Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amftliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Inabert. 
der „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wochentlich mit Unterhaltungs⸗ 
glatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1 60 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 146 758 4, einschließlich 
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auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 135 4, Reklamen 89 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 
B 232. 
Dienstaa, 30. November 1886. 
21 Salzr 
21. Rahzrg. 
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wärtigen v. Crailsheim wird den Prinz-Regenten zu zahlreichen Verwundungen. Die herbeigerufene 
Bestellungen nach Berlin begleiten. nt nahm zwölf Verhaftungen vor und säuberte 
auf den p München, 29. Nov. Die Reise des Prinz⸗ den Sup tlicz Verlhel F 
—8 F Regenten nach Berlin erfolgt, wie jetzt feststeht, am m „Paris“ erklärt Barthélemy, der bekannte 
St. Ingberter Anzeiger —* den 6. 3*— —* hch Gefolge in Verfasser von „Avant la o daß nunmehr 
ür den Monat inem Sonderzuge. Der Aufenthalt in Berlin wrrd Frankr eich ebenfalls seine Heser es ttärke ver— 
hlos wenige Tage dauern, die ganze Abwesenheit mehren müsse, da sie geringer als die deutsche sei 
bdon München höchstens eine Woche. und daß daher schleunigst der Reorganisationsent⸗ 
Mannheim. Die Stichwahl zwischen Drees- wurf des Generals Boulanger genehmigt werden 
hach (Soziald.) und Diffens (Natlb.) ist aaff Mon. müsse. All das könnte nur dazu beitragen, dem 
sag den 6. Dez. festgesetzt. deutschen Militärgesetz im Reichstag zu einer mög⸗ 
Berlin, 28. Rob. Bayerns Quote zum lichst schnellen Annahme zu verhelfen. 
Militär⸗-Etat beträgt 45,385, 450 Mtk. gegen das Rom, 29. Novbbr. Der Minister des Aeußeren, 
Horjahr 1,321,625 Mk. mehr. Vom Reiche erhält Rovbillant, betonte in der Kammer die innigen Be— 
Bayern zur Completirung des Waffenmaterials ziehungen Italiens zu Deutschland, Oesterreich und 
11818,880 Mt. England, besonders zu letzterer Macht, mit welcher 
Berlin, 28. Nov. Der Kaiser empfing behufs einer event. Aktion ein intimes Bündniß 
jestern Nachmittag den Besuch des Kronprinzen und 1bzuschließen wäre. Er derfichert Italiens Fest⸗ 
zer Kronprinzessin und wohnte Abends der Vor⸗ haltung an dem Berliner Vertrag und sein ener— 
tellung im Schauspielhause bei. Heute Vormittag zisches Vorgehen gegen einen Verletzer desselben. 
mpfing der Kaiser den Ober Hofmarschall Grafen Er rühmt den Fürsten Alexander und sein trotz 
Jerponcher den Reg -Vizepräsidenten von Schleswig, aller Intriguen tapferes Votk. Die Erklärungen 
Hrisebach, den Generallieutenant v. Dittfurth, den Robillants wurden seitens aller Varteien stürmisch 
Feldmarschall Grafen Moltke, sowie den Oberst applaubirt. 
Thaysen vom Generalstabe und nahm darauf den Dublin, 29. Novb. Bei zahlreichem Militär 
Boͤrtrag des Wirklichen Geh. Regierunasraths von und viel Polizei in Sligo, welche infolge Befehls 
Wilmowski entgegen. des Vizekönigs anwesend war, fand das verbotene 
Berlin, 28. Nov. Beim heutigen Empfange irische Meeting dort nicht statt. Es wurde vielmehr 
des Reichstags-Präsidiums betonte der Kaiser über nn folge eines geheimen Arrangements in einem 
die Aufgaben des Reichstages sprechend, insbesondere Dorfe in der Nähe der Stadt abgehalten. Die 
die Militärvorlage, deren Annahme er hoffe, da auch Deputirten O'Brien und Kelly hielten Reden und 
De anderen auswärtigen Parlamente entgegenkome prachen unter heftigen Angriffen die Absicht aus, 
nend für derlei Forderungen seien. Die Forde- die Bewegung fortzusetzen. Nur die geringe Orts— 
rungen für das Heer Deutschlands seien bereits von volizeimacht war hier anwesend. 
