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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
er „St⸗ Jugberter Angeiget erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonutag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs
Blatt und Sonntags mit achtseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1 69 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 14 75 — einschließlich
0 Zustellungsgebühr. Die Einruͤckungsgebühr fur die AKgespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 4, bei außerpfälzischen und solchen
auf welche die Exbedilion Auskunft eriheilt. I3 3, Reklamen 30 2. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
„V 251.
Deutsches Reich.
Berkin, 20. Dez. Prinz Wilhelm hat gestern
jelegentlich der Weihnachtsbescheerung seines Hu—
arenregimentes eine kurze Ansprache gehalten, die
er mit den Worten begann: „Seit dem vorigen
Jahre, wo wir das Weihnaächisfest hier feierten, hat
ich die Zeit geändert, sie ist ernst geworden. Wir
tehen vor einer vielleicht unsicherin Zukunft: da
ziemt es sich, an unsere alte Devise die wir an
unserer Kopfbedeckung tragen: „Mit Gott für König
und Vaterland! zu denken.“ Man darf bei der
Beurtheilung dieser Worte nicht vergessen, daß hier
der Chef des Regiments zu seinen Soldaten sprach.
Eine politische Bedeutung wird man den Bemerk—
ungen jedenfalls nicht beilegen können
Köln, 19. Dez. Die „Köln. Zig.“ bringt
anscheinend offiziös den ersten Theil eines hoch⸗
interessanten Artikels über Bulgarien und die or⸗
eanistische Intrigue: „Mit dem Gedanken, der
Nachfolger des Fürsten Alexander zu werden, trug
sich Prinz Ferdinand von Cobutg schon damals,
als Alexander noch regierte; der Besuch des Prinzen
Ferdinand am Berliner Hofe im November 1886
fand in der Absicht statt, später hieraus für seine
bulgarische Kandidatur Kapital zu schlagen. An⸗
jangs 1887 hatte Prinz Ferdinand eine geheime
Zusammenkunft mit seinem Vetter dem Grafen von
Paris, welcher den Plan der bulgarischen Kandi⸗
datur billigte und den Prinzen Ferdinand er—⸗
nuthigte. Um die bulgarische Militärpartei zu
eruhigen, wurde Alexander später von Stoilow
versichert, die Verhandlungen mit dem Coburger
seien nur scheinbare; gleich nach der Wahl Fer⸗
zinands, welche nur durch Einschüchterung der bul⸗
garischen Nationalversammlung möglich gewesen,
jestand schon der feststehende Eutschluß bei dem
Prinzen Ferdinand, den bulgarischen Thron unter
allen Umständen zu besteigen.
Ausland.
Brüssel, 19. Dez. Die russische Anleihe
Betrage von 700 Millionen ist gescheitert.
Brüssel, 20. Dez. Die radikale Pariser
Presse wärmt die Affaire des Jaägers Kaufmann
nit den ärgsten Uebertrelbungen auf. Die „France“
derlangt schleunige Repressalien. Man solle die
Deutschen verfolgen, wo man sie finde, und sie bei
der geringsten Bewegung, dem geringsten Wort eilig
iüber die Grenze jagen. „Krieg wollen wir nicht,
rürchten ihn aber auch nicht“, schließt der Artikel.
Marseille, 19. Dez. Auf seiner Durchreise
jersicherte Dr. Mackenzie dortigen Journalisten, das
Befinden des Kronprinzen sei besser als er er⸗
vartet; dasselbe sei überhaupt weniger schlimm als
illgemein vermuthet worden, für den Augenblich
ogar ganz gefabrlos. Man könne auf einen glück⸗
ichen Verlauf der Krankheit hoffen.
Petersburg, 20. Dez. Auf den südlichen
AIniveisitäten gährt es in Folge der Moskauer Vor⸗
kommnisse mächtig. Es sind so schlimme Unord⸗
aungen vorgekommen, daß stark davon die Rede
ist, auch die Universitäten Charkow, Kiew und
Ddessa und zwei höhere Schulen zu schließen.
Man befürchtet auch Unruhen an der Petersburger
LIniversität, doch ist dort vorläufig alles ruhig.
Lokale und pfalzische Nachrichten.
*St. Ingbert, 22. Dez. An Stelle des
derstorbenen Stadtrathsmitgliedes Herrn Karl Beck
zritt der Ersatzmann Herr Schuhmachermeister Joh.
Jusst sr. in den Stadtrath ein.
() St. Ingbert, 22. Dez. In der gest⸗
rigen Ausschußsißzung des Vereins gegen Haus—
Donnerstag, 22. Dezember 1887. *
22. Jahrg
hettelei“ wurde aus der Mitgliederliste ersehen, daß
gerade die Gewerbetreibenden, die Handwerksmeister
diesem Vereine gleichgiltig, und theilweise feindlich
zegenüberstehen. Aus diesem Grunde hat der Aus⸗
schuß beschlossen, der im Frühjahr stattfladenden
Beneralversammlung Vorschläge zur Sistierung
des Vereins vorzulegen. Beiträge werden, da die
borhandenen Mittel den noch andauernden Bedürf—
nissen entsprechen, bis dahin nicht mehr erhoben.
* St. Ingbert, 22. Dez. Wir machen
darauf aufmerksam, daß Retourbillets, welche am
Samsiag vor Weihnachten gelöst werden, bis Dienstag
den 27. Dezember Gültigkeit haben.
— Der König von Preußen hat dem Garni⸗—
onsauditeur Wagner (Pfälzer), in Mainz
vohnhaft, den Charakler als Justizrath verliehen.
— Gerstern, 21. dis., feierte der oberste Ju-
tizbeamte der Pfalz, Herr Oberlandesgerichtspräsi⸗
ent v. Kieffer hierselbst, sein 80jähriges Dienst-
ubiläum.
— Die kgl. Regierung hat angeordnet, daß die
mm I. Januar 1888 zahlbaren staatlichen Gehalte
ind Pensionen schon in der letzten Woche des
Monats Dezember erhoben werden koͤnnen.
— Blieskastel, 20. Dez, Unter dem Ver⸗
zachte des Kindsmords stehend, wurde gestern ein
7jähriges Mädchen aus Reinheim durch die k.
hendarmerie in's hiesige Gefängniß eingeliefert.
— Pirmasens, 21. Dez. In den 40 Klassen
der hiesigen Volksschule find bei der gestern stattge⸗
'undenen Zählung 451 kranke Kinder festgestellt
vorden.
— Pirmasena, 21. Dez. Das Haus, in wel⸗
hem früher die höhere Töchterschule war, wurde
im Montag von Hrnu. Schuhfabrikanten Friedrich
Ferckel um den Preis von 12,100 Mt. ersteigert.
— Kaiserslautern, 19. Dez. Der „Pf.
Pr.“ zu Folge sind im „Hötel Schwan“ hierselbst,
vie alljährlich, etwa 30 Herren aus Frankreich zur
Masse de Mehlbach eingetroffen. Wir können
zie Frage nicht unterdrücken, was man wohl in
Frankreich sagen würde, wenn eine solche Anzahl
Deutscher irgendwo jenseits der Grenze erschiene. um
aselbst der Jagd obzuliegen?
— Bischheim, 17. Dez. Ein Unglüksfall,
der zugleich allen jenen zur Warnung dienen kann,
velche im Wirthshause mit ihrer Stärke prahlen
ind im Verlaß auf ihre Stärke allerlei unsinnige
draftproben in Szene setzen. Ein bei Jakob
ꝛlingenschwitt dahier in Arbeit stehender Bäcker-
zursche forderte in der Straußwirthschaft von Hart⸗
nüller zwei Manner auf, seinen Arm. den er zu—
ammenbog, indem er den Ellbogen auf den Tisch
tützte, gerade zu machen. Bei dieser Manipulation
wurde ihm das Handgelenk derart auseinanderge⸗
rissen, daß es der als Spezialist bekannte Herr
Nagel von Winnweiler nicht mehr einzurichten ver⸗
nochte und ein Abwelken der Hand für unaus⸗
leiblich erklärte.
— Landau, 21. Dez. Die Herren Rechts⸗
praktikanten Benzino und Gastroph dahier haben
iich an der Universität Heidelberg den Doltortitel
—X&
— Neustadt, 20. Dez. Gestern Mittag wurde
zierselbst in der Nahe der Postmühle die Leiche des
twa 24 Jahre alten Sohnes des Schieferdeckers
zauerschuwer im Speyerbach gefunden. Wahr⸗
cheinlich ist der junge Mann in der Nacht von
Sonntag auf Montag beim Nachhausegehen in der
Dunkelheit in den Bach gefallen und eine an seinem
Zovfe befindliche Wunde mag durch den Fall ver—⸗
ursacht worden sein. Untersuchung ist eingeleitet
und es wird dieselbe wohl nähere Aufklärung über
den Vorfall bringen.
— Ludwigshafen, 19. Dez. In den
pier Tagen von der Eröffnung des „Bayer. Hiesl“
Donnerfstag mit Sonntag) wurden nahe an 18,000
Liter Bier verbraucht, am Eröffnungstag 3600,
gestern 4000. Wie ich erfahre, will Herr Kitz
müller an seine Kgl. Hoheit den Prinz⸗Regenten
die Bitte richten, bei seinem nächstjährigen Besuch
n hiesiger Stadt in seinem Etablissement einen Be—
visstommnnn⸗⸗8tfrunk entgegenzunehmen.
Vermischtes.
7 Auf dem Brebacher Hüttenwerk
vurde einem Maschinenschlosser von einer herab⸗
ausenden Schale, durch welche Coakls in die Höhe
jezogen wird, der Kopf oberhalb der Augen buch—⸗
laͤblich abgeschnitten. Der Verunglückte hinterläßt
ine Witiwe mit drei unerzogenen Kindern.
r Die gegenüber dem Hofbräuhauskelier ge-
segene Johannes-Brauerei ist durch Kauf
um den Preis von 270,000 Mtk. in den Besitz
des Herrn Sedastian Meindl, Dirnbräu, überge⸗
zjangen, welcher beabsichtigt, diese Vrauereien in
ein Aktiengeschäft umzuwandeln.
Aus Verzweiflung. In der Wald
chmidtsstraße in Frankfurt a. M. ereignete sich
um Montag früh ein schauerliches Familiendrama.
Fine Mutter von fünf Kindern erhängte zuerst ihre
wei jüngsten Kinder und dann sich selbst. Als
Zrund sind Nahrungssorgen angegeben.
Der Stadtrath in Mannheim hat den
menschenfrundlichen Beschluß gefaßt, daß den Schul⸗
kindern welche zu Hause kein Frühstück erhalten
s(es sollen mehrere Hundert aus Arbeiterkreisen
sein), solches aus öffentlichen Mitteln in den Schu⸗
len oder in der Nähe derselben gereicht werden soll.
FBerlin, 21. Dez. Der Dampfer, Bohemia“
jon der hamburgisch⸗amerikanischen Packetfahrt Aktien⸗
Gesellschaft wird von seiner letzten Ueberfahrt in
New⸗Nork seit mehereren Tagen vergehblich erwartet.
Neueste Nachrichten.
Wien, 21. Dez. Politische Blätter melden,
von Deutschland werden in großer Menge Bau⸗
jölzer, angeblich für Baracken, angekauft. — Es
berlautet, die Mandate der deutsch⸗böhmischen Abge⸗
ordneten würden diesmal nicht für ungültig erklärt
verden, da die Regierung Angesicht der auswärtigen
Holitik die mit Neuwahlen verbundene Aufregung
zermieden wissen will. — Auf der Petersburger
Fisenbahn begann vorgestern der Transport neu
inrückender Rekruten, die im Dezember und Januar
noch fortdauern werden. Lebhafte Truppenvor-
chiebungen aus Südrußland, insbesondere donischer
ind kaukassischer Cavalerie finden nach der galizischen
Frenze statt.
Karlsruhe, 21. Dez. Großherzog Friedrich
mpfing heute den neuernannten bayerischen Ge⸗
andten Grafen Tauffkirchen zur Entgegennahme
yon dessen Beglaubigungeschreiben.
Petersburg, 21. Dez. Die Neue Zeit“
äßt es dahingestellt, ob die militärischen Aus—
assungen der ‚Köln. Zeitung“ auf den bekannten
Artikel des russischen „Invaliden“ von letzterm
ine Eewiderung erfahren werden oder nicht; aber
ie weist diese Auslassungen durchaus nicht von
ich, denn wenn es sich so verhalte, wie die „Kol⸗
ische Zeitung'“ ausführe, so könnten sich die russi⸗
chen Staatsbürger nur um so ruhiger und gesicherter
ühlen