Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
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der „St. Ingberter Anzeiger“ erjcheint wöchentlich funfmal: An Moutag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonutag; 2 mal wöͤchentlich mit Unterhaltungs⸗ 
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Aß 246. 
Montag, 20. Vezember 1886. 
21. Jahrg. 
die parlamentarischen —— des 3 der 
Politi F dieser Stimmung im eigenen Lager keine Kenntniß 
Volitische Uebersicht nehmen. Uebrigens haben ja auch die Wortführer 
* Mit einem Mißklang ist der Reichstag des Centrums bereits erklart, daß die Entscheidung 
in die Weihnachtsferien gegangen und dieser Miße hrer Partei in der Milirärfrage durchaus noch nicht 
on kommt aus der Miütaͤrkommission. Die vor- feststehen und somit werden die vorlaufigen Ab⸗ 
aufigen Beschlüsse derselben, mit denen die Com. immungen in der Commission jedenfalls keinen 
mission die erste Lesung der Militärvorlage beendigt entschiedenen Einfluß auf, diejenigen im Plenum 
hJat, entsprechen ganz entschieden nicht den Wünschen haben — und das ist immerhin ein tröstliches 
her Mehrheit des deutschen Volkes in der Militär· Moment! 
rage, denn zahlreiche Kundgebungen lassen schon 
etzt keinen Zweifel daran, daß man in weiten 
Kreisen der Nation die Regierungs ˖ Vorlage aufrecht 
erhalten zu sehen wünscht. Hiermit stehen nun 
ireilich die Beschlüsse der Commissionsmehrheit in 
zrellem Widerspruch, die wir hier nochmals kurz 
zusammenfassen wollen, soweit sie sich auf den grund⸗ 
egenden 8 2 der Vorlage beziehen. Zunächst ist 
der Regierung die Forderung des Septennats ab⸗ 
jeschlagen und ihr nur eine dreijährige Dauer der 
Friedenspräsenzstärke angebbdten worden. Die von 
er Regierung geforderten 15 vierten Bataillone 
mnd das dritte sachsische Jägerbataillon, für welch' 
etzteres sich das Centrum merkwürdiger Weise sehr 
erwärmte, sind vorläufig nur auf ein Jahr bewil⸗ 
ligt. Ohne zeitliche Einschränkungen wurden da⸗ 
zegen genehmigt: Die Neuformation der dritten 
Division des XV. (creichsländischen) Armeekorps, 
die eines sächsischen Infanterieregiments, die von 
24 Batterien Feldartillerie und 21 Abtheilungs- 
täben, 3 Bataillonsstäben, ferner von 9 Compag⸗ 
nen Eisenbahntruppen, von einer Pioniercompagnie 
und 14 Traincompagnien. Abgelehnt ist dagegen 
die von der Regierung geforderie Erhöhung der 
dopfstürke der alten Truppen, welche dazu dienen 
ollte, die Gesammtfriedenspräsenzstärke des Heeres 
uuf 1 Prozent der Bevölkerung zu bringen und 
ind nur 450,000 Mann anstatt der geforderten 
168,409 Mann bewilligt worden. In dieser Fass⸗ 
ing wurde 8 2 der Vorlage in der Donnerstags⸗ 
itzung der Commission gegen die Stimmen der 
Fonservativen und Nationallibheralen und trotz der 
Erklärung des preußischen Kriegsministers, daß die 
herbündeten Regierungen diese Beschlüsse nicht ac— 
ceptiren könnten, schließlich angenommen. Die 
weiteren Paragraphen erledigte die Commission in 
der Freitagssitzung, obwohl der Kriegsminister er⸗ 
lärte, daß das Gesetz nach der von der Commission 
beschlossenen Fassung des 82 für die Regierung 
unannehmbar geworden sei. Ueber die Frage, ob 
die Commission sogleich die zweite Lesung vorneh⸗ 
nen oder sich vertagen solle, kam es zu einer er— 
regten Geschäftsordnungsdebatte, die zu lebhaften 
Auseinandersetzungen zwischen der Mehrheit und 
der Minderheit führte. Gegen den Wiederspruch 
der letzteren wurde endlich beschlossen, die Festsetz⸗ 
ung der nächsten Sitzung dem Vorsitzenden zu über⸗ 
lassen. Es bedeutet dies die Verschleppung der 
weiteren Commissionsberathungen bis weit in das 
neue Jahr hinein und somit zieht sich auch die 
Entscheidung durch das Plenum immer weiter hin⸗ 
aus. Angesichts der Wichtigkeit der Vorlage ist 
diese Verzögerrung allerdings sehr zu bedauern, 
anderseits giebt sie aber auch den Mitgliedern der 
Oppositionsparteien, und namentlich der Freisinn⸗ 
gen Partei, vollauf Gelegenheit, sich mit ihren 
Wählern ins Einvernehmen zu setzen. Bis weit 
n die Reihen der deutschfreisinnigen Wählerschaft 
sinein reicht aber die Bewegung gegen die seitens 
»er Commission beliebte Zerstückelung der Militär⸗ 
Korlage und es wäre mehr als seltsam, wollten 
zu nahe, wurde von dem Riemen erfaßt, von der 
Maschiene emporgeschleudert und in der schrecklichsten 
Weise zermalmt. Volle zwei Stunden waren nöthig, 
um die Leiche aus der Maschiene herauszubringen. 
