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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
Der „St Ingberter Auzeiger⸗ erscheint woͤchentlich funfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗
Zian und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierleljährlich 1 .M 60 2 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 14 75 4, einschließlich
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3 —
M 237. Dienstag, 7. Dezember 1886. 21. Fohrg.
34 Centrum nicht bewilligen, eine dreijährige Bewillig⸗
Politische Ueberficht. ung aber werde dasselbe in Erwägung ziehen. Ob
Das Berl. Tagbl. bemerkt in einem „Krieg eine zweijährige Dienstzeit im Augenblide angezeigt
in Sich17* überschriebenen Arktikel zum Schluß sei fraglich, grundjätlich könne man nur dafür
der ersten Militärvorlage: „Der Reichstag ist vor sein. Für das absolut Nothwendige werde das
eine so ernste und hochberaniworiliche Frage gestellt, Centrum unter allen Umstanden stimmen.
wie seit lange nicht. Wir wissen, daß, außer der Generalfeldmarschall Graf Moltke hebt hervor,
inen Ausnahme, gile Parleien mit ihren desten Kräften die Nachbarn links und rechts von Deutschland be ⸗
iich den doppelt verantwortlichen, weil zum Theil 'änden sich einer selbst für reiche Sander auf die
ganz diskreten Arbeiten, mit dem redlichen Willen, Dauer nur schwer zu tragenden Rüstung, wodurch
Im dem Wohle des Reiches und Volkes Erspießliches eine daldige Entscheidung eintreten könne. Die
u schaffen, unterziehen werden. Welches das Resul. Linbringung der Vorlage vor Ablauf des Septen⸗
at derselben sein wird, müssen wir in Ruhe und nats sei daher durchaus begründet. Die Motive
im Verttauen“ auf das llseitig bezeugte Streben, der Vorlage ergäben, wie Deutschland bezüglich
u einem positiven Resuliat zu kommen, nunmehr der Heereszahl und Belastung der Bevöllerung
bwarten. Jedenfalls legten die Worte des greisen hinter anderen Staaten zurückstehe. Die Verstän⸗
Feldmarschalis Moltke, und dielleicht mehr noch die LAigung mit Frankreich wäre wohl geeignet, den
irt, wie er sie sprach, jedem Anwesenden die Frage drieden zu sichern, aber unmöglich, so lange
nahe: „Ist Krieg in Sicht?““ Frankreich die Rückgabe zweier Provinzen fordere,
zie wir fest entschlossen find, niemals herauszugeben.
Das Bündniß mit Oesterreich sei werthvoll. Ein
Broßstaat müsse sich aber auf seine eigene Kraft
»erlassen. Die Forderung werde erhoben zur Er⸗
haltung des mühsam behaupteten Friedens, die Ab⸗
sehnung aber involvire die Verantwortung für das
EFlend einer feindlichen Invasion. Wir haben die
Finigkeit Deutschlands schwer genug erreicht, erhal-
ten wir uns dieselbe, beweisen wir uns auch dieser
Frage gegenüber, daß wir einig sind. Die ganze
Welt weiß, daß wir keine Eroberungen beabsichtigen,
möge sie auch wissen, daß, was wir haben, wir
zu behalten fest entschlossen und gewappnet sind,
Stürmischer Beifall).
Abg. Grillenberger spricht gegen, Marquardsen
für die Vorlage. Letzterer will kein Aeternat, er
würde aber auf ein Septennat eingehen.
Der Kriegsminister Bronsart v. Schellendorf
vill in der Commission weitere Auskunft geben,
wenn er auf einen vertrauensvollen Gebrauch der
Auskunft rechnen kann. Es liege in der That eine
Schwierigkeit vor, den Frieden längere Zeit auf—
echtzuerhalten. Eine Verstärkung des Heeres werde
edenfalls den Einfluß Deutschlands für die Erhalt-
ung des Friedens verstärken. Trotz der guten
Figenschaften des deutschen Heeres dürfe man das⸗
selbe doch ziffermäßig nicht zu sehr zurückstehen
jassen. In dem bisherigen Beurlaubungssystem
solle nichts geändert werden. Der Minister be⸗
kämpft dann nochmals die zweijährige Dienstzeit
und gibt schließlich der Hoffnung auf eine Verstän⸗
digung Ausdruck.
