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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
)er „St. Ingberter Auzeiger“ erscheint wochentlich fünfmalr Am Montag, Dienstag, Donnerftag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs—
zatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljührlich JA 60 ⸗ einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen I 75 O, einschließlich
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auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, I5 8, Neklamen 890 9. Bei amaliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
231. Montag, 29. November 1886.
21. Jahrg.
Deutsches Reich
Würzburg, 25. VRovb. In den letzten Tagen
purde wiederholt in verschiedenen Zeitungen die
Pittheilung kolportirt, daß Se. Exzellenz v. Orff,
ommandirender Gencral des Il. Armeekorps, sein
bschiedsgesuch eingereicht habe, und daran ver⸗
chiedere Kombinationen auch über anderweitige
heränderungen in den höchsten Wilitärstellen ge—
nüpft. Wie nun von unterrichteter Seite mitge⸗
heilt wird, sind diese sämmtlichen Gerüchte zur
Zeit gänzlich unbegründet. — Anfangs Dezember
rwartet man umfangreiche Veränderungen, resp.
zeförderungen bei den subalternen Oizieren.
Mannheim, 26. PRov. Reichstagswahl⸗
eẽrgebniß: Diffené 7539, Dreesbach 6311, v.
zuol 1942, v. Stockhorner 1075. Das Resultat
yon einem Orte steht noch aus, doch ist dasselbe
hne Belang. Es hat demnach Stichwahl zwischen
herrn Diffené und Herrn Dreesbach staitzufinden.
Berlin, 27. Nob. Der Reichs bag hat
ich gestern auf dem kürzesten Wege, durch die per
Ittlamation erfolgte Wiederwahl seines gesammten
horstandes, konstituirt, und die Berathungen kön—
jen beginnen. Die erste Lesung des Etatsentwurfs
st schon auf den nächsten Dienstag festgesetzt, so
zaß sich die Abgeordneten sehr werden beeilen müssen,
im das Studium wenigstens der allgemeinsten Züge
es Etats zu vollenden. Als Redner sind von den
erschiedenen Parteien bestimmt worden die Abge⸗
dneten Richter und Rickert Afr.), v.
zenda (ntl.), Freih. b. Maltzahn-Gültz
hasenchever (Sozialdem.) Payer GVolksp.)
Wann die erste Berathung der Militär—
»orlage erfolgen wird, ist selbstverständlich noch
nicht bestimmt. Von vielen Seiten wurde ange—
ommen, daß der Reich skanzler schon an der
tsten Berathung theilnehmen werde. Offiziöse
jedern weisen jedoch auf das hohe Maß anstrengen⸗
ꝛer Beschäftigung hin, die bei der jetzigen aus⸗
värtigen Lage den Reichskanzler in Anspruch nehme,
ind kündigen an, derselbe werde deßhalb seine
entschließungen über die Rückkehr nach Berlin von
»em Gange, den die Verhandlungen des Reichstags
iber die Militärvorlage nehmen werden, abhängig
nachen und daher schwerlich bei der ersten Lesung
zerselben anwesend sein. Werde sein Eingreifen
n die Debatten nothwendig, so könne er ja in
denigen Stunden Berlin erreichen. Von derselben
Seite tritt man übrigens auch der Ansicht entgegen,
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jattfinden werde. Es handelte sich bei der in Rede
tehenden Vorlage ja nicht um zeitraubende Er—⸗
rterungen eines aus vielen Paragraphen bestehen⸗
en Gesetzentwurfs, dessen zahlreiche Einzelbestim⸗
nungen eine Reihe von Kommissionssitzungen noth⸗
vendig machen. Die Frage liege einfach so: will
etr Reichstag die von der Regierung als zur Sicher⸗
eit des Reichs erforderlich erachiete Erneueruͤng
es Septennats auf Grund einer abermaligen Fest
ellung der Prasenzzahl, sowie die daraus sich er⸗
benden Mehrkosten bewilligen oder nicht? Die
tluuterungen, welche dabei von Seiten der Re⸗
erungskommissare über die Gründe der Vorlage
erden gefordert werden, würden unmöglich lange
eit in Anspruch nehmen können. Die Frage der
eubildung von Cadres und mwelcher Waffengattung
ieselbe zu Gute lommen soll, sei rein miluͤärtech-
scher Natur und werde die Verhandlungen schwer⸗
JMin die Laänge ziehen. Nur über die prinzipielle
lungnahme zu der Vorlage würde von den ein⸗
uen Varteien eingehend gesprochen werden, aber
daß dazu und zu der Beschlußfassung drei Wochen
aicht genügen sollten, wo es sich um eine für den
Bestand des Reiches so eminent ernste und wichtige
Angelegenheit handelt, sei nicht zu glauben.
