Full text: St. Ingberter Anzeiger

uch eine Prophezeihung.) Be⸗ 
hi soll. der Menschheit in diesem Jahre nach 
huphezeihung des Nostradamus alles moͤgliche 
— Unglück bevorstehen. Derartige das Volk 
mine ide Prophezeihungen sind, wie der 
un Pozn.“ wittheilt, als „Briefe vom Himmel“ 
* der Provinz Posen vielfach verbreitet. In 
d solchen polnischen Briefe heißt es: „Am 
nnn wird ein blutiger Krieg sein. Es wird 
erträgliche Sonnenhitze herrschen. Die Geist⸗ 
erden von Gier beherrscht werden. Es 
un Erscheinungen kommen und drei Tage hin⸗ 
— Frdbeben und Donnern herbeiführen; einige 
we werden versinken, und am 12. Juli wird 
hate der Menschen umkommen.“ — Wir 
d also noch ein halbes Jahr Zeit. uns zu 
n! 
kndet Direktor des .Norddeutschen Lloyd“ zu 
men, Herr Lohmann, hat sich in Beglei— 
g ines der erfahrensten Lloyd Kapitäne auf 
hngere Reise nach dem Orient begeben um 
auf den Stationen, welche die subbentionirten 
inpfer anlaufen sollen, definitid die Agenturen 
hten und versönlich an Ocrt und Stelle 
jhrigen nöthigen Einrichtungen zu reffen. 
Aus Ostfriesland, 29. Januar. Be— 
ulich werden in Osifriesland durchschnittlich die 
sien Altersstufen menschlichen Lebens erreicht; 
feten findet man hier Leute. die in einem 
nulter von 80 bis 90 Jahren noch im Voll. 
* geistiger wie physischer Kraft sind und ohne 
ngroße Erschöpfung noch stundenlange Wegstrecken 
ulegen vermögen. Zu den ältesten Leuten 
ju Lande zählt die Hebamme Wittwe Martje 
ufsen in der Gemeinde Logar. Dieselbe 
anit dem 2. Februar d. J. (heute) ihren hundertsten 
zhuttstag feiern. 67 Jahre lang hat dieselbe 
Dienst als Hebamme versehen, von dem sie sich 
drei Jahren erst in den Ruhestand zurückzog. 
jun Ehe sind 12 Kinder entsprossen und diesen 
Jin der Familiensegen ebenfalls nicht ausgeblie— 
deu sein, denn die alte Frau zählt gegenwärtig 
iiß 165 Familienglieder. Sie lebt mit ihrer 
vsten 80jährigen Tochter zusammen, deren beider 
segerin eine 25jährige Enkelin ist. — Entsprechend 
n Lebensalter sind auch die Ehen von haäufig 
mer Dauer, und goldene Hochzeiten gehören 
utzwegs zu den seltenen Erscheinungen; außer 
t wenigen diamantenen Hochzeiten sind selbst 
zane und eherne schon dagewesen. In Leer 
ieten gestern die Eheleute Kaufmann Joh. Tam⸗ 
ig und Frau das Fest der goldenen Hochzeit. 
Dem „Basler Volksbl.“ wird geschrieben, 
die Most'sche „Freiheit' in der Rummer vom 
5. Januar eine Korrespondenz enthalte, in welcher 
gescheut erzählt wird, daß Liseske allerdings 
a Auftrag hatte, den Polizeirath Rumpff in 
anffurt an Main zu ermorden, und zu diesem 
de vor seiner Abreise von Basel mit einem Dolch, 
m Revolver, mit Munition und 50 Fr. in 
d dersehen worden sei. Bekanntlich bestritt die 
reiheit“ bei Lebzeiten Lieske's, dessen Schuld an 
Ermordung Rumpff's beharrlich. Nach der 
annten Korrespondenz war Lieske ursprünglich 
iu bestimmt gewesen, im November 1884 einen 
ion zu ermorden, dessen Freilassung auf diesen 
wuntt erwartet wurde. Es ist wohl gemeint 
wegen Verbreitung des Stellmacher⸗Aufrufs 
utitt gewesene Theodor Weiß aus Dresden. 