Der Abg. Langwerth-Simmern ist gegen die
Vorlage, die hierauf einer Kommission von 28
Mitgliedern überwiesen wird. Nächste Sitzung
Montag: Kleinere Vorlagen und zweite Lesung
des Etats.
Zur Heeresvorlage schreibt der Schwäb.
Merkur“: „Während das rachedurstige, aus seinem
Daß gegen uns kein Geheimnis machende Frankreich
sein Opfer scheut, uns in seinem Heere an Zahl
überlegen zu sein, obgleich seine Bevölkerung der
unsrigen um 10 Millionen nachsteht, sind wir nicht
sicher, daß unser von Prateien zerklüfteter Reichstag
dem Verlangen, das die Kaiserliche Regierung not⸗
zedrungen, wollte sie sich keinem Vorwurf der Un⸗
porsichtigkeit aussetzen, stellen mußte, Folge leisten
verde, ohne an die Zustimmung Bedingungen zu
tnüpfen, welche den Werth derselben aufheben würden
Das Herabdrücken der Präsenz der Infanterie,
welche jetzt schon die kürzeste ist, die zugestanden
werden darf, will man ein zuverlässiges Heer und
keine Miliz haben, wäre ein Verral am Vaterlande
und eine schwere Sünde gegen die Söhne desselben,
wenn man sie «einem besser ausgebildeten Feinde
entgegenstellen wollte. Was berechtigt zur Annahme,
daß ein in zwei Jahren ausgeblidet sein sollender
Deutscher, einem in drei Jahren abgerichteten Fran⸗
zosen, dem Schneid und Findigkeit neben glühendem
Nationalgefühl nicht abpesprochen werden kann, in
jeinen Leistungen gleich kommen werde? Möchte die
Sachlage dem Volke in ihrer wahren Gestalt zur
klaren Einsicht gelangen, und es dadurch seinen
Abgeordneten unmöglich werden, die Forderung der
Regierung des Kaisers abzulehnen oder zu entkräften,
welche, indem sie Opfer verlangen und sich an die
Vaterlandsliebe wenden, doch nur das haben wollen,
was zur Ehre und Existenz der Nation erheischt
werden muß*
Deutsches Reich.
Mannheim, 6 Dez. Bei der gestrigen
Stichwahl zwischen Dreesbach (Sociald.) und
Diffen (Natllb.) hat Letzterer die Majorität erhalten.
Berlin, 4. Dez. Der Reichstag fuhr in
geutiger Sitzung mit der Berathung der Militär⸗
vorlage fort. Der Abg. Windthorst will mit den
jeutigen Erklärungen die späteren Abstimmungen
naicht präjudicirt wissen. Das Votum des Cen⸗
rums werde definitiv erst bei der letzten Abstimm⸗
ing gegeben werden. Vor Weihnachten sei in⸗
dessen die Erledigung nicht möglich, denn für eint
'orgfältige Prüfung sei die Zeit zu kurz. Redner
ieht in dem Bündniß mit Oesterreich eine dauernde
Garantie des europäischen Friedens und bei der
Erhaltung desselben seien andere Bündnisse nicht
nicht nothwendia. Das Seypftennat könne das
Ausland.
Nom, 5. Dez. Die Rede des deuischen Kriegs—
ministers wird hier von den Organen aller Parteien
als eine Bestätigung der Fridensliebe Deutschlande
yetrachtet. Frankreichs Rüstungen berechtigten Deutsch⸗
and zur Erhöhung seiner Wehrkraft. Ein starkes
deutsches Heer sei die beste Garantie für die Erbalt⸗
ung des Friedens.
