schimpfen und zu lügen.“ Dieses offene Wort 
st gewiß bemerkenswert. 
Auf der Hochzeitsreise. Vor acht 
Monaten starb in London die Gattin des Hofbuch⸗ 
Jandlers Bird. Am 28. Okt. vermählte sich der 
PWittwer in zweiter Ehe mit der siebzehnjährigen 
ary Ann Moßford. Am 1. d. saß das neuver⸗ 
nählle Paar im Frühstückszimmer und die junge 
Frau war mit Leklüre der „Times“ beschäftigt. 
da sagte ihr der Gatte plötzlich: „Meine erste 
hattin hat keine Zeitung gelesen, ehe der Frühstücke— 
isch wieder abgeräumt war.“ Diese kleine Zurecht⸗ 
veisung versetzle die Frau in solche Wuth, daß sie 
Weinkrämpfe verfiel. Der tödilich eischreckte 
natte eilte schnell um einen Arzt; als er mit diesem 
urückkam, fand er seine. Gattin, von Blut über⸗ 
römt, als Leiche: sie hatte sich mit einem Rasir⸗ 
nesser den Hals durchschnitten. Am Fenster lag 
in Zettel mit den Worten: „Ich sterbe lieber, 
ils daß ich die Nähe eines Mannes ertrage der 
orei Tage nach der Hochzeit schon Ausstellungen 
—B— 
Merlatti, der Hungerleider, hat 
einen 20.: Fastag so munser angetreten, wie Einer, 
eer regelmäßig ißt und trinkt. Er versichert, nicht 
as Fasten selbst gereiche ihm zur Oual, sondern 
as Opfer seiner Freiheit, das er während derselben 
zringe. Er wird sich überglücklich fühlen, wenn 
r nach dem Experimente wieder frei wird gehen 
ind kommen duͤrfen. Merlatti empfängt zahlreiche 
Besuche, darunter die Notabilitaten der Pariser 
Welt. Das Bulletin des 20. Tages lautet: Puls 
76; Athmung 24; Dynamometer 138; Spirometer 
21001 Temperatur 36,9. 
(Einsturz eines Hauses.) Wie aus 
Brenoble gemeldet wird, stürzte dortselbst am 
6. d. M. ein Haus ein, wodurch 10 Arbeiter 
gjetödtet und 6 verwundet wurden . 
7 Gine gestohlene Kausone.) Die No— 
poje Wremja“ meldet unterm 12. d. Mis. aus 
Ddessa:“ „Die 14 Pud (zirka 138 Kilogramm) 
chwere Kanone, welche seit dem Sebastopoler 
„turm bis heute an der Küste in Sebastopol stand 
ind aus welcher olle Tage um 12 Uhr die Mit⸗ 
agsfalven gelöstwurden, ist in der vergangenen 
Nacht durch unbekannte Thäter sammt der Lafette 
u. s. w. — gestohlen worden.“ 
7 Ein schweres, entsetzliches Ver— 
brechsen wurde am Samstag Vormittag in der 
Maschinenfabrik Oerlikon bei Zürich begangen. In 
)er Gießerei war ein gewisser Franz Göckler aus 
Winnweiler (Rheinpfalz), angestellt, ein Mann, der 
als ein Anhänger der Most'schen Mordlehre 
vekannt war.“ Mitee letzter Woche kam es zwischen 
»em Gießermeister Delange und Göckler zu einer 
Auseinandersetzung, in deren Folge der Gießermeister 
rklärte, mit diesem widerspenstigen Menschen nicht 
nehr länger arbeiten zu können. Am Freitag 
Abend wurde Göckler gekündigt. Samstag früh 
e 7 Uhr war er doch bei der Arbeit. Als der 
Hießermeister Delange 8410 Uhr in der Gießerei 
eschien und eben im Begriff, über eine Form sich 
ückend, einem Arbeiter eine Anleitung zu geben, 
egriff Göckler, der etwa zehn Schritte von ihm 
nifernt stand, eine Eisenstange und zerschmetterte, 
ein Opfer meuchlings von hinten überfallend, dem 
Hießermeister den Schädel.“ 
pPater Abrahzam,a. Sancta Clara ging 
inmal gegen Mittag durch ein Dorf. Der Bürger- 
neister sand unter seiner Hausthüre und rauchte 
Aine Tabackspfeife. Pater Abraham grüßte und fragte 
ann, wie viel Uhr es sei. — „Just die Zeit“, 
intwortete der Bürgermeister, „wo die Esel zur 
Tränke gehen.“ — „So“, fragte lächelnd der Pater 
braham, „und Sie stehen noch hier ?“ 
(Gute Partise.) A.: „Kamerad, heirathen?“ 
— Blr Heirathel“ — A.: „Reich?“ — B.; 
Riesig!““ — A.: „Vater Rentier?“ — B.: 
Nein, Messerschmied!“ — A.: „Schneidiger 
Schwiegervater!“ 
Marktberichte. 