den Nachbarstaaten überflügelt, was der Kriegs⸗ Odessa, 29. Nov. Kaulbars ist gestern 
ninister dem Hause ausführlicher darthun werde. Vormittag hier eingetroffen und Abends nach Peters- 
Im Uebrigen sprach der Kaiser die Zuversicht auf hurg weitergereist. 
die Erhaltung des Friedens aus. 
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—— zetnber — 
aehmen fortwährend an die Postanstalten, die Post 
hoten. die Austräger und 
Politische Uebersicht. 
Die neue Reichs haushaltsetat enthält 
m Postetat folgende interessante Einzelheiten: Die 
gehülter der Postvau⸗ Inspektoren sollen um je 300 
Mk. aufgebessert werden. Für 216 Stellen von 
postsekretären des niedrigeren Durchschnittsetats soll 
ser Durchschnittssatz von 2100 auf 2335 Mk., 
ier Durchschnittsbesoldungssatz der Vorsteher von 
zostämtern dritter Klasse um 50 Mk. von 1375 
uf 1425 Mk., die Durchschnittsbesoldung der 
andbriefträger von 610 auf 620 Mk. erhöht werden. 
der Etat sieht fodann die Errichtung von 200 
euen Postagenturen vor. Die bisher den Vorstehern 
er Postämter zweiter und dritter Klasse zustehenden 
Irtsbestellgebühren, Portostundungsgebühren, Ge— 
vühren für Adfertigung der Extrapost-und Kurier— 
vagen sollen künftig auf den Etat gebracht werden. 
dagegen werden die betreffenden Kosten und die 
zamit zusammenhängenden Ausgaben ebenfalls auf 
den Etat gebracht. Einnahmen und Ausgaben ba— 
auciren hiebei bis auf einen Ueberfluß für die 
Reichskasse von 8700 Mk. 
Die „Nordd. Allg. Ztg.“ bringt einen ausführ—⸗ 
lichen Drahtbericht über die feierliche Einreihung 
es Bruders und des Neffen des Königs von Ru— 
mänien in die Armee und bespticht in der Ueber— 
icht mit auffallender Wärme und besonders herzlich 
das Verhältniß des Königs Karol zu seinem Volk 
ind namentlich zur Armee, zu welcher die Kämpfe 
um Plewna das Band fester knüpften. In der 
obigen Thatsache sieht das offiziöse Blatt den Be— 
weis, daß die Dynastie Hohenzollern auch die Zu— 
kunft ihres Stammes mit Rumänien zu verketten 
geneidt sei. 
Auslaud. 
Wien, 28. Nov. Gestern waren die Dele—⸗ 
zirten zum Hofdiner geladen, der Kaiser war in 
orzüglicher Stimmung; u. A. äußerte er zu dem 
Abgeordneten Dr. Demel, die auswärtige Lage sei 
m Augenblick günstiger gestaltet und erscheine im 
Allgemeinen gebessert. Mit Andrassy sprach der 
Monarch auffallend lange und sehr ernst, wobei 
ast immer lediglich der Kaiser das Wort führte 
vährend Andrassy nur, wenn der Kaiser anhielt, 
Bemerkungen machte. — Sämmtiliche Depeschen 
aͤber Andrassys jüngste große Delegationsrede wurden 
n Petersburg inhibirt. 
Brüssel, 28. Novbr. Der auf Kosten der 
rusfischen Regierung hier erscheinende „Nord“ mel⸗ 
det, Oesterreich richtete eine Erklärung nach Peters⸗ 
zurg, daß ihm jede russische Kandidatur außer die 
des Fürsten von Montenegro oder des Veter Kara— 
Jeorgevitsch angenehm sei. 
