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da uͤbermannte ihn der Zorn und er lief zur Po—
hei, um den unbekannten und wohl auch unbe⸗
cchtigten Fischer anzuzeigen. Sofort erschien ein
dener der Gerechtigkeit. „Bitte, mein Herr, wollen
Fie sich legitimiren!“ — Ja wohl“, erwiderte
r Angeredete, „ich bin Student, hier ist meine
eginmationskarte.“ — „Diefe Karte“, erwiderte
Schuzmann, „berechtigt Sie aber nicht zum
Fischen, ich muß gegen Sie vorgehen.“ — „Par-—
In, so schnell schießen die Preußen nicht. Was
wollen Sie denn von mir? Ich habe ja gar nicht
fischt· — „Was?“ ruft der Schutzmann ver⸗
hundert, „der da oben hat Sie ja angezeigt und
a halten Sie ja noch die Angel in den Main.“
Gewiß thue ich das, aber ich fische nicht.“ —
Nun, was machen Sie denn sonst?“ frug der
zchutzmann aͤrgerlich. — „Sehen Sie, sagte der
*ludent, die Angel mit einem Fisch herausschleu-
ernd, „ich wässere blos meinen Häring.“ — Der
ʒchutzmann betrachtete sich etwas verblüfft den
zacing, begriff den Spaß und empfahl sich mit
er Miene eines fröhlich Gefoppten. — Am andern
Jage wiederholte der Student im Hofgarten die⸗
elbe „Gaudi“, der Oberinspektor Moöhl von Mün⸗
hen, der gerade anwesend war, erblickte den Misse
hater, und diensteifrig ließ er den Schelm sammt
inem Häring arretiren. Man kann sich die fol⸗
ende Scene und die Miene des Herrn Obecin-
pektors denken. Die Geschichte erregt unter den
ztudenten die ungeheuerste Heiterkeit.
p Die Zahl der deutschen Beamten in der
kürkei erfährt soeben eine bedeutsame Ver—
jehrung, indem der bisherige Leiter des deutschen
ostamis in Konstantinopel, der Kaiserliche Post⸗
nspektor Albert Krobl, für einige Zeit in tür⸗
sche Dienste übertritt. Er wird dem General-
ireltor der Posten und Telegraphen als eine Art
interstaatssekretärr beigegeben sein. Die Haupt⸗
ufgabe Hrn. Kroll's wird darin bestehen, in das
Türkische Postwesen gewisse bisher fehlende Theile
es internationalen Verkehrs einzufügen, z. B. den
herkehr mit Postanweisungen, Packeten u. s. w.
,Ja, mit der Knute!“ „Moskowsky
astok“ erzählt folgende für russische Verhältnisse
ezeichnende Geschichte: „Der längs der Caryciner
ssenbahnlinie wohnende Großgrundbesitzer und
taatsbeamte F. sandteldeinen größeren Transport
zetreide zur sofortigen Verladung und Expedition
zuf die Station O. Als er nach drei Tagen auf
en Bahnhos kam, lag das Getreide noch da. Der
Ztationsvorsteher behauptete, daß et wegen Mangels
in Waggons noch Nichts habe expediren können.
Sofort berief Herr F. die Gemeinde Versammlung
von O. zusammen, um ihr den Fall vorzutragen.
die Duma entschied, daß der Bahnhofs-Vorsteher
auf der Stelle 25 Peitschenhiebe erhalten müsse
und zwar „wegen unehrerbietigen Benehmens gegen
einen Staatsbeamten“. Tiotz aller Bitten des
inglücklicheu Eisenbahnbeamten wurde die Strafe
in ihm vollzogen.
Gemeinnũtziges.
Zur Vertilgung von Ratten und Mäusen
n Geflügelställen empfiehlt die Geflügel⸗gZtg. fol⸗
endes Verfahren: Man nehme 250 Gramm
rische, wenn möglich diesjährige Meerzwiebel, zer⸗
hneide sie in Stücke und stoße dieselbe in einem
Nörser mit 200 Gramm getrochnetem Brod oder
demmel. Wenn dies geschehen, nehme man 400
Ic. Weißfische oder andere beliebige Fische und
viege sie fein. Dann nehme man 500 Gr. ge—
aducherten Speck, wiege ihn sehr fein und schmelze
hn. In dieser Masse bringi man die zuerst mit
srod oder Semmel zerstoßene Meerzwiebel hinein,
führt alles tüchtig um und bringt dann die fein⸗
ewogenen Fische dazu. Mit 160 Gramm Roggen-
nehl knete man diese Masse zu einem Teig. den
nan in einem irdenen Topf, gut mit Pergament⸗
apier verbunden, an einem kühlen Orte aufbe⸗
vahrt und davon Pillen in Größe einer Wallnuß
in die von Ratten besuchten Stellen legt, die sicher
on denselben angenommen werden, und ihre
dirkung nicht versagen, während solche für Geflügel
efahrlos sind.
Dienstesnachrichten.
Lehramt. Lehrer Wehr von Munchen wurde zum Assi⸗
enten an der Kreisrealschule Kaiserslautern ernannt.
Justiz. Zu Unterschuchungs⸗Richtern für das Geschäfts⸗
hr i880 sind beftellt. die Herren Landgerichtsrathe Weiß in
tankenthal, Pachmayr in Kaiserslautern, Zahn in Landau
d Schneiver in Zweibrücken.
Neueste Nachrichten.
Berlin, 4. Dez. (Reichstag.) Heeres⸗
tat. Auf Antrag Richter's erklärt der Kriegs⸗
ninister, die bedeutende Ueberlegenheit des Aus⸗
andes in Bezug auf die Artillerie habe in der
VBerwaliung allerdings die Frage angeregt, inwie-
veit diese Ueberlegenheit bei uns auszugleichen sei.
Db aber, wenn eine solche statifinde, 40 oder 50
Millionen hierzu erforderlich seien, dazu fehle es
an jeder thatsächlichen Unterlage. Zwischen
dem Kriegsminister und den Abgg. Rickert,
stichter und Windthorst entspinnt sich eine längere
Debatte über die Thätigkeit der Kriegerver—
eine, welche vielfach politische Angelegenheiten
nicht ausschließe. Der Kriegsminister erklärt, es
sei nicht seine Sache, die Thätigkeit der Krieger⸗
pereine zu überwachen; er lehne es ab, festzustellen,
ob die vorgebrachten Beschwerden wahr seien.
Berlin, 4. Dez. Nach einer Erklärung des
Rriegsministers in der heutigen Reichs«
lagssitzung ist die Meldung der „Köln. Zeit⸗
ung“, wonach in der Vorlage über die Neubespann⸗
ung der Geschütze 40 bis 50 Millionen gefordert
verden sollen, unrichtig. Die gegenwärtig
chwebenden Erdrterungen über die Bespannungs⸗
ꝛerhältnisse der Artillerie sein noch nicht zum Ab⸗
chluß gekommen.
Berlin, 4. Dez. Im Reichshaushaltsplan
jür Elsaß⸗Lothringen erscheint zum ersten Male
ein Posten für den Festungskomm andanten in
Bitssch, da diese Festung wegen ihrer Lage und
hrer Bedeutung im Kriegsfalle die Ernennung
eines Kommandonten bereits im Frieden erheischt.
Paris, 4. Dez. Der „Temps“ halt es für
noiwendig, eine Nachricht des „Standard“ als
falsch zu erklären, wonach Goblet dem Papste, falls
derselbe sich entschlösse, Rom zu verlassen, in Frank⸗
reich ein Heim angeboten habe.
Paris, 4. Dez. Der Marineminister ver⸗
ügte, daß der Aviso „Bo uveu“ der indischen
Zlation zuzuteilen sei, um den Wachtdienst an dec
ifrikanischen Küste zu verstärken.
Wien, 4. Dez. Rach der „Politischen Cor⸗
cespondenz“ erhielt Kaiser Franz Joseph zum
Regierungsjubiläum von dem Kaiser Wilhelm ein
Weraus warmes Glückwunschschreiben, worin die
Befühle der persönlichen Freundschaft in den herz⸗
lichsten Worten ausgedrückt und des unerschütter⸗
lichen Bundes, der beide Monarchen und deren Reiche
zerknüpft, mit besonderer Wärme gedacht wird.
tönig Humbert von Italien und viele andere
zefreundete Höfe sandten warme Glückwunsch⸗
chreiben.
NRom, 4. Dez. Der „Osservatore Ramano“
dementirt formell die Nachricht des „Hamburger
Torrespondenten“, nach welcher die deutschen
Bischöfe und Windthorst die Absicht, nach
Rom zu kommen, deshab aufgegeben hätten, weil
der Papst daran erinnert hätte, daß das deutsche
Strafgesetzbuch schwere Strafen gegen diejenigen
)erhänge, welche zu Gunsten eines fremden Staates
der dessen Souverän conspirieren würden.
Auszug
zus den Registern des Standesamts St. Ingbert
pom Monat November 1888.
Aa. Geburten.
Am 3. Nov. Margaretha, Tochter von Johann Jakob
Denne, Bergmann.
Johanna, Tochter von Franz Rupp, Fabril—
arbeiter.
Flisabetha, Tochter von Heinrich Nothof,
vergmann.
deinrich, S. v. Peter Heinrich, Bergmann
ratharina, T. v. Peter Hooß, Bergmann
Julianna, T. v. Johann Gebhardt, Bergm
hustav, S. v. Friedrich Schaper, Schlosser
Friedrich Joseph, S. v. Philipp Koch
—„chmelzarbeiter.
darolina, T. v. Johann Morlo, Sandgießer
Foseph, S. v. Georg Grewenig, Tagner,
jakob, S. v. Andreas Baus, Bergmann.
ẽlisabetha, T. v. Jakob Nagel, Bergmann
teter, S. v. Johann Luck, Tagner.
ßeter, S. v. Georg Wagner, Bergmann.
datharina, T. v. Nikolaus Wellner, Schmelz—
arbeiter.
Wilhelmina, T. v. Mathias Junk, Krämer
ßeter, S. v. Peter Haas, Bergmann.
zudwig, S. v. Peter Thomas, Schmelzarb.
zoseph, S. v. Johann Adam Eller, Schneider
Inna, T. v. Karl Schaumlöffel, Bergmann
ohann, S. v. Johann Würtz, Schmelzarb
lnna, T. v. Joseph Jochum, Bergmann.
zeter, S. v. Johann Blatit, Bergmann.
Indreas, S. v. Johann Jene, Bergmann
atharina, T. v. Valentin Unbehend. Bergm
am 18. Nov
—19. e—
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28.
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e— 30. e—⸗
V V —
Otto Ludwig, S. v. Peter Hoffmann, Glasm.
Louisa, T. v. Peter Seegmüller, Ziegler.
hermann, S. v. Gustav Müller, Aufseher.
Fhilipp, S. v. Karl Luck, Bergmann.
datharina, T. v. Peter Danzer, Schmelzarb.
Julianna, T. v. Peter Becker, Glashüttenarb.
Tharlotta Elifabetha, T. v. Peter Grimm,
Bergmann.
Regina, T. v. Philipp Siebenschuh, Glasm.
stosa, T. v. Jakob Klingel, Glasmacher.
Johann Peter, S. v. Karl Klein, Bergmann.
ilnna, T. v. Joseph Morlo, Schmelzarbeiter.
klisabetha, T. v. Peter Gehring, Tagner.
dJohann Joseph, S. v. Joseph Janz, Lohnarb.
Maria, T. v. Michael Schein, Bergmann.
Zatharina, T. v. Peter Ripplinger, Bergm.
b. Eheschließungen.
Zarl Peter Seinsoth, Glasmacher mit Chri⸗
stina Klär.
Joseph Busch, Schmelzarbeiter mit Katharina
Schwarz.
Beorg Kraus, Schmelzarbeiter mit Katharina
Schmitt.
zeorg Luck, Bergmann mit Kath. Derschang.
Philipp Hoffmann, Bergmann mit Elisabetha
Henrikus.
PNitkolaus Weiland, Schmelzarbeiter mit Bar⸗
bara Eller.
Peter Schuhmacher, Schmelzarbeiter mit
Margar. Jungsseisch.
Johann Grell, Bergmann mit Maria Best.
E. Sterbefälle.
klisabetha, 7 Monate alt, T. v. Bernhard
Bohr, Bergmann.
Zarbara, 3 Jahre alt, T. v. Peter Jung 8.
Bergmann.
Maria Krill, 29 Jahre alt, Ehefrau von
Jakob Lembert, Schmelzarbeiter.
Foseph, 2 Monate alt, S. v. Johann Fichter,
Schmelzarbeiter.
de 2 Monaie alt, S. v. Maria Stolz,
edig.
Johann Lösch, 37 Jahre alt, Schmelzarbeiter,
ledig.
Maria Karolina, 2 Jahre alt, T. v. Georg
Schöndorf, Schmelzarbeiter.
Rosina Seibel, 29 Jahre alt, Ehefrau von
Friedrich Sauer, Privatförster.
August, 1 Jahr alt, S. v. Friedrich Haberer,
Schmelzarb.
Maria, 7 Monate alt, T.v. Anna Spengler,
ledig. 27
dudwig, 8 Monate alt, S. v. Jakob Kauf⸗
mann, Bergmann.
datharina Kraus, 18 J. a. ledig.
Johann Peter Dahlem, 65 J. a., pension.
Bergmann.
klisabetha Schön, 64 J. a., Wittwe von
Johann Eckel, lebend Schweinhirt.
peter Joseph Moses, 54 J. a., Nagelschmied.
Elisabetha Kuhn, 60 J. a. ledig.
Beorg Muller, 79 J. a., Privatförster.
Flisabetha, 8 M. a., T. v. Philipp Christ,
Bergmann.
klisabetha, 1 Jahr alt, T. v. Peter Schmel⸗
zer, Bergmann.
Johann Uhl, 74 J. a., Kaufmann.
Nargaretha, 6 Jahre alt, T. v. Nilolaus
Ripplinger, Dachdecker.
Johanna, 2 Jahre alt, T. v. Jakob Becker,
Bergm.
August Keßler, 26 J. a., Fabrikarbeiter, ledig.
datharina, 2 Jahre ait, T. v. Jakob Lem⸗
bert, Schmelzarbeiter.
Maria, 6 Mt. a., T. v. Rikolaus Braun⸗
berger, Schmelzarbeiter.
Ida, 8 Mt. a., T. v. August Turgi, Schlofser.
ẽlisabetha, 5sStunden alt, T. v. Peter Geh-
ring, Tagner.
. BPhilipp Gehring, 64 J. a., pens. Bergmann.
J 5AUmalie Heib, 2J. a., T. v. Johann Heib,
Puddler.
„29. , Johann, 7 J. a., S. v. Johann Juft,
Schuhmacher.
. Sophia Ruf, 25 J. a., Ehefrau von Peter
Gehring, Tagner.
„30., Peter, 8 J. a., S. v. Jacob Selzer, Bergm.
RKatharina März, 28 J. a. ledig u. gewerbl.
Für die Redaktiön dverantwartlich NDom⸗e
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Zu haben in der Buchhandlung Domela.