Zweibrücken, 18. Novbr. (Fruchtmittelpreis und Vil⸗ 
uaenniartt.) Weizen 8 M. 69 Pf., Korn 7 M. 18 Pf. 
Herfie zweireihige 7 M. 28 Pf., vierreihige d M. — Pf. 
Spelz o M. — Pf. Spelzlern — M. — Pi., Dinke 
M. — Pf., Mischfrucht 7 M. 56 Pf. Hafer 5 M 
15 Pf., Erbsen O M. — Pf. Wicken 0O M. — Pf, 
deu? M. 80 Pf., Stroh J.Qual. 2 M. 70 Ppf., II. Qual. 
M 20 Pf., Kartoffeln 2 M. — Pf., Weißbrod 1/s Kilo 
‚o Ppf, Kornbrod 3 Kilo 58 Pf. Gemischtbrod 3 Kilo 
78 pjfi, paar Weck 100 Gr. vPf.Rindfleisch J. Qual. 
54 p̃fi, I1I Qual. 48 Pf., Kalbfleisch 50 Pf., Hammel⸗ 
leisqlho Pf.Schweinefie sch 0 Pf., Wein viter 8o Vf. 
ßier. J Liter 24 Pf., Buttere*/3 Kilogr. O. M. 95 Pj. 
Homburg. 17. Novbr. (Fruchtmittelpreis und Bil⸗ 
udenmarkt, Weizen 8 M. 67 Pf., Korn 7 M. — Ph., 
S„pelztern ¶ M. — Pf. Spelz O M. — Pi., Gerste 
reihige d M. — Pf. Gecste Areihige 0 M.—- Pf., 
dafer5 M. 45 pf., Mischfrucht 7 M. 17 Pf., Erbsen 
M. 60 Pf., Wicken 0 M. — Pf. Bohnen 0 M, 
— pPf., Kleesamen — M. — Pf., Kornbrod 6 Pfund 
30 Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 72 Pf., Ochsenfleisch — Pf. 
rindfleisch 30 Pf. Kalbfleisch 50 Pf., Hammelfleisch 60 Pi. 
Shecinesleisch B Pfi. Butter 1Pfund d Me 90 Pfr, 
dattoffeln per Zentner 2 M. — Vf. 
— — 
Dienstesr ach richten. 
Zum Distriktsthierarzt in Blieskastel wurde Emil 
Weißgerber, Distriktsthierarzt in Dahn, gewählt. 
Das kgl. Staatsministerium dee Innern hat 
mit Entschließung vom 7. d. M. die Wahl des 
rechtskundiges Magistratzraths Emil Fränger in 
Erlangen bestätigt. (Hr. Fränger ist ein Pfälzer 
Sohn des Herrn Einnehmers Fränger in Lauterecken.) 
Sterbefälle. — 
Gestorben: in München die Gattin von Dr. 
Karl Mellinger, Babette geb. Kitt, 85 J. a., in 
Lambrecht Frau Postoffizialwittwe Elisabetha Bischoff 
59 J. alt., in Kaiserslautern Johannes Abel, 25 
J. a., und Frau Maria Klein, geb. Gräber, 35 
J. a. iu Edenkoben Karl Jahnle. Bildhauer, auf 
)er Lohmühle bei Langmeil Heinrich Eymann, 65 
Jahre alt, in Zweibrücken Frau Sophie Ciolina, 
jeb. Goergen, ebendaselbst Freiherr von Hofenfels, 
Zuisbesitzer, 70 J. a. in Mörczheim Valentin 
gecker 1., 72 J a., in Karlsruhe Frau Henriette 
Hitzfeld, geb. Geisel, Appellationsgerichtsratswittwe, 
34 J. a., in Altleiningerthal Samuel Ullmann, 80 
Jahre alt. ot 
gFar die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß. 
— —n — — 
Beweise wirken ũüberzeugend. 
Herr Gerichtsrath“, sagte ein junger Advokat zu 
einem ergrauten Rechtsgelehrten, „worin besteht das Ge⸗ 
heimniß des großen Erfolges in Ihrer Rechtspraxis ?* 
Ja, mein junger „reund, dazu bedarf es des Studiums 
eines ganzen Menschenalters. Aber wenn Sie alle meine 
Auslagen decken wollen, welche ich durch die diesjährige 
Badesgison gehabt habe, will ich es verrathen.“ 
Mtit Freuden, Herr Gerichtsrath·· 
FEs sind die erforderlichen Bewieiste.“ 
r Tinige Tage nachher trafen sich die Beiden wieder 
und der VGerichtsrath erinnerte den jungen Advokaten an 
sein Versprechen. Derselbe aber sagte: ‚Herr Gerichtsrath 
wo sind die Bew eisse, daß ich solches Versprechen gemacht.“ 
Jawohl Beweise überzeugen, und wenn von gewisser 
Seite noch so hoch und theuer versichert wird, ohne jelbst 
irgendwelche Versuche angestellt zu haben, daß Warner's 
Safe Cure ein Schwindel sei, so überzeugen Atteste, wie es 
das nachfolgende eines ist, daß diesen malitidsen Ver däch⸗ 
tigungen nicht den mindesten Glauben beizumessen ist. 
. Frankfurt a. M., 17. September 1886. 
Vor ungefähr zwei und einem halven Jahr erkrankte 
ch an heftiger Nierenentzundung. Ich konsultirte sofort 
inen ver besten Aerzte in hiefiger Stadt und gelang es 
bin auch in Verbindung mit aufmerksamer Krankenpflege 
mich soweit herzustellen, daß ich wiederum mein Bett ver⸗ 
lassen konnte. Meine Gesundheit ward indessen so zerrüttet, 
daß ich seit der Zeit meist unfähig war, meinem Geschäfte 
borzustehen. Der Appetit war höchst unregelmäßig, evenso 
nein Stuhlgang; die Zunge belegt und bitteres Äufstoßen 
norgens ftüh. In der untern Ruckengegend hatte ich große 
Schmerzen, die Haut war heiß und trocken, das Athmen 
‚eschwerlich und deschlich mich immer ein eigenthümlich be⸗ 
ingstigendes Gesühl mit einer Neigung zu Froste und 
Fieberanfällen. Rachts hatte ich einen ungewöhnlichen 
Hrang zu uriniren, und zeigte m in Urin, welcher von zwei 
LIerzten unterjucht wurde, eine große Quantität Eiweiß und 
inderen Niederschlag, dabei war mein Leib an viclen Stel⸗ 
en wassersuchtartig angeschwellen. Ich nahm meine Zu⸗— 
lucht nach und nach zu drei der besten Aerzte, aber den⸗ 
roch wurde mir keine Heilung zu Theil. Da ich mehr 
denn zwei Jahre trotz aller Mittel, die ich anwandte, und 
ausend Mark, welche ich ausgab, keine Besserung gewahrte. 
zab ich jede Hoffnung auf, je von meinem Uebel befreit 
zu werden. 
Zu Anfang dieses Sommers hörte ich zufällig von 
Warner's Safe Cure als ein Heilmittel gegen Nierenleiden. 
Ich glaubte zwar nicht, daß das Mittel mir helfen würde, 
wer mehr aus Pflichtgefühl gegen meine Familie, nichts 
uinversucht zu lassen, um mir Hilsje und womöglich meine 
Befundheit wieder zu erlangen, egann ich Warner's Safe 
Cure zu nehmen. Nachdem ich die ersten Flaschen genom⸗ 
men, verspürte ich noch keine Besserung, aber mein Zustaud 
oerschlimmerte sich wenigstens nicht mehr. Dadurch ermu⸗ 
thigt, nahm ich weiter ein, beobachtete alle Diätsregeln sehr 
gewissenhaft, vermied sorgsam jedes, was mir hätte einen 
stückschlag verursachen bönnen und mein Zustand wurde mit 
eder Flajche, die ich einnahm, besser, das Eiweiß verschwand 
mmer mehr und mehr, hörte endlich ganz auf, und meine 
Besundheit war restaurirt. 
Nach meinem Dafürhalten ist Warner's Safe Cure 
eine Medizin, wie sie unerreicht steht in ihrer Heilkraft 
zegen Krankheiten der Rieren. Und wenn ich durch dieses 
ölilest meinen Fall ausführlich beschreibe, so thue ich das 
aus dem Grunde, meinen Leidensgenossen den Weg zu 
zeigen, welcher auch sie zur Gesundheit füͤhren kann. Von 
Diesem können Sie nach Gütdünken Gebrauch machen und 
bin ich gerne bereit, Zweiflern direkte Bestätigung dieser 
meiner Angaben zukommen zu lassen. 
——— A. C. Arzt, Sensal, 
B SDHerderstraße II. 
Viele solcher wie oben angeführtes Attest sind in un⸗ 
iereni Besitz und beweisen zur Evidenz die wunderbare Heil⸗ 
raft von Warner's Safe Cure über alle Krankheiten der 
Nieren Leber und Urin⸗Organe. Preis 4 Mk. die Flasche. 
Diese Heilmittel sind in den meisten Apotheken zu haben. 
Wenn Ihr Apotheker unsere Medizin nicht hält und auf 
Ihr Ersuchen nicht bestellen will, benachrichtige man uns 
und werden wir alsdann dafür sorgen, daß sie damit ver⸗ 
sehen werden. * 
5. H. Warner u. Co., 10 Schafergafse, Frankfurt a. M 
Ueber zehntausend Schachteln sind im letzten 
Jahr an Arme gratis versandt worden. Wie häusig bringen 
Ktrankheiten Sorgen und Noth in die Famitlie derjenigen, 
die mit ihrer Händearbeit den täglichen Unterhalt herbei⸗ 
ichaffen müssen. Es ist daher gewiß anerkennenswerth, daß 
herr Apotheker R. Brandt in Zuürich schon seit Jahren an 
nbemittelie, welche an Magen⸗, Leber⸗, Gallenleiden, Hä⸗ 
morrhoiden ꝛc. leiden, seine rühmlichst bekannten Schweizer— 
pissen gratis überläßt und wolle man sich behufs Erlang⸗ 
ung derselben nur direct an den Genannten wenden. 
Quier. Hische Rordwenbahu 5 yCt. Gold— 
Obligationen von 1874. Die nächste Ziehung 
indet am 1. Dezember statt. Gegen den Cours⸗ 
verlust von ca. 10 pSt. bei der Ausloosung über⸗ 
nimmt das Bankhaus Cart Reuburger, Ber—⸗ 
lin, Französische Straße 13, die Versicherung für 
eine Prämie von 8 Pf. pro 100 Mark.