Paris, 28. Nov. Freycinet theilte im Mi— 
uisterratbe min, der Schutz Frankreichs gelte blos 
ür die Russen in Ostrumelien. Die russischen 
Zreise in Paris find überzeugt, daß die Kriegs— 
gefahr durch die deutsche Thronrede in die Ferne 
jerückt sei; das Einverständniß zwischen Deutschland 
ind Rußland sei völlig befestigt. 
Paris, 28. Novb. Heute Vormittag wurde 
die Versammlung der Ausschüsse der Radikalen und 
Fortschritller der Seine, die im Saale Tivoli unker 
Tolains Vorsiztze stattfinden sollte, durch die Anarch— 
sten verhindert, welche die Vorbühne zu verheeren 
uchten. Es kam zu einem heftigen Streite und 
Lokbale und pfälzische Rachrichten. 
AM St. Ingbert, 30. Nodp. Aus den Ver— 
jandlungen des heute im Stadthause versammelten 
Districtsrathes theilen wir im Nachfolgenden für 
weitere Kreise bedeutungsvollen Zahlen mit. 
Das Vermögen der Districts-Hülfskafse 
beträgt Mk. 3526, wovon Mk. 1750 ausgeliehen sind. 
Die Einlagen der Sparkasse betrugen im 
ersten Jahre (1885) Mk. 72,600, wozu im lau⸗ 
fenden Jahre bis 1. Nov. weitere Mk. 46,000 
hinzugekommen sind. Mk. 20,800 sind in Obli— 
zationen und Cessionen angelegt; der Reservefond 
beträgt über Mk. 1000. 
Die Districts -Krankenkassehat im 
ersten Jahre ein Deficit von fast Mk. 400, das 
aus der Districtskasse gedeck, aber aus Erübrig- 
ungen der folgenden Jahre wiedererstattet werden 
soll. Die einkommenden Krankenlassenbeiträge deck⸗ 
len kaum die Ausgabe für die Aerzte (Mk. 371), 
zu decken bleiben dann noch Mk. 98 für Arzneien. 
Mk. 260 Krankenunterstützungen und Mk. 72 für 
Spitalpflege. 
Aus den Zinsen des Krämer'schen Fon ds 
soweit sie nicht kapitalisirt werden, wurden Mk. 150 
als Unterstütßung für 2 Handwerkslehrlinge bewil⸗ 
ligt und ein weiterer Beitrag von Mk. 300 als 
Stipendien an Schüler der Kreisbaugewerkschule 
berteilt, zu welchem Zweck außerdem noch Mk. 400 
aus Districtsmitteln zur Verfügung standen. Nach 
dem Voranschlag für das Jahr 1887 beträgt der 
Aufwand für gemeinnützige und Unter— 
richtszwecke insgesammt aus Mitteln des Di— 
Deutsches deich. 
Muüunchen, 27. Nov. Die im Reichs⸗-Mili⸗ 
ärgesetzentwurf in Aussicht genommene Vermehrung 
der Bestandtheile der Armee Bayerns, deren etats— 
näßige Feststelluig Sache Bayerns bleibt (unter 
Beobachtung des Bündnißvertrages 1870) bezieht 
ich auf die Schaffung je einer neuen Abtheilung 
jei dem 1. und 4. Feld⸗Artillerie-KRegiment (Di⸗ 
isions⸗Artillerie), welche neue Abtheilungen aus 
)en nach dem Gesetzentwurf in Zukunft zu bilden⸗ 
den 9 Batterien des Regiments (je 1 mehr) zu 
ormiren sind, dann auf die Zutheilung je einer 
Fisenbahn Compagnie an die beiden Armeecorps, 
dährend bisher nur eine Eisenbahn⸗ Compaqnie 
Ingolstadt) vorhanden ist. 
Munchen, 29. Nov. Entgegen den Behaupt⸗ 
ingen hiesiger Blätter wird gemäß den bisherigen 
Bepflogenheiten eine besondere Berufung des bayer⸗ 
schen Landtages selbst dann nicht nothwendig sein, 
venn der Reichstag die erhöhte Heeresziffer schon 
jür 1887 beschließt. — Der Minister des Aus—