Aus Amsteg Echweiz) wird gemeldet, 
zdet Einwohner Johann z' Berg mit drei 
vuchsenen Söhnen auf der Stößi⸗Alp von 
ur Lawine überrascht und fortgerissen wurde. 
westellte Nachforschungen blieben ohne Ergebniß; 
haben die vier Unalücklichen ihr Leben 
Paris, 26. Januar. In Avbignon wurde 
n der muthmaßliche Mörder des Präfekien Bar⸗ 
berhaftet. — Cassagnac erzuhlt heute im 
clin“ sein belanntes Duell mit Rochefort an⸗ 
uich eines Artikels des letzteren über Marie An 
ne: „Ich schoß; Rochefort fiel. Ich hielt 
ir todt, denn die Kugel hatte ihn dahin ge⸗ 
i, wohin ich gezielt hatte: mitten auf die 
n. Der Arzt stellte voll Ueberraschung fest, 
nur eine heftige Quetschung erhalten hatte. 
bugel war also abgeprallt. in was ? Der 
— und zeigte uns eine von der Kugel 
icherte Medaille der hl. Jungfrau, die von 
wbenden Hand heimlich in den Bund seiner 
eider eingenüht war. Ohne diese wunder⸗ 
Medaille war Rochefort ein todter Munn.“ 
In Paris hat sich, wie man der „W. 
Allg. Ztg.“ von dort schreibt, ein Verein junger 
deute konstituirt, der es sich zur Aufgabe gemacht 
jat. die gesunkene Tanzlust der jungen Herrenwelt 
zu heben. Wer von den Mitgliedern sich am Schlusse 
»es Karnevals über den Besuch der meisten Bälle 
iusweist, bekommt ein künstlerisch ausgestattetes 
Diplom. Jedes Hundert erwiesenermaßen getanzter 
Quadrillen wird mit Preisen von einem Napoleons⸗ 
or belohnt. Der Besitzer der meisten Cotillon- 
IArden, deren jeder auf der Rückseite die eigenhän⸗ 
zige Unterschrift der Spenderin tragen muß, erhält 
ine Flasche Champagner. Ueber Rundtänze: 
Walzer, Polka ꝛc wachen einige Aufseher, und wer 
»za fleißig mitthut, kann auf eine „ehrenvolle Aner⸗ 
eünung“ rechnen. Der Verein hat auch unter⸗ 
tützende Mitglieder und zeichneten bis jetzt Damen 
zie namhaftesten, Summen. 
Aus Plymouth England) schreibt man: 
der Zimmermann John Walsh war wegen Er⸗ 
nordung seiner Gattin angeklagt. Er betheuerte 
jom ersten bis zum letzten Momente, seine Frau 
sabe einen Seibsimord begangen, er sei unschuldig. 
Ils ihm der Richter Sir David Shalmers das 
Todesurtheil sprach, rief er ihm zu: „Heute ver⸗ 
irtheilen Sie mich, beim jüngsten Gerichte werden 
Sie verurtheilt werden!“ Waͤhrend der Exekution, 
ils Walsh bereits den Strick um den Hals hatte, 
chrie er jämmerlich: „Laßt mich nur einen Augen- 
lick frei. ich habe etwas zu sagen!“ Man löste 
zie Schlinge und Walsh rief: „Ich gestehe, ich 
Jabe mein Weib ermordet.“ Zwei Minuten später 
var er eine Leiche. 
7.Ineinem Gefängniß erscheinen zwei 
Keulinge, und wird ihnen vom Inspektor mitge 
Jeilt, daß sie in dieser Strafanstalt diejenige Be⸗ 
häftigung wählen können, welche ihnen am meisten 
onvenirt, und welche ihnen geläufig ist. „Herr 
Inspektor“, sagte der erste, „da möchte ich mich 
im liebsten mit der Büffeljagd beschäftigen, die ich 
zründlich kenne“'. Der andere erklärte: „Am lieb⸗ 
ten wäre ich Matrose, denn das ist mein Geschäft.“ 
Jägerlatein. Was Einem auf der 
Jagd Alles passiren kann! Stehen da wohlver- 
heilt, daß nichts durchkommen kann, mehrere Jäger 
ind harren der Dinge, die da kommen sollen. 