Der Unglückliche, dessen Frau noch in Schwetzingen, 
»er Heimath desselben, wohnt und ihrer Entbindung 
täglich entgegensieht, hinterläßt ein Kind. 
Vermischteo. 
Friedrichsthal, 18. Dez. Auf der 
Grube Maybach verunglückte vorgestern durch Fels⸗ 
tturz der verheirathete Fr. Ferdinand von Merchweiler. 
Der Tod trat sofori ein: der Vernnglückte hinter⸗ 
äßt Frau und drei Kinder. 
»f Trier, 18. Dez. Die Mosel führt Hoch⸗ 
vasser und ist seit gestern Abend bis zu 4,21 m. 
sewachsen. In den unteren Stadttheilen ist das 
Wasser bereits herangerückt Auch von der Saar 
uind Obermosel wird Hochwasser gemeldet. 
Bremen, 18. Dez. Der Norddeutsche Lloyd 
»eauftragte heute die Fairfield Shipbuilding Com⸗ 
hany in Glasgow mit dem Bau eines neuen 
Schnelldampfers, der alle bisherigen Schiffe an 
Schnelligkeit und Größe übertreffen soll. 
F Brüssel, 18. Dez. Eine von der Polizei 
m „Grand Hötel“ vorgenenommene Haussuchung 
ührte er zur Entdeckung dreier Packete mit etwa 
150 Briefen, welche aus dem großen Postdiebstahl 
tammen und von dem Diebe hinter ein Canapee 
m Leseziuumer geworfen waren. Die Hotelkellner 
erkennen in einer verdächtigen Photogaphie, welche 
hnen von der Polizei unterbreitet wurde, einen 
Hast wieder, der fich zu verfänglicher Stunde im 
anstoßenden Billardzimmer aufhielt. 
F London. 15. Dez. Heute Morgen ex⸗ 
Alodirte in einer Materialwaaren-Handlung in Stut⸗ 
'on bei Löndon, ein Petroleumfaß und setzt das 
daus in Brand, wobei eine Frau und drei Kinder 
in den Flammen umkamen. 
Der furchterliche Ork an in voriger Woche hat 
nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen 128 Schiff⸗ 
zrüche verursacht, bei denen 61 Schiffe auf der 
Döhe britischen Inseln sanken. Der Lebensverlust 
var indessen nicht so zahlreich, als man bei der 
Besammtzahl der Unfälle, etwa 800 bis 400, hätte 
erwarten können: denn während auf der Höhe 
der britischen Inseln nicht mehr als 28 Menschen⸗ 
leben verloren gingen, ertranken an fremden 
Züsten 66 Personen. Die Gesammtzahl der Schiff⸗ 
drüche für das laufende Jahr stellt sich bis dahin 
uuf 1490. 
F London 18. Dez. Nach einer Meldung 
des „Standard“ aus Madrid, wüthen in den 
Rordwestprovinzen Spaniens ungewöhnliche Stürme 
velche bereits großen Schaden an Eisenbahnen und 
Telepraphen verursacht haben. In der Nähe von 
San Sebastian sind 23 Fischerboote untergegangen. 
Biele Personen sind ertunken. Ueber zahlreiche 
Z„chiffbrüche wird von den Küsten Spanisch⸗Galiciens 
ind Asturiens gemeldet, wobei gleichfalls viele 
Menschen ihr Leben eingebüßt habeu. 
F London, 16. Dez. Der Kaiser von 
deutschlandr hat zu dem in Southport ge⸗ 
ildeten Fonds zum Besten der Hinterbliebenen 
der Besatzung der beiden Rettunsgeboote, welche 
zei der Rettung der Hamburger Barke „Mexico“ 
intergingen, 5000 Mk beigesteuert. 
F Athleten-Früstück heißt die neueste 
Sprachblüte, welche der berliner Volkshumor gezeitigt 
jat. „Geben Sie mir ein Athleten-Früstück!“ ruft 
Lokale und pfälzische Nachriaten. 
— Hilst, 17. Dez. Das 234 Jahre alte 
S„brchen des Feldschützen Georg Steuner von Hilsi 
sst am 14 ds. Mts. Morgens 7 Uhr auf schreck⸗ 
iiche Weise verunglückt. Dasselbe fiel in der Küche 
in einen Kübel voll kochendes Wasser und hat sich 
eratt verbrannt, daß es am selben Tage noch ge⸗ 
torben ist. (P. A.) 
— Dacenheim, 16. Dez. Heute Mittag 
iel bver 42 Jahre alte Ackersmann Meuerer von 
hgier so unglücklich von der Scheuer hetab, daß er 
auf der Stelle todt blieb. (Grunst. Ztg.) 
— Speyer, 17. Dez. In der der hiesigen 
Volktsbank gehörigen Mahlmühle (ehemals Flory'sche 
Muühle), Pächter Müller Eitel, ereignete sich, heute 
zxrüh 8 Nhr ein scheecklicher Unglücksfall. Der erst 
venige Wochen bei Müller Eitel in Arbeit stehende 
Müller Peter Dörner, 24 Jahre alt, verheitathet, 
jatte an der Transmission etwas nachzuhelfen. Bei 
ieser Arbeit kam er letzterer, unvorsichtiger Weise