Berlin, 27. Nov. Der „Reichsanz.“ meldet:
Ze. Maj. der Kaiser haben nach Maßgabe des
hesetzes vom 7. März 1878 mit der Stellvertret⸗
ing des Reichskanzlers in Finanzangelegenheiten
»es Reichs, insoweit sie sich in dessen ausschließlichen
Berwaltungen befinden, den Staatssekretär des
steichsschatzamts Jacobi zu beauftragen geruht.
— Die beiden kürzlich in Kandel unter dem
Verdacht des Uhrendiebstahls verhafteten Deutsch-
Amerikaner wurden aus der Haft wieder entlassen.
Ihre Unschuld an der That soll sich vollständig her⸗
ausgestellt haben.
— Branntwein zu gewerblichen
Zwecken. Das k. Staatsministerium der Finanzen
hat genehmigt, daß der zur Bereitung von Poli⸗
ruren aufschlagfrei zu verwendende Branntwein all⸗
zemeinem mit 0,5 pCt. Terventinöl denaturirt
werde.
Auslanud.
Wien, 27. Nov. Der „Neuen Freien Presse“
vird aus Sofia depeschitt: Die Untersuchung in
her Junkermeuterei ergab den Beweis, daß das
Complott in der Militärschule von General Kaul—
»ars eingeleitet wurde. Die Verschworenen beab⸗
ichtigten, die Regenten, den Kriegsminister Nikola-
ew und Major Popow niederzumetzlen.
* Der Fürsterzbischff von Prag, Graf
—„chönborn, wird sich dem „Prager Abend⸗
»latte“ zufolge demnächst nach Berlin begeben,
velche Reise äußerlich damit zusammenhängt, daß
ein Theil von Preußisch-Schlesien zur Prager Erz⸗
diöcese gehört. Wahrscheinlich handelt es sich um
ine Regelung dieses unnatürlichen Verhältnisses.
Paris, 27. Nov. Der Ausschuß der Depu⸗
irtentammer für Zölle beschloß die Alkoholzölle
von 30 auf 40 Fr. zu erhöhen.
Petersburg, 27. Nov. Der neuernannte
ranzoͤsische Botschafter de Laboulaye ist gestern vom
daiser Alexander rm Anitschkowpalaste in feierlicher
Audienz empfangen worden. Nach Ueberreichung
eines Beglaubigungsschreibens wurde er nebst seiner
Bemahlin und Tochter der Kaiserin vorgestellt.