Cort, 5. Dez. Heute Abend fand eine ernst
Ruhestörung statt bei einem Straßenmeetinge
vobei der Irländer Obrin sprach. Als die Polizei,
rschien, warf die Menge mit Steinen auf die
uglischen Polizeibeamten. Diese machten von
hren Baionetten Gebrauch, und sind 23 Personen
verwundet worden. Erst gegen Mitternacht gelang
es den Polizeir annschaften, von denen ebenfalls
viele verletzt wurden, die Straße zu säubern.
London, 5. Dez. Dem „Observer“ zufolge
zätte die englische Regierung der französischen er⸗
oͤffnet, daß fie zur Zeit nicht in der Lage sei, aber
einen Termin für die Räumung Egyptens in Er—⸗
orterungen einzutreten und daß fie jeden Vorschlag
bezüglich einer Neutralisirung des Suezkanals ab⸗
lehnen müsse, welcher die Verbindung Englands
mit Indien über Suez in irgend einer Weise zu
stören geeignet sei.
London, 6. Dez. Bei den gestrigen Ruhe—
störungen in Cork wurden laut „Irkf. Ztg“ 87
Polizisien und Cipvilisten derart meist am Kopfe
berwundet, daß sie in's Hospital gebracht werden
mußten. Zwei Polizisten erhielten Schadelbrüche.
Petersburg, 5. Dez, General Kaulbars
erklärte, laut einer Meldung des „Grashdanin,“
ungefähr Folgendes über seine Mission: „Das Bul⸗
garenvolk ist unzweifelfaft Rußland ergeben, über⸗
all begegnete ich Sympathien für Rußland. Die—
selben betätigten sich jedoch nur in Worten und
gehen nicht über platonische Erklärungen hinaus.
Sie werden auch nicht durch Handlungen gegen die
gewandte, kluge und hartnäckige Regenschaft be—
kräftigt, welche, dies benutzend, Civilbevötkerung
und Militär terrorisirt“ — Wie verlautet, wird
Prinz Vogorides hier erwartet. — Zur Demission
—
blatter, was Frankreich im jetzigen Moment not—
thue, sei ein Ministerium Vonlanger.
————
Lokale und pfälzische Nachrichten.
— Zweibrücken, 4. Dec. Für Herrn k.
Landgerichtsdirector Hertfeld ist Herr k, Landgerichts⸗
rath Gugel zum stellvertretenden Schwurgerichts⸗
präsidenten für diese Sessiou ernannt worden.
— Zweibrücken, 6. Dez. (Schwurgericht).
Verhandlung gegen Peter Eichler, 21. J. a.,
Winzer von Diedesfeld, des Mordversuchs angeklagt.
Die Geschworenen traten der Ansicht der k.
Staatsanwalischaft bei und bejahten die Frage auf
Mordversuch und verurtheilte der Gerichtshof den
Angeklagten zu einer Zuchthausstrafe von 5 Jahren
und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf
die Dauer von 5 Jahren.
— Homburg, 5. Dez. Dem jungen,
schneidigen Tourenfahrer L. Rottmüller gelang es
zu Nürnberg unter den Concurrenten von Deutsch⸗
land und Oesterreich mij seinen in dieser Saison
zurückgelegten 6551 Kilometern sich den J. Preis,
destehend aus einer goldenen Medaille und einen
Werthpreis von 50 Mk. zu erringen.
— Rodenbach, 3. Dez. Heute früh ließ
die Frau des Fabrikarbeiters Peter Hellriegel
die Kinder allein im Zimmer, während sie Wasser
am Brunnen holte. Das 6 Jahre alte Töchterchen
machte sich an den Ofen, das Feuer zu schüren.
Sein Kleidchen sing Feuer und das ganze Kind
stand in Flammen. Die herbeigeeilte Mutter
konnte dem Kinde nur mehr die verkohlten Fetzen
vom Leibe reißen. Das Kind liegt nun hoffnungs-
los darnieder.
— Kaiserslautern, 4. Dez. Die Be⸗
schlagnahme der zweiten Probenummer der sozial⸗
demokratischen „Pfälzischen freien Presse“
wurde von der Kreisregierung bestätigt, von einem
Verbot des ferneren Erscheinens ist Abstand ge⸗
nommen.