Blötzlich hört man mitten im Treiben, ohne daß 
in Schuß gefallen oder gar ein Hund losgekommen 
st, einen Hasen laut klagen. Es dauert auch nicht 
ange, da kommt Freund Reinecke, den klagenden 
dafen apportirend, schußgerecht für einen der 
—„chützen aus dem Gestrüpp heraus. Der Schuß 
racht, Reinecke stürzt im Feuer, der todtgeglaubte 
rampe aber entwischt den Fängen Reineckes und 
ucht, von Neuem mit dem Leben beschenlt, sporn- 
treichs das Weite. 
Gemeinnütziges⸗ 
Heftige rheumatische Schmerzen werden fast 
inmittelbar durch eine dünne Salbe von dem Oele 
des Wintergrüns und Olivenöl, ader einer solchen 
von Seife gestillt. 
Goldrahmen. Wenn an Goldrahmen das 
Zolz zum Varschein kommt, bestreicht man dasselbe; 
osl es mattgold sein, mit gelber Oelfarbe; läßt 
ziese etwas irocknen und tupft mit Watte Gold- 
daub darauf, welcher in jeder Droguenhandlung 
äuflich ist. Polirt gewesene Stellen bestreicht man 
nit flüssigen Gummi Arabicum und überlegt sie 
nit Schaumgold, welches man mit Watte fest da⸗ 
auf drückt. 
Stoffe schwarz zu fürben. Um schwarze 
dleider, Tücher, Mäntel oder dgl. aufzufärben. 
ocht man nachstehende Farbe und trägt dieselbe 
nit einer weichen, breiten Bürste auf den Stoff 
uf, plättet ihn dann noch feucht auf der linken 
Zeite, bis er ganz trocken ist. Für 6 Pf. Seifen ⸗ 
vurzel, 4 Pf. Braunspahn und 2 Pf. Tischlerleim 
verden in einem Liter weichen Wassers bis zur 
dälste eingekocht, dann abgegossen und abgekühlt 
iuf Flaschen gezogen. Die Fluͤssigkeit sieht röthlich 
ius und schäumt, wenn sie aufgetragen wird, ist 
iach dem Trocknen aber tiefschwarz und hält sich 
ange 
Einige Mittel gegen Verbrenn—⸗ 
ungen und Verbrühungen, welche die „Eisenztg.“ 
nittheilt, dürften unseren Lesern nicht unwillkommen 
ein. Brandwunden bedecke man baldmöglichst mit 
inem 2 Ctm. dicken Brei aus gebrannter Magnesia 
ind Wasser und ersetze ihn wiederholt, sobald er 
ibfällt und bis die Wunde dei Luftzutritt keine 
5chmerzen mehr erregt. Gegen Verbrennungen ist 
eine aus 3 Theilen gepulvertem Arabischen Gummi, 
Theil Tragantpulver, 2 Theilen schwarzem Syrup 
ind 16 Theilen 2prozentiger wässeriger Karbol⸗ 
säure bereitete Salbe dienlich, die mit einem brei⸗ 
sen, flachen Kameelhaarpinsel aufgetragen wird. 
Bei Verbrennungen ist ferner Seifenlauge und 
Zchmierseife zum Aufgeben auf die Brandtstelle 
empfehlenswerth; bierauf kann Leindl aufgestrichen 
und Weizenmehl übersiebt werden. Bei Verbrenn⸗ 
ungen und Verbrühungen ist sodann das ätherische 
Bfeffermünzöl ein vorzügliches Mittel, den Schmerz 
ofort zu mildern und ohne Narben Heilung zu 
dewirken. Ein Zusatz von Glycerin ist nützlich. 
Auch eine aus 30 Theilen Goldcream, 8 Theilen 
Jodoform, 4 Theilen Schierlingsextrakt und einige 
Tropfen Karbolsäure bereitete Salbe, sowie eine 
indere aus 30 Theilen Vaselin, 4 Theilen Bor—⸗ 
säurepulber und a Theil Benzoesäure wird em⸗ 
pfohlen. Gewöhnliches Kohlensaures Natron, trocken 
oder aufgelöst, benimmt ebenfalls den Schmerz und 
beschleunigt den Heilprozeß; doppelkohlensaures 
Natron ist von ähnlicher, aber schwächerer Wirkung. 
Sterbefälle. 
Gestorben: in Neustadt Ftau Wwe. Susanna 
Dahn, geb. Gitzendohner, 89 J. a. und Wilhelm 
Wagemann, 50 J. a, in Winden Heinrich 
Lederle, 64 J. a. in Freinsheim Frau Barbara 
dil z, geb. Schulz, 78 J. a, in Speyer Frau 
douise Karoline Zinnn, geb. Culmann, Pfarrers⸗ 
Wittwe, 78 J. a., in Cölln (Alsenzthal) Frau 
8g. Anhäußer, geb. Zapp, 57 J. a. 
7—e EV— 
Anericht der Ned Star Line. 
Mitgetheilt von 
Joan Peters, Haupt⸗Passage-⸗Agentur St. Ingbert. 
Philadelphia, 22. Januar; der Poftdampfer „Zee⸗ 
land“, Kapitän Desmet, ist von Antwerpen angekommen. 
Antwerpen, 23. Januar; der Postdampfer „Switzer⸗ 
and“, Kapitän Buschmann, ist von New⸗York angekommen; 
»er Postdampfer „Waesland“, Kapitän Ueberweg, ist nach 
sew⸗York abgegangen. 
Rew⸗PYort, 23. Januar; der Postdampfer, Rhynland“, 
dapitän Jamison, ist nach Antwerpen abgegangen. 
Rew⸗PYort. 28. Januar; der Postdan pfer „Belgen⸗ 
and“, Kapitän Beynon, ist von Antwerpen angekommen. 
Antwerpen, 29. Januar; der Postdampfer, Pennland“, 
savitän Weyher, ist von New⸗York angelommen. 
Nr. 174 des praktischen Wochenblattes für 
ille Hausfrauen „Fürs Haus“ (vierteljahrlich 
nur 1 Mark) enthält: 
Wochenspruch: 
Stark, wenn es gilt, sich selbst bezwingen, 
Schnell, wenn es gilt ein Opfer bringen, 
Treu, wenn es gilt der Lieb und Freundschaft leben, 
Mild, wenn es gilt dem Feind vergeben. 
Nur ein Krümchen! Wahl des Berufes. Lie— 
igsches Brot. Das Putzen der Messer und Gabeln. 
dinderbüchetr. Die gute Göttin der Armuth. 
Würfelspiel. Tanzkartenhalter. Ueber den Tanz. 
Unterhaltende Scherze. Stickkasten. Randmuster 
ür Strümpfe. Kresse. Pampasgras. Myrthe. 
Falla. Wie wir unsere Laubfroͤsche im Winter 
üttern. Für das Titelblatt zur Familienchronik 
ines alten Adelsgeschlechtes. Samowars. Trocknet 
das Holz nicht in den Bratröhren. Doppelöfen. 
Teerflecke aus Fensterscheiben zu entfernen. Wasser⸗ 
lecke aus uupolirtem Nußbaumholz zu entfernen. 
Thokoladeflecke aus weißer Wäsche zu entfernen. 
deinölfleäen aus Tischzeug zu entfernen. Schinken 
in Burgunder. Schmachafte nicht zu fette Sülze. 
Zayrische Kirchweihnudeln. Gebratener Karpfen. 
Züchenzettel. Fernsprecher. Echo. Briefkasten der 
-„chriftleitung. Anzeigen. 
Die notariell beglaubigte Auflage dieser wirklich 
mpfehlenswerten und dabei überaus billigen Wochen⸗ 
chrift beträgt 100,000. Probenummern versendet 
ede Buchhandlung, sowie die Geschäftsstelle Fürs 
daus“ in Dresden gratis. 
Viele Personen klagen darüber beim Aufstehen 
don Husten, Rauheit und Druck im Halse und auf 
der Brust belästigt zu werden. Dies rührt daher, 
zaß sich während der Nacht die Schleimdrüsen der 
duftröhre füllen und die meist zähe Masse nur mit 
zroßer Anstrengung, welche sich oft bis zum Er⸗ 
zrechen steigert, zu entfernen ist. Als außerordentlich 
osend und erleichternd erweist sich hier ein einziger 
S—chluck des echten rheinischen Trauben-Brust-Honigs 
son W. H. Zickenheimer in Mainz. Dieses 
Traubenpräparat ist nicht allein als das bequemste 
ind wirksamste anerkannt, sondern zeichnet sich auch 
uus durch köstlichen Geschmack und ist sowohl Er— 
achsenen wie Kindern aleich dienlich.