Der „Nat. Ztg.“ wird aus Petersburg
verichtet, die Leitung der auswärtigen Politik sei
nunmehr vollständig in die Hände des Zaren
äbergegangen. Die Stellung, welche dabei Herrn
v. Giers übrig bleibe, sei nur die Vollziehung der
ihm zukommenden Instruktionen. Diese mehr und
mehr persönlich gewordene Politik erschwere alle
Zukunftsberechnungen. Allein daran glaube man
esthalten zu dürfen, daß Kaiser Alexander keinen
Krieg will; den soldatischen Sinn seines Vaters
und seines Großvaters habe der jetzige Herrscher
nicht geerbt. Die Zeitungspresse aber, die mit
aillen Kräften daran arbeitet, Rußland in einen
drieg mit Europa zu verwickeln, erregt, wie der⸗
elbe Gewährsmann konstatirt. schwere Bedenken
„Wie bekannt und üblich, arbeiten sich Panslavisten
uind Nihilisten dabei in die Hand. Wer schließlich
die Kosten dieses Bündnisses zu tragen haben wird,
darüber macht man sich in den eigentlich konserba⸗
iven Kreisen keine Illusionen. Nimmt man dazu
ie wirthschaftliche Klemme, in der wir stecken, so
ann man sich leicht ein Bild von der Stimmung
nachen, die in Petersburg herrscht. Die Nachrich⸗
en aus den anderen Städten lauten durchaus
ihnlich.“
— Um die Resultate der Bemühungen unserer
pfälzischen Viehzucht in den letzten Jahren
einem größern Interessenkreise vor Augen führen zu
fönnen, beschloß das Kreiskomite in seiner Sitzung
dom d. 1. M. daß die ThierAusstellung in Frank⸗
surt a. M, mit Thieren des Glau⸗ und Donners-
zerger Schlages, alsdann mit Simmenthaler und
hren Kreuzungsprodukten beschickt werden soll. Es
vurde in Aussicht genommen, von jeder dieser drei
Abtheilungen eine Collection von etwa 3 bis 4
Zuchtstieren 1144 —8 Jahren, von etwa 4 Kühen
und 4 Kalbinnen zur Ausstellung zu bringen. Br—
merkenswerth erscheint noch, daß Milchergiebtigkeits—
hreise a) nach der Menge der Milch 2 Freise à
300 Mark und 200 Mark, b. nach der Menge des
Butterfettes 2 Preise à 300 Mark und 200 Mark
uusgesetzt sind. Zur Ermöglichung der Beschickung
der Ausstellung durch wenig bemittelte Viehzüchter
Jjat das Kreiscomite Zuschüsse in Aussicht gestellt.
VBiehzüchter des Bezirks, welche gesonnen sind, Thiere
in Frankfurt a. Mauszustellen, wollen innerhalb
10 Tagen beim Vorstand des lanowirthschaftlichen
Bezirkscomite Anzeihe davon machen.
Vermilchtes.
F Stuttgart, 25. Nov. Die Fährlichkeiten,
velche der König und die Königin von Württem⸗
»erg auf ihrer Fahrt nach Nizza bestanden haben,
ind wirkkich ungewöhnlicher Art gewesen. Einem
ffiziellen Bericht, den der Leiter des königlichen
Extrazuges, Finanzrath Hörner, erstattet hat, ist
u entnehmen, daß die Fahrt, die nach den ursprüng—
ichen Dispositionen circa 24 Stunden hätte dauern
ollen, etwa 60 Stunden gedauert hat, obwohl
nirgends ein längerer Aufenthalt gemacht wucde.
sticht weniger als fünf Mal mußte das Reiseprögramm
n Folge des Eintreffens von Hiobsposten geändert
werden. Kurz ehe der königliche Extrazug die be—
reffenden Linien besahren wollte, stürzten zwischen
Teriale und Albenga auf ver Linie Savona-Venti—
maglia und zwischen Mailand und Novara zwei
Fisenbahnbrücken ein. Dreimal wurde die Weiter⸗
ahrt durch Erdrutsche und Ueberfluthungen der
Fisenbahndämme gestört. Als die Fahrt von Bel—
inzona nach Luino schon zurückgelegt war, mußte
man nach Bellinzona zurückkehren, weil nur über
Lugano und Chiosso ein Weiterklommen möglich war.
Die Reise wurde schließlich über Mailand, Turin,
Lyon geuacht, während sie ursprünglich über Luino,
Alessandria, Aqui, Savona und Ventimiglia gebplant
war.
f München, 26. Nov. Die Tagschreiber
und Gerichtsschreibereigehilfen Baherns werden sich
am 25. und 26. Dezember im Hotel Kappler hier
versammeln, um einen Pensionsverein zu gründen.
Die Delegirten sind mit Vollmachten vieler Kollegen
versehen. dDas Zustandekommen des Vereins ist
als sicher zu erachten.
Lokale und pfälzische Nachriten.
* St. Ingbert, 29. Nop. Am Freitag
zerschied zu Hardenburg der kgl. Forstmeister
derr Chr. Dörr im 63. Lebensjahre nach längerem
leiden. Der Verewigte war ein hochgeachteter Be⸗
mter, ein angenehmer Gesellschafter, und ein lieber
Freund. Wir wänschen ihm Ruhe